Sechs Romane Die Raumflotte von Axarabor - Der unendliche Ozean. W. A. Hary

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Sechs Romane Die Raumflotte von Axarabor - Der unendliche Ozean - W. A. Hary


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»Sie sind an Bord!«, sagte sie tonlos.

       Fay Wray hieb auf die Sprechtaste, um sich mit ihren Kommandos zu verbinden, die innerhalb des Schiffes die Schleusen bewachten.

       »Wie sieht es bei euch aus?«

       »Schleusen bleiben geschlossen!«, hieß es zunächst von den entsprechenden vier Stellen aus.

       Fay Wray stellte endlich den Rotalarm ab, der so laut war, dass sie Mühe hatte, jedes einzelne Wort deutlich genug verstehen zu können. Trotzdem blinkten noch die entsprechenden Kontrollen.

       Dann machte sie sich daran, die nächsten Kommandos in Marsch zu setzen, zur Verstärkung. Der Rest der Soldaten wurde zu den Kabinen der Wissenschaftler beordert, um diese zu schützen.

       »Bei Feindberührung macht ihr rigoros von euren Waffen Gebrauch!«, war der eindeutige Befehl, obwohl sie selber wusste, dass es wahrscheinlich aussichtslos war.

       Der Gegner war da, und es war eine Frage der Zeit, wann das gesamte Schiff in seiner Hand war. Und mit den Waffen konnten die Verteidiger das Ganze nicht verhindern. Sie verursachten damit nur zusätzliche Schäden.

       Aber was wollten die Angreifer überhaupt?

       Das blieb die zentrale Frage. Deshalb konnte Fay Wray es einfach nicht riskieren, auf Waffengewalt zu verzichten. Denn sie war überzeugt davon, dass ihre Soldaten dann noch weniger die Chance gehabt hätten, dieses Enterkommando zu überleben.

       Danza ächzte:

       »Sie kennen keine Gnade. Jetzt brechen sie durch die Schleusen, und dann wird die Atmosphäre entweichen. Die Soldaten müssen sich in Sicherheit bringen.«

       Fay Wray tat nur zwei Schritte, um auf den Zentralschalter für die Lautsprecheranlage des Captains drücken zu können, damit ihre Stimme im gesamten Schiff erscholl:

       »Verdammt, was wollt ihr von uns?«

       Da gab es zum ersten Mal so etwas wie einen Funkkontakt, ohne Bildübertragung.

       »Ergebt euch, und es wird euch nichts weiter geschehen!«

       Fay Wray sah nach ihrem Captain und dieser sah nach Danza.

       Letztere sagte:

       »Ich würde das Angebot annehmen!«

       Fay Wray nickte Captain Dawn zu.

       »Tu es!”, forderte sie ihn auf.

       Gerade erst hatte sie alles tun wollen, um die Angreifer auf jeden Fall zu vernichten. Jetzt endlich war ihr klar, wie sinnlos dieses Unterfangen war. Hatten sie denn nicht schon genug Beweise dafür, wie unbesiegbar die Angreifer waren?

       Aber wieso hatten diese nicht einfach schon vorher sich gemeldet und sie um Aufgabe gebeten? Wieso diese rigorose Aggressivität des Enterkommandos?

       Obwohl, eigentlich hatten ja nicht sie zuerst geschossen...

       Aber sie waren gewaltsam an Bord gelangt! Also, wenn das kein aggressiver Akt war...

       Fay Wray konnte nicht verhindern, dass sie laut mit den Zähnen knirschte. Ihr von Natur aus grünes Gesicht bekam eine weitaus dunklere Farbe. Ihre gelben Schlitzpupillen schienen Funken zu sprühen.

       In Danza kam Bewegung. Sie schloss ihr zweites Auge und trat neben Fay Wray.

       »Glaube mir, wir haben keine andere Wahl. Sonst müssen wir alle sterben. Nur wenn wir aufhören, uns zu wehren, lassen sie uns am Leben. Und nur so haben wir überhaupt eine Chance, die ganze Sache aufzuklären.«

       »Falls es überhaupt etwas aufzuklären gibt!«, gab Fay Wray zu bedenken und warf mal wieder einen hilflosen Blick zu ihrem Captain hinüber.

       Dieser zuckte nur die Achseln. Er war mit seiner Weisheit sowieso schon längst am Ende.

      6

       Die fünf Schleusen wurden von der Zentrale aus gesteuert. Dort waren zwar bildgebende Komponenten installiert, die jedoch kein Bild an die Zentrale übermittelten, aus welchen Gründen auch immer. Nur die Daten, die zeigten, welches Schott jeweils geöffnet war.

       Zunächst wurde natürlich die Atmosphäre in der jeweiligen Innenschleuse abgepumpt, damit sie nicht verloren ging. Dann erst das Schott für die Fremden geöffnet, die selbst unsichtbar blieben.

       Fay Wray hatte auf den Befehl zum weiteren Rückzug ihrer Soldaten verzichtet. Sie hatte lediglich ihren Befehl zur Eröffnung des Feuers zurückgezogen.

       Die vorderen Soldaten sahen die Eindringlinge, als sich das letzte Schott öffnete, mit eigenen Augen.

       Es waren nur insgesamt fünf an fünf Schleusen. Menschengroß, aber irgendwie unscharf.

       Wurde das durch den Schutzschirm verursacht, den jeder von ihnen trug? Immerhin war dieser wirkungsvoll genug, um jegliche Waffengewalt gegen die Eindringlinge sinnlos zu machen. Außerdem hatte den Fremden das Vakuum hinter der Schleuse nichts ausgemacht, und sie hatten ihr eigenes Schutzfeld an der jeweiligen »Zecke« schadlos passieren können.

       Woher die Fremden wussten, in welcher Richtung die Zentrale sich befand, wusste niemand. Sie zögerten jedoch keinen Sekundenbruchteil und marschierten allesamt genau dorthin. Da sie unterschiedliche Ausgangspunkte hatten, würden sie allerdings nicht gleichzeitig an ihrem Ziel ankommen.

       Die Augen aller in der Zentrale richteten sich auf das Schott, das Captain Dawn bereits öffnete.

       Bald hörten sie Schritte nahen. Der erste Fremde trat ein.

       Tatsächlich, es waren nur die verschwommenen Konturen sichtbar. Menschengroß, zwei Beine, zwei Arme. Ein Mensch, der sich innerhalb eines Schutzfeldes verbarg?

       »Ich spüre keine Gedanken!«, hörte Fay Wray die Stimme Danzas neben sich. Dabei wusste sie nicht so genau, ob sie diese Stimme über die Ohren gehört hatte oder ob sie direkt in ihrem Kopf aufgeklungen war.

       Beinahe hätte sie zu Danza hin gesehen, aber der Anblick des Fremden faszinierte sie noch mehr.

       Er trat inmitten der Zentrale und schaute sich aufmerksam um. Sein Blick blieb an Fay Wray hängen.

       »Sie haben hier das Kampfkommando!« Es war in der Tat keine Frage, sondern eine Feststellung, und jedes seiner Worte war klar verständlich.

       Der nächste der Fremden trat ein und gesellte sich zu dem ersten.

       Auch er warf erst einen Blick in die Runde, bis dieser Blick an Captain Dawn hängenblieb.

       »Sie haben hier das Oberkommando.«

       Captain Dawn reagierte auf seine Art.

       »Mein Name ist Golden Dawn!«, sagte er süffisant. »Und wie ist Ihr werter Name?«

       »Wir haben keine Namen. Wir sind Bodybags.«

       »Hä?«, machte einer.

       Fay Wray kannte die Stimme. Es war die des ersten Offiziers der Stormraider Puhl Turand. Er war von gedrungener Gestalt, hatte eine blaue Hautfarbe und Augen wie zwei Kohlestücke, so schwarz. Ein Veränderter also, dessen menschliche Vorfahren sich an den besiedelten Planeten entsprechend angepasst hatten, genauso wie die Vorfahren von Fay Wray.

       Der dritte Fremde trat ein.

       »Bodybag?«, fragte Fay Wray.

       »Ja, richtig!«, sagte der Neuankömmling und richtete sein Augenmerk auf den ersten Offizier. »Kein Mensch?«

       »Natürlich bin ich ein Mensch!«, entrüstete dieser sich. »Meine Vorfahren haben sich an die Welt angepasst, die sie besiedelt haben. Sie kamen ursprünglich sogar von der Erde.«

       »Danke!« Der Neuankömmling nickte. »Genau das wollte


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