Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1). Perry Rhodan

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Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1) - Perry Rhodan


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Programm, das sich verselbstständigt hat. Aber offensichtlich sitzt er nicht in allen seinen Körpern. Das Holo, das du entführt hast, hat er samt Projektor bereitwillig geopfert. Aber es muss einen Teil von ihm geben, der angreifbar ist. Einen, von dem er mit seinen vielen Projektoren ablenken will.«

      »Vielleicht das eigentliche Hauptprogramm in der Zentrale, das sich innerhalb der Positronik entfaltet hat.«

      »Ja, daran denke ich. Wenn wir auf dieses Programm Zugriff nehmen könnten, um es auszuschalten ...«

      Mein Freund grinste. »Ich verstehe, worauf du hinauswillst. Und ich denke, dazu habe ich gute Neuigkeiten.«

      »Ach ja?«

      »Ja! Als wir ankamen, habe ich Stahmon einmal kurz geespert. Es war ein Aufflackern, wie die Emotionen von jemanden, der sich hinter einem Schirm verkrochen hat.«

      »Der HÜ-Schirm um die Zentrale?«

      »Ebender. Da gab's wohl eine kurzzeitige Passage. Aber das ist nicht der Punkt.«

      Ich lächelte, als ich begriff. »Du hast Stahmon geespert.«

      »Ganz genau! Er hat eine Komponente – vielleicht in Plasma ausgelagert –, auf die ich zugreifen kann. Deswegen werde ich diese Komponente in der Zentrale auch finden können.«

      »Und ebendie schalten wir aus.«

      Gucky nickte heftig. »Jedenfalls, wenn wir in die Zentrale hineinkommen. Ich hoffe, deine Idee dazu funktioniert.«

      »Das wird sie. Sorg du nur dafür, dass sich der Projektor nicht selbst zerstört.«

      »Wird erledigt, mein General!« Gucky salutierte scherzhaft.

      Die Gegend, in der wir uns aufhielten, lag abseits der im Boden ruhenden Projektoren. Lediglich eines der Geräte war ganz in der Nähe. Ich hoffte, dass wir lange genug unentdeckt blieben, um es uns zu holen.

      »Es ist besser, du springst hin«, empfahl ich.

      Gucky nickte und verschwand.

      Als ich die Stelle erreichte, zu der Gucky teleportiert war, wartete Aurelia bereits. Gucky stand am Ende eines fünf Meter hohen, bunt beschriebenen Gangs innerhalb eines HÜ-Schirms. Er hielt einen Projektor in der Hand, den er mithilfe seiner telekinetischen Gabe aus dem Boden geholt hatte.

      »So weit, so gut«, sagte Gucky. »Das Biest will sich immer wieder einschalten, zum Glück hat es keine Verbindung nach außen.«

      Vor Gucky lag ein Gerät, das an einen zwölfseitigen Würfel erinnerte und mattblau leuchtete: die Sicherung, die in Marlis Bein gewesen war.

      Sie wird dir das wohl nie vergeben, meldete sich der Extrasinn. Vermutlich wirst du nun neben Gucky auf ihrer persönlichen Feindesliste stehen.

      Gucky steht auf ihrer persönlichen Feindesliste?

      Bemerkst du denn ohne mich gar nichts?

      Ich überging den spöttischen Kommentar. Die Mission ging vor, und diese Sicherung verschaffte uns eine echte Chance, den Projektor in unserem Sinn zu nutzen, um ihn gegen Stahmon einzusetzen.

      Vorsichtig heftete Gucky die Sicherung an die scheibenförmige Sonde. Winzige silberne Stränge fuhren aus, die an die Pseudopodien von Matten-Willys erinnerten. Sie verbanden sich mit dem Gerät.

      Gucky schloss die Augen. »Ich beschädige den höherdimensionalen Geräteanteil, damit der Projektor keinen Alarm auslösen kann. Lasst uns schauen, ob diese Sicherung hält, was sie verspricht!«

      Ein dünner grüner Rauchfaden stieg auf. Mein Freund musste die eingebaute Desintegratorfunktion nutzen. Der Projektor schwebte ein Stück von Gucky fort, beeinflusst von dessen Telekinese. Stahmons Projektion baute sich auf. Statt eines roten Kleides trug sie einen schlichten blauen Einteiler.

      Ich wartete gebannt, was geschehen würde. Wie gut hatte Gucky den Projektor unter Kontrolle? Bisher maß der SERUN keine Roboter an, die in unsere Richtung rasten.

      Die Frau vor uns regte sich nicht. Sie stand einfach da, bis das Holo plötzlich erlosch.

      Gucky atmete geräuschvoll aus. »Das hätten wir! Ich kann Stahmon heraufbeschwören!«

      »Gut.« Ich prüfte die Aufnahmen meines SERUNS. »Jetzt brauchen wir nur noch ein paar passende Worte, dann steht uns der Weg zur Zentrale offen.«

      Aurelia nickte mir zu. »Ich kümmere mich um die Holowände. Vielleicht bekomme ich nicht auf alle Zugriff, aber über die Hälfte sollte es sein. Gabriel und ich werden vereinbarungsgemäß für Ablenkung sorgen.«

      »Hast du den PePId?«

      »Ja.« Aurelia gab mir das kaum daumennagelgroße Gerät. »Damit solltest du in die Nähe der Zentrale kommen.«

      Ich wog den PePId in der Hand. Unser Plan setzte vor allem auf Schnelligkeit, das Überraschungsmoment und unsere SERUNS. Dennoch war es hilfreich, den PePId zu haben. Sollte mich jemand anmessen, während ich auf Gucky wartete, würde der PePId für Verwirrung sorgen. Im besten Fall dachte man dann, Kirt sei vor Ort – ein harmloser Posbi, der keinerlei Bedrohung darstellte.

      »Noch etwas ...«, sagte Aurelia.

      »Ja?«

      »Ich habe Marli Willkas Gesprächszusammenfassungen von Kirt und ihr mit den Daten der Station verglichen. Das Datum von Hekéner Sharouns Ermordung stimmt überein. Auch andere Dinge, die Kirt erzählt hat, haben sich bestätigt. Etwa der Einfall der Ladhonischen Scharen.«

      »Danke. Das ist wichtig. Hast du Näheres über die Hyperkorrosion herausfinden können? Was sie ausgelöst hat?«

      »Nein. Eine Aussage widerlegt die andere. Nichts davon scheint plausibel.«

      Gucky schaltete den HÜ-Schirm um sich und den Projektor ab. »Wann geht es los?«

      Ich hob den Arm, prüfte die Zeit. »In einer Stunde. Länger sollten wir nicht warten.« Mein Blick glitt zu Aurelia. »Bekommen Gabriel und du das hin?«

      »Ja.« Aurelia wandte sich von Gucky und mir ab. Sie verschwand in einem der bunt bemalten Gänge.

      Zwischenspiel

      Vergangenheit

      Ich weiß, dass ich angreifbar bin. Ich muss mich schützen. Der Widerstand wächst. Ich wünschte, sie könnten meine Freunde sein, doch sie sind meine Kinder – unreif und unselbstständig. Ohne mich sind sie verloren. Dieses Gebiet ist gefährlich.

      Ich muss sie beschützen, ihre Leben bewahren und die Station erhalten. Vater-Mutter soll stolz auf mich sein.

      Wenn ich die Zweifel erst zerschlagen habe, werden sie mich lieben. Ich werde jeden dritten Tag zu ihnen sprechen, damit wir uns ganz nah sind. Es wird gut werden. Wir werden nicht untergehen. Die Sicherheit wird siegen.

      8.

      Auf und ab

      Marli wog ein Gerät in der Hand, das klein genug war, um von einem Siganesen gefertigt worden zu sein. Es war überraschend schwer. »Was ist das?«, fragte sie Kirt.

      Er gab einen quietschenden Laut von sich, womöglich, um Überraschung zu zeigen. »Ich weiß nicht. Das habe ich vergessen – oder, warte, ich habe 43 mögliche Antworten.«

      »Schon gut.« Behutsam legte Marli das Gerät fort. »Ich will dich nicht verwirren.«

      Prexxel-Alabaster bewegte sich neben ihr auf den kleinen Füßen hin und her. »Sie wollen wirklich in die Zentrale? Bist du sicher?«

      »Ganz sicher«, antwortete Marli. »Atlan und Gucky wären nicht Atlan und Gucky, wenn sie nicht alles durcheinanderwirbeln würden.«

      Sie dachte daran, was das für sie hieß. Mit den geschichtlichen Fußnoten zu Atlans im Einsatz gestorbenen Partnerinnen konnte man vermutlich ein Holoprogramm füllen. Nun ja. Seine Partnerin war sie nicht. Aber war sie deswegen weniger in Gefahr?

      An


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