Mit den Heiligen von Tag zu Tag. Gerhard Hartmann
Читать онлайн книгу.Kaiser Decius und wurde in der Calixtus-Katakombe beigesetzt. (B)
Sebastian
Sebastian (3. Jh.–um 300) ist ein Märtyrer der frühen Christenheit. Der Legende nach war er ein Offizier der kaiserlichen Garde, der sich zu seinem christlichen Glauben bekannte und deshalb auf Befehl des Kaisers Diokletian an einen Baum gebunden und von Pfeilen durchbohrt wurde. Als seine Wunden wider Erwarten heilten, soll er vor den Kaiser getreten sein und diesen mutig des Verbrechens der Christenverfolgung beschuldigt haben. Daraufhin habe ihn der erzürnte Kaiser mit Keulen erschlagen und in die Cloaca maxima werfen lassen. Als im Jahr 680 die Pest in Rom wütete, wurden die Reliquien Sebastians durch die Stadt getragen, worauf die Epidemie erloschen sein soll. Dadurch wurde er einer der Patrone gegen die Pest. Außerdem ist er Patron der Soldaten, der Schützen und Kriegsinvaliden und gehört zu den volkstümlichen Heiligen (Schützenvereinigungen). (B)
Euthymius von Melitene (377–473) – Benedikt Ricasoli (11. Jh.–1107) – Heinrich von Uppsala (um 1100–1160)
21. Januar
Agnes von Rom
Agnes (3. Jh.) ist eine Märtyrerin der frühen Kirche. Ihr Kult bestand schon im 4. Jh. in Rom und breitete sich bald in der abendländischen Kirche aus. Dennoch gibt es über ihr Leben und Sterben keine sicheren Nachrichten. Ungewiss ist, ob sie enthauptet oder verbrannt wurde. Der Legende nach soll das junge Mädchen sich geweigert haben, den Sohn des Stadtpräfekten zu heiraten, da sie sich Christus versprochen habe. Trotz Drohungen und Demütigungen sei sie standhaft geblieben und schließlich getötet worden. (B)
Meinrad
Meinrad (um 800–861) stammte aus der Nähe von Rottenburg. Im Benediktinerkloster auf der Bodenseeinsel Reichenau erzogen, empfing er dort mit 25 Jahren die Priesterweihe und wurde Benediktinermönch. Er suchte die Einsamkeit und zog sich 835 in eine Einsiedelei im „Finsteren Walde“ zurück, wo heute das Benediktinerkloster Einsiedeln steht. Freundliche Menschen brachten ihm Geschenke, die er sogleich an die Armen der Umgebung weitergab. Mit jedem Wanderer teilte er das Wenige, das ihm blieb. 861 wurde er von zwei Räubern erschlagen, die er zuvor bewirtet hatte. (B)
Patroclus (um 200–259) – Epiphanius von Pavia (438–496) – Alban Bartholomäus Roe (1580–1642) – Josef Maria von der hl. Agnes (Ines) Albiniani de Benigánim (1625–1696)
22. Januar
Vinzenz von Saragossa
Vinzenz (3. Jh.–304) oder Vincentius ist ein Märtyrer der frühen Kirche und stammte aus Spanien. Als Diakon des greisen Bischofs Valerius von Saragossa (auch Valerius von Valencia) wurde er mit diesem während der Christenverfolgung des Diokletian von Dacian, dem grausamen Statthalter Valencias, verhaftet. Nach einer glänzenden Verteidigung seines Glaubens wurde Vinzenz grausam zu Tode gemartert. Er ist Patron der Dachdecker und Töpfer. (B)
Vinzenz Pallotti
Vinzenz Pallotti (1795–1850) entstammte einer begüterten römischen Familie und wurde 1818 zum Priester geweiht. Danach wirkte er intensiv in der Seelsorge seiner Heimatstadt, besonders an Jugendlichen, Kranken und Inhaftierten. Um die von ihm entwickelten Seelsorgemethoden einer besseren Basis zuzuführen, gründete er 1835 eine Vereinigung des katholischen Apostolats für Priester und Laien. Aus dieser entstand 1838 die Congregatio Sororum Apostolatus Catholici (CSAC). 1846 gründete er die „Gesellschaft des Katholischen Apostolats“ (Societas Apostolatus Catholici bzw. Pallottiner), eine Priester- und Brüdergemeinschaft, die ein gemeinschaftliches Leben in Armut, Keuschheit und Gehorsam ohne Gelübde führt. Nachdem den Pallottinern die Mission in der damaligen deutschen Kolonie Kamerun übertragen wurde, war die Gründung einer Niederlassung in Deutschland notwendig geworden. Dies geschah 1895 in Limburg an der Lahn. Gegenwärtig ist der Orden im deutschsprachigen Raum vor allem in der Jugend- und Schulseelsorge sowie im Bildungs- und Exerzitienwesen tätig. Er unterhält auch eine Philosophisch-Theologische Hochschule in Vallendar. Der weibliche Zweig ist auch in der Krankenpflege tätig. (H)
Valerius von Valencia (3. Jh.–315) – Theodelinde (Dietlinde) (6. Jh.–627) – Anastasius der Perser (um 600–628) – Barnard (um 770–849) – Ladislaus Graf Batthyány-Strattmann (1870–1931)
23. Januar
Ildefons
Ildefons (um 605–667) entstammte einer westgotischen Familie und war Erzbischof von Toledo (Spanien). Der Überlieferung nach war er ein Schüler des Kirchenlehrers Isidor von Sevilla [4. 4.] und war zuerst Abt des Klosters Kosmas und Damian in der Nähe von Toledo. Er war ein besonderer Marienverehrer und verteidigte in der Schrift Liber de illibata virginitate B. M. V. (Buch der unbeeinträchtigten Jungfräulichkeit der Gesegneten Jungfrau Maria) die Jungfräulichkeit Mariens. 657 wurde er Erzbischof von Toledo. Er hat eine Reihe weiterer Schriften verfasst, darunter eine Geschichte der Kirche Spaniens, die aber nicht erhalten geblieben sind. (H)
Heinrich Seuse
Heinrich Seuse (1295–1366) war ein begnadeter Mystiker und Dichter. Er wurde in Konstanz geboren und trat als Dreizehnjähriger in den Dominikanerorden ein. Nach fünf Jahren hatte er ein erstes visionäres Erlebnis, das sein ganzes Leben änderte. Von nun an unterwarf er sich strenger Askese. Nach Studien in Konstanz und Straßburg wurde er 1322 zum Studium generale der Dominikaner nach Köln geschickt, wo er Meister Eckhart kennenlernte, dessen Denken ihn stark beeinflusste. Predigtreisen führten den unermüdlichen Seelsorger später durch Schwaben, die Schweiz, das Rheinland bis in die Niederlande. Die zahlreichen Verleumdungen und Anfeindungen, die er ertragen musste, trug er mit großer innerer Gelassenheit. Seine Schriften „Büchlein der ewigen Wahrheiten“ und „Büchlein der Weisheit“ gehören zu den Standardwerken der Mystik. Sein Gedenktag ist eigentlich der 25. Januar, im deutschen Sprachraum ist es der 23. Januar. (B)
Emerentiana (3. Jh.–um 304) – Johannes von Alexandria (um 550–um 619) – Lüfthildis (9. Jh.)
24. Januar
Franz von Sales
Franz von Sales (1567–1622) stammte aus einer adeligen Familie Savoyens. Dem Wunsch seines Vaters folgend, der ihn für eine diplomatische Laufbahn vorgesehen hatte, studierte er Rhetorik, Philosophie, bürgerliches und kirchliches Recht, daneben aus eigenem Interesse Theologie. Er wurde Doktor beider Rechte, setzte sich dann aber gegen den Willen des Vaters durch und wurde 1593 Priester. Seine erste Aufgabe war die Rekatholisierung der vom Calvinismus beherrschten Provinz Chablais (südlich des Genfer Sees), wo er erst nach großen Anstrengungen so erfolgreich war, dass der Bischof von Genf ihn 1599 zu seinem Koadjutor machte. Nach dessen Tod wurde er selbst 1602 Bischof von Genf und bemühte sich um die Durchführung der Beschlüsse des Konzils von Trient. Er wurde als Seelenführer und Prediger geschätzt, ebenso für seine Geduld und Toleranz Andersdenkenden gegenüber. Eine besondere Freundschaft verband ihn mit Johanna Franziska von Chantal [12. 8.], mit der er den Orden der Salesianerinnen gründete. Zu den Schriften, die er hinterließ, gehören neben anderen „Die Anleitung zum frommen Leben“ (Philothea) und die „Abhandlung über die Gottesliebe“ (Theotimus). 1877 wurde er zum Kirchenlehrer erhoben. Bis zur Liturgiereform von 1969/70 war der 29. Januar sein Gedenktag. (B)
Vera von Clermont (um 400) – Arno(o) von Salzburg (nach 740–821)
25. Januar
Bekehrung des Apostels Paulus (Pauli Bekehrung)
Zeugnisse für die Bekehrung des Saulus-Paulus finden sich in der Apostelgeschichte (9,1–22) und auch in seinen Briefen. Saulus-Paulus legte Wert darauf, dass er, der Sohn eines Pharisäers, auch selbst als Pharisäer ganz nach dem Gesetz lebte. Er wollte die jüdische Lehre rein und von allen Verfälschungen frei halten. Voll Eifer verfolgte er deshalb die junge Kirche. Dass gerade ihn vor Damaskus der Ruf Gottes traf, war für ihn selbst unbegreiflich. Aus dem glühenden Christenverfolger Saulus wurde Paulus, ein ebenso glühender Eiferer für Jesus Christus