Mit den Heiligen von Tag zu Tag. Gerhard Hartmann
Читать онлайн книгу.– Nikolaus Studites (793–868) – Gilbert von Sempringham (um 1085–1189) – Johanna von Valois (1464–1505) – Josef von Leonessa (1556–1612) – Johannes Hector de Britto (1647–1693)
5. Februar
Agatha
Agatha (um 225–um 250) stammte der Überlieferung nach aus Catania (Sizilien) und erlitt – wahrscheinlich unter Kaiser Decius – den Märtyrertod. Die Legende berichtet, sie habe sich geweigert, den heidnischen Präfekten Quintianus zu heiraten. Um ihren Glauben zu erschüttern, habe dieser sie daraufhin verhaften und in ein Bordell verschleppen lassen. Da er damit nichts ausrichten konnte, habe er sie grausam martern lassen, bis sie schließlich im Kerker den Tod fand. Ihre Verehrung verbreitete sich schon früh über Sizilien hinaus. (B)
Jakob (Israel) (AT) – Ingenuin (6. Jh.–um 605) – Sabas der Jüngere (um 910–um 990) – Albuin von Säben-Brixen (10. Jh.–1005/06) – Adelheid von Vilich (um 960–1010/20) – Elisabeth (Elisabetta) Canori-Mora (1774–1825)
6. Februar
Dorothea
Dorothea (um 290–305) stammte aus einer christlichen Familie in Cäsarea in Kleinasien (heute Kayseri in der Türkei). Ihr Leben ist nur legendenhaft überliefert. Danach soll sie das Liebeswerben des heidnischen Statthalters Apricius zurückgewiesen haben, der sie darauf zum Tode verurteilte. Auf dem Weg zur Hinrichtung begegnete sie dem Advokaten Theophilus, der durch ein plötzliches Wunder bekehrt wurde. Er wurde daraufhin gleich gemeinsam mit Dorothea hingerichtet. (H)
Paul Miki und Gefährten
Paul Miki (um 1565–1597) bemühte sich im Anschluss an die Mission Franz Xavers [3. 12.] erfolgreich um die Verbreitung des christlichen Glaubens in Japan. Er stammte aus einer vornehmen japanischen Familie. Seit seinem elften Lebensjahr wurde er von Jesuiten erzogen und trat mit 22 Jahren in den Jesuitenorden ein, wo er als Einheimischer auf die Glaubensverkündung in Japan vorbereitet wurde. Dort setzte nach anfänglicher Duldung des Christentums ab 1587 aus religiösen und politischen Motiven eine Wende ein, in der der christliche Glaube verboten und schließlich verfolgt wurde. Vor allem die Missionare wurden gefangen genommen und grausam gefoltert, um sie zum Glaubensabfall zu bewegen. Unter ihnen war Paul Miki mit 25 Gefährten, den Märtyrern von Nagasaki. Da sie standhaft blieben, wurden sie zum Tode durch Kreuzigung verurteilt. Noch am Kreuz bekannten sie singend und predigend ihren Glauben. (B)
Vedastus (Vaast, Gaston) von Arras (5. Jh.–540) – Amandus von Maastricht (6. Jh.–679) – Reinhild von Aldeneyk (8. Jh.–780) – Guarin von Palestrina (um 1080–1159)
7. Februar
Pius IX.
Giovanni Maria Mastai-Ferrati (1792–1878) wurde in Seni-
gallia (Marken, Italien) geboren, sein Elternhaus war an sich liberal. Er studierte zuerst am Piaristenkolleg zu Volterra, das ihn wegen seiner epileptischen Anfälle entließ, dann in Rom, wo er nach einer Dispens wegen seiner Krankheit 1819 zum Priester geweiht wurde. Danach machte er bald Karriere, war ab 1823 in der päpstlichen Diplomatie tätig und wurde 1827 zum Erzbischof von Spoleto und 1832 (parallel) zum Bischof von Imola ernannt. Schon 1840 wurde er zum Kardinal kreiert. Bereits am 16. Juni 1846 wurde er zum Papst gewählt. Anfänglich als „liberaler“ Papst wahrgenommen, änderte sich seine Haltung mit seinen Erfahrungen im Revolutionsjahr 1848. Pius IX. schlug in der Folge im Kirchenstaat sowie innerkirchlich einen schroffen antiliberalen Kurs ein. 1854 definierte er das Dogma von der Unbefleckten Empfängnis Marias. 1864 veröffentlichte er die Enzyklika Quanta cura und den Syllabus, wo er die Zeitirrtümer, besonders den Liberalismus, verurteilte. Er berief in der Folge das I. Vatikanische Konzil ein, das in dem Dekret Pastor aeternus gegen erhebliche Opposition den Jurisdiktionsprimat sowie die Unfehlbarkeit des Papstes beschloss. Damit erreichte der päpstliche Zentralismus seinen Höhepunkt. Das Konzil musste in Folge des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 abgebrochen werden, und die letzten Reste des Kirchenstaates – die Stadt Rom – wurden dem neuen Königreich Italien einverleibt. Pius IX. betrachtete sich in der Folge als „Gefangener des Vatikans“ und exkommunizierte das italienische Königshaus. Seine von Papst Johannes Paul II. [22. 10.] im Jahr 2000 vorgenommene Seligsprechung stieß auf Kritik. (H)
Mose(s) (AT) – Richard von England (7. Jh.–720) – Rizerius von Muccia (1190–1236) – Jakob Salès (1556–1593) – Wilhelm Saultemouche (1556–1593) – Maria von der Vorsehung (Eugènie Smet) (1825–1871)
8. Februar
Hieronymus Ämiliani
Hieronymus (1486–1537) stammte aus einer vornehmen venezianischen Familie. Schon früh wandte er sich dem Waffendienst zu und führte während dieser Zeit ein ausschweifendes Leben. 1508 geriet er in Gefangenschaft. Hier vollzog sich bei ihm ein innerer Wandel. Nach seiner unerwarteten Befreiung stellte er sein Leben in den Dienst der Nächstenliebe. Er setzte sich besonders für Waisenkinder und Pestkranke ein. In mehreren Städten errichtete er Waisenhäuser. Gleichgesinnte schlossen sich ihm an. Daraus entstand 1528 eine Genossenschaft von Regularklerikern, die Gemeinschaft der „Somasker“ (genannt nach der Gründungsstadt Somasca). Hieronymus starb an der Pest, die er sich bei der Pflege Pestkranker zugezogen hatte. Bis zur Liturgiereform von 1969/70 war der 20. Juli sein Gedenktag. (B)
Josefine Bakhita
Josefine (1869–1947) war die erste Ordensfrau mit schwarzer Hautfarbe. Sie wurde im Sudan geboren und als Kind von Sklavenhändlern geraubt. Zynisch gab man ihr den Namen „Bakhita“ – „Du hast Glück gehabt“. Bis 1885 wurde sie fünfmal verkauft und denkbar schlecht behandelt. Schließlich kam sie zum italienischen Konsul Callisto Legnani, wo sie erstmals gut behandelt wurde. Er nahm sie mit nach Italien und übergab sie einer befreundeten Familie als Kindermädchen. Während einer vorübergehenden Unterbringung bei den Canossianerinnen lernte das junge Mädchen den Glauben kennen. Nach einigen Monaten des Katechumenats wurde sie in die Kirche aufgenommen und erhielt den Namen Josefina. Mit Hilfe der Oberin setzte sie durch, dort im Kloster bleiben zu dürfen. Obwohl erst 1920 offiziell die ersten schwarzen Schwestern in einem katholischen Orden zugelassen wurden, durfte Josefine auf Fürsprache des Patriarchen von Venedig, Giuseppe Sarto, des späteren Papstes Pius X. [21. 8.], schon 1891 in den Orden eintreten. Papst Johannes Paul II. [22. 10.] hat sie am 17. Mai 1992 selig- und am 1. Oktober 2000 heiliggesprochen. Er nahm ihre Heiligsprechung zum Anlass, die Gesellschaft zu mahnen, Gewalt und Unterdrückung von Mädchen und Frauen nicht länger zu dulden. (B)
Honoratus von Mailand (6. Jh.–570)
9. Februar
Anna Katharina Emmerick
Anna Katharina Emmerick (1774–1824) wurde in Coesfeld
(Westfalen) als Tochter armer Kleinbauern geboren. Sie be-
suchte kaum die Schule, arbeitete als Magd und machte eine Lehre als Näherin. 1802 trat sie in Dülmen ins Augustiner-
innenkloster ein, das aber bereits 1811 aufgehoben wurde. Sie erkrankte zunehmend, und die Wundmale Christi erschienen auf ihrem Körper. In den folgenden zwölf Jahren bis zu ihrem Tod hatte sie mystische Visionen an Freitagen, in denen sie u. a. die Passion Christi miterlitt. In diesen sah sie auch Ereignisse aus dem Leben Jesu, die nicht in den Evangelien überliefert sind, etwa von der Passion oder dem Leben Mariens in Ephesos. Zwischen 1819 und 1824 war der Schriftsteller Clemens Brentano bei Anna Katharina Emmerick und zeichnete die Visionen auf, die er dann veröffentlichte. (H)
Apollonia (2. Jh.–um 249) – Alto von Altomünster (8. Jh.) – Michael Febres Cordero (1854–1910)
10. Februar
Scholastica
Scholastica (um 480–um 547) war die Schwester des hl. Benedikt von Nursia [11. 7.]. Einzige biographische Quelle ist ein legendärer Bericht von Papst Gregor I. dem Großen [3. 9.]. Schon als Kind wurde sie Gott geweiht und in klösterliche Erziehung gegeben. Als