Die Menschenhändler von Manhattan: Ein Roberto Tardelli Thriller #74. A. F. Morland
Читать онлайн книгу.du jetzt gleich nach Fiumicino fahren würdest. Wenn du Glück hast, kriegst du noch ein Ticket für die Maschine, die in einer Stunde nach Amerika fliegt.“
„Lässt Jerry Costello mir das ausrichten?“, fragte Roberto mit schmalen Augen.
„Schon möglich. Wie ist deine Antwort?“
„Das könnte dem Strauchdieb so passen, aber so läuft die Sache nicht. Sagt ihm, dass ihr beiden Monster mich nicht erschrecken könnt. Ich hab‘ gern mal eine Gänsehaut. Deshalb sehe ich mir auch jeden guten Gruselfilm an. Ihr beide seid allerdings billige Imitationen.“
„Du beherzigst den gutgemeinten Rat also nicht?“
„Ich bleibe!“, stellte Roberto Tardelli entschieden klar.
„Tja, dann …“
Dann hatten die Typen aus dem Horrorkabinett den Auftrag, ihn umzunieten. Ehe sie es tun konnten, schlug Roberto wie ein Pferd aus. Er traf das Knie der Kerls mit der langen Nase. Der Bursche heulte auf und tanzte auf einem Bein herum. Roberto schob die Kanone des anderen blitzschnell zur Seite und machte ihm mit einem harten Karateschlag arg zu schaffen.
Er schnellte herum, riss die Tür des Porsche auf und sprang in das Fahrzeug. Die beiden Killer konnten den Blitzstart nicht verhindern. Ehe sie richtig begriffen hatten, was geschah, raste der Porsche bereits mit röhrendem Motor die Straße entlang.
Der mit den Blumenkohlohren stieß einen wüsten Fluch aus.
Sein Komplize humpelte auf die Fahrbahn und jagte mehrere Kugeln hinter dem Sportwagen her.
Die Waffe nieste insgesamt viermal.
Eines der Projektile traf den rechten Hinterreifen des Porsche. Roberto hatte die Mündungsblitze im Rückspiegel gesehen. Er war so tief wie möglich nach unten gerutscht und spürte plötzlich in der Lenkung, dass sich das Fahrverhalten des Wagens nachteilig verändert hatte.
Er hatte Mühe, das Fahrzeug auf Kurs zu halten. Der Porsche tanzte hin und her. Mal bestand links und dann wiederum rechts die Gefahr, dass der Sportwagen die parkenden Autos rammte.
Die Reifenkarkasse zerriss mehr und mehr. Und dann kreischte die blanke Felge über den Asphalt. Weit würde Roberto Tardelli auf diese Weise wohl kaum kommen, soviel stand fest.
6
„Ich hab‘ den Reifen getroffen!“, jubelte der Kerl mit der langen Nase. Er warf die Arme hoch, als er sah, wie der Porsche hin und her schleuderte.
„Komm!“, sagte der andere Gangster. „Schnell zum Wagen. Den Burschen holen wir uns.“
Sie liefen zu ihrem Fiat und nahmen die Verfolgung auf.
„Er entkommt uns nicht!“, sagte der mit den Blumenkohlohren zuversichtlich. „Wir kriegen ihn. Das ist gar kein Problem.“ Er drückte etwas mehr auf die Tube. Der Fiat schoss pfeilschnell durch die schmale Straße. Er holte auf. Hinter dem Porsche spritzten grelle Funken weg.
Der Gangster auf dem Beifahrersitz massierte sein Knie, in dem noch ein heftiger Schmerz pochte. „Dieser gottverdammte Hund!“, knirschte er. „Ich glaube fast, er hat mir die Kniescheibe kaputtgetreten.“
„Wir werden ihm die Rechnung sofort präsentieren.“
„Eine Kugel ist für den fast zu schade!“, knurrte der mit der langen Nase.
„Okay. Lass dir was Besseres einfallen. Ich mach bei allem mit.“
„Ich kenne hier in der Nähe eine Baustelle. Wenn wir den Saukerl haben, bringen wir ihn dorthin.“
„Meinetwegen. Und dann?“
„Dann gießen wir ihn lebend in einen Betonpfeiler ein.“
Der mit den Blumenkohlohren lachte schnarrend. „Verdammt, ja. Das tun wir. Bei lebendigem Leibe. Eine gute Idee ist das. Madonna mia, wird das ein Spaß!“ Der Gangster trat das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Mit mahlenden Kiefern kämpfte er um jeden Meter, der ihn näher an den schlingernden und schleudernden Porsche heranbrachte.
„Gleich haben wir ihn!“, rief Jerry Costellos Abgesandter. „Mach dich fertig, Amigo. Wir werden ihm zeigen, was für eine Null er ist!“
Der Fiat wurde im Rückspiegel immer größer. Roberto Tardelli sah ein, dass es keinen Sinn mehr hatte, die Fahrt mit dem Porsche fortzusetzen. Er wollte den Wagen stoppen und die Flucht zu Fuß fortsetzen.
Als er scharf auf die Bremse trat, setzte der Fiat zum Überholen an. Der Porsche sauste mit quietschenden Pneus über den Asphalt. Der Wagen der Gangster schnitt wild in Robertos Fahrspur.
Ein Zusammenstoß blieb nur deshalb aus, weil der Mafiajäger rechtzeitig gebremst hatte. Die Killer ließen nichts anbrennen. Sie federten aus dem Fiat.
Roberto hechtete sich eine Sekunde vor ihnen aus seinem Wagen. Gleichzeitig glitt seine Hand ins Jackett.
Seine Finger schlossen sich um den Kolben der Luger.
Er legte mit dem Daumen den Sicherungsflügel um. Mit schussbereiter Waffe tauchte er weg. Er vernahm hastige Schritte. Die Killer trennten sich. Roberto sah sich schnell um.
Hinter ihm war ein schmaler, finsterer Durchlass. Ihn musste er erreichen. Egal, wohin der schwarze Schlauch führte, wenn Roberto ihn entlanglief, würde er sich in Sicherheit bringen können.
Geduckt setzte er sich ab. Rückwärts huschte er auf den Durchlass zu. Zwischen zwei geparkten Autos tauchte der Schatten eines der Gangster auf. Robertos Luger schwang sogleich in diese Richtung.
Da bellte von der anderen Seite der zweite Killer: „Ich hab dich voll im Visier, Mann! Lass die Kanone fallen, sonst schieße ich dir den Schädel von den Schultern!“
Roberto entspannte sich. Da war im Augenblick einfach nichts mehr für ihn drin. Zwei zu eins ist nun mal das erfolgversprechendere Verhältnis. Er öffnete die Hand.
Die Luger klapperte auf den Gehsteig. Roberto richtete sich auf. Diesmal waren sie vorsichtiger. Keine Sekunde ließen sie ihn aus den Augen. Der Kerl mit der langen Nase humpelte auf Roberto zu.
Sein Komplice hob die Luger auf und schob sie sich mit einem zufriedenen Grinsen in den Gürtel. „Bist auch einer von der Sorte, die immer besser sein will als alle andern, he?“, höhnte er.
Roberto hob die Hände. „Na schön, dann fahre ich eben nach Fiumicino, wenn ihr mich schon so nett darum bittet.“
„Zu spät“, brummte der mit den Blumenkohlohren. „Du fährst nirgendwo mehr hin. Nur noch zur Hölle!“
Im selben Moment schlug der andere mit seiner Waffe knallhart zu.
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