Stahlbau-Kalender 2021. Ulrike Kuhlmann
Читать онлайн книгу.Steifigkeitskoeffizienten ki der Grundkomponenten sind in Tabelle 6.11 angegeben.
Tabelle 6.8. Werte für den Beiwert ψ
Typ der Verbindung | ψ |
---|---|
Geschweißt | 2,7 |
Geschraubtes Stirnblech | 2,7 |
Geschraubte Flanschwinkel | 3,1 |
Fußplattenverbindungen | 2,7 |
Tabelle 6.9. Anschlüsse mit geschweißten Verbindungen oder geschraubten Flanschwinkelverbindungen
Tabelle 6.10. Anschlüsse mit geschraubten Stirnblechverbindungen und Fußplattenverbindungen
(8) Bei Träger-Stützenanschlüssen mit Stirnblechen sollte die Anschlusssteifigkeit wie folgt bestimmt werden : Der äquivalente Steifigkeitskoeffizient keq und der äquivalente Hebelarm zeq des Anschlusses ist nach 6.3.3 zu ermitteln. Die Steifigkeit des Anschlusses sollte dann mit den Steifigkeitskoeffizienten keq (für die Verbindung) und k1 (für den Stützensteg mit Schubbeanspruchung) und mit dem Hebelarm z = zeq (gleich dem äquivalenten Hebelarm des Anschlusses) nach 6.3.1(4) berechnet werden.
Tabelle 6.11. Steifigkeitskoeffizienten für Grundkomponenten
6.3.2 Steifigkeitskoeffizienten für die Grundkomponenten eines Anschlusses
(1) Die Steifigkeitskoeffizienten für die Grundkomponenten eines Anschlusses sind Tabelle 6.11 zu entnehmen.
6.3.3 Stirnblechanschlüsse mit zwei oder mehr Schraubenreihen mit Zugbeanspruchung
6.3.3.1 Allgemeines Verfahren
(1) Bei Stirnblechanschlüssen mit zwei oder mehr Schraubenreihen mit Zugbeanspruchung ist für alle Grundkomponenten für diese Schraubenreihen der äquivalente Steifigkeitskoeffizient keq in der Regel wie folgt zu ermitteln :
(6.29)
Dabei ist
h r | der Abstand der Schraubenreihe r vom Druckpunkt; |
k eff,r | der effektive Steifigkeitskoeffizient für die Schraubenreihe r unter Berücksichtigung der Steifigkeitskoeffizienten ki für die Grundkomponenten, die in 6.3.3.1(4) oder 6.3.3.1(5) angegeben sind; |
z eq | der äquivalente Hebelarm, siehe 6.3.3.1(3). |
(2) Der effektive Steifigkeitskoeffizient keff,r für die Schraubenreihe r wird in der Regel wie folgt bestimmt :
(6.30)
Dabei ist
k i,r | der Steifigkeitskoeffizient der Komponente i bezogen auf die Schraubenreihe r. |
Zu Tabelle 6.11
Der Steifigkeitskoeffizient k10 für die Grundkomponente Schrauben mit Zugbeanspruchungen ist für nicht vorgespannte Schrauben hergeleitet worden. Untersuchungen von Jaspart haben gezeigt, dass der Einfluss der Vorspannung den Ansatz eines um bis zu Faktor 6 größeren Steifigkeitskoeffizienten ermöglicht, wenn die bei Stirnplattenverbindungen üblicherweise zur Ausführung kommende Vorspannung der Schrauben berücksichtigt wird, vgl. [K45].
Bild 6.20. Hebelarm z für das vereinfachte Verfahren
(3) Der äquivalente Hebelarm zeq ist wie folgt zu bestimmen :
(6.31)
(4) Bei einem Träger-Stützenanschluss mit Stirnblechverbindung wird in der Regel der äquivalente Steifigkeitskoeffizient keq aus den Steifigkeitskoeffizienten ki folgender Komponenten bestimmt :
– Stützensteg mit Zugbeanspruchung (k3);
– Stützenflansch mit Biegebeanspruchung (k4);
– Stirnblech mit Biegebeanspruchung (k5);
– Schrauben mit Zugbeanspruchung (k10).
(5) Bei einem Trägerstoß mit geschraubten Stirnblechen wird in der Regel der äquivalente Steifigkeitskoeffizient keq aus den Steifigkeitskoeffizienten ki folgender Komponenten bestimmt :
– Stirnblech mit Biegebeanspruchung (k5);
– Schrauben mit Zugbeanspruchung (k10).
6.3.3.2 Vereinfachtes Verfahren für überstehende Stirnbleche mit zwei Schraubenreihen mit Zugbeanspruchung
(1) Bei überstehenden Stirnblechverbindungen mit zwei Schraubenreihen mit Zugbeanspruchung (eine im überstehenden Teil des Stirnblechs und eine zwischen den Flanschen des Trägers, siehe Bild 6.20) dürfen Ersatzsteifigkeitskoeffizienten der entsprechenden Grundkomponenten verwendet werden, mit denen die kombinierte Wirkung der beiden Schraubenreihen berücksichtigt wird. Als Ersatzsteifigkeitskoeffizient darf der zweifache Wert des entsprechenden Wertes für eine Schraubenreihe im überstehenden Teil des Stirnblechs angenommen werden.
Anmerkung : Diese Näherung führt zu einer etwas zu geringen Rotationssteifigkeit.
(2) Wenn dieses vereinfachte Verfahren angewandt wird, ist in der Regel als Hebelarm z der Abstand vom Druckpunkt zu dem Punkt anzunehmen, der genau zwischen den beiden Schraubenreihen mit Zugbeanspruchung liegt, siehe Bild 6.20.
6.3.4 Stützenfüße
(1) Die Rotationssteifigkeit Sj eines Stützenfußes, der gleichzeitig durch Normalkraft und Biegung beansprucht wird, sollte nach Tabelle 6.12 berechnet werden. Bei dieser Methode werden die folgenden Steifigkeitskoeffizienten verwendet