Colt-Helden: Super Western Sammelband 7 Romane. Pete Hackett

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Colt-Helden: Super Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett


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und zählte sie in Reihen auf den Tresen.

      Jay trank den Whisky und ließ das leere Glas ins Spülwasser fallen. »Herzlichen Dank, Mister.«

      »Sonst keine Wünsche?« Savage hielt inne und blickte auf.

      »Nein, danke.« Jay wandte sich ab.

      »Ich schaue mal bei euch vorbei!«, rief McClure ihm nach.

      »Das wird nicht nötig sein.« Durango verließ den Store.

      Savage zählte weitere Reihen Silberdollars auf den Tresen. »Den Umweg kannst du dir schenken. Der pfeift auf dem letzten Loch.«

      »Kann man nie wissen.«

      »Tramps sind das, McClure. Die leben von der Hand in den Mund und sind dabei meistens verdammt hungrig.«

      Draußen band Jay sein Pferd los und zog den Sattelgurt nach.

      Die Menschen der kleinen Stadt beobachteten ihn. Er spürte es, obwohl er sie nicht alle sehen konnte.

      Vor dem Planwagen scharrten die Maultiere im Sand.

      Jay stieg auf und ritt die Straße hinunter. Er spürte die Blicke im Nacken noch, als er schon jenseits der Häuser der Straße nach Norden folgte.

      »Schneller!«, rief er dem Braunen zu und gab ihm die Sporen.

      Das Pferd streckte sich. Rechts und links der ausgefahrenen Straße wurde das vorbeifliegende Buschwerk dichter. Staub wehte hinter den Hufen in die Höhe.

      *

      Jay Durango erreichte die halbverfallene Hütte am Nachmittag. Rio Shayne trat ihm entgegen. Jay zügelte den Hengst und sprang ab.

      »Wie geht es Jeff?«

      »Unverändert, würde ich sagen. Der Verband ist durchblutet. Hast du das Zeug?«

      Jay nickte. »Aber wenn ihm das hilft, glaube ich an die Wunder, von denen mir erzähl wurde, als ich noch Kind war.«

      Sie betraten die Hütte. Jay blickte auf das spitze Gesicht Logans. Die bleichen Lippen des Partners bewegten sich, seine Augen waren geschlossen. Die schwarzen Ränder darum hatten Jeffs Aussehen stark verändert. Er ähnelte sich kaum noch.

      »Ich reite nach Rancho Bravo«, sagte Durango. »Der Boss muss wissen, was passiert ist. Einen Wagen brauchen wir auch. Und mein Geld ist praktisch alle.«

      »Hast du ihnen gesagt, dass wir zu dieser Ranch gehören?«

      »Nein.«

      »Warum nicht?«

      Jay wandte sich um. »Warum sollte ich?« Auf dem Tisch öffnete er die kleine Tüte, zog das Messer, reinigte es an der Hose und nahm die Spitze voll von dem weißen Pulver. »Wasser!«

      Sie flößten Jeff das Pulver und Wasser ein. Der Verletzte hustete und spuckte die Hälfte wieder aus.

      »Du wirst mindestens vier Tage unterwegs sein«, maulte Rio.

      Jay schob das Messer hinter den Gürtel. »Aber dann bin ich zurück und habe einen Wagen und Leute dabei. Ist das nicht besser, als wenn wir in vier Tagen immer noch allein hier herumsitzen?«

      Rio fluchte verdrossen, weil es ihm nicht behagte, dass er so lange allein bei dem Verletzten bleiben sollte, dem er überdies nicht zu helfen wusste. »Und wenn er mir unter den Händen stirbt?«

      »Dann würde es auch nichts ändern, wenn wir beide hier sitzen.«

      »Warte wenigstens bis morgen.«

      Jay hob den Kopf. »Warum denn das?«

      »Vielleicht ist es gar nicht ....« Rio brach ab und biss sich in die Unterlippe.

      »Ach so.« Jay schaute auf das spitze Gesicht Logans. Vielleicht erlebte der Cowboy den nächsten Tag wirklich nicht mehr und der ganze Aufwand erübrigte sich.

      »Es wird sowieso bald Nacht«, setzte Rio hinzu. »Es dürfte auf ein paar Stunden auch nicht ankommen. Außerdem wird deinem Gaul die Pause gut tun. Seit wir vom Nueces weg sind, bist du beinahe ununterbrochen geritten.«

      »Ich könnte dein Pferd nehmen.« Jay lächelte dünn. »Das ist ausgeruht. «

      »Ich glaube nicht, dass er es überlebt. Die innere Blutung ist nicht gestoppt.«

      Jay schob Logans Hemd zur Seite und sah den roten Verband. Der Fleck besaß die Größe einer Hand, so dass die linke Brustseite davon völlig bedeckt war.

      »Also gut, dann warte ich bis morgen.«

      *

      Die beiden Farmer holten ihre Pferde aus dem Mietstall.

      Vor dem Saloon stand Fee, ein alt gewordenes Saloonmädchen mit blond gefärbten Haaren. Als sie ins Sonnenlicht trat, offenbarte das Kattunkleid mit den silbernen Pappsternen daran seine ganze Schäbigkeit.

      Die beiden Zattigs stiegen auf die Pferde und winkten dem Mädchen mit dem faltigen Gesicht.

      »Geht zum Teufel, ihr Geizkragen!«, schimpfte Fee mit rauer Stimme.

      Jewy Zattig warf noch einen Blick auf den Planwagen des fahrenden Händlers, der inzwischen an der Ecke des Saloons im Schatten stand. Dann trieb er sein Pferd an.

      Boris folgte dem Bruder. Sie ritten aus der Stadt, verließen die Straße und hielten zwischen hohen Sagebüschen an.

      »Absteigen, sonst kann man uns vom Karrenweg aus sehen.« Jewy ging sofort mit gutem Beispiel voran.

      Auch sein Bruder kletterte aus dem Sattel. Er dachte noch an McClure, den ziehenden Händler, der zuletzt bei ihnen am Tresen des Saloons stand. »Wieviel Geld hat er?«

      »Genug.«

      »Bist du sicher, dass es glatt geht?«

      »Aber klar. Hast du denn nicht gehört, wie verächtlich sie von dem Fremden redeten? Den schickt uns der Himmel.«

      »Wenn wir den Zaster eines Tages anfangen auszugeben, riechen sie doch noch Lunte.«

      Jewy grinste den Bruder herablassend an. »Wir geben den Zaster nicht aus. Nicht hier. Wir leben bis zum Winter wie die ärmsten Teufel der Welt weiter und werden nie vergessen, entsprechend zu jammern. Und so ganz nebenbei fangen wir an, von der Aufgabe der Farm zu reden. Das fällt überhaupt nicht auf, zumal wir nicht die ersten sind.«

      »Ja, das könnten sie schlucken.« Boris grinste.

      »Dann gehen wir weit weg. Und dort, wo wir das Geld ausgeben, erzählen wir eine fantastische Geschichte. Von einer Ölquelle, die wir auf unserem miesen Land fanden und verkauften.«

      Die beiden Halunken lachten schallend.

      Ihre Geduld wurde noch auf eine längere Probe gestellt. Als die Sonne jedoch tief nach Westen gesunken war, hörten sie Peitschenknallen. Die Plane des Wagens ließ sich bald über dem Buschwerk erkennen.

      »Na also!«, frohlockte Jewy und rieb die Hände aneinander. »Er nimmt immer den gleichen Weg. Und er fährt auch glatt am Abend los, um die Bucks fürs Übernachten zu sparen.«

      »So ein verdammter Geizhals!«

      »Das kannst du laut sagen!«

      Der Wagen rollte hundert Yard von den lauernden Farmern entfernt vorbei und entfernte sich rasch.

      Jewy führte sein Pferd an den Rand der Straße und beugte sich zur Seite. So sah er den leicht schaukelnden Wagen wieder.

      Boris tauchte neben ihm auf. Sie stiegen auf die Pferde und folgten dem Gefährt mit großem Abstand.

      Als der Wagen die Straße verließ, pfiff Jewy durch die Zähne. »Merkst du was?«

      »Er fährt zu der verlassenen Hütte, die nicht mehr verlassen ist«, erwiderte der jüngere Bruder.

      »Genau. Will den Kerlen noch versuchen, was anzudrehen. Der lässt aber auch nichts aus.«

      »Schlecht


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