Ich bin Egoist!. Manfred Behrend

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Ich bin Egoist! - Manfred Behrend


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ist Menschen zu täuschen, als sie davon zu überzeugen, dass sie getäuscht worden sind.“

      Seien wir doch mal ehrlich, wir lassen uns gerne täuschen. Es passt zu uns, wir fühlen uns oft bestätigt und auch wohl damit. Wenn man uns dann etwas beweist, haben ja immer die anderen schuld.

      Wie kommt man dazu, diesen Titel zu nehmen für den Ablauf eines Geschehens, das wir Leben nennen?

      Eine Rolltreppe des Lebens mit so vielen Nuancen, die wir nie gedacht und uns auch nie vorgestellt hätten. Sie hält viele Überraschungen für uns bereit.

      Es ist ein Faktum, dass wir nie wissen, wozu wir fähig sind. Wir betreten diese Rolltreppe, verlassen diese an einigen von uns gewählten oder empfohlenen Stationen des Daseins, steigen wieder auf und fahren weiter auf dieser Rolltreppe, bis wir diese nur noch einmal verlassen können.

      Wir nennen es sterben und hoffen, dass uns diese Rolltreppe Vieles gezeigt hat. Leider sterben wir oft früher, als wir gedacht oder geplant haben.

      Diese Rolltreppe als System des Lebens erlaube ich mir ausführlicher zu benennen, als Gedankengänge später. Einige sagen sogar, wir fahren weiter wie im Nirwana. Unsere Seele wandert weiter. Der irdische Tod hält uns nicht auf.

      Andere sagen dagegen, mit dem Tod endet das Leben. Andere wiederum erfanden Grabsteine, um unsere Seelen daran zu hindern, dass sie aufsteigen, uns sogar stören, die noch leben.

      Die Welt ist bunt im Glauben. Es beginnt vieles, was wir nie erahnt hätten. Wir erfahren Dinge, die wir mit der normalen Grundausstattung des Hirns, der Seele und des Herzens nie für möglich gehalten hätten.

      Wir erfahren auch Dinge, dass wir zum Scheitern fähig sind, aber auch in der Lage sind, uns aufzurappeln, wenn wir den nötigen Egoismus richtig definieren.

      Als Einführung möchte ich eine bedeutende Geschichte aus dem Orient nennen, damit verstanden wird, was ich mit diesem Titel des Egoismus als Positivum oder Doppeldeutigkeiten und Missverständnissen meine:

       Ein Mann reitet auf einem Esel.

       Hinter ihm zu Fuß sein Sohn. Ein anderer sieht dies und ruft:

       „Unverschämt, der Alte sitzt und der kleine Junge mit seinen kleinen schwachen Beinen muss laufen!“

       Der Vater überlegt, lässt seinen kleinen Sohn reiten. Ein anderer sagt nun:

       „Ich trau meinen Augen nicht. Der Kleine sitzt wie ein König auf dem Esel und der arme alte Mann muss laufen!“

       Vater und Sohn schauen sich an.

       Der Vater steigt zu seinem Sohn auf den Esel. Sie reiten beide. Wiederum ein paar Meter weiter sagt nun ein anderer:

       „So eine Tierquälerei. Der arme Esel muss so schwer tragen, nur weil die Herrschaften zu fein sind und zu faul sind, um selbst zu laufen!“

       Vater und Sohn schauen sich an, steigen ab und laufen beide nebenher.

       Plötzlich hören sie lautes Gelächter und eine Stimme sagt:

       „Schau dir nur diese beiden Trottel an. Wie kann man nur so blöde sein und neben dem Esel laufen. Wozu hat man denn überhaupt dieses Tier?“

      Was sagt uns diese wahre Geschichte, die jeder schon mal in vielleicht abgeänderter Art erlebt hat?

      Wir wollen es allen recht machen. Wir schaffen es jedoch nie, auch wenn wir es noch so gerne wollen! Wir können es nur einem Menschen voll und ganz recht machen. Uns selbst!

      Sollte die Kirche nicht dahingehend aufpassen, was sie anrichtet mit den Worten:

       „Nur einer ist und kann gerecht sein. Gott!“

      Nagt das nicht in irgendeiner Weise an unserem Selbstbewusstsein als Mensch, als Individuum?

      Von morgens bis abends hören wir Kritik. Haben sie jedoch schon mal erlebt, dass man einem Kritiker ein Denkmal errichtet hat?

      Eine weitere Geschichte:

      Henry Ford beschloss 1914, dass seine Arbeiter im Auto-Ford-Werk ab sofort das doppelte Gehalt bekommen und eine Stunde weniger arbeiten sollen. Ein toller altruistisch denkender Mensch und Boss sagt man doch sofort.

      Was war der Hintergrund?

      Sein Prinzip war, jeder Mensch sollte einen Ford fahren. Also, jeder kann sich vom mehr verdienten Geld einen Ford kaufen, die Produktion wird erhöht.

      Er wird noch reicher.

      Natürlich darf man nicht verkennen, zu beiderseitigem Nutzen. Jedoch aus egoistischen Grundzügen, um noch reicher, noch mehr Macht zu bekommen. Dieses wunderbare Wechselspiel.

      Ebenso denken wir doch nicht wirklich, dass der Fleischer um die Ecke gute Steaks oder Wurst macht, damit es uns schmeckt und wir satt werden. Der Grundsatz ist doch, er möchte, dass es ihm gut und immer besser geht und er möchte gewiss seinen Profit machen.

      Versteht mich nicht falsch, es ist schon okay und so sollte es sein.

      „Ein toller Fleischer!“, sage ich aus Überzeugung.

      Wenn jemand gute Dinge macht, soll er seinen Teil bekommen.

      Ursprünglich jedoch ist vieles dahinter, dass ich als positiven Egoismus benenne.

      Reichtum ist immer das Gleiche.

      Nehmen wir eine Torte. Sie ist immer im Prinzip gleich groß im Umfang, Durchmesser und auch Dicke. Auf die Aufteilung der Stücke kommt es an. Ist Reichtum dann immer mit Egoismus vergleichbar? Wer bekommt das große Stück, wie viele Teile mach ich? Muss ich eventuell noch eine daneben backen?

      Genau das meine ich. Egoismus bringt uns weiter, Egoismus bleibt. Das andere wie Altruismus, Empathie usw. sind nur Motivationen, die uns selbst täuschen können.

      War das provokant?

      Wir müssen behutsam mit allem umgehen und auch beobachten. Oftmals können wir doch auch gar nicht anders.

      Warum dieser Titel?

      Ganz einfach. Man sollte davon überzeugt sein und darüber nachdenken, dass es ohne diesen Egoismus kaum Entwicklung der Zivilisation, kein Weiterkommen des eigenen Ichs gibt und man somit den Stillstand der Gemeinschaft provoziert, den man eigentlich vermeiden möchte. Vorausgesetzt, den Mut haben, den Egoismus so definiert zu erkennen, wie er auch schlüssig sein kann und sollte.

      Ich bin ebenso der Meinung, dass wir einen Türöffner im Kopf brauchen, um umzudenken. Das Hirn defragmentieren, auch mal eine Seelenhygiene zulassen und viele Dinge, einfach mal anders sehen. Es hilft.

      War das provokant?

      Noch einmal etwas Provokantes.

      Es wird sogar gesagt:

       „Der Mensch benötigte eine sehr, sehr lange Evolutionszeit für den aufrechten Gang und der Entwicklung des Hirns.

       In sehr, sehr kurzer Zeit schaffen wir es jedoch, vom Mensch zum Arschloch zu werden.“

      Bin ich ein Klugscheißer, ein Besserwisser?

      Ich denke nein, wenn wir nachdenken und uns überdenken!

      Egoismus darf auch eine Moralphilosophie sein und ist es auch oft.

      Adam Smith als überragender Moralphilosoph Anfang des 18. Jahrhunderts hat es uns


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