Akrons Crowley Tarot Führer. Akron Frey
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Zahl: 1, 1000, 111 (ausgeschrieben)7
Buchstabe: Aleph/ALPh = A (Ochse, Pflug). Das ALPh bildet das Ochsenjoch ab bzw. eine Pflugschar mit phallischer Bedeutung.8
Pfad: Aleph, der 11. Pfad am Baum des Lebens. Er führt von Kether nach Chokmah. Kether ist die Einheit jenseits aller Widersprüche, und Chokmah ist die positive, männliche Kraft.
Götternamen: AIN, AIN SOPH, AIN SOPH AUR
Götter: Hoor-pa-Kraat ist der Narr des Tarots, Nuit ist die Göttin des Firmaments und der ägyptische Amon ist der Gott der Fruchtbarkeit
Gottheiten: Dionysos, Pan, LASh TAL, Harpokrates, Morpheus, griechischer Gott des Schlafes, oder der über den Wassern schwebende Geist Gottes
Mythen: Garten Eden = Adam vor dem Sündenfall bzw. das Urchaos vor dem Schöpfungsmythos; Parzival, der Reine Thor, der im Narrengewand auszog, um am Ende seiner langen Reise zum Gralskönig zu werden (vgl. Ritter der Kelche, S. 307)
Symbole: Äther, Regenbogen, Sintflut, Seelenwanderung, Uroboros, Wiedergeburt (Doppelhelix als Zeichen der Übertragung von Erbanlagen)
Kultstätten: Erdspalte der Phythia in Delphi; die Aachquelle im Hegau (wasserreichste und Hauch des Lebens für alle Dinge; weitere Götter: Juno, Göttin der Luft, Aeolus, Gott der Winde, Pan oder der rauschhafte Bacchus
Pflanze: Die Espe gleicht der Luft durch ihr Zittern
Krafttiere: Adler (oder auch der Mensch als Kerub der Luft), Ochse – die tatsächliche Bedeutung von Alef
Edelstein: Topas ist das reine, transparente Gelb der Luft
Wesen: Sylphen
Dämon (Qlipoth): Die Synthese aller Dämonen: Leviathan – der große rote Drache mit sieben Köpfen und zehn Hörnern (diese Zuordnung entspricht nicht dem Liber 777)
Magische Kräfte: Weissagung
Magische Waffen: Der Dolch oder der Fächer
Parfüm: Mutterharz (Galbanharz)
Droge: Pfefferminz
Geomantie: Luftige Dreiheit
Gematrische Korrespondenzen
1: Die mystische Zahl von Kether, der ersten Sephira am Lebensbaum
111: Ein Name Gottes (AChD HVA ALHIM), Ochse, Geschlecht, AVM, tiefe Dunkelheit, Hinterhalt, Unglück, Finsternis, täglich, Decke, Schleier, Tuch, Ungerechtigkeit, Brandopfer, wunderbar, ungewöhnlich sein, rätselhaft Karstquelle Deutschlands – das Wasser versinkt aus der Donau bei Immendingen und kommt nach 14 Kilometern Fahrt durch Labyrinthe unterirdischer Hohlräume im Aachtopf wieder zum Vorschein)
Ritual: Nichts-Tun (im Gegensatz zum kontrollierten Nicht-Tun – vgl. XI – Das Universum)
Sabbat: 29. Februar (für Kinder auch der 1. April)
Kraftsteine: Rheinkiesel, Wasseropal
Räucherwerk: Opium, Narkotikum (die betäubenden Dämpfe aus der Erdspalte des Orakels von Delphi, die die Priesterin Phythia auf ihrem Dreifuß in Trance versetzten)
Malerei: Grüner Cherub von Ernst Fuchs
Musik: Rheingold-Ouvertüre von Richard Wagner. Beim Es-Dur-Akkord ohne Modulation und akkordischen Wandel stellt sich das embryonale Gefühl ein, irgendwie aus der Zeit hinauszutreiben, das Bild des Urchaos, das sich aus dem Nichts bildet.
Schrift: Sibyllinisches Orakel (Sammlung von 14 Büchern von Weissagungen in dunkler Vieldeutigkeit)
I – Der Magus
Tu was Du tust!
Der Vater des Willens, der Wille zur Tat; Hermes, der Trickser, der ägyptische Thoth
Astrologie: Sonne/Merkur in Widder. Sonne im Sinne von Kraft und Ausstrahlung, Merkur im Hinblick auf Wendigkeit und Geschicklichkeit.
I Ging: 1 Kiân – Das Schöpferische
Rune: Fehu (Vieh) ist die erste Rune und repräsentiert die individuelle Ausformung des Nichts (die Idee an der Schwelle zur materiellen Verwirklichung).
Licht: Antrieb, Impuls, Lebenskraft (Wille zur Tat: Ich will!)
Schatten: Aggressivität, Egoismus, Machtmissbrauch, Streit
Farben: Gelb, Lila, Grau und Indigo mit violetten Strahlen (Liber 777)
Planet: Merkur = Symbol für Willen, Wissen und Wort, durch die die Welt erschaffen wurde (Buch Thoth)
Kurzbeschreibung: In erster Linie ist der Magus der Träger des Hermesstabes: ein Symbol für die Kraft, die Welt nach seinem eigenen Willen zu gestalten (Thelema ist das griechische Wort für höherer Wille, also um das, was ich will, mit dem, was getan werden muss, in Übereinstimmung zu bringen). Daher gefällt er sich hier als Hermes oder Merkur in der Rolle eines kleinen Schöpfers, der den Urknall nochmals »nachschöpft« oder nachvollzieht und mit verklärt-verschmitztem Gesicht die Welt aus seinem Hut zu zaubern versucht, kurz: Der Magus verdichtet und manifestiert die Idee. Aus diesem Grund stellt die Karte auch das Wort oder den Logos dar, der die geistige Welt oder zumindest die aktuellen, sich laufend verändernden Ausbildungen des Zeitgeists schafft, der die Grenzen vorgibt, innerhalb derer sich das Individuum im gesellschaftlichen Fokus entwickeln kann.
Analyse
Crowley zeigt uns den Magus als eine goldene Gestalt mit einem Flügelpaar an den Füßen, der im Gegensatz zum »hängenden« Narren wie eine Primaballerina auf dem Berg der Dualitäten balanciert.1 Dieser tanzende Schelm schöpft sich mit einem Lächeln im Gesicht eine scheinbare Welt nach seiner eigenen Vorstellung, was auf einer anderen Ebene auch dem Griff nach dem Paradiesapfel entspricht: Wenn du den Apfel isst, wirst du wie Gott, versprach die Schlange. Und sie hat nicht zu viel versprochen. Jeder Mensch wurde zwar zu Gott, doch weil es plötzlich zu viele Götter gab, die sich gegenseitig bekriegten, wurden die evolutionären Systeme seither auf raffinierte Verteidigungsstrategien fokussiert, um die vielen »Magier« gegenseitig in Schach zu halten. Anders herum formuliert: Da sich jedes Ego als kleiner Gott herauskristallisiert, der sich sein eigenes Paradies geschaffen hat, haben wir zum Schluss Milliarden kleiner Götter in ihren paradiesischen Superstar-Vorstellungen, die von den gemeinsamen Zielen gerade durch die gleichen Ziele der anderen getrennt sind.
Doch zur Karte zurück. Am unteren Rand sehen wir den blauen Strahl der Erkenntnis, der den spitzen Kegel, auf dem der Magus wippt, erst senkrecht durchläuft, dann durch seinen Körper strömt und ihm als ein von den Uräusschlangen, den königlichen Schlangen Ägyptens, umwundenes Zepter aus dem Scheitel(-Chakra) dringt.