Bewusstseinsdiamanten. Wolfgang Hock

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Bewusstseinsdiamanten - Wolfgang Hock


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kommt es zum menschlichen Bewusstsein und bezogen auf die Einheit von allem was ist, strahlt dieses vollkommene und individualisierte Bewusstsein durch seine Schöpfungskraft zurück in den Urgrund der Schöpfung. Es findet sozusagen eine Rückmeldung über dessen Entwicklungszustand statt, was wiederum Signale hervorruft, welche die weitere Ausformung des Geistes beeinflussen. Der Geist gebietet jetzt in seiner individualisierten Form über die Materie, er ist in gleicher Qualität ein Teil des kosmischen Bewusstseins, dem reinen Bewusstsein.

      In einem bekannten Höhlengleichnis beschreibt der griechische Philosoph Platon die Bedingungen der Ausformung der menschlichen Wahrnehmung an einem Beispiel: Gefangene würden seit ihrer Kindheit in einer Höhle so an den Boden gefesselt, dass sie auf ihrem Platz bleiben mussten und nur nach vorne sehen können. In der Mitte der Höhle brennt ein Feuer, welches die Schatten der hinter den Gefangenen vorübergehenden Menschen, die verschiedene Kunstwerke tragen, an die Wand wirft. Auf keine Weise könnten, so Platon, diese Gefangenen irgendetwas anderes für das Wahre halten als die Schatten an der Höhlenwand. Die Gefangenen hielten ihre Höhle für die gesamte Realität, die ganze Welt. Sie sehen nur die Schatten von Ereignissen der Wirklichkeit. Sie halten diese Schatten für die ganze Wahrheit.

      Dieses Gleichnis hat auch für die heutige wissenschaftliche Erkenntnistiefe unserer Welt eine große Bedeutung. Wir halten das, was wir sehen, beziehungsweise mit unseren fünf begrenzten Sinnesorganen wahrnehmen für die Wirklichkeit, obwohl das Spektrum der Erscheinungen vielfach größer ist, als das, was wir tatsächlich wahrnehmen. Das Abbild unserer Realität ist ein unvollständiges, weil das Bild von unserer Netzhaut im Auge zweidimensional aufgenommen wird. Unser Gehirn vergleicht die Eindrücke erst mit unseren Erfahrungen und derartig ausgefiltert präsentiert sich das Abbild als dreidimensionales Objekt in unserem Bewusstsein. Wir merken nicht einmal, dass unendlich vieles, was in unsere begrenzte Wahrnehmung eindringt, von außen kommende Hinweise über die sehr viel breitere wahre Realität ist. Wir sehen gewissermaßen nur unsere eigene Erfahrung.

      Was geschähe, wenn in dem Gleichnis von Platon jemand den Gefangenen erzählen würde, wie die Wirklichkeit aussieht und dass sie nur Schatten der Realität an ihrer Höhlenwand gesehen haben? Die Gefangenen würden das zunächst nicht glauben wollen. Sie würden dann nach und nach ihre eigenen Schatten von den Schatten der vorübergehenden Menschen trennen und sie würden stückweise etwas von der Außenwelt erfahren. Dieses Gleichnis eignet sich sehr gut dafür zu erahnen, was hinter unserer eigenen beschränkt wahrgenommenen Welt eigentlich liegt. Das, was wir beobachten, teilt sich in solche Erfahrungen, die wir in unserer wahrnehmbaren Welt erkennen oder solche Dinge, die wir mit unserem beschränkten Wahrnehmungsvermögen nicht sehen, aber eine Ahnung davon haben, weil bestimmte Informationen die Grenze unserer Wahrnehmung überschreiten. Diese Ahnungen oder Annahmen gehören dann zur Erfahrungswissenschaft.

      Genauso gehört zu unseren Erfahrungswissenschaften die Annahme, dass wir in einem Raum-Zeit-Universum leben. Dieses ist aber von einem Universalvakuum umschlossen. Dieses Vakuum ist ein von Masseteilchen weitgehend befreiter, aber nicht völlig leerer Raum. Diesen Zustand können wir auf der Erde experimentell nachstellen durch die Schaffung eines Unterdrucks in einer Röhre durch das Abpumpen der Luft, wodurch diejenigen Teilchen, die in der normalen Atemluft ansonsten enthalten sind, weitgehend entfernt werden. Das Universalvakuum, welches das ganze Universum durchzieht, beinhaltet keine Rauminformationen und auch keine Zeitinformationen. Das Universalvakuum befindet sich deshalb außerhalb vom erfahrbaren Raum-Zeit-Universum. Zwischen dem Raum-Zeit-Universum und diesem Vakuum findet ein Informationsaustausch statt in Form von elektromagnetischen Wellen (Photonen) und Teilchenströmen (Neutrinos, Partikel, kosmische Strahlung). Das Raum-Zeit-Universum und das Universalvakuum bilden begrifflich zusammen das Universalkontinuum, die Gesamtheit all dessen, was existiert. Aber wie geschieht der Informationsaustausch in diesen Welten?

      Hier kommen wir wieder zurück zum Doppelspaltexperiment. Du erinnerst dich; Lichtteilchen gehen durch zwei Spalte. Wenn man einen dieser Spalten abdeckt, verschwinden die bekannten Interferenzmuster. Es gibt nur noch einen einzigen Streifen an der dahinterliegenden Projektionswand. Öffnet man nun wieder beide Spalten und schießt im Sekundentakt Photonen auf beide Spalten, erscheint wieder nach entsprechender Zeit ein Interferenzmuster. Irgendwie scheint das Photon „zu wissen“ das beide Spalten geöffnet sind. Dieses „Wissen“ kann das Teilchen nicht aus unserem Raum-Zeit-Universum bekommen haben. Der Physiker John S. Bell hat nachgewiesen, das es keine verborgenen Verbindungen zwischen zwei Photonen im Raum-Zeit-Universum geben kann, weil es dafür in der Quantenphysik keine Theorie gibt. Die Quelle der Information muss also im Universalvakuum liegen.

      Gänzlich spukhaft wird es, wenn man an beiden Spalten der von den Photonen zu durchfliegenden Wand ein Messgerät anbringt, welches herausfinden soll, durch welchen Spalt die Teilchen gehen; geschieht etwas noch unfassbareres. Die Photonen gehen jeweils immer nur durch einen Spalt. Aber nun ist das Interferenzmuster wieder verschwunden und es zeigen sich zwei Photonen-Streifenmuster ohne Interferenz. Es stellte sich heraus: Das Messgerät ist der Grund für das andere Verhalten der Photonen. Diese Teilchen reagieren merkwürdigerweise anders, wenn ein „Beobachter“ eingeschaltet ist. Das Quantenobjekt verhält sich nicht mehr so, wie es sich verhält, wenn es nicht beobachtet wird. Das Quantenobjekt tritt mit seiner Umgebung in eine Wechselwirkung (Kohärenz). Immer wenn die Wissenschaftler in einem solchen Versuch Informationen über den Weg eines Photons herausfinden wollten, durch welchen Spalt es geht, verhält es sich anders. Es ist einmal eine Welle, während es im anderen Versuch ein Teilchen ist (Welle-Teilchen-Dualismus).

      Dort, wo diese Teilchenphänomene stattfinden, ist der Übergang zwischen dem Raum-Zeit-Universum und dem Universalvakuum zu finden. Im Universalvakuum ist die Information, dass das Teilchen in das Raum-Zeit-Universum eintritt, bereits vorhanden. Folglich erfolgt der Informationsaustausch zwischen den Teilchen im Universalvakuum. Alle Elementarteilchen, die aus einer Quelle kommen, sind miteinander verschränkt, kommunizieren miteinander, auch über weite Entfernungen. Diese Verschränkung (Quantenkorrelation) bezeichnete Albert Einstein als „spukhafte Fernwirkung“ und wollte sich damit nicht weiter beschäftigen. Das Universalvakuum muss also ein riesiger Informationsspeicher sein, wo die Daten über alle Existenz und die Kommunikation der Teilchen untereinander enthalten sind.

      Bei Versuchen zur Verschränkung von Teilchen zum Beispiel durch die Polarisation von Photonenpaaren im Laborversuch oder bei der Lichtmessung an Doppelquasaren im Universum zeigt sich, das sich der Informationsaustausch schneller als die Lichtgeschwindigkeit vollzieht, selbst über riesige Entfernungen von 50.000 Lichtjahren hinweg. Das wiederum bedeutet, dass jeweils eines der Photonen im Zwei-Photonen-Experiment weiß, dass das jeweils andere gemessen wird und welche Eigenschaften dieses dabei annimmt. Die Photonen können, wie alle Untersuchungen belegen, ihre Informationen nicht aus dem uns geläufigen Raum-Zeit-Universum erhalten. Die Information muss von außerhalb dessen kommen, was wir für unsere Realität halten.

      Daraus folgt, dass das Universum, der für unsere Erfahrungswissenschaft zugängliche Teil, nicht alles ist, was existiert. Außerhalb unserer Erfahrungsgrenzen liegt das Universalvakuum als weiterer Teil unserer Wirklichkeit. Das Universalvakuum hat mit dem Raum-Zeit-Universum über die Quantenobjekte einen ständigen, qualitativ intelligenten Informationsaustausch. Weder die Zeit noch riesengroße Entfernungen schränken diesen Informationsaustausch ein. Die Reaktionen des Universalvakuums erfolgen augenblicklich und unabhängig von unserer Raum-Zeit-Erfahrung. Die Schlussfolgerung daraus ist: Es gibt eine Bewusstseinsform, welche außerhalb des bewussten Denkens der Menschen liegt und welches mittels bestimmter Quanteneffekte auch auf das Bewusstsein des Menschen einwirken kann oder es sogar erst hervorbringt (Abb. 5).

      Abb. 5: Quanten entstehen aus potentieller Energie

      Das bestätigten auch Versuche aus den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts auf dem Gebiet der Gedanken- und Bildübertragung, die von den Physikern R. Targ und H. Puthoff durchgeführt wurden. Jeweils eine Versuchsperson sitzt bei diesem Versuch in einer anderen abgeschirmten Kammer und beide Personen sind an einem separaten Elektro-Enzephalogramm (EEG) angeschlossen. Dann wird die als „Sender“ bezeichnete Person hellen Lichtblitzen ausgesetzt. Das EEG zeichnet rhythmische Gehirnwellen auf, welche die Lichtblitze


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