Der Peloponnesische Krieg. Thukydides

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Der Peloponnesische Krieg - Thukydides


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landeinwärts auf dem Nil, und wurden Meister des Stromes, und von zwei Drittheilen der Stadt Memphis, und bekriegten den dritten Theil, die weiße Mauer genannt, wo sich die geflüchteten Perser und Meder und die Aegyptier befanden, die nicht Theil an dem Aufstande genommen hatten.

      106. Die Besiegten aber zogen sich zurück: und eine nicht unbeträchtlide Abtheilung derselben, die sid, durch die Nachsetzenden im Gedränge befand, und des Weges verfehlte, gerieth auf das Gut eines Bürgers, das zufällig von einem großen Graben umschlossen war, und keinen Ausgang hatte. Als die Athener dies bemerkten, schlossen sie jene von vorn durch Schwerbewaffnete ein, und stellten rings herum die leichten Truppen, und tödteten durch Schleuderwürfe alle, die dort hineingegangen waren. Dieser Verlust war den Korinthern sehr empfindlich: die Mehrzahl ihres Heeres aber kehrte nach Hause zurück.

      109. Indessen blieben die Athener und ihre Verbündesten noch in Egypten, und es gestaltete sich ihnen der Krieg auf mancherlei Weise. Im Anfange waren die Athener Meister von Egypten. Nun sandte der Perserkönig den Megabazus, einen Perser, mit Geld nach Lacedämon, damit er die Peloponnesier zu einem Einfall in Attika bewegen, und so den Rückzug der Athener aus Egypten veranlassen möchte. Als ihm aber dieß nicht gelang, und sein Geld vergeblich aufgewendet wurde, so kehrte Megabazus mit dem Ueberreste des Geldes nach Asien zurück. Dann schickte der König den Perser Megabazus, des Zopyrus Sohn, mit einem großen Heere aus. Dieser rückte auf dem Landwege ein, besiegte die Egyptier und ihre Bundesgenossen in einer Schlacht, vertrieb die Hellenen aus Memphis, schloß sie zuletzt auf der Insel Prosopitis ein, und belagerte sie dort ein Jahr und sechs Monate, bis er endlich den Canal austrocknete, und sein Wasser anderswohin leitete, und so die Schiffe auf das Trockene rette, wodurch er einen großen Theil der Insel mit dem festen Lande verband, so daß er zu Fuß hinüberkommen konnte, worauf er die Insel eroberte. [456 v. 6.]

      110. So wurde das Unternehmen der Hellenen zu nichte, nachdem sie sechs Jahre Krieg geführt hatten: von dem großen Heere retteten sich wenige über Libyen nach Syrene; die Meisten waren umgekommen. Egypten aber mußte sich, dem Perserkönige wieder unterwerfen, mit Ausnahme des Amyrtäus, der in den sumpfigen Gegenden (Niederungen) herrschte, den man wegen des großen Umfangs der Sümpfe nicht bezwingen konnte, da zugleich die Bewohner dieser Gegenden die streitbarsten unter den Egyptiern sind. Inaros aber, der Libysche Fürst, der das ganze Unternehmen in Egypten veranlaßt hatte, wurde durch Verrath gefangen und gekreuzigt. Von den Athenern aber und dem übrigen Bundesvereine segelten fünfzig Dreiruder zur Ablösung nach Egypten, und ankerten bei dem Mendesischen Vorgebirge, ohne von jenen Vorfällen Kunde zu haben. Ueber diese fielen nun Landtrappen von der Küste, und von der Seeseite die Phönicischie Flotte her, und zerstörten die meisten Schiffe, so daß die geringere Zahl entkam. Also endete der große Feldzug der Athener und ihrer Bundesgenossen gegen Egypten.


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