Person werden. Dorothea Gnau
Читать онлайн книгу.Innsbruck 1978 (vgl. die griech.-franz. Originalausgabe: Tomos Agapis, Rom-Istanbul 1971). Eine weitere Frucht des vielfältigen Annäherungsprozesses war die Arbeit der 1980 erstmalig zusammentretenden Gemischten Theologischen Kommission. Ihre Arbeit ist seit der Zeit der politischen Umbrüche im Osten insbesondere durch die Vorwürfe des »Proselytismus« in Russland ins Stocken geraten. In den Jahren zuvor hat sie jedoch intensiv gearbeitet und verschiedene gemeinsame Dokumente verabschiedet (Vgl.: DWÜ II, 526-567). Zum orthodox-katholischen Dialog insgesamt vgl. G. Feige: »Schwesterkirchen«? Probleme und Chancen des orthodox-katholischen Dialogs, in: Die Orthodoxe Kirche. Eine Standortbestimmung an der Jahrtausendwende (FS für Anastasios Kallis), Frankfurt am Main 1999, 223–241. S. außerdem auch die Zusammenfassung in DWÜ I, 518-526.
3Vgl. die Vision, die Ioannis Zizioulas entwirft: »After a rather long experience in ecumenical discussions, I have come to the conclusion that instead of trying to agree on concrete theological theses we should try to agree on theological principles. After that it is only a matter of applying pure logic, i.e. of drawing the consequences, until we all come to see and say the same things. The result may be surprising, for we may well discover that suddenly we all speak a language different from the one that has been dividing us for centuries, that, in other words, our confessional theological formulations which we inherited from the past have now become irrelevant and useless - which may in fact be the subconscious fear that prevents us from attacking the presuppositions rather than the concrete theses, the fear, that is, that our confessional identities may die.«, The Mystery of the Church in Orthodox Tradition, OiC 24 (1988), 293-303, 294f. Hervorhebungen DG. Vgl. auch Zizioulas, The Ecclesiological Presuppositions of the Holy Eucharist, Nicolaus 10 (1982), 333-349.
4Vgl.: D. Papandreou: Das orthodoxe Verständnis des Menschen in der neuzeitlichen Theologie, in: Orthodoxie und Ökumene. Gesammelte Aufsätze von Damaskinos Papandreou, hrsg. von W. Schneemelcher, Stuttgart 1986, 94- 110, 96. So fordert auch Wolfgang Beinert schon 1996 (allerdings eher im Blick auf den katholisch-evangelischen Dialog): »Die konfessionellen Theologischen Anthropologien müssen in ausdrücklicher Weise Dialoggegenstand werden. Das ist bisher, von einigen eher beiläufigen Absätzen abgesehen, noch nicht geschehen.«, W. Beinert: Die Theologische Anthropologie in ökumenischer Perspektive, Cath(M) 50 (1996), 331-353, 333.
5Beispiele hierfür sind die von die Stiftung Pro Oriente und der Wiener katholischtheologischen Fakultät in Kooperation mit der Russländischen Orthodoxen Universität zum hl. Johannes (Moskau) und dem Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik (Paderborn) in Moskau und Wien durchgeführten Symposien. Vgl.: A. Lorgus (Hrsg.): Die Bedeutung der christlichen Anthropologie angesichts der heutigen gesellschaftlichen Aufgaben und Probleme, Moskau 2003 (Tagungsmaterialien der ersten Russisch-österreichischen Theologischen Tagung in Wien, Oktober 2002, Russisch/Deutsch); A. Lorgus (Hrsg.): Das Leben des Menschen im Angesicht des Todes, Moskau 2006 Tagungsmaterialien der zweiten Russisch-österreichischen Theologischen Tagung in Moskau, Oktober 2003, Russisch/Deutsch); Stiftung Pro Oriente, Russländische Orthodoxe Universität zum Hl. Johannes dem Theologen (Hrsg.): Sinn und Grenzen menschlicher Freiheit, Bialystok 2007 (Tagungsmaterialien der dritten Russischösterreichischen Theologischen Tagung in Moskau, Oktober 2007, Russisch/Deutsch). Als eine Frucht dieser Tagungen entstand auch das von Andrej Lorgus und Bertram Stubenrauch herausgegebene Handwörterbuch Theologische Anthropologie. Es enthält zu jedem Stichwort zwei Artikel in direkter Gegenüberstellung, einen aus römisch-katholischer, einen aus russischorthodoxer Perspektive. A. Lorgus, B. Stubenrauch (Hrsg.): Handwörterbuch Theologische Anthropologie. Römisch-katholisch / Russisch-orthodox. Eine Gegenüberstellung, Wien 2013.
6Ein charakteristisches Beispiel ist B. Zenkowsky, H. Petzold: Das Bild des Menschen im Licht der orthodoxen Anthropologie, Marburg 1969.
7Zu den bekanntesten dieser orthodoxen Theologen zählen die russischen Theologen der Diaspora Vladimir Lossky, Georges Florovsky, Sergej Bulgakov und Paul Evdokimov, der Rumäne Dumitru Staniloae und auch die Griechen Nikos Nissiotis, Christos Yannaras und Joannis Zizioulas.
8K. Ch. Felmy, Die orthodoxe Theologie der Gegenwart. Eine Einführung, Darmstadt 1990, XII.
9T. (Timothy, später, nach seiner Konversion und Ordination: Kallistos, Bischof von Diokleia) Ware: The Orthodox Church, Harmondsworth 1963; J. Meyendorff: The Orthodox Church, London 1962.
10Die orthodoxe Theologie der Gegenwart. Eine Einführung, Darmstadt 1990.
11R. Williams: Eastern Orthodox Theology, in: The Modern Theologians. An introduction to Christian Theology in the twentieth Century. Vol. II, hrsg. von D. F. Ford, New York 1989, 152-170 stellt Florovsky, Bulgakov und Lossky vor; A. Nichols: Light from the East. Authors and Themes in Orthodox Theology, London 1995 neben anderen auch Ioannis Zizioulas und Christos Yannaras.
12La teologia ortodossa neogreca, Bologna 1992 mit einer umfangreichen Einführung und Literaturangaben. Spiteris stellt alle drei in dieser Arbeit untersuchten Theologen vor.
13Der theologie- und zeitgeschichtliche Hintergrund wird im Ersten Teil der Untersuchung nachgezeichnet. S.u. S. 19ff.
14So sind beispielsweise im Handbuch der Ostkirchenkunde der theologischen Anthropologie gerade einmal sieben Seiten gewidmet: G. Mantzaridis: Skizze einer orthodoxen Anthropologie und Soziologie, in: HOK Bd. III (1997), 134-142.
15Als Beispiel können die theologischen Anthropologien von Wolfhart Pannenberg und Otto Hermann Pesch dienen. In beiden wird kaum Bezug auf orthodoxe Theologen genommen. S. W. Pannenberg: Anthropologie in theologischer Perspektive, Göttingen 1983 und O.H. Pesch: Frei sein aus Gnade. Theologische Anthropologie, Freiburg 1988. Auch Michael Schneider, dessen Anthropologie eine sehr große inhaltliche Nähe zu den orthodoxen Theologen der neopatristischen Synthese aufweist, bezieht sich zwar häufig auf dieselben Kirchenväter wie diese, aber doch vergleichsweise selten auf zeitgenössische orthodoxe Theologen. Vgl. z.B. M. Schneider: Theologie als Biographie. Eine dogmatische Grundlegung, St. Ottilien 1997 (Schriftenreihe des Patristischen Zentrums Koinonia – Oriens; 44).
16Auf eine überblicksartige Darstellung der Grundlinien orthodoxer Anthropologie allgemein wird somit ebenso verzichtet wie auf eine Darstellung der griechischen patristischen Anthropologie. Beides würde die Themenstellung der Arbeit sprengen. Zudem liegen zu beidem eine Reihe von Darstellungen vor. Zur orthodoxen Anthropologie allgemein vgl. außer den bereits genannten kurzen Überblicksaufsätzen von Papandreou und Mantzaridis sowie den Artikeln im »Handwörterbuch Theologische Anthropologie. Römisch-katholisch / Russischorthodox« (a.a.O.) die fundierte Darstellung von P. Chrestou mit Schwerpunkt auf den Kirchenvätern (P. Chrestou: Partakers of God, Brookline, Mass. 1984) sowie Ch. Stavropoulos: Partakers of Divine Nature, Minneapolis 1976. Zu nennen sind weiterhin die »Klassiker« von V. Lossky: À l'image et à la rassemblance de Dieu, Paris 1967 (Engl. Ausg.: In the image and Likeness of God, Crestwood, N.Y. 1976) und M. Lot-Borodine: La déification de l’homme selon la doctrine des pères grecs, Paris 1970 (= Bibliothèque œcumenique; 9). Unter den älteren Veröffentlichungen die Beiträge im Sammelband des Theologischen Seminars Thessaloniki