Acht Schritte zum Glück - Neuausgabe. Geshe Kelsang Gyatso

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Acht Schritte zum Glück - Neuausgabe - Geshe Kelsang Gyatso


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und Körper jedoch eng miteinander verbunden sind, ist es wichtig, während der Meditation in einer richtigen Haltung zu sitzen. Dies wird uns helfen, einen klaren und konzentrierten Geist zu bewahren. Wenn wir ein Kissen bevorzugen, sollten wir versuchen, mit gekreuzten Beinen zu sitzen, idealerweise in der Vajrahaltung, und beide Füße auf dem jeweils gegenüberliegenden Oberschenkel ruhen zu lassen. Falls dies zu schwierig ist, sollten wir eine Haltung einnehmen, die ihr am ehesten entspricht, aber dennoch bequem ist. Wenn wir auf einem Stuhl sitzen, sollten unsere Füße auf dem Boden ruhen. Unser Rücken ist gerade. Die rechte Hand ruht in der linken, die Handflächen zeigen nach oben und die Spitzen der Daumen sind ein wenig höher und berühren sich sanft auf der Höhe des Nabels. Der Mund ist leicht geschlossen und die Zunge berührt die Rückseite der oberen Zahnreihe. Der Kopf ist leicht nach vorne geneigt, die Augen sind ein wenig geöffnet und die Schultern sind gerade. Wir sollten versuchen, diese Haltung in formellen Meditationssitzungen einzunehmen, doch im Allgemeinen können wir in jeder Haltung und zu jeder Zeit meditieren – während wir uns ausruhen, essen, putzen und so weiter.

      Haben wir erst einmal die richtige Meditationshaltung eingenommen, sollten wir versuchen, unseren Geist zur Ruhe zu bringen, denn mit einem geschäftigen und abgelenkten Geist werden uns weder unsere vorbereitenden Übungen noch unsere eigentlichen Meditationen über die Geistesschulung gelingen. Um unsere Ablenkungen zu vertreiben, können wir die folgende einfache Atemmeditation üben: Während wir ausatmen, stellen wir uns vor, dass wir all unsere ablenkenden Gedanken in Form von dunklem Rauch ausatmen, der sich im Raum auflöst. Während wir einatmen, stellen wir uns vor, dass wir die Segnungen aller Buddhas im Aspekt von weißem Licht einatmen, das in unseren Körper eintritt und sich in unser Herz auflöst. Wir konzentrieren uns einsgerichtet auf diesen Vorgang des Einatmens und Ausatmens, atmen dabei unsere Ablenkungen aus und atmen Buddhas Segnungen ein, bis unser Geist klar und friedvoll geworden ist. Auf dieser Stufe gleicht unser Geist einem sauberen weißen Tuch, das wir nun mit einer tugendhaften Motivation wie Mitgefühl oder Bodhichitta einfärben können.

      ZUFLUCHT NEHMEN

      Nachdem wir unseren Geist beruhigt haben, nehmen wir Zuflucht zu den Drei Juwelen. Die Drei Juwelen sind das Buddha Juwel – alle vollerleuchteten Wesen, das Dharma Juwel – die spirituellen Verwirklichungen, die wir durch die Übung der Lehren Buddhas entwickeln, und das Sangha Juwel – die höheren Praktizierenden, die die endgültige Wahrheit direkt verwirklicht haben. Indem wir verstehen, dass nur diese Drei Juwelen die tatsächliche Kraft haben, Lebewesen vor Furcht, Gefahr und Leiden zu beschützen, stellen wir uns vor und glauben, dass im Raum vor uns der lebendige Buddha Shakyamuni ist, umgeben von allen anderen Buddhas und Bodhisattvas, gleich dem Vollmond von Sternen. Dann rezitieren wir das Zufluchtsgebet, erfüllt von großer Furcht vor einer samsarischen Wiedergeburt und mit tiefem Vertrauen in die Kraft der Drei Juwelen uns zu beschützen, und fassen den festen Entschluss, uns auf Buddha, Dharma und Sangha zu verlassen, bis wir Erleuchtung erlangen.

      BODHICHITTA ERZEUGEN

      Dann erzeugen wir die Bodhichtta Motivation. Der Wert unserer Meditation und in der Tat jeder tugendhaften Handlung hängt hauptsächlich von der Motivation ab, mit der wir sie ausführen. Wenn wir lediglich mit der Motivation meditieren, uns zu entspannen oder unsere körperliche Gesundheit zu verbessern, können wir durch Meditation diese Ziele vielleicht erreichen, doch dies kann schwerlich als spirituelle Praxis gelten. Die höchste Motivation von allen ist Bodhichitta, der Wunsch volle Erleuchtung zu erlangen, um allen Lebewesen zu helfen. Wenn wir mit dieser Motivation meditieren, werden die Verdienste unserer Meditation grenzenlos sein. Um Bodhichitta zu erzeugen denken wir:

      Jedes einzelne Lebewesen, das im Gefängnis Samsaras gefangen ist, erlebt Gefahr, Furcht und Leid, Leben für Leben, endlos. Erlange ich selbst Erleuchtung, so werden meine Emanationen alle Welten durchdringen und jedes Lebewesen beschützen. Ich muss zum Wohle aller Lebewesen ein Buddha werden.

      Mit dieser Motivation rezitieren wir das Bodhichitta Gebet dreimal.

      Zuflucht zu den Drei Juwelen zu nehmen ist das Tor, durch das wir im Allgemeinen in den Buddhismus eintreten, und Bodhichitta Motivation zu erzeugen ist das Tor, durch das wir in den Mahayana Buddhismus eintreten. Da die Stärke unseres Bodhichitta von der Stärke unserer Liebe und unseres Mitgefühls abhängt, rezitieren wir nun aus der Tiefe unseres Herzens das folgende Gebet:

      Mögen alle glücklich sein.

      Mögen alle frei von Leiden sein.

      Möge niemand je von Glück getrennt sein.

      Mögen alle Gleichmut haben, frei von Hass und Anhaftung.

      Dann widmen wir uns mit der Bodhichitta Motivation den Übungen, Verdienste anzusammeln, negatives Karma zu reinigen, die Segnungen der Buddhas zu empfangen, und über die Acht Verse der Geistesschulung zu kontemplieren und zu meditieren.

      DAS FELD FÜR DIE ANSAMMLUNG VON VERDIENSTEN VISUALISIEREN

      Wir stellen uns vor: Im Raum vor uns ist der lebendige Buddha Shakyamuni, der von einer Natur ist mit unserem spirituellen Meister, umgeben von den Überlieferungsliniengurus, Buddhas, Bodhisattvas und anderen heiligen Wesen. Im Herzen Buddha Shakyamunis ist Buddha Amitabha, der die gleiche Natur ist wie Bodhisattva Langri Tangpa, der Autor der Acht Verse der Geistesschulung. Wir konzentrieren uns auf die Versammlung dieser erleuchteten Wesen und sobald wir ein grobes allgemeines Bild haben, meditieren wir darüber. Diese Versammlung wird das «Feld für die Ansammlung von Verdiensten» genannt, denn so wie äußere Ernten aus den Samen wachsen, die wir in ein äußeres Feld säen, wachsen die inneren Ernten der Verdienste oder des Glücks aus den Samen des Vertrauens und der Hingabe, die wir in das Feld aller erleuchteten Wesen säen.

      Obwohl diese heiligen Wesen in Wirklichkeit vor uns anwesend sind, können wir sie aufgrund unserer Un­wissenheit und unseres negativen Karmas nicht sehen. Trotzdem können wir mithilfe der Visualisierung mit ihnen kommunizieren. Fällt es uns schwer, Buddhas zu visualisieren, oder entwickeln wir dabei kein besonderes Gefühl, so liegt das daran, dass wir in der Tiefe unseres Herzens nicht glauben, dass sie tatsächlich anwesend sind. Doch Buddhas sind überall, wie bereits erklärt wurde. Buddhas zu visualisieren ist nicht wie eine Fantasie der Kinder beim Spielen, sondern ein Mittel, unseren Geist für das zu öffnen, was bereits da ist. Buddha Shakyamuni sagte: «Wann immer jemand mich mit Vertrauen visualisiert, so bin ich da.» An einem bewölkten Tag, an dem wir die Sonne nicht direkt sehen, können wir uns trotzdem problemlos vorstellen, dass sie hinter den Wolken scheint, denn wir wissen, dass sie dort ist. In gleicher Weise sollten wir keinen Zweifel daran haben, selbst wenn unsere Visualisierung der Buddhas sehr unklar ist, dass sie wirklich vor uns anwesend sind. Wenn wir mit voller Zuversicht visualisieren, dass die lebendigen Buddhas vor uns sind, wird unser Geist mit Sicherheit eine Verbindung zu ihnen herstellen und allmählich wird sich die Klarheit unserer Visualisierung verbessern.

      Zu Beginn müssen wir die Buddhas nicht in allen Einzel­heiten visualisieren, sondern sollten einfach glauben, dass sie vor uns sind, und starkes Vertrauen entwickeln. Durch die Kraft unseres Vertrauens und unserer Vertrautheit werden wir allmählich die Buddhas mühelos visualisieren können. Es fällt uns nicht schwer, unsere Mutter zu visualisieren, weil wir sie so gut kennen. In ähnlicher Weise werden wir auch Buddhas leichter visualisieren können, wenn wir durch Studium der Dharma Unterweisungen und unser Vertrauen in sie die Natur, die Aufgaben und die guten Eigenschaften der Buddhas besser verstehen. Wichtig ist auch zu verstehen, wie wir selbst ein Buddha werden können, denn wenn wir überzeugt sind, dass Erleuchtung auch für uns möglich ist, werden wir uns ganz natürlich denen näher fühlen, die Erleuchtung bereits erlangt haben.

      DIE SIEBENGLIEDRIGE PRAXIS UND DAS MANDALA DARBRINGEN

      Um Verdienste anzusammeln und Negativität zu reinigen, bringen wir nun die Praxis der sieben Glieder und das Mandala dar. Die sieben Glieder sind: Verbeugung, Dar­bringung, Bekenntnis, Sicherfreuen, die heiligen Wesen inständig bitten zu verweilen, um das Drehen des Dharma Rades bitten und Widmung.

      VERBEUGUNG

      Wir konzentrieren uns auf die Versammlung der Buddhas im Raum vor uns, halten mit einem Geist tiefen


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