Handbuch der vergleichenden Zivilisatorik. D.Dere

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Handbuch der vergleichenden Zivilisatorik - D.Dere


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vulgärmaterialistische Tendenzen und einige andere Komponenten des Staatswesens und Regierens unterscheidet sich die jarganische Kultur auch von der des damaligen Ostblocks, obwohl man andererseits die dort praktizierte Abschaffung des privaten Großkapitals begrüßt und die ja nur demagogisch "freie" kapitalistische Marktwirtschaft ebenso kategorisch ablehnt. Um die Gesellschaft einer Spezies zu verstehen, ist es hilfreich, wenn man neben der Philosophie auch den vorherrschenden kosmologischen Hintergrund der Kultur wenigstens in Ansätzen zu verstehen versucht. Es sieht so aus, dass die Methodik der (auch marxistischen) Dialektik im Sinne von These und Antithese wohl innerhalb der Fragestellungen der jarganischen Kosmologie/Philosophie eine bedeutsame Rolle spielt.

      Primär baut sich das kosmologische Denken der Jarganer offenbar auf einer ganz plausiblen Logik auf, die besagt, dass aus dem "Nichts" nichts entstehen kann. Allerdings wird dieses verbale Nichts dann notwendigerweise relativiert und gewissermaßen in seiner Bedeutung aufgespalten. So steht dann also dem "klassischen Nichts" im Sinne einer konventionellen Negation von "Allem" ein ganz anderes NICHTS im Sinne einer allgemeinen Strukturlosigkeit mit unendlicher Dimension entgegen, welches zur Unterscheidung mit dem konventionell-banalen Nichts nun eine qualitative Aufwertung als (großgeschriebenes) spirituelles NICHTS erfährt.

      Diese begriffliche Aufspaltung in der Bedeutung wird notwendig, weil diesem spirituellem NICHTS in ebenso dialektischer Konsequenz ein passendes "Gegenstück", ein ALLES, nämlich die kosmologische Unendlichkeit in seiner ganzen Strukturhaftigkeit (oder auch Strukturlosigkeit ?) zugeordnet werden kann. Denn diese spezifisch-strukturelle Unendlichkeit/Mannigfaltigkeit ist es ja, die (incl. ihres Gegenstücks) keinen wirklichen Anfang und kein wirkliches Ende hat und somit quasi als dialektische "Urquelle" des Seins bzw. aller Seinszustände definiert werden kann (diese "göttliche Urquelle" wäre also auch als alles was ist definierbar). Aus dieser Einsicht ergibt sich nun die Notwendigkeit einer weiteren Teilung: Die des Zeitbegriffes. Während der von uns ja schon in Ansätzen erkannten Urknall-Explosion vor einigen Milliarden Jahren entstand neben den Atomen unserer heute beobachtbaren materiellen Welt gleichermaßen parallel eine systemspezifische "Zeit", die ja an das natürliche Bewegungsmaß seiner Atome gebunden ist. Diese ereignisdefinierte, gebundene Raumzeit ist ja etwas anderes, als die gewissermaßen "zeitlose Zeit" einer strukturlosen Unendlichkeit, die als Energie/Information diese vielen endlichen, konkreten (raumzeitbildenden) Ereignisse erst bewirkt.

      Man wird diese "zeitlose" Ewigkeit wohl auch als universal-göttliches, immaterielles Gesamtfeld bezeichnen können, welches philosophisch dem "Alles Was Ist" entspricht und dem die Materie der Urknallereignisse natürlich untergeordnet ist, weil sie ja erst aus ihm (nach bestimmten Gesetzen, die wir aber noch nicht verstehen) entstanden ist. (Zusammengefasst kann man also sagen, dass hier der konventionellen "Bewegungszeit" eine Art "Überzeit" zur Seite gestellt wird.

      Die Jarganer verstehen all diese Gesetzmäßigkeiten nicht nur, sondern sie nutzen auch deren Ableitungen, die aus den konkreten Wechselwirkungsverhältnissen zwischen Materie und Antimaterie gewonnen werden, ganz praktisch, um zwischen entfernten Sternen Raumfahrt zu betreiben. Innerhalb der jarganischen Gesellschaft gibt es Gruppen und recht große Gemeinschaften, die man mit unseren religiösen Orden vergleichen könnte. Sie widmen einen gewissen Teil ihrer Lebenszeit der Raumfahrt, um so dass All kennenzulernen und um dort bestimmte Aufgaben, auch gegenüber anderen Zivilisationen, zu erfüllen. Auch die aktuelle Erforschung der irdischen Verhältnisse geschieht im Einklang mit der galaktischen Gemeinschaft. Bei ihrer zeitgenössischen Raumfahrt wird die Antigravitation zur Fortbewegung genutzt und alle Materie aus einem Strahl, der ggf. Lichtjahre lang sein kann, zuvor auf eine bestimmte technologische Weise entfernt.

      Um dieses fortschrittliche Denken, dass sicher darüber hinaus eine hohe kosmische Allgemeingültigkeit besitzt, überhaupt verstehen zu können, müssen wir also lernen, den übergeordneten, philosophisch-kausalen Zeitbegriff von unserem konventionell-materiellen Zeitbegriff trennen. Die systemspezifisch gebundene Zeit (im Sinne der "Raumzeit") ist qualitativ stets eine endliche Zeit, während der universal/göttliche Zeitbegriff grundsätzlich eine unendliche Zeit (ohne ein davor und danach) definiert. Die Art der endlichen Zeit kann auch mittels immaterieller Energie geschaffen werden. Bis in die Gegenwart hinein war es für uns völlig ausreichend, einen einzigen, allgemeingültigen Zeitbegriff zu benutzen; aber die Zukunft steht unausweichlich vor der Aufgabe, diesen zu teilen, bzw. (ebenso wie den allgemeinen Energiebegriff) präzieren zu müssen. Die Notwendigkeit erschafft ja stets die Palette der aktuell angewandten Worte (z.B. haben die Eskimos zig Worte für verschiedene Arten von "Schnee", andere äquatornahe Völker kennen kein derartiges Wort). Die damit letztlich verbundene Beherrschung der immateriellen Kräfte kann der technologisch entwickelten Gesellschaft ggf. auch dabei helfen, ihre energetischen Probleme, incl. umweltschonende Energieerzeugung, effektiv zu lösen. Speziell zur Energieerzeugung werden im Buch wie auch im Internet einige Konstrukte mit einer ganz besonderen, auf Tetraeder, Dreiecke u. ä. basierenden Geometrie vorgestellt, die auf der Oberfläche des Planeten Jarga bereits realisiert sein sollten.

      Unser zeitgenössisches wissenschaftliches Weltbild unterscheidet sich gegenüber jarganischen wissenschaftlichen Konzepten z.B. dadurch, dass die Jarganer 3 verschiedene Materiearten (incl. ihrer Gegenspieler) kennen: Die Reflexionsmaterie, die unserem konventionellen Materiebegriff nahekommt, die Zeitmaterie und die Phasenmaterie. Mit Zeitmaterie ist wahrscheinlich die klassische Raumzeit gemeint und die Phasenmaterie definiert evtl. die phasenverschobenen Parallelwelten. Diese Unterscheidung der Begriffe beruht demnach auf der Erkenntnis, dass das Atom offenbar 3 Zeitdimensionen (bzw. Phasen) besitzt und damit der Ablauf der Zeit in der Richtung verschieden sein kann. Leider ist unser aktueller Zeitbegriff wohl genauso schwammig, wie unser in alle Denkrichtungen verzerrter Dimensionsbegriff, so dass man sich letztlich nur verbildlichen kann, dass das, was wir Atom nennen, in der jarganischen Wissenschaft irgendwie auf 3 Ebenen phasenhaft geteilt werden könnte oder sollte. Der Hintergrund der so gegebenen kosmologischen Information ist erklärtermaßen ihre Überzeugung (bzw. Hoffnung ?), dass auf diesem Wege in der Konsequenz letztlich auch ein "Wissenschaftlicher Gottesbeweis" möglich wäre. Dieser Schnittpunkt, bzw. eine kreative, vorurteilsfreie Diskussion darüber, könnte evtl. sowohl Vertreter der akademischen Wissenschaft, wie auch der Religion, zu einer gewissen, dringend notwendigen Kooperation anregen. Wahrscheinlich ist diese Hoffnung aber schon deshalb nicht allzu realistisch, weil die einflussreichsten Vertreter beider Lager gegenwärtig kaum ein Bedürfnis daran, bzw. an einer möglichen Beweisführung haben und ihre jeweilige Kreativität noch sehr durch entsprechende Dogmensysteme und/oder akademische Verhaltensprogramme gesteuert und eingegrenzt sind.

      Es ist derzeit ja leider so, dass führende Vertreter der Religionen meinen, sie hätte einen Beweis nicht nötig und die Wissenschaftsvertreter halten ihn andrerseits zumeist für grundsätzlich unmöglich. Das eigentliche Kernproblem dürfte auch darin bestehen, dass die gegenwärtige irdische Wissenschaft nicht bereit ist, zwischen diesen beiden Formen des Nichts zu unterscheiden, was in seiner Konsequenz aber dazu führt, dass man auch die Existenz dieses universal-göttlichen (großgeschriebenen) NICHTS, incl. seinem Antagonismus, mit all seiner Bewusstseinsfähigkeit und Spiritualität ausschließt. Für dieses Lager existiert offenbar nur Materie in Form verschiedener Schwingungszustände und sonst gar nichts und unser Urknallereignis wird zudem primär nur im Singular begriffen.

      Auf Jarga wird außerdem der spirituelle Sinn des Lebens im Besonderen in der Entwicklung der Fähigkeit gesehen, den "anderen" zu lieben und diese Fähigkeit an die Kinder weiterzuvermitteln; so dass sich daraus ein Netzwerk, eine lebendige Synthese aus "lieben" und "geliebt werden" entwickeln kann. Da Denaerde Katholik ist, wird er mit dem Standpunkt konfrontiert, dass die gegenwärtige katholische Kirche offenbar sogar in besonderem Maße das genaue Gegenteil dieses hohen, spirituellen Anspruchs praktiziert. Außerdem zeigt sie dabei eine gewisse Überheblichkeit und Arroganz (siehe "Unfehlbarkeitspostulat") - ähnlich wie der gegenwärtige Führungsanspruch der weißen Rasse - und deshalb sei (siehe: Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden) damit zu rechnen, dass der Lauf der Geschichte jede ungerechtfertigte Anmaßung und Überhöhung aufheben und ggf. ins Gegenteil umwandeln wird. Religiosität und auch Spiritualität wird im Denaerde-Buch inhaltlich sehr mit dem Begriff der Omnikreativität, also der in jeder Weise allesumfassenden schöpferischen Komponente verbunden.

      In einem anderen, später veröffentlichten Denaerde-Text (als Buch ist dieser nur


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