DIE SUCHE NACH ATLANTIS. Rick Chesler

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DIE SUCHE NACH ATLANTIS - Rick Chesler


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seinen Scooter in eine Kurve legte, um erneut auf ihn zuzukommen.

      Hunt setzte seinen Aufstieg fort, während Jayden weiterhin das marodierende Fahrzeug abwehrte. Aber bald stieß Hunt mit dem Kopf gegen die Beine des anderen Tauchers. Dieser Mann – und Hunt konnte anhand der Stärke, mit dem dieser ihn trat, erkennen, dass es sich tatsächlich um einen Mann handelte – verließ seinen Scooter zugunsten eines Nahkampfes mit Hunt. Er griff mit einer behandschuhten Hand nach Hunts Luftschlauch in dem Versuch, sein Mundstück zu entfernen, aber Hunts schnelle Kopfbewegung führte dazu, dass der Angreifer ins Leere griff.

      Hunt erwiderte den Angriff, indem er den Bronzekopf mit beiden Händen in die Seite seines Gegners stieß. Er spürte Rippen knacken und vernahm mit großer Zufriedenheit das schmerzvolle Stöhnen, das seine Ohren durch das Wasser erreichte.

      Er erhielt auch einen ersten Blick auf das Gesicht des Angreifers, als der seinen Kopf unter Schmerzen zur Seite riss. Weißer Mann, Schnurrbart, etwa vierzig Jahre alt, stellte Hunt fest. Das war alles, was er durch die Tauchermaske erkennen konnte. Er bemerkte, dass es eine Vollgesichtsmaske mit integrierter Elektronik war, die es ihm erlaubte, mit seinem Tauchpartner zu kommunizieren. Wie zur Bestätigung sah Hunt die Lippen des Mannes sich hinter seiner Maske bewegen, dann rammte die zweite Scooterspitze in Hunts Rücken.

      Es gelang ihm, den Bronzekopf festzuhalten, aber dann blendete ihn der Schimmer eines Tauchlichts, das von einer metallenen Oberfläche reflektiert wurde, als ein gezacktes Tauchermesser von oben in Richtung seines Halses gestoßen wurde. Hunt wich der Klinge aus und sah dann Jaydens neoprenüberzogenen Arm die behandschuhte Hand, die das Messer hielt, umklammern. Er konnte dies nicht länger als ein Missverständnis oder einen Kontrollverlust über die Scooter oder irgendetwas dieser Art werten. Dies war ein eindeutiger Versuch, sie zu töten.

      Aber warum? Die Frage echote durch seinen Kopf, während er den Messermann mit Jayden in die Mangel nahm und erneut den Bronzekopf nutzte und ihn in den Rücken des Angreifers rammte. Hunt hörte das durchdringende Knacken von Knochen, während Jayden die Hand des Messerschwingers zurückbog, bis das Handgelenk brach und die Klinge aus seiner Hand fiel.

      Der Angreifer wurde schlaff und trieb ab, während sein Scooter langsam sank. Hunt nahm die Gelegenheit wahr und schnappte sich die Maschine mit einer Flossenspitze. Vielleicht könnte er damit schneller von hier verschwinden, da er wahrscheinlich kaum noch Luft übrighatte.

      Hunt hakte ein Bein um das batteriebetriebene Antriebsgerät und zog es unter seinen Körper. Er beugte sich darüber, sodass er das Gewicht des Artefaktkopfes stützte. Über sich konnte er Arme und Beine ausmachen, wo Jayden mit dem verbliebenen Angreifer kämpfte, aber da er das schwere Artefakt trug, entschied er, dass er einen Abgang machen sollte, solange er noch konnte. Jayden würde sicherlich klarkommen. Er fand den Handgriff des Scooters und drückte ihn ganz nach unten. Sofort wurde er mit dem Schnurren des Elektromotors belohnt, woraufhin ihn das Tauchfahrzeug von dem Kampf weg und zur Oberfläche zog.

      Hunt richtete die Nase des Scooters auf die Versorgungsleuchten, die schnell größer wurden. Als er einzelne Wasserwellen an der Oberfläche erkennen konnte, was bedeutete, dass er ihr sehr nahe war, wollte er seinen nächsten Atemzug machen, aber da war nichts mehr. Er versuchte noch einmal zu atmen, aber es ging nicht. Dennoch entschied er, dass er es schaffen würde, ohne den schweren Kopf loszulassen. Das Letzte, was er tun wollte, war, das Objekt jetzt zu verlieren.

      Hunt erblickte ausgestreckte Arme am Rand des künstlichen unterirdischen Sees. Das Gefühl, Hilfe bereitstehen zu haben, erfüllte ihn mit Zuversicht. Er steuerte den Scooter auf die Steine hoch und griff das Artefakt mit beiden Händen, damit es nicht zurück ins Wasser fiel, während einer von Madisons Technikern den Scooter aus dem Wasser zog.

      Madison war da und beugte sich über ihn, ihre weichen Züge voller Sorge. Hunt reichte ihr den antiken Kopf. »Nimm das. Bewahre es sicher auf und geh zurück. Die Männer da unten sind gefährlich.«

      Madison nahm den Bronzekopf entgegen, offensichtlich das Gewicht nicht erwartend. Hunt hielt ihn für sie, bis sie ihren Griff dem Gewicht angepasst hatte. Dann zog Hunt seine leere Tauchflasche aus und ließ sie auf die Felsen fallen. Bevor Madison fragen konnte, was er tat, sprang er zurück ins Wasser.

      Jayden kämpfte etwa sechs Meter unter ihm mit dem feindlich gesinnten Taucher. Der andere Scooter war nirgendwo zu sehen, wahrscheinlich war er zu Boden gesunken, nachdem er von seinem Fahrer für den Kampf verlassen worden war, vermutete Hunt. Er überwand die verbleibende Distanz zum Nahkampf im Brustschwimmen, wobei er nicht sagen konnte, wer die Oberhand hatte. Beide Taucher kämpften wie tasmanische Teufel, wirbelnd und fuchtelnd in einem chaotischen Gewirr von Armen, Beinen, Flossen und Bläschen.

      Er sah sich nach dem zweiten Taucher um, dem er die Rippen mit dem Artefakt gebrochen hatte, sah aber keine Spur von ihm.

      Hunt löste das Titan-Tauchmesser, das an seiner Wade befestigt war. Während er den Scooter gefahren und den Bronzekopf getragen hatte, war es ihm nicht möglich gewesen, es zu benutzen. Jayden musste eigentlich keine Atemluft mehr übrig haben. Er musste diesen Kampf sofort beenden. Hunt kam näher, sein Messer bereit, und beobachtete die um sich schlagenden Gliedmaßen. Er suchte nach einer Gelegenheit. Glücklicherweise war die Flasche des Eindringlings schwarz gefärbt, während Jaydens gelb war, und es war dieser Unterschied, der es Hunt ermöglichte, den Feind von seinem Freund zu unterscheiden.

      Hunt hatte nicht den Wunsch, einen anderen Menschen zu verstümmeln oder zu töten, aber er würde alles tun, was er tun musste, um seinen Freund und sich zu beschützen. Er schwamm mit dem Messer herbei und griff nach dem Luftschlauch, der an der schwarzen Flasche angebracht war. Er packte das Gummi mit der linken Hand und schnitt es dann durch. Ein dicker Strom von Blasen – die verbleibende Luftzufuhr des Tauchers – entwich auf der Stelle aus dem abgetrennten Schlauch.

      Wie erwartet wechselte ihr Feind sofort von offensiven Kampftechniken zum Selbsterhaltungstrieb. Er drehte und krümmte sich und versuchte von seinen Gegnern fortzukommen, damit er an die Oberfläche zum Atmen schwimmen konnte. Jayden hielt ihn immer noch fest, aber Hunt zog ihn weg und schüttelte seinen Kopf. Lass ihn gehen. Er war keine Bedrohung mehr für sie.

      Jayden ließ den mysteriösen Taucher los und der schwamm von ihnen weg, zuerst seitlich und dann vertikal in Richtung der Luft, die ihn oben erwartete.

      Jayden reichte Hunt das Mundstück seines »Oktopus«, ein zweiter Regler, der von Tauchern in Notfallsituationen verwendet wurde. Er erlaubte beiden, aus dem gleichen Tank aber aus verschiedenen Mundstücken zu atmen.

      Nachdem die Blasen aufgestiegen waren, schaute sich Hunt um, um nachzusehen, ob der andere Taucher noch irgendwo lauerte, aber er sah nichts weiter als den ungeordneten Haufen von Steinplatten.

      Die beiden Ex-Marine-Soldaten sahen einander an und schwammen zur Oberfläche.

      Kapitel 5

      Jemand aus Madisons Archäologenteam wartete auf Hunt und Jayden, um ihnen auf die trockenen Pyramidenfelsen zu helfen. Madison selbst blickte zu ihnen hinüber, kam aber diesmal nicht, um sie selbst zu begrüßen. Sie war zu sehr damit beschäftigt, auf den Bronzekopf zu starren, den Hunt ihr gegeben hatte.

      Hunt und Jayden zogen sich auf den trockenen Teil der unterirdischen Kammer und streiften ihre Tauchausrüstung ab. Sobald sie frei von ihrer Ausrüstung waren, stand Hunt auf und richtete sein Tauchlicht auf den trockenen Teil des großen Raums.

      »Hast du hier oben niemanden gesehen? Niemand anderen, der nicht Teil deines Teams ist?«, fragte er Madison. Die Archäologin sah von dem bronzenen Artefakt auf und schüttelte ihren Kopf.

      »Nein. Entweder waren sie bereits in der Kammer, bevor wir hier ankamen – was ich für unwahrscheinlich halte – oder sie sind durch einen der Verbindungsschächte unter Wasser reingeschwommen. Außerdem gibt es hier oben, wie du sehen kannst, viele schattige Ecken und Winkel, in denen eine Person verschwinden könnte, ohne gesehen zu werden.«

      Während Hunt antwortete, lief Jayden langsam umher, auf der Suche nach Anzeichen, dass die Eindringlinge noch hier verweilten.

      »Dann


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