DIE SUCHE NACH ATLANTIS. Rick Chesler

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DIE SUCHE NACH ATLANTIS - Rick Chesler


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nickte begeistert. »Das ist es im Wesentlichen, ja. Sind dort unten Artefakte oder Hieroglyphen oder ist es nur eine leere Kammer? Wie tief ist sie?«

      »Wie ist die Wassertemperatur?«, wollte Jayden wissen.

      »Es fühlte sich beim Berühren kühl an, aber nicht kalt. Zumindest am Rand. Ich bin nicht reingesprungen.«

      Hunt schaute Jayden an. »Wir sollten Trockenanzüge tragen. Es könnte eine Inversionsschicht geben, wo es am Boden kalt ist.«

      »Oder wer weiß, sogar richtig heiß!«, sagte Jayden mit einem Lachen.

      Hunt suchte den Augenkontakt mit Madison. »Du willst also, dass wir uns gleich heute nass machen?«

      Madison grinste breit. »Ich dachte schon, du fragst nie. Lass mich ein Team zusammenstellen, das uns mit der Ausrüstung hilft und ein paar tragbare Lichter installiert. Dann machen wir uns gleich nach dem Mittagessen auf den Weg.«

      ***

      Zwei Stunden später erreichten Hunt, Jayden, Madison und ein halbes Dutzend Mitglieder ihres Archäologenteams die Kammer, durch die Madison geklettert war, um die geflutete Kammer zu erreichen. Batteriebetriebene Versorgungsleuchten waren errichtet worden, um den Ort ohne Taschenlampen zu erhellen. Hunt und Jayden sahen sich um, von ihrer neuen Umgebung angemessen beeindruckt.

      Jayden trug einen wunderlichen Gesichtsausdruck, als er Madison fragte: »Wir sind also die ersten Menschen, die seit Tausenden von Jahren diesen Raum betreten?«

      Die Archäologin nickte. »Richtig. Die Kammer wurde erst vor ein paar Tagen entdeckt und ist für die Öffentlichkeit verboten – für jeden ohne Genehmigung der ägyptischen Behörden, die sie zum Glück mir erteilt haben.«

      »Nicht zum Glück, Maddy, sondern deiner harten Arbeit wegen«, wies Hunt sie zurecht.

      »Apropos harte Arbeit«, antwortete sie, »davon gibt es jetzt einiges, bevor wir die Tauchausrüstung in den neuen Gang bringen können.« Sie nickte auf die Wand zerklüfteter Steine, die sie erklommen hatte, um Zugang zu der gefluteten Kammer zu erlangen.

      Das Team begann die Steine so weit zu verschieben, dass genug Platz war, die Ausrüstung sicher hinunterzutragen. Sobald das getan war, rollte Hunt den Wagen voller Tauchausrüstung in den neuen Durchgang, während Madison sie zum wässrigen Raum führte. Das Wasser reflektierte das Licht und warf Schatten an Wand und Decke.

      »Irgendwie gruselig hier drin«, sagte Jayden.

      »Ich kann es kaum erwarten zu sehen, wie es da unten aussieht!« Hunt griff sich eine Tauchflasche und begann mit den Vorbereitungen. »Lass uns loslegen.«

      Ein paar Minuten später standen er und Jayden am Rand des inneren Gewässers, das man fast einen großen Pool oder einen kleinen künstlichen See nennen konnte, und setzten ihre Masken auf.

      Hunt sah Jayden an. »Wäre nett, wenn wir die Vollgesichtsmasken mit integriertem Interkom wie bei der Marine hätten, oder?«

      »Geht schon, ich komme für eine Stunde oder so damit klar, deine süße Stimme nicht zu hören.«

      Das Lachen der Crew echote durch die Kammer, als das Taucherpaar einen Schritt von der Kante machte und unter Wasser glitt. Sie hielten sich knapp unter der Oberfläche und staunten über die kristallklare Sicht. Nach einer Minute steckte Hunt seinen Kopf wieder aus dem Wasser und schob seine Maske auf die Stirn, damit er mit Madison und der Crew sprechen konnte.

      »Obwohl das Wasser super klar ist, können wir immer noch nicht den Boden sehen – er fällt außer Sichtweite dahin ab, wo es nach einem Haufen Steinblöcke aussieht. Das ist alles, was ich von hier aus mit Sicherheit sagen kann. Wir werden dort runtertauchen und das überprüfen.«

      »Seid vorsichtig, ihr beiden«, sagte Maddy.

      Hunt gab ihr das Okay-Zeichen, bevor er wieder unter die Oberfläche glitt. Er holte Jayden ein, der etwa drei Meter unter ihm war und langsam in die Kristallgrotte sank. Bisher erinnerte es ihn an einen Höhlentauchgang – ein geschlossener Raum, der jedoch größer war als eine echte Höhle, welche dazu neigte, mit ihren verzweigten Gängen immer schmaler zu werden. Ohne Tageslicht war es hier unten in der Pyramide nahezu stockdunkel, obwohl sie sich immer noch in flachem Wasser befanden. Hunt schaltete sein Tauchlicht ein und Jayden tat es ihm gleich. Die beiden Taucher setzten ihren Abstieg in der gefluteten Kammer fort. Sie schwammen langsam, da es so klar war, dass einem schwindlig werden konnte – das Gefühl, dass sie in der Luft über einem Haufen Felsbrocken hingen, war eigenartig. Hunt behielt seinen Tiefenmesser im Auge. Als dieser anzeigte, dass sie dreißig Meter Wasser über ihren Köpfen hatten, klopfte er Jayden auf die Schulter und bedeutete ihm, dass sie eine Pause einlegen und sich umsehen sollten.

      Je tiefer sie tauchten, desto kürzer würde die komprimierte Luft in den Flaschen auf ihren Rücken halten, und Hunt wollte eine Bestandsaufnahme ihrer Umgebung machen, um sicherzugehen, dass es, wenn sie tiefer gehen sollten, einen guten Grund dafür gab. Blind zu schwimmen war nicht die klügste Sache.

      Also setzten er und Jayden ihre Flossen auf zwei flache Felsplatten. Der gesamte Weg nach unten war mit ihnen gesäumt, wie ein nie enden wollender Hügel aus massiven Felsplatten, die hinuntergeworfen worden waren. Für sein ungeschultes Auge sahen sie nach demselben Stein aus, der für den Bau der großen Pyramide genutzt worden war. Vielleicht war dies ein Steinbruch oder eine Art Deponie für überzählige Steine, als die die legendäre Grabstätte gebaut wurde. Er machte sich eine mentale Notiz, Madison danach zu fragen. Mit der Unterwasserkamera machte er ein paar Schnappschüsse von der Szene, sodass Madison und ihr Team später einen Blick aus erster Hand darauf werfen konnten.

      Er schlug Jayden vor, dass sie auf gleicher Höhe seitwärts durch den Raum schwammen, aber dabei hinunterblickten, um zu sehen, ob sie irgendetwas Interessantes entdecken konnten. Jayden gab ihm das Okay-Zeichen und die beiden stießen sich von der Platte ab und traten ihren Weg in die Mitte der Kammer an. Obwohl ihm nicht kalt war, begann Hunt in dieser Tiefe die Kälte des Wassers zu spüren, und er war froh, sich wieder zu bewegen, damit seine Muskeln Wärme erzeugen konnten. Die Szenerie änderte sich kaum: Ein großer Haufen von Steinplatten und Felsbrocken, der sich in unbekannte Tiefen erstreckte. Sie hatten fast die andere Seite erreicht, als Hunt etwas ins Auge fiel.

      Er hörte auf zu strampeln und ruhte sich auf einer der Felsplatten aus, während er seine Aufmerksamkeit auf das richtete, was unter ihm lag. Es war die Farbe gewesen, die seine Aufmerksamkeit erregt hatte. Braun oder vielleicht Bronze. So oder so, es stand in scharfem Kontrast zu dem sandigen Schatten der Baublöcke. Hunt blickte auf sein Luftdruckmessgerät und bat Jayden dasselbe zu tun. Sie hatten beide genug Luft übrig, um zu dem mysteriösen Objekt hinunterzuschwimmen. Hunt zeigte darauf und beobachtete, wie Jayden seine Augenbrauen hob.

      Dann ließ Hunt etwas Luft aus seiner Tarierweste entweichen, damit er sinken konnte, und begann zu dem Objekt zu schwimmen.

      Kapitel 4

      Das ungewöhnliche Objekt sah deutlich näher aus, als es war. Das ging Hunt durch den Kopf, als er und Jayden tiefer hinabsanken. Das Gewirr aus Steinplatten und Felsbrocken wurde komplexer, je tiefer sie gelangten, und bildete kleine Hügel, über die sie entweder hinüber oder drumherum schwimmen mussten.

      Aber der Anblick des Objekts ließ sein Herz schneller schlagen und führte ihn weiter hinab. Er blickte auf seinen Tiefenmesser, als er an einem konkaven Block vorbeischwamm: 38 Meter. Zu tief, um viel länger unten zu bleiben, aber das Objekt – jetzt sah es aus, als könnte es etwas Interessantes sein, da er etwas erblickte, was wie gemeißelte Details aussah – lag immer noch etwas weiter unten am überfluteten Hang. Die extreme Wasserklarheit machte es schwierig, den Abstand genau abzuschätzen. Jayden klopfte ihm auf die Schulter und zeigte ihm seinen Luftmesser. Auch er war besorgt über die Tiefe. Hunt zeigte auf seine Uhr und hielt fünf Finger hoch, um anzuzeigen, wie viele Minuten sie noch hier unten verbringen würden, bevor sie beginnen sollten, an die Oberfläche zurückzukehren.

      Dann traten sie ihren Weg in Richtung des hellbraunen Objekts an. Hunts Neugierde wuchs mit jedem


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