DIE SUCHE NACH ATLANTIS. Rick Chesler

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DIE SUCHE NACH ATLANTIS - Rick Chesler


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haben, das Kabelproblem zu untersuchen.«

      »Okay, und?«

      »Also mach nichts kaputt. Fass nichts an – ich meine nichts –, ohne vorher zu fragen. Achtung, hier kommt die Luke.«

      Hunt schaute rechtzeitig auf, um zu sehen, wie ein Besatzungsmitglied die transparente Kunststoffkuppel auf das U-Boot senkte. Er spürte einen leichten Druck in seinen Ohren, als die Schlösser an Ort und Stelle befestigt wurden. »Keine Sorge, alter Freund, als ich das letzte Mal eine Anzeige angefasst habe, bei der ich mir nicht sicher war …«

      »Ja, die C130 über Tikrit. Erinnere mich nicht daran, okay? Die Jungs waren danach wochenlang sauer auf dich, und ich habe dir gesagt, nicht zu …«

      Jayden wurde durch eine Stimme unterbrochen, die über den Radio-Lautsprecher des U-Bootes kam. »Topside an Deep Challenger, bitte melden. Over.«

      Hunt beobachtete Jayden, während er seine Hand halb hinüber zum Empfänger bewegte, als ob er um Erlaubnis bat, ihn aufzunehmen. Jayden schüttelte den Kopf und packte ihn selbst. »Deck, hier ist die Deep Challenger, wir hören Sie laut und deutlich. Bereithalten fürs Absinken. Over.«

      »Verstanden. Hilfstaucher sind jetzt im Wasser.«

      Vor dem Kuppelfenster winkte ein Paar Taucher Jayden und Hunt zu. Beide schwammen ans Tauchboot heran und lösten die Leinen, die es mit dem Schiff verbanden. Sie gaben Jayden ein Okay-Zeichen, ein Kreis aus Daumen und Zeigefinger, und zeigten damit an, dass sie bereit waren, ihren Tauchgang zu beginnen.

      »Los geht's, Carter.« Jayden drückte einen Schalter auf dem Bedienfeld und sie hörten das Rauschen entweichender Luft. »Keine Sorge, das ist nur die Luft in den Schwimmschläuchen.« Wasser schwappte über die Acrylkuppel, als sich das Boot ins Meer senkte.

      »Die Schwerkraft wird uns nach unten bringen, bis wir uns dem Grund nähern«, erklärte Jayden, als sie unter die Wellen sanken. Die beiden Unterstützungstaucher blieben bei ihnen, bis sie eine Tiefe von etwa dreißig Metern erreicht hatten, dann winkten sie zum Abschied und begannen ihren langsamen Aufstieg zurück zum Schiff, während das U-Boot seinen Weg in die Tiefe des Ozeans fortsetzte.

      »Nur noch knappe 600 Meter vor uns«, sagte Hunt. »Gibt es einen Film in diesem Ding?«

      »Noch besser.« Jayden wies auf die Vorderseite des Fensters, wo eine große Meeresschildkröte vorbeitrieb und eine Schule silberner Fische jagte. Die nächsten Minuten verbrachten die beiden Freunde schweigend, während sie tiefer ins Meer sanken. Das Umgebungslicht änderte seine Farbe, zuerst wurden die Rot- und Gelbtöne herausgefiltert, bis allmählich nur noch Blau übrig war, dann verblasste selbst das um die 300-Meter-Marke zu Schwarz.

      Jayden schaltete die externen Halogenleuchten des U-Boots ein und die kräftigen Lichtstrahlen durchbohrten die tintenschwarze Dunkelheit. Winzige Partikel schwebten im Licht. Es gab hier unten keine Fischschulen oder große Tiere. Dennoch gab es Leben. Eine Qualle trieb mit langen, fließenden Tentakeln an ihnen vorbei. Bald darauf kam der braune Schlamm des Meeresbodens in Sicht.

      »Falls du dich gefragt hast, wie der Grund des Mittelmeers auf 600 Meter aussieht, jetzt weißt du es.« Jayden griff nach einem Steuerknüppel, um das U-Boot knapp über dem Boden zu halten.

      »Ziemlich langweilig«, sagte Hunt und sah zu seiner Rechten hinaus.

      »Dann ist es ja gut, dass wir nicht zum Sightseeing hier sind«, sagte Jayden und aktivierte die Triebwerke des U-Boots, um über den Boden zu gleiten. »Wir haben ein Tiefseekabel zu inspizieren, aber zuerst müssen wir es finden. Sollte irgendwo hier in der Nähe sein. Das Schiff ist genau über der Stelle positioniert.«

      Hunt deutete nach rechts. »Ich sehe da drüben etwas.« Jayden schaute hinüber und nickte. Ein Teil eines schwarzen Rohrs war auf dem Meeresboden sichtbar und erstreckte sich endlos in beide Richtungen.

      »Das ist es, alles klar.« Er führte das U-Boot hinüber, bis sie direkt über dem Rohr schwebten.

      »Ich sehe keine Beschädigung«, sagte Hunt.

      »Daran gemessen, wo der Signalverlust stattfindet, wissen wir, dass es einen etwa drei Kilometer langen Abschnitt gibt, in dem eine Art Fehlfunktion aufgetreten ist. Wir müssen nur entscheiden, in welcher Richtung wir zuerst nachsehen. Rechts oder links?«

      Hunt schaute in beide Richtungen, bevor er antwortete: »Das Wasser sieht rechts ein wenig trüber aus, also sollten wir es zuerst dort versuchen. Es könnte bedeuten, dass etwas passiert ist, dass die Sedimente am Grund aufgewirbelt hat.«

      »Ich wusste, dass es einen Grund gab, dich mitzunehmen.« Jayden nahm den Funksender auf. »Deep Challenger an Topside. Wir sind am Rohr, fast direkt unter dem Schiff. Hier sieht es okay aus, deshalb werden wir uns entlang des Rohrs nach Nordosten bewegen und uns umschauen. Over.«

      Die Antwort per Funk erfolgte sofort. »Verstanden, Deep Challenger. Wir stehen bereit, falls ihr uns benötigt.«

      Jayden begutachtete für einen Moment seinen beabsichtigten Kurs entlang des Rohrs, bevor er seine Hände an der Bedienung in Bewegung setzte. Das Tauchboot folgte dem Rohr in etwa zwei Metern Höhe. Zusätzlich zur Beobachtung durch Jayden und Hunt im U-Boot, sorgten Kameras an der Unterseite des Tauchboots für eine Liveübertragung in den Kontrollraum des Schiffs, sodass noch mehr Augen auf dem Rohr ruhten.

      Hunt beobachtete, wie das schwarze Metallrohr unter ihnen verlief. »Das Rohr ist also nur die äußere Hülle und die eigentlichen Kabel sind darin, richtig?«

      »Das ist richtig«, sagte Jayden. »Glasfaser. Das Metallrohr dient nur dazu, sie vor den Umwelteinflüssen zu beschützen.«

      »Oder vielleicht einem neugierigen Hai, der Heißhunger hat.«

      »Auch das.«

      Sie fuhren fort, dem Kabelrohr zu folgen, das sich in die Dunkelheit schlängelte. Gelegentlich huschten eine Krabbe oder kleiner Fisch unter dem Rohr hervor, aber meistens sahen sie nur den Schlammboden. Das elektrische Surren der Triebwerke des Tauchboots war das einzige Geräusch, während sich die beiden Männer darauf konzentrierten, das Rohr visuell nach Brüchen oder Anomalien abzusuchen. Als sie weiter voranschritten, wurde das Wasser immer trüber, aber sie konnten das Rohr sehen, solange Jayden das Tauchboot langsamer fahren ließ und in der Nähe blieb.

      Jayden wollte gerade vorschlagen, dass sie umdrehen und die andere Richtung untersuchen sollten, als Hunt auf die Kuppel vor ihm klopfte. »Warte mal, ich habe hier etwas.«

      »Warte mal?«

      »Ja, vorsichtig, es ist ziemlich versandet, aber da geht irgendetwas anderes vor sich.«

      Jayden verlangsamte das U-Boot und ließ es auf die Anomalie zuschweben. Wolken braunen Schlamms wirbelten um ihr kleines Schiff, als sie knapp über dem Rohr über den Boden krochen.

      »Genau da, siehst du das?« Hunt deutete in die Dunkelheit vor ihnen. Jayden stoppte ihr kleines Gefährt und blickte am Rohr entlang hinaus.

      »Das ist der Bruch! Was ist mit dem Ding passiert?«

      Hunt schüttelte den Kopf, als er das verstümmelte Rohr ansah. Ein Abschnitt fehlte komplett, aber sie konnten nicht sehen, wie viel, da das Wasser zu trüb war. Metallteile lagen auf dem Meeresboden in der Nähe und ein hervorstehendes Kabelknäuel war von dem zerstörten Ende des Rohres aus sichtbar. »Das war kein Hai.«

      Jayden hob den Funksender auf und informierte das Schiff, dass sie den Bruch gefunden hatten und eine Inspektion durchführten.

      »Mal sehen, ob wir die andere Seite des Rohres finden können, um zu schauen, wie viel herausgenommen wurde«, schlug Hunt vor. Jayden stimmte zu und stellte die vorderen Triebwerke des U-Boots auf niedrige Leistung, damit der Schlamm nicht weiter aufgewirbelt wurde und ihre Sicht noch mehr einschränkte. Sie ließen das gebrochene Ende des Rohres hinter sich und krochen dann über den schlammigen Boden auf der Suche nach dem anderen Ende des Rohres.

      Nach ein paar Minuten hatten sie immer noch nichts gefunden. »Ich hoffe, wir sind nicht vom Rohr abgedriftet«, sagte


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