DIE SUCHE NACH ATLANTIS. Rick Chesler

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DIE SUCHE NACH ATLANTIS - Rick Chesler


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finden.«

      Jayden sah zu seinem amtierenden Co-Piloten hinüber. »Schon wieder, Carter, erweist du dich dieses Sitzes als würdig. Werden Wunder nie …«

      »Whoa! Da drüben!«

      Jayden schaltet die Triebwerke ab und brachte das U-Boot in einen kontrollierten Schwebezustand. »Was ist das?« Anders als Hunt, der keine Pilotenpflichten hatte, die seine Zuwendung erforderten, war Jaydens Aufmerksamkeit zweigeteilt zwischen dem Fahren des U-Boots und dem Betrachten dessen, was draußen vor sich ging. Aber bevor Hunt antworten konnte, knisterte der Funk auf der Konsole des U-Boots.

      »Topside an Deep Challenger. Wir haben ein Bild vom anderen Ende des Rohres. Fast zweihundert Meter zerstörtes Kabel …«

      Der Funker setzte die Übertragung fort, aber Hunt deutete nach vorn, wo das zerstörte andere Ende des Rohres lag. »Jayden. Hey, Jayden, wir haben hier etwas, das mir ganz und gar nicht gefällt. Etwas rechts von dem Rohr. Sei vorsichtig, mach langsamer!«

      Jayden blickte auf das verstümmelte Rohr, dann nach rechts auf die Schlickebene, wo er ebenfalls sah, wovon Hunt sprach. »Was ist das?« Noch während er die Frage stellte, setzte er das Schiff in den Rückwärtsgang.

      Zur selben Zeit wurde das Funkgespräch dringlicher, als die Besatzung oben ebenfalls das Objekt diskutierte, auf das Hunt hingewiesen hatte. Die Spekulationen nahmen überhand.

      »Schiffscontainer, der von einem Frachtschiff über Bord gegangen ist und das Rohr ausgeschlagen hat?«

      »Ist es ein Verstärker oder irgendein Teil der Infrastruktur? Wo ist unser Vertreter von Telecom? Hol sie ans Telefon.«

      Aber Hunt schüttelte den Kopf, sein einfacher Satz vertrieb alle anderen Gedanken aus Jaydens Kopf in dem Moment, als er seine Ohren erreichte. »Es ist C4.«

      Jaydens Hände erstarrten an der Steuerung, als er auf das kastenförmige, graue Objekt starrte. »Was?«

      »Ich denke, es ist ein Block C4, der aus irgendeinem Grund nicht hochgegangen ist, als der Rest davon das Rohr zerstört hat. Schau dir das Explosionsmuster an. Das hier ist nicht aufgrund irgendwelcher Wellenaktionen oder etwa eines Unterwasserbebens geschehen. Sicherlich kein Tier, nicht mal ein sehr großes. Dieses Rohr wurde auseinandergesprengt und aus irgendeinem Grund wurden diese Blöcke dort nicht ausgelöst.«

      Der Funk dröhnte wieder mit der Stimme des Besatzungsmannes von oben. »Jayden, wir brauchen bessere Bilder von dem Bruch. Können Sie uns näher ranbringen? Die Bilder, die Sie vom anderen Ende haben, sind gut. Wir wissen, was wir dort tun müssen, aber jetzt müssen wir nachsehen, wie wir diese Seite des Ganzen in Ordnung bringen können.«

      Hunt schüttelte langsam seinen Kopf. Ihm gefiel die Nähe zum Sprengstoff nicht.

      Jayden betrachtete den Abstand vom C4 zum Rohr und sprach dann in sein Funkgerät. »Ein wenig, aber nicht viel. Die Querströmung ist hier unten ein bisschen knifflig, aber ich werde sehen, was ich tun kann. Over.«

      Hunt sah Jayden an. »Sei vorsichtig. Wir sollten nicht gegen das C4 stoßen und es damit auslösen.«

      Jayden hatte einen seltsamen Gesichtsausdruck und griff erneut zum Funkgerät. »Topside, wer würde überhaupt C4 hier hinlegen? Ist das vom Installationsprozess übriggeblieben?«

      Es blieb ein paar Sekunden ruhig, bevor die Antwort von einem älteren Besatzungsmitglied kam. »Es war nicht Teil der Installation. Wir wissen nicht, wo es herkommt. Gehen Sie mit äußerster Vorsicht vor. Over.«

      Jayden legte seine Hand zurück auf den Steuerknüppel und schob ihn nach vorn. Das U-Boot tastete sich in Richtung des gebrochenen Rohres vor. Falls er die Kontrolle über die Triebwerke verlor, würde das U-Boot direkt in der Strömung auf den Stapel C4 driften.

      »Pass auf, pass auf!«, warnte Hunt.

      Schweiß rann trotz der niedrigen Temperatur in der Tauchbootkabine über Jaydens Stirn. Seine Hände arbeiteten an der Steuerung, als sich das U-Boot dem zersplitterten Rohr näherte, aus dessen Ende mehrere abgetrennte Kabel ragten.

      »Etwas näher sollte ausreichen«, hörten sie den Mann über den Funk, der damit andeutete, dass die Videoübertragung noch nicht klar und nahe genug war.

      Aber Hunt schüttelte den Kopf, als das U-Boot in der Strömung unruhig zu werden begann. »Das gefällt mir nicht, Jayden. Wir wollen nicht in dieses Ding stoßen.«

      »Genau. Wir verschwinden von hier.« Jayden beschleunigte das Tauchboot, während er nach links abbog, in der Hoffnung, sie näher an das gebrochene Rohr heranzuführen, während sie in einer großen Wende, die sie vom C4 wegbringen würde, daran vorbeifuhren. Aber als er in die Kurve bog und die Stimme im Funk ihnen erzählte, wie großartig die Videoqualität wäre, drückte sie ein plötzlicher Wasserstrom von oben in den Boden. In dem Moment, wo sie auftrafen, wühlte das U-Boot wogende Schlammwolken auf, obwohl Jayden die Triebwerke ausgeschaltet hatte, um es nicht noch schlimmer zu machen.

      Sie überschlugen und drehten sich.

      »Ich weiß nicht, in welche Richtung wir müssen!« Jayden beobachtete, wie sich der Kompass durch die Rotationen des Schiffs wild drehte.

      »Bring uns direkt nach oben«, riet Hunt.

      Nickend drückte Jayden den Knopf, der die Airbags des U-Boots für plötzlichen Aufstieg aktivierte, einen in jedem Seitensteg. Aber als er das tat, wurde das U-Boot von einer Querströmung getroffen, die es seitwärts drehte und in den Block C4 katapultierte.

      Hunts Warnung wurde vom dumpfen Dröhnen einer Explosion übertönt.

      Die Flutlichter des U-Boots schalteten sich ab. Zwei Sekunden danach gingen auch die Lichter auf der Bedienkonsole aus. Hunt und Jayden hielten sich beide fest, indem sie die Rahmen ihrer Sitze umklammerten.

      »Stromausfall! Ich habe keine Kontrolle mehr«, schrie Jayden.

      »Hoffentlich bleiben die Airbags aktiv und wir steigen.« Hunt verengte die Augen und sah in die wirbelnde Dunkelheit hinaus. Er konnte nicht einmal sagen, wo oben war. Alles, was sie tun konnten, war sitzenbleiben und abwarten.

      »Dosenfleisch«, sagte Hunt.

      »Was?«

      »Momentan sind wir wie Dosenfleisch. Das hat der Testpilot Chuck Yeager über den ersten Astronauten gesagt, der die Erde umrundet hat. Dass er kein richtiger Pilot war, nur Fleisch in einer Dose.«

      »Danke, Carter.«

      »Hey, weißt du, was Piloten noch so sagen?«

      »Ich habe Angst, zu fragen.«

      »Jede Landung, von der du fortlaufen kannst, ist eine gute Landung.«

      »Wir werden es früh genug herausfinden. Denn, wenn diese Dose wieder nach unten fällt …« Er ließ den ernüchternden Gedanken unvollendet. 600 Meter tief unten ohne Strom oder wenigstens einer Verbindung zum Schiff zu sein, würde einen langsamen Tod durch Ersticken bedeuten, sobald ihnen der Sauerstoff ausging.

      Aber Hunts nächste Worte hoben die Stimmung. »Es wird heller.«

      Tatsächlich konnten sie bei der Betrachtung dessen, von dem sie nun wussten, dass es oben war, durch die Kuppel ein schwaches Aufleuchten im Wasser sehen, was hieß, dass sie auf die ferne Sonne blickten. Es bedeutete, dass die Auftriebs-Airbags ihre Arbeit verrichteten und das U-Boot durch das Wasser an die Oberfläche hoben. Die Fahrt schien endlos zu sein, aber langsam wurde es heller und heller, bis es offensichtlich Tageslicht war, was bedeutete, dass sie auf die Oberfläche zutrieben.

      Ein paar Minuten später war das stromlose Tauchboot nah genug an der Oberfläche, dass Hunt die Unterseite ihres Unterstützungsschiffes ausmachen konnte. Es kam ihm in den Sinn, dass es nichts gab, was sie tun konnten, falls sie direkt darunter auftauchen und es treffen würden. Ohne Strom konnten sie weder steuern, noch mit dem Schiff kommunizieren, damit es ihnen auswich. Aber sie kamen fast ein Fußballfeld entfernt davon hoch und hüpften wie ein Korken aus dem sonnigen Mittelmeer. Es war unerträglich heiß in der Kabine geworden und Jayden und


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