Wenn Sie Fliehen Würde. Блейк Пирс

Читать онлайн книгу.

Wenn Sie Fliehen Würde - Блейк Пирс


Скачать книгу
sie gut kannte?“, fragte Kate.

      „Nein, eigentlich nicht. Die Leute hier legen Wert auf ihre Privatsphäre. Hier gibt es keine Nachbarschaftspartys, wissen Sie? Aber … ich fühle mich ein wenig schlecht, dies zu sagen, aber dennoch … wenn Sie irgendetwas wissen möchten über die Leute aus der Gegend, egal über wen, dann sollten Sie vielleicht mit Mrs. Patterson sprechen.“

      „Und wer ist das?“

      „Sie wohnt in der nächsten Straße. Von den Devos aus können wir ihr Haus sehen. Ich bin mir sicher, dass man es auch von der hinteren Veranda der Hopkins aus sehen kann.“

      „Wie lautet die Adresse?“

      „Das weiß ich nicht genau. Aber es ist ganz leicht zu finden. Draußen auf der Veranda hat sie überall diese unheimlich aussehenden Katzenstatuen stehen.“

      „Glauben Sie, dass sie uns behilflich sein kann?“, fragte DeMarco.

      „Ja, ich glaube, sie könnte am ehesten helfen. Ich bin nicht sicher, inwieweit ihre Informationen der Wahrheit entsprechen, aber man kann nie wissen …“

      „Danke, dass Sie sich Zeit für uns genommen haben“, sagte Kate. Sie lächelte den kleinen Jungen kurz an, wodurch ihr klar wurde, wie sehr sie Michelle vermisste. Es erinnerte sie auch daran, dass auf ihrem Handy höchstwahrscheinlich eine wütende Sprachnachricht ihrer Tochter auf sie wartete.

      Kate und DeMarco gingen zurück zum Wagen. Als sie eingestiegen und auf die Straße zurücksetzten, hatte es schon angefangen, stärker zu regnen.

      „Ich glaube, dass Mrs. Patterson, die in einem Haus lebt, das man von den Devos‘ aus sieht, aller Wahrscheinlichkeit nach die Person ist, die ich aus Karen Hopkins‘ Arbeitszimmerfenster gesehen habe“, meinte Kate. „All diese Gärten, die nur durch Zäune voneinander getrennt sind … ein Paradies für eine neugierige alte Dame.“

      „Also“, sagte DeMarco, „dann lass uns mal sehen, was Mrs. Patterson in den letzten Tagen so getrieben hat.“

      ***

      Kate konnte einfach nicht anders, sie sah sofort, wie sich Mrs. Pattersons Augen weiteten, als ihr klar wurde, dass zwei FBI-Agents auf ihrer Veranda standen. In ihrem Gesicht stand jedoch kein Ausdruck der Angst, sondern der von Aufregung. Kate stellte sich vor, wie die alte Dame schon überlegte, wie sie ihren Freundinnen brühwarm davon erzählte.

      „Ich habe alles darüber gehört, was Karen passiert ist, jawohl, das habe ich“, sagte Mrs. Patterson auf eine Art und Weise, als sei dies ein Beweis der Ehre. „Die Arme … sie war so eine charmante und nette Frau.“

      „Dann kannten Sie sie?“, fragte Kate.

      „Ja, ein wenig“, antwortete Mrs. Patterson. „Aber bitte … kommen Sie doch herein.“

      Sie führte Kate und DeMarco ins Haus. Während sie hinein gingen, musterte Kate die zahlreichen Dinge, aufgrund derer sie das richtige Haus gefunden hatten. Acht verschiedene Katzenstatuen waren auf der Veranda versammelt; Gegenstände, die aussahen, als kämen sie direkt vom Flohmarkt. Einige von ihnen sahen wirklich unheimlich aus, genau wie Lily Harbor gesagt hatte.

      Mrs. Patterson ging mit ihnen ins Wohnzimmer. Der Fernseher lief. Über den Bildschirm flimmerte Good Morning America. Der Ton war leise gestellt. Daraus leitete Kate ab, dass Mrs. Patterson eine Witwe war, die sich nicht an das Alleinsein gewöhnen konnte. Sie hatte einmal gelesen, dass ältere Leute, die einen Ehepartner verloren hatten, dazu neigten, immer den Fernseher oder das Radio laufen zu haben, damit ihr Haus lebendiger erschien.

      Als Kate sich in einem Sessel niederließ, fiel ihr Blick aus dem Wohnzimmerfenster an der Ostseite des Hauses. Sie konnte die Straße sehen und versuchte, das Layout des Gartens und der Straße zu schätzen. Sie war sich sicher, dass sie sich tatsächlich in dem Haus befanden, das sie von Karen Hopkins‘ Arbeitszimmerfenster aus gesehen hatte.

      „Mrs. Patterson, ich habe eine Frage“, begann Kate. „Als wir im Haus der Hopkins waren, habe ich aus Karens Fenster gesehen und konnte ein Haus am rechten Rand ihres Gartens sehen. Das war Ihr Haus, richtig?“

      „Ja, das ist richtig“, sagte Mrs. Patterson mit einem Lächeln.

      „Sie sagten, Sie kennen die Hopkins‘ ein wenig. Könnten Sie das bitte genauer ausführen?“

      „Natürlich, gerne! Von Zeit zu Zeit fragte mich Karen hinsichtlich ihres kleinen Gemüsegartens um Rat. Sie hat einen direkt unter ihrem Fenster angelegt, wissen Sie. Viel hat sie darin nicht gepflanzt, nur Kräuter, die sie zum Kochen verwendete: Basilikum, Rosmarin, ein wenig Koriander. Ich hatte immer einen grünen Daumen. Das wissen alle hier in der Nachbarschaft, deshalb bitten sie mich für gewöhnlich um Rat. Ich habe natürlich einen eigenen Gemüsegarten, hinterm Haus … falls Sie ihn sehen wollen?“

      „Nein, vielen Dank“, sagte DeMarco höflich. „Wir sind ein bisschen in Zeitdruck. Wir möchten nur, dass Sie uns erzählen, was Sie über die Hopkins wissen. Erschienen sie glücklich, wenn Sie sie sahen?“

      „Ich finde schon. Gerald kenne ich nicht allzu gut. Aber hin und wieder sah ich sie zusammen hinten auf der Veranda sitzen. Vor kurzem erst sah ich sie sogar Händchen halten. Das war wirklich herzerwärmend. Ihre Kinder sind alle erwachsen und aus dem Haus, das wissen Sie wahrscheinlich. Ich habe mir vorgestellt, wie sie vielleicht über ihre Pläne für die Rentenjahre sprechen, oder Reisepläne schmieden.“

      „Hatten Sie jemals die Vermutung, dass die beiden Probleme miteinander hatten?“, fragte Kate.

      „Nein. Ich habe nie etwas gesehen oder gehört, was darauf hingewiesen hätte. Soweit ich weiß, waren sie ein durchschnittliches Ehepaar. Aber ich glaube, dass jedes Ehepaar vielleicht Probleme hat, wenn die Kinder erst einmal aus dem Haus sind. Das ist wahrlich nicht ungewöhnlich, wissen Sie?“

      „Haben Sie einen von ihnen innerhalb der letzten Woche gesehen?“

      „Ja. Ich habe Karen gesehen, die in ihrem Gärtchen etwas schnitt. Das ist etwa vier oder fünf Tage her. Genauer kann ich es nicht sagen. Ich werde dieses Jahr vierundsiebzig und mein Gedächtnis lässt mich manchmal im Stich.“

      „Haben Sie mit ihr gesprochen?“

      „Nein. Aber da war etwas, was mir gestern wieder eingefallen ist … ich hatte es nicht wirklich vergessen, aber ich habe nicht weiter darüber nachgedacht. Und um ehrlich zu sein… ich weiß nicht einmal, an welchem Tag es war, deshalb …“

      „An welchem Tag was war?“, hakte DeMarco nach.

      „Nun ja, ich glaube, es war am Dienstag … soweit ich weiß, war das der Tag, an dem Karen ermordet wurde. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich jemanden im Garten hinter dem Haus habe herumlaufen sehen. Einen Mann. Und es war nicht Gerald Hopkins.“

      „Hatten Sie den Eindruck, dass dieser Mann versuchte, einzubrechen?“, fragte Kate.

      „Nein. Er bewegte sich, als gehöre er dorthin, wenn Sie verstehen, was ich meine. Er lief herum, als sei er eingeladen. Er trug eine Art von Anzug oder eine Uniform. Mit einem kleinen Logo genau hier“, und die tippte sich auf eine Stelle oberhalb der linken Brust, um zu veranschaulichen, wovon sie genau sprach.

      „Haben Sie dieses Logo genauer erkennen können?“

      „Nein. Ich kann Ihnen nur sagen, dass es überwiegend weiß und in etwa sternförmig war. Aber vielleicht habe ich auch unrecht … meine Augen sind nicht mehr die besten.“

      „Aber wirklich gesprochen haben Sie mit keinem der Hopkins in der letzten Woche?“

      „Nein. Zum letzten Mal habe ich mit Karen gesprochen, als sie herüber kam, um mich nach dem Rezept meiner Ananastorte zu fragen. Und das ist fast drei Wochen her, würde ich sagen.“

      Kate zerbrach sich den Kopf darüber, was für andere Ansätze


Скачать книгу