Vor und nach der Jägerprüfung. Herbert Krebs

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Vor und nach der Jägerprüfung - Herbert Krebs


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Rem., .224 Weatherby, .223 Rem. .222 Rem. Mag., .222 Rem. (v. l.)

      .17. Rem., 9,3 × 72 R, 6 × 70 R, 6,5 × 68 R, .243 Win., 9,3 × 74 R, 8 × 68 S, 8 × 57 IS, .308 Win., 7 × 65 R, 7 × 64, 7 × 57 R, 6,5 × 57 R (v. l.)

      Wirkungsweise: Unterschieden werden Zerlegungs-, Teilzerlegungs- und Deformationsgeschosse sowie Voll- bzw. Vollmantelgeschosse.

      • Teilzerlegungsgeschosse sind so konstruiert, dass der vordere Teil zerlegt (Splitterwirkung), während der massivere hintere Teil Tiefen- und Durchschlagswirkung mit Ausschuss ergeben soll. Nach diesem Prinzip wirken z. B. das Brenneke TIG, das RUAG Ammotec ID-Classic und das H-Mantelgeschoss, aber auch die bleifreien Teilzerlegungsgeschosse wie das Sax KJG.

      • De­formationsgeschosse zerlegen kaum. Sie »pilzen auf«, d. h., sie vergrößern – angepasst an den jeweiligen Zielwiderstand – durch Aufstauchen ihren Querschnitt. Eine solche Konstruktion ist z. B. das Swift A-Frame, aber auch die deformierenden (»bleifreien«) Kupfervollgeschosse wie das Barnes-»TTSX« oder das Reichenberg HDB.

      • Voll- und Vollmantelgeschosse (Solids) sollen nicht zerlegen und dienen in kleinkalibrigen Patronen entweder dem Schuss auf Pelzträger oder in Großkalibern für Dickhäuter.

      252 | Welche Bedingungen stellt der Gesetzgeber (D) für Büchsenpatronen beim Schuss auf Schalenwild?

      Für Rehwild ist eine Auftreffenergie auf 100 m (E100) von mindestens 1000 Joule vorgeschrieben. Auf alles übrige Schalenwild darf mit Büchsen­patronen unter einem Kaliber von 6,5 mm nicht geschossen werden. Zudem müssen im Kaliber 6,5 mm und darüber die Büchsenpatronen eine Auftreffenergie auf 100 m (E100) von mindestens 2000 Joule haben. (Länderweise existieren Ausnahmen für den Schuss auf kleine Frischlinge.)

      253 | Wie ist eine Büchsenpatrone aufgebaut?

      In einer Messinghülse befinden sich das Zündhütchen, die Pulverladung und das Geschoss.

      254 | Welche 2 Typen von Büchsen­patronen werden nach ihrem Zündsystem unterschieden?

      • Randfeuerpatronen, das sind kleinkalibrige Patronen, bei denen der Zündsatz in den Hülsenbodenrand eingelassen ist und der Schlag­bolzen auf den Hülsenrand schlägt, und

      • Zentralfeuerpatronen, bei denen der Zündsatz in Kapselform (Zündhütchen) in der Mitte des Hülsenbodens eingesetzt ist.

      255 | Woraus besteht die Hülse einer ­Büchsenpatrone?

      Hülsen für Büchsen- und Kurzwaffenpatronen sind durch den hohen Gasdruck großen Beanspruchungen ausgesetzt und werden aus hochwertigen Messinglegierungen gefertigt.

      256 | Welche Aufgabe hat die Hülse?

      Sie nimmt die anderen Patronenkomponenten auf (Zündhütchen, Treibladungspulver, Geschoss) und schließt beim Schuss den Lauf zum Verschluss hin gasdicht ab (»Liderung«).

      3 verschiedene Hülsenbodenformen:

      Hülse mit Rille, Gürtelhülse, Hülse mit Rand (v. o.)

      257 | Wie werden die Hülsen ihrer Form nach unterschieden?

      Bei den Hülsen für Zentralfeuerpatronen unterscheidet man »randlose«, d. h. ohne vorstehenden Rand am Hülsenboden, jedoch mit einer Rille für den Eingriff des Patronenausziehers von ­Repetierbüchsen, z. B. 7 × 57, und Patronen mit Rand, der am Hülsenboden vorsteht und zum Ausziehen der Hülse aus dem Patronenlager von Kipplaufwaffen dient. Zur Unterscheidung steht hinter der Kaliberbezeichnung von Büchsen­patronen mit Rand ein »R« (z. B. 7 × 57 R).

      258 | Was ist eine Gürtelhülse?

      Patronen mit Gürtelhülse sind randlos, haben also keinen Rand, liegen jedoch mit der Vorderseite des Gürtels im Patronenlager an. Der ­Gürtel dient dabei nur der Anlage im Lager, nicht etwa der Verstärkung der Hülse.

      259 | Wie werden die Maße für Kaliber und Hülsenlänge angegeben?

      Die Maße für Kaliber und Hülsenlänge sind für manche Büchsenpatronen in Millimetern ­angegeben und teils gerundet wie bei 6,5 × 57 (eigentlich 6,7 × 56,7). Manche Büchsenpatronen werden nach dem Zollmaß bezeichnet, z. B. .243 Win. (= Geschossdurchmesser 0,243 Zoll/Inch). Oft sind Maße gerundet, z. B.: .300 Win. (eigentlich .308"/0,308 Zoll). Angaben zur Hülsenlänge fehlen bei fast allen nach dem Zollmaß bezeichneten Patronen. Oft angefügt ist die Firma, welche die Patrone auf den Markt brachte.

      260 | Was versteht man unter Laborierung?

      Die Zusammensetzung einer Patronenladung nach ihren wesentlichen Komponenten, wie Zündhütchen, Pulversorte und -gewicht, Geschossart und -gewicht, bei Schrotpatronen dazu die Zwischenmittel, Schrotgröße und -gewicht sowie die Verschlussart. Von den Munitions­herstellern wird jede Laborierung unter einem auf der kleinsten Packung auf­gedruckten Fertigungszeichen (FZ) geführt. Nur Patronen mit gleichem Fertigungszeichen gewährleisten gleiche Treffpunktlage!

Gebräuchliche angloamerikanische Geschosskaliber in Inch/Zoll () = Kaliberbeispielmaximaler Geschossdurchmesser in mm
.172 (.17 Rem.)4,37
.204 (.204 Ruger)5,18
.224 (.222 Rem.)5,69
.228 (5,6 × 52 R)5,79
.243 (.243 Win.)6,17
.257 (.25-06 Rem.)6,53
.264 (6,5 × 57)6,71
.277 (.270 Win.)7,04
.284 (7 mm Rem. Mag.)7,21
.307 (7,5 mm Swiss)7,81
.308 (.308 Win.)7,82
.312 (.303 British)7,92
.318 (8 × 57 IR)8,08
.321 (.32 Win. Special)8,15
.323 (8 × 57 IS)8,20
.338 (.338 Win. Mag.)8,58
.348 (.348 Win.)8,84
.358 (.35 Rem.)9,09
.366 (9,3 × 62)9,30
.375 (.375 H & H Mag.)9,53
.410 (.450/.400 N.E. 3")10,41
.411 (.405 Win.)10,44
.416 (.416 Rigby)10,57
.423 (.404 Jeffery)10,74
.429 (.444 Marlin)10,90
.435 (.425 Westley Richards)11,05
.458 (.458 Win. Mag.)11,63
.466 (.500/465 N.E.)11,84
.474 (.470 N.E.)12,04
.489 (.475 No. 2 N.E.)12,42
.505 (.505 Gibbs)12,83
.510 (.500 Jeffery)12,95
.585 (.577 N.E.)14,86
.620 (.600 N.E.)15,75
.700 (.700 N.E.)17,78

      Vollmantel- (oben) und Teilmantelgeschoss im Ganzen, im Querschnitt und nach dem Auftreffen im Ziel (v. l.)

      Kegelspitzgeschoss im Ganzen, im Querschnitt, wobei die nach hinten stärker werdende Geschoss­wand zu erkennen ist, und nach dem Auftreffen im Ziel (v. l.)

      Die Geschosse TIG/ID-Classic und TUG/UNI-Classic in der schematischen Darstellung

      261 | Wie werden nicht mit »mm« gekennzeichnete Büchsenpatronen bezeichnet?

      Mit dem genauen oder ungefähren Kaliber nach englischen Zoll (Inch), z. B.: .222 Rem. (genauer Geschossdurchmesser 0,224 Zoll) oder .308 Win. (entsprechend dem Geschossdurchmesser 0,308 Zoll).

      262 | Welche Angaben sind beim Kauf von Büchsenpatronen erforderlich?

      Kaliberbezeichnung, ggf. Hülsenlänge, mit oder ohne Rand, Geschosstyp und Geschoss­gewicht, z. B.: 6,5 × 65 R, KS-Geschoss, 8,2 g.


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