Vor und nach der Jägerprüfung. Herbert Krebs

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Vor und nach der Jägerprüfung - Herbert Krebs


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meist mit Nahschuss in den Kopf, erlegt werden kann)

      • den Fangschuss im Verlauf ­einer Nachsuche, als Alternative zum Abfangen mit der »blanken Waffe« in solchen Fällen, wo der Fangschuss mit dem Gewehr unzweckmäßig oder nicht möglich ist.

      »Gebrauchswaffen« sind Selbst­ladepistolen und Revolver. Hinsichtlich Zu­verlässigkeit und Praxis­eignung gibt es keine Unterschiede.

      Pistolen gibt es in großer Modellvielfalt. Sie sind, abgesehen von den Kipplauf­pistolen, Selbstlader. Nach dem ersten Schuss ­erfolgen das Auswerfen der Hülse, Spannen des Schlosses und Nachladen der Patrone aus dem Magazin zwangsgesteuert (wie bei Selbstlade­gewehren).

      Revolver haben ein Trommelmagazin und müssen für jeden Schuss eigens gespannt werden. Man unterscheidet 2 Funktionsweisen: Durch Betätigen des Spannabzuges (Double Action) oder Spannen des Hahns per Hand (Single Action) dreht sich die Trommel und bringt jeweils eine neue Patrone hinter den Lauf. Die Trommel enthält je nach Kaliber 5 – 8 Schuss. Es gibt Revolver, bei denen sich die Trommel linksherum dreht (z. B. Smith & Wesson) und andere mit einer Drehung rechtsherum (z. B. Colt). Revolver unterscheiden sich optisch sehr in der Lauflänge. Sie beträgt in der Regel zwischen 2 ½ und 6 (8) Zoll. Im jagdlichen Gebrauch hat sichein 4-Zoll-Lauf bewährt.

      173 | Welche 3 Arten von Kurzwaffen sind gebräuchlich?

      Pistole mit Magazin und Selbstlademechanismus; Revolver mit Trommel zur Aufnahme ­mehrerer Patronen; Kipplaufpistole (ein- oder mehrschüssig – selten).

      174 | Wozu braucht der Jäger eine Kurz­waffe?

      Zum Töten von Raubwild bei der Fallen- und Baujagd sowie für Fangschüsse.

      175 | Worauf wird die Kurzwaffe bei der ­Fallen- und Baujagd eingesetzt?

      Auf Raubwild, das in Kastenfallen lebend gefangen ist oder bei der Baujagd im Einschlag steckt. Oft genügen kleinkalibrige Patronen (.22 kurz, .22 lfB).

      176 | Kann für Pistole und Revolver die ­gleiche Munition verwendet werden?

      Normalerweise nicht; es gibt für beide unterschiedliche Kaliber, und auch die Bauart der ­Patronen ist verschieden (Pistolen verschießen meistens Patronen ohne Rand, in Revolvern ­haben sich dagegen Randpatronen eingeführt). Allerdings eignen sich die klein­kalibrigen Randfeuerpatronen (.22 lfB, .22 Win. Mag.) gleichermaßen für Revolver und Pistole, zudem werden Pistolen auch für Rand­patronen und Revolver auch für randlose Patronen angeboten.

      177 | Welche Geschosse werden zumeist aus Kurzwaffen verschossen?

      Vollmantelgeschosse und Bleigeschosse; für den Fangschuss auch Teilmantelgeschosse oder ­spezielle Fangschussgeschosse, teilweise bleifrei mit Hohlspitze und Sollbruchstellen.

      178 | Was ist bei der Verwendung der Kurzwaffe für Fangschüsse zu beachten?

      Wo der Fangschuss mit der Langwaffe (dem ­Gewehr) nicht möglich oder unzweckmäßig ist, kann ein Fangschuss mit der Kurzwaffe tierschutzgerechter sein als das früher übliche ­»Abfangen« mit der »blanken Waffe«. Für den Fangschuss auf Schalenwild muss die Mündungsenergie (E0) der Kurzwaffenladung min­destens 200 Joule betragen.

      Revolver

      179 | Welche Vor- und Nachteile hat der Revolver?

      Vorteile sind übersichtliche Handhabung und die in der Regel leistungsfähige Munition. Nachteile sind geringere Feuergeschwindigkeit, umständ­licheres Nachladen (Ausstoßen der einzelnen Hülsen und Einlegen der neuen Patronen in die Trommel) sowie größere Dimension der Waffe infolge der runden Trommel.

      180 | Aus welchen Hauptteilen besteht ein Revolver?

      Aus Rahmen mit Lauf und Griff, Spann- und Abzugsmechanismus (Hahn, Abzug) und ­Trommel.

      181 | Wo sind beim Revolver die Patronen untergebracht?

      In einer meist ausschwenkbaren Trommel (gleichzeitig Magazin und Patronenlager).

      182 | Was ist ein Double-Action-Revolver?

      Double action (englisch) bedeutet »doppelte ­Bewegung«; das heißt, der Hahn eines Revolvers (oder auch einer Pistole entsprechender Bauart) kann entweder von Hand gespannt werden oder wahlweise unmittelbar durch Betätigen des ­Abzugs (Spannabzug).

      183 | Was ist ein Single-Action-Revolver?

      Bei Single-Action-Revolvern (englisch = »einfache Bewegung«) muss der Hahn für jeden Schuss neu von Hand gespannt werden.

      184 | Wie kontrollieren Sie, ob der Lauf des Revolvers frei von Fremdkörpern ist?

      Bei entladener und ausgeklappter Trommel von vorne durch die Mündung sehen.

      185 | Welches sind gebräuchliche Revolverkaliber?

      .38 Spec.; .357 Mag., .44 Mag.

      186 | Wie wird der Revolver entspannt?

      Durch Festhalten des Hahns, Durchziehen des Abzugs und Vorlassen des Hahns. Manche ­Modelle haben eine Sicherheitsrast, in die der Hahn gebracht werden soll.

      187 | Wie wird der Revolver entladen?

      Zum Entladen wird der Trommelöffner betätigt und die Trommel ausgeschwenkt. Patronen oder Hülsen können mit dem Hülsenausstoßer ausgeworfen werden.

      188 | Haben Revolver eine Sicherung?

      Nein, wie Hahngewehre sind sie entspannt, wenn der Hahn in Ruhestellung liegt.

      Pistolen

      189 | Welche Vor- und Nachteile haben Pistolen?

      Vorteile: handliches, flaches Format, hohe Patronenzahl im Magazin (7 – 15), schnelles Nachladen mit Reservemagazin. Nachteile: etwas kompliziertere Handhabung für im Umgang mit ihrer Waffe Ungeübte.

      190 | Welche besonderen Unfallgefahren sind bei der Selbstladepistole zu beachten?

      Die häufigste Unfallursache (z. B. beim Reinigen) ist, dass nach Entfernen des Magazins die Waffe für entladen gehalten wird, obwohl sich noch eine Patrone im Lauf befinden kann. Nach Herausnehmen des Magazins muss daher sofort der Schlitten zurückgezogen (Verschluss geöffnet) werden, um die ggf. noch im Lauf (Patronenlager) befindliche Patrone auszuwerfen. ­Umgekehrt genügt es nicht, die Patrone im Lauf auszuwerfen, wenn vorher das Magazin nicht entfernt wurde. Beim Zurückgleiten des Verschlussstücks wird nämlich die nächste Patrone aus dem Magazin in den Lauf geladen. Das ist gefährlich, weil die Pistole jetzt auch gespannt ist. Die gleiche Gefahr besteht, wenn man nach dem Schießen vergisst, die Pistole zu entspannen. Dies geschieht entweder über Vorlassen des Hahnes oder Betätigung der Sicherung bzw. ­Entspannwalze.

      191 | Was versteht man bei der Pistole unter »Schlitten«?

      Anderer Ausdruck für Verschluss(stück).

      192 | In welchem Funktionszustand befinden sich die meisten Pistolen nach Schuss­abgabe?

      Geladen, gespannt und ungesichert.

      193 | Wie wird die Pistole entladen?

      • Entnahme des Magazins

      • Zurückziehen des Schlittens mit Auswerfen der im Lauf befindlichen Patrone (einschließlich visueller Über­prüfung »Patronenlager frei«)

      • Vorlassen des Schlittens und

      • Entspannen, ggf.

      • »schrank­fertig machen«: Entladen des Magazins.

      194 | Welches sind gebräuchliche Pistolen­kaliber?

      (7,65 mm, 9 mm kurz), 9 mm Luger, .357 SIG,


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