Sophie und Thronerbe. Viktor Mück

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Sophie und Thronerbe - Viktor Mück


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gewiss, – erwiderte Sophie. – Lass uns spazieren gehen? – fragte Sophie bei Patrick.

      – Warum doch nicht, – antwortete er.

      – Dann ziehe ich schnell das Kleid an und wir gehen weg.

      Als sich Sophie in das Kleid gekleidet hatte, schlug sie Patrick vor, in die Tasche ihres Kleides zu kriechen, damit niemand ihn sehen konnte. Patrick kroch sehr schnell in die Tasche des Kleides, sie stiegen herunter und gingen nach draußen. Patrick steckte ein bisschen den Kopf aus der Tasche und sah sich nach allen Seiten um, um zu sehen, ob jemand in der Nähe ist.

      – Was machen wir? – fragte Patrick.

      – Vielleicht fangen wir Schmetterlinge oder ich lese dir ein Buch vor, erwiderte Sophie.

      – Nein, es ist langweilig.

      – Wollen wir spazieren gehen? – schlug er vor. – Ich zeige dir jene Eiche, wo mich Tante Mary und Onkel Timo gefunden haben.

      – Die Mutti und der Vati erlauben mir nicht außer dem Bauernhof zu gehen, wenn sie es sehen, dass ich weggegangen bin und sie missachtet habe, werde ich bestraft, – erwiderte Sophie.

      – Wir machen es schnell, hin und zurück, – sagte Patrick.

      – Ja, gut, antwortete Sophie.

      Einmal missachtete schon Sophie ihre Eltern. Holly und Leon, die Mutti und der Vati Sophies, besuchen jeden Jahr die Stadt zum Herbstfest, das ist der größte Jahrmarkt, dorthin ziehen alle Landwirte des Gebietes zusammen. Wie die Mutti zum Spaß sagt, oder den Vati zu hänseln, diesen Jahrmarkt besuchen alle Prahler und sie brauchen nur die Klingen zu kreuzen, wessen Ernte die beste sei.

      – Haben dich die Eltern gelernt, prahlen ist nicht gut? – fragte Holly Leon. – Doch kann es sein, dass deine Ernte zugrunde geht, zum Beispiel wegen der Dürre oder des Angriffes von Heuschrecken. Du zeigst Sophie ein schlechtes Beispiel.

      – Ja. Ja. Ja. Ich weiß, meine Liebe, – antwortete Leon, – du hast mir schon vielmals gesagt, prahlen ist nicht gut und ungehörig. – Leon stand vom Tisch auf, ging zu Holly, umarmte und küsste sie und sagte, – Was könnte ich ohne dich machen, meine Liebe! – Leon näherte sich dem Tisch, wo Sophie saß, sie aß Omelett und trank Milch. Leon ging in die Hocke, nahm in seine Hände Sophies Händchen und sagte, – Prinzessin (so nannte er immer Sophie), die Mutti hat recht, du sollst im Köpf behalten, prahlen ist sehr schlecht.

      – Warum? – fragte Sophie.

      – Jetzt erkläre ich dir, – sagte Leon. – Stell dir vor, du hast viele Bonbons oder Gebäck oder zum Beispiel du hast viel deine Lieblingsbücher über die Zauberwelt, und das andere Mädchen hat solche Bücher nicht, vielleicht hat sie wie du Märchen gern, aber ihre Eltern können ihr Bücher nicht kaufen, weil es für sie zu teuer ist. Wenn du vor diesem Mädchen damit prahlen wirst, so kommt sie aus der Form und wird weinen.

      – Und kann ich diesem Mädchen ein Buch schenken, das keine Bücher hat? – fragte Sophie so kläglich, indem sie ihre großen und blauen Augen aufgeschlagen und an den Vati gesehen hatte.

      – Prinzessin, du bist das klügste Mädchen in der Welt! – sagte der Vati lächelnd. – Jetzt hast du zwei Sachen gelernt: die erste, prahlen ist sehr schlecht, und die zweite, man muss großzügig gegenüber den Leuten sein, die etwas nicht haben, dass du hast. Nun gut, wir müssen los, – sagte Leon, nahm Sophie in die Hände und ging zur Tür, die nach drau0en führte. Die Tür schließend sagte Leon, – Holly, Schätzchen, wir warten auf dich im Auto, beeile dich, ich will den Jahrmarkt nicht verpassen.

      Leon und Holly lernten einander in der Universität kennen, sie studierten in einer Gruppe. Von Anfang an gefiel Leon Holly nicht, weil er grob, eitel und hochmütig war. Doch vom Aussehen her lockte er sie an: ein hochgewachsener, schlanker, dunkeläugiger Brünette. Und dem Leon gefiel Holly sofort, sie trug immer schöne Kleider und war sehr clever und wahnsinnig schön. Es verlief knapp über ein Monat und Leon machte Holly einen Antrag und sie war natürlich damit einverstanden.

      – Ich renne schon, Liebling, – antwortete Holly.

      Die Arbeiter, die im Bauernhof arbeiteten, luden alle Kästen mit Gemüse in den Kofferaufbau. Holly stieg in das Auto ein, legte zuerst Sophie den Gurt an, dann gurtete sie sich an.

      – Leon, – wandte sie sich an den Mann, – denke an Angurten.

      – Ich gurte mich schon an, meine Liebe, – erwiderte er.

      Sophie mag mit dem Vati und der Mutti in die Stadt fahren, in den warmen Jahreszeiten ist die Natur in dieser Gegend sehr malerisch: grüne Wiesen, viele Blumen und prächtige, mit grünem Laub Bäume. Und die Herbstzeit ist oft nebelig. Wenn sie fuhren, mochte Sophie Gebirge besichtigen, es war schlecht zu sehen, aber es gefiel ihr, leichter Nebel und Wolken verdeckten die Gipfeln, sie sahen sehr märchenhaft aus, sie wollte immer in dieses Gebirge geraten und sehen, was es unter den Wolken verbirgt. Leon schaltete Radion ein und an diesem Moment spielte ihre Lieblingsband Modern Talking, Leon und Holly sangen aus vollem Halse mit. Modern Talking anhörend erinnerten sie sich immer an ihre bewegte Jugend und daran, wie sie in der Jugend unter Musik dieser Band getanzt hatten, obwohl wusste Sophie nicht, wer ihre Lieblingslieder sang, aber sie dachte, dass sie während der Jugend von der Mutti und dem Vati sehr beliebt waren.

      Nach drei Stunden erreichten sie endlich die Stadt Stuttgart. Es war ein große schöne und sehr moderne Stadt. Sophie besuchte Stuttgart oft mit den Eltern zu großen Festen, die beliebteste Feier von ihr waren Weihnachten. Der Vati und die Mutti brachten in der letzten Weihnachtswoche Gemüse zum Jahrmarkt, das während des Winters in den Treibhäusern angepflanzt wird. Solang sie Gemüse, Milch, Ei und Fleisch entluden, beschloss Sophie durch den Platz zu bummeln, aber der Vati verbot aufs Allerstrengste weit zu gehen, weil er Angst hatte, dass sie sich verlieren konnte. Nachdem Sophie ihren Rucksack mitgenommen hatte, ging sie Zelten der anderen Landwirte entlang, um zu sehen, was sie mitgebracht hatten. Der Platz, wo sich der Jahrmarkt befand, war sehr schön. Daran standen kleine drei-vierstöckige Häuser. Im ersten Geschoss dieser Häuser lagen Läden, deren Schaufenster sehr malerisch gestaltet worden waren. Es gab viel Cafés mit den Tischen, alle waren besetzt, hauptsächlich von älteren Leuten, jemand saß und erzählte Scherze, und so, dass alle totlachten, und jemand saß voll allein und trank Kaffee, an etwas überlegend. Bummelnd und sich nach allen Seiten umschauend verstand Sophie nicht, wie sie den Jahrmarkt verlassen hatte und neben dem Park geraten war. Als sie stehen blieb und einen Rückblick warf, so begriff sie, dass hinter ihr kein Jahrmarkt war und dass sie sich an einem unbekannten Ort befand, begann alles innerlich vor Angst zu zittern, Tränen fingen an aus sich heraus zu rinnen, sie verstand, dass sie sich verloren hatte. Sophie brach in Weinen aus. Die weinende Sophie bemerkte ein an ihr vorbeigehender Greis. Er kam zu ihr. Auf dem Greis war ein seltsamer Hut und ein langer Regenmantel.

      – Mädchen, warum weinst du? – fragte er.

      – Ich ging durch den Jahrmarkt spazieren und verstand nicht, wie ich mich verloren hatte, – erwiderte Sophie.

      – Und wie heißt du? – fragte der Greis.

      – Sophie, – antwortete sie.

      – Und ich heiße Merly, – stellte sich der Greis vor. – Und wo sind deine Eltern, weißt du es? – fragte Merly.

      – Ja, sie sind am Stadtmarkt, – antwortete sie.

      – Ok, lass mich dich zu ihnen bringen, – schlug Merly vor.

      – Die Mutti und der Vati lehrten mich mit den unbekannten Menschen nicht weggehen, – sagte Sophie.

      – Deine Eltern sind brav, wenn sie dich richtige Sachen lehren, und du bist brav, dass du es im Kopf behältst. Aber haben sie dir nicht gesagt, dass du weit von ihnen nicht gehen darfst? – fragte Merly.

      – Ja, sie haben es gesagt, – begann Sophie zu weinen den Kopf sinken gelassen.

      – Nun gut, weine nicht, – sagte Merly. – Du bist nicht weit vom


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