Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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mir tickt die biologische Uhr. Du weißt, dass ich einmal Kinder haben wollte. Doch dann lebten wir uns auseinander. Rupold war kaum noch daheim. Ich wäre mir wie eine alleinerziehende Mutter vorgekommen. Da stellte ich meinen Kinderwunsch hinten an. Jahr für Jahr dachte ich, es wird besser. Du weißt es. Wir haben oft darüber gesprochen. Aber ich sehne mich nach Kindern und einer richtig lieben Familie, mit einem Mann und einem Vater, der ein Familienmensch ist. Rupold ist kein Familienmensch. Gut, dass wir keine Kinder haben, das wäre jetzt schlimm. Aber ich habe meinen Traum von einer richtigen Familie nicht aufgegeben. Deshalb habe ich es eilig. Ich suche eben nicht nur einen neuen Mann. Ich suche auch den Vater, der Kinder haben will. Verstehst du? Ist das ein unsinniger Wunsch?«

      »Nein, um Himmelswillen, das ist er auf keinen Fall. Ich habe drei Kinder. Mir musst du es nicht erklären, Hanna. Ich verstehe deine Sehnsucht. Aber es bringt doch nichts, wenn du dich unter Druck setzt. Du kannst es nicht erzwingen. Deshalb meine ich, dass du lockerer werden sollst. Wenn dir Rupold den Wunsch nicht erfüllt hat, wenn ihr es nie geschafft habt, zusammen nach Waldkogel zu fahren, dann reise alleine hin. Du bist frei, kannst hinfahren, wohin du willst. Du musst keine Rücksicht mehr nehmen. Also, was hält dich davon ab?«

      Johanna dachte nach.

      »Stimmt! Jetzt habe ich keine Ausrede mehr. Ich kann es nicht mehr auf Rupold schieben. Vielleicht sollte ich hinfahren?« Johanna fing an zu lachen. »Ich könnte ihm eine Ansichtskarte schicken. Grüße aus Waldkogel! Endlich bin ich hier! Du wolltest ja nie!«

      »Lass das! Das ist ganz schlechter Stil. Da würde so viel Wut und auch eine gehörige Portion Bitternis darin stehen, Hanna.«

      »Stimmt!«

      Johanna stand auf und ging zum Computer. Sie suchte die Route nach Waldkogel heraus und druckte sie aus. Sie informierte sich über den Ort. Auf den Seiten des Fremdenverkehrsamt in Waldkogel fand sie eine Menge Informationen.

      Carin stand hinter ihr und schaute ihr über die Schultern.

      »Und was ist jetzt, Johanna?«

      Johanna schaute Carin in die Augen.

      »Ich fahre! Ja, ich fahre!«

      Carin schlug die Hände zusammen und richtete die Augen zur Zimmerdecke, meinte aber den Himmel.

      »Es ist ein Wunder geschehen!«, seufzte Carin.

      In diesem Augenblick blinkte der kleine Button auf Johannas Bildschirm, der eine ankommende E-Mail anzeigte.

      »Du hast Post, Hanna!«

      »Ach, das wird wieder so eine Spam-Mail sein! In letzter Zeit werde ich davon mal wieder zugemüllt.«

      »Vielleicht schreibt dir doch jemand? Du hast doch gesagt, dass dir noch nicht alle gemailt haben, von den möglichen Kandidaten.«

      »Carin, Carin«, stöhnte Johanna. »Sicher, aber wer bisher nicht geschrieben hat, der braucht jetzt sich auch nicht mehr zu melden.«

      »Jetzt schau doch nach!«

      Johanna seufzte und öffnete die Mail.

      Sie und Carin starrten auf den Bildschirm.

      Das stand:

      An Jane!

      Sehr geehrte unbekannte Jane! Ich bin Bobby. Sie haben mir vor Wochen geschrieben. Ich bin einer der Kandidaten, die das Programm für Sie ausgewählt hatte.

      Danke für Ihre Zeilen!

      Ich bin seit einiger Zeit Mitglied bei der Agentur. Ich bekam auch schon viele Vorschläge. Leider war niemand dabei. So hatte ich beschlossen, zu kündigen und keine Mails mehr zu beantworten. Aber ich schob die Kündigung jeden Tag hinaus. Denn wenn ich gekündigt hätte, hätte ich Ihnen nicht schreiben können. Denn irgendetwas drängte mich, mich doch bei Ihnen zu melden.

      Obwohl ich auf der anderen Seite inzwischen zu der Erkenntnis gekommen bin, dass ich es lieber auf das Schicksal ankommen lassen möchte. Liebe hat wohl ihre eigenen Gesetze, man kann sie nicht erzwingen.

      Auch wenn wir uns nie kennenlernen, so drängt mich eine innere Stimme, Ihnen zu schreiben. Nach der Beschreibung Ihrer Merkmale sind Sie sicherlich eine ganz besonderer Frau. Ich möchte verhindern, dass Sie denken, Sie seien nicht attraktiv oder interessant. Es liegt nicht daran, dass Sie mich nicht interessieren. Wie ich oben schrieb, will ich aufhören, dem Schicksal oder der Liebe selbst auf die Sprünge zu helfen.

      Es war mir ein Anliegen, Ihnen das mitzuteilen. Ich möchte Ihnen auf der Suche nach Ihrem Traummann alles Gute wünschen. Mögen Sie den finden, der Ihr Herz sucht und nach dem Sie sich sehnen. Ich wünsche Ihnen dabei viel Glück.

      So, nun habe ich die letzte Mail auch beantwortet und werde kündigen.

      Es grüßte Sie Ihr Bobby

      »Was sagst du dazu, Carin! Der Typ scheint die gleichen Erfahrungen gemacht zu haben wie ich!«

      Noch ehe Carin antworten konnte, schrieb Johanna eine Mail:

      Sie lautete:

      Lieber Bobby!

      Vielen Dank für Ihre freundlichen Zeilen. Sie waren sehr ehrlich. Es hat mir etwas bedeutet, dass Sie geschrieben haben. Laut den Unterlagen haben wir beide eine Interessenübereinstimmung von fast einhundert Prozent.

      Ich teile Ihre Einstellung und bin inzwischen zur gleichen Erkenntnis gekommen. Die Kandidaten, mit denen ich Mails austauschte und auch telefonierte, waren nicht nach meinem Wunsch. Sie konnten es auch nicht sein. Bei den Angaben, wie mein Wunschpartner sein sollte, habe ich sehr hohe Ansprüche gestellt. Wenn ich ehrlich bin, denke ich, dass niemand alle diese Kriterien erfüllen kann. Er wäre dann der Supermann.

      Vielleicht haben Sie ja bei dem Profil Ihrer Traumpartnerin auch nach den Sternen gegriffen und deshalb wurden unsere Daten verknüpft.

      Es ist sicherlich besser, wenn wir uns nie sehen, weil wir beide wahrscheinlich voneinander enttäuscht wären. Damit möchte ich nicht sagen, dass ich Sie nicht interessant finde und ich nicht neugierig bin.

      Ich wünsche Ihnen auch, dass Sie ihre Traumfrau finden und sehr glücklich werden.

      Liebe Grüße Ihre Jane

      PS.: Es ist schade, dass Sie kündigen. Ich habe mir gerade überlegt, dass wir doch Erfahrungen austauschen könnten. Es wäre doch interessant zu erfahren, ob ich den Supermann und Sie die Superfrau doch noch finden.

      »Bin gespannt, ob er etwas darauf schreibt, Carin. Vielleicht ein ganz netter Typ«, sagte Johanna leise.

      »Sag mal, kribbelt es bei dir, Hanna?«

      »Weiß nicht? Aber irgendwie gefallen mir seine Zeilen.«

      Die beiden Freundinnen sahen sich an.

      Da kam auch schon die Antwort.

      Liebe Jane,

      ich hoffe, Sie gestatten mir diese Anrede. Ihren Vorschlag finde ich sehr interessant.

      Bitte überlegen Sie sich, ob Sie eine Möglichkeit einräumen könnten, damit wir uns außerhalb der Agentur mailen oder telefonieren können. Ich gebe Ihnen gern einige Tage Zeit.

      Mir hoffnungsvollen Grüßen

      Ihr Bobby

      »Oh, lá, lá,!«, sagte Carin. »Was machst du jetzt? Schickst du ihm deine Adresse?«

      Johanna zuckte mit den Schultern.

      »Ich weiß nicht! Ich werde erst einmal nachdenken. Und in Waldkogel habe ich Zeit dazu.«

      Johanna druckte sich die Mails aus und legte sie zur Seite.

      »Jetzt buche ich mir erst einmal ein Hotelzimmer!«

      »Das ist doch langweilig, Hanna! Du fährst in die Berge. Da geht man doch nicht in so eine Bettenburg. Da sucht man sich eine Almhütte oder was es sonst in den Bergen gibt. Da gibt es bestimmt auch fesche Burschen.«

      »Sicher, Carin! Aber ich kann doch nicht aufs


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