Tumult auf Viken. Grace Goodwin
Читать онлайн книгу.den Kantinen aber, zwischen Kampfeinsätzen, wurde unter Kriegern und Kriegsfürsten über den kleinen blauen Planeten und seine begehrenswerten Frauen viel diskutiert. Und zu ihrem legendären Status kam noch die Tatsache dazu, dass sie sich erfolgreich mit zahlreichen Rassen gepaart hatten, mit Atlanen, Prillonen, Viken, Trionen, Everianern … selbst die Kontaminierten auf der Kolonie konnten diesen wilden Frauen keine Angst machen.
Eine von ihnen sollte sogar einen Nexus mit bloßen Händen getötet und ein Forsianisches Monster für sich gezähmt haben … einen kontaminierten Forsianer von Rogue 5. Der Mistkerl hatte Giftzähne.
Eine andere berüchtigte Erdenfrau war die Vizeadmiralin Niobe von der Koalitionsakademie. Nur Prime Nial persönlich war mächtiger als sie.
Und jetzt hatte ich auch eine Menschenfrau abbekommen. Eine Partnerin von der Erde. Eine zarte, kurvige, furchtlose Menschenfrau, die ich verwöhnen und umsorgen würde.
Die Krieger auf dem Schlachtschiff Zeus würden mich um sie beneiden. Mich, Oran und Taig. Sie gehörte uns und wir würden sie niemals aufgeben.
Wir hatten Zeus kaum kennengelernt, aber ich hatte ausreichend Zeit mit ihm verbracht, um zu wissen, dass er ein außergewöhnlicher Krieger war, ein guter Kommandant und jede Sekunde, die wir damit vergeudeten diese Schmuggler auf Viken aufzuspüren war ein weiterer Tag, an dem die Koalitionsflotte verwundbar war. Oran, Taig, und ich hatten vor dieser Mission unter einem anderen Geheimdienstkommandanten gedient, einem Prillonen namens Ronan. Dann war uns die frohe Botschaft zu Ohren gekommen, dass Ronan eine Partnerin gefunden und Kommandant Karters Sekundant im Sektor 437 geworden war. Nachdem er die Zerstörung des Schlachtschiffs Varsten überlebt hatte, war er permanent zur Karter gewechselt, um bei seiner neuen Familie zu sein. Er hatte unser Trio, den Sektor 438, die neue Crew und das Schlachtschiff Zeus hinter sich gelassen. Für immer.
Das wiederum hatte Kommandant Zeus und seine neue Kampfgruppe ohne Support vom Geheimdienst dastehen lassen. Eigentlich sollten wir drei diesen Support bilden. Die unsichtbaren Hive-Schiffe waren immer noch da draußen. Sicher, Kommandant Ronan hatte es geschafft, eines davon zu zerstören, ehe die Karter getroffen worden wäre, aber der Geheimdienst ging davon aus, dass es noch mehr gab.
Die Hive waren überaus effizient. Wenn sie eines hatten, dann hatten sie wohl gleich ein dutzend gebaut. Hundert.
Die Götter mochten uns beistehen. Wir mussten von diesem Planeten verschwinden und zurück in den Weltraum. Langsam kam ich mir hier unten wie festgenagelt vor, wie ein Tiger im Käfig.
Und jetzt das noch. Eine Frau. Eine Partnerin. Mein Herz schlug höher, mein Schwanz regte sich. Ein Gefühl der Zufriedenheit machte sich in meiner Brust breit.
Scheiße.
Wie sollte ich sie beschützen, wenn ich eigentlich Tag und Nacht das Resort auskundschaften sollte? Wenn die Jagd auf einen Waffendealer wichtiger sein sollte als sie? Ich war ein erbärmlicher Partner, hatte diese Frau nicht verdient. Ich verdiente überhaupt keine Frau, aber schon gar keine Frau von der Erde.
Oran verschränkte die Arme und seinen versetzten Füßen nach war er bereit, einen Treffer einzukassieren: “Wir haben keine Wahl, Alarr. Sie ist bereits unterwegs. Sie gehört uns. Wir werden sie beschützen. Ihr Vergnügen bereiten, ganz gleich, was Helion von uns verlangt.”
“Kannst du Gedanken lesen?” fragte ich.
“Nein. Wir alle denken das Gleiche. Diese Situation ist nicht das, was wir uns gewünscht haben.” Er zog einen Pfeil aus seinem Rückenköcher. “Aber wir werden herausfinden, wer Viken als Zwischenstopp für seine geklauten Waffen benutzt. Und wir werden unsere Partnerin erobern. Wir sind zu dritt. Wir werden sie beschützen, den Waffendealer schnappen und von hier verschwinden.”
“Je eher, desto besser,” stimmte Taig zu.
Grinsend betrachtete ich noch einmal die beiden Männer, mit denen ich unsere neue Partnerin in der Familie begrüßen würde. Sie waren anständige Krieger. Versiert. Ehrenhaft.
Familie.
Ich nickte. Der Plan war zwar nicht ideal, aber uns blieb keine andere Wahl. Unsere Partnerin würde jeden Moment eintreffen. Wir waren immer noch auf verdeckter Mission. Wir hatten eine Partnerin zu beschützen und eine Mission zu erledigen. Wir waren zu dritt. Wir konnten beides bewerkstelligen. “Gehen wir. Sie wird gleich eintreffen.”
Taig stieß ein Johlen aus und das Grinsen auf meinem Gesicht verwandelte sich ohne mein Zutun in ein erwartungsvolles Lächeln. Wie würde sie wohl aussehen? War sie unerschrocken oder ruhig? Wild oder zurückhaltend? Weich und kurvenreich oder schlang und muskulös?
War das von Bedeutung?
Nein. Sie gehörte mir. Mein perfektes Match und ich konnte es kaum erwarten sie zu erobern.
3
Whitney, Transportraum im Trixon-Resort, Planet Viken
Der zerrende Transportschmerz ließ nach und ich blinzelte, als ich versuchte die Orientierung wiederzufinden. Ich war keine Triathletin. Ich rannte nicht zum Spaß die Treppen rauf und ich materialisierte meinen Körper auch nicht durchs Weltall, um zu anderen Welten zu reisen.
Bis heute.
Ich drückte mich auf die Arme hoch und blickte mich um. Vielleicht war es sogar gut, dass ich auf einer kalten, harten Oberfläche lag. Um mich herum war ein weicher, seidiger Stoff gewickelt und ich erkannte, dass ich bis zu den Knöcheln in ein schimmerndes Gewand gehüllt war, das auf meiner mokkafarbenen Haut wie dunkle Schokolade aussah. Unten drunter konnte ich weder BH noch Höschen ausmachen, als ich aber aufblickte und die drei Männer entdeckte, die dabei waren mich mit ihren Augen zu verschlingen, bezweifelte ich, dass ich Unterwäsche brauchen würde.
Heilige Scheiße. Das waren nicht nur irgendwelche Männer. Es waren Viken und sie waren so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Einer von ihnen trat nach vorne, sein sattes, rotbraunes Haar war im Nacken zurückgebunden. Er sah aus wie ein altertümlicher Wikinger, die helle Haut, die hellbraunen Augen und das rote Haar erinnerten mich an die heißen Kriegertypen, die ich letztes Jahr im Kabelfernsehen gesehen hatte. Seine Uniform jedoch sah total abgefahren aus, ungefähr wie bei Star Trek. Dunkelbraun, mit einer Art Band um seinen Arm und einer Space-Knarre an der Hüfte.
Richtig, einer Space-Knarre. Wir waren definitiv nicht auf der Erde.
Er kam auf mich zu und ging aufs Knie runter, dann reichte er mir die Hand: “Ich bin Alarr, dein Partner.”
Seine Hand war ruhig. Meine war es nicht. Ich zitterte wie Espenlaub, als ich mich vom Boden stieß und seine Hand annahm, damit er mir beim Aufstehen half. Seine Berührung war warm. Bestimmt. Ich stellte mir vor, wie diese langen, dicken Finger sich an mir zu schaffen machten und erschauderte. Ich war vor gerade einmal zehn Sekunden auf dem Planeten angekommen und dachte bereits an Sex.
Er lächelte: “Ich freue mich, dich in der Farbe meines Sektors zu sehen. Du bist wunderschön, Liebling.”
“Holt unserer Partnerin einen Umhang. Sofort.” Auf das scharfe Kommando hin riss ich den Kopf herum und sah einen grimmigen Mann mit militärischem Kurzhaarschnitt und Augen, die glatt in mich hineinblickten. Sein Anblick bewirkte, dass ich wieder erschauderte und meine Nippel stellten sich auf und meine Pussy zog sich bei der Erinnerung an vergangenes Vergnügen bereits zusammen.
Ihn hatte ich zwar nicht im Traum getroffen, aber jemanden, der ihm verdammt ähnelte. Einen Mann, dessen Stimme absoluten Gehorsam verlangte. Dominanz. Ich war vor keinen dreißig Minuten auf der anderen Seite des Universums aus meinem Testtraum aufgewacht und die Eindrücke und Empfindungen des Traumes hallten immer noch heiß und wild durch meine Körperzellen. Und diese Stimme. Verdammt. Er war echt scharf.
Ich blickte zu ihm auf und erneut lief mir ein Schauer über den Rücken. Nein. Es war kalt. Wie Eis. Eis, das gleichzeitig in Flammen