Honoré de Balzac – Gesammelte Werke. Honore de Balzac

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Honoré de Balzac – Gesammelte Werke - Honore de Balzac


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François Bu­loz, der sei­nes Schie­lens we­gen Ge­gen­stand all­ge­mei­nen Spot­tes war <<<

      94 Cré­bil­lon, Pro­sper Jo­lyot, Sieur de Crais-Bil­lon, gen. Cré­bil­lon der Äl­te­re (1674-1762): fran­zö­si­scher Tra­gö­di­en­dich­ter; häuf­te in sei­nen nach an­ti­ken Stof­fen ge­stal­te­ten Stücken grau­si­ge, pa­the­ti­sche Sze­nen <<<

      95 Bichat, Ma­rie-François-Xa­vier (1771-1802): fran­zö­si­scher Arzt und Phy­sio­lo­ge; grund­le­gen­de Be­trach­tun­gen zur Ge­we­be­leh­re und pa­tho­lo­gi­schen Ana­to­mie <<<

      96 Pan­ta­gruel: Ti­tel­ge­stalt aus dem Ro­man »Gar­gan­tua und Pan­ta­gruel« von François Ra­be­lais <<<

      97 Di­is igno­tis: lat., den un­be­kann­ten Göt­tern <<<

      98 Os­si­an: sa­gen­haf­ter kel­ti­scher Sän­ger aus dem 3. Jahr­hun­dert, un­ter des­sen Na­men der schot­ti­sche Dich­ter Ja­mes Mac­pher­son (1736-1796) eine sei­ner­zeit hoch­be­rühm­te Ge­dicht­samm­lung ver­öf­fent­lich­te <<<

      99 Le­bel, Do­mi­ni­que-Guil­lau­me (1696-1768): Kam­mer­die­ner Lud­wigs XV., der sei­nem Kö­nig die Mäd­chen zu­füh­ren muß­te <<<

      100 Car­rac­ci: ita­lie­ni­sche Ma­ler­fa­mi­lie des 16. Jahr­hun­derts <<<

      101 … aus dem »Ge­ret­te­ten Ve­ne­dig«: Aqui­li­na ist eine Ge­stalt aus der 1682 er­schie­ne­nen Tra­gö­die »Das ge­ret­te­te Ve­ne­dig« des eng­li­schen Dra­ma­ti­kers Tho­mas Ot­way (1652-1685) <<<

      102 … die Ge­schich­te der vier jun­gen Män­ner von La Ro­chel­le: Der Feld­we­bel Bo­ries (1795-1822) und sei­ne Ka­me­ra­den Gou­bin, Pom­mier und Gou­pil­lon wur­den als Mit­glie­der ei­ner Car­bo­na­ri­grup­pe ver­ra­ten, die drei ers­te­ren 1822 in La Ro­chel­le zum Tode ver­ur­teilt und hin­ge­rich­tet <<<

      103 Cla­mart: Pa­ri­ser Fried­hof, 1833 still­ge­legt <<<

      104 Mil­tons Pan­dä­mo­ni­um: Reich der bö­sen Geis­ter in dem Poem »Das ver­lo­re­ne Pa­ra­dies« (1667) des eng­li­schen Dich­ters John Mil­ton (1608-1674) <<<

      105 ›Ca­ry­ma­ry, Ca­ry­ma­ra‹: aus dem an­ony­men Schwank »Meis­ter Pier­re Pa­the­lin« (1461-1469); Zi­tat aus der Sze­ne, in der Pa­the­lin das De­li­ri­um si­mu­liert, um den Tuch­ma­cher zu prel­len <<<

      106 Ra­be­lais, François (um 1494-1553): fran­zö­si­scher hu­ma­nis­ti­scher Schrift­stel­ler der Re­naissance, Ver­fas­ser der be­rühm­ten »Gar­gan­tua« (1534) und »Pan­ta­gruel« (1532) <<<

      107 Mon­taig­ne, Mi­chel Eyquem de (1553-1692): fran­zö­si­scher Moral­phi­lo­soph, be­kannt durch sei­ne »Es­sais« <<<

      108 Pyr­rhon (365-275 v. Chr.): grie­chi­scher Phi­lo­soph, Skep­ti­ker, ne­gier­te die Mög­lich­keit der Wahr­heits­er­kennt­nis <<<

      109 Bu­ridans Esel: Dem fran­zö­si­schen Lo­gi­ker und Na­tur­phi­lo­so­phen Jean Bu­ri­dan (vor 1300 – nach 1358) zu­ge­schrie­be­ne Al­le­go­rie vom Esel, der zwi­schen zwei Heu­bün­deln steht, sich we­der für das eine noch für das an­de­re ent­schei­den kann und des­we­gen ver­hun­gern muß <<<

      110 Da­miens, Ro­bert-François (1715-1757): wur­de nach ei­nem At­ten­tat auf Lud­wig XV. öf­fent­lich ge­fol­tert und ge­vier­teilt <<<

      Nach ei­nem kur­z­en Schwei­gen sag­te Ra­pha­el leicht­hin: »Ich weiß wahr­haf­tig nicht, ob ich dem Dunst des Weins und des Pun­sches die Klar­heit zu­schrei­ben soll, die mich in die­sem Au­gen­blick mein gan­zes Le­ben in ei­nem ein­zi­gen Ge­mäl­de er­schau­en läßt, auf wel­chem die Ge­stal­ten, die Far­ben, die Lich­ter, die Schat­ten und Halb­schat­ten ge­treu­lich wie­der­ge­ge­ben sind. Dies poe­ti­sche Spiel mei­ner Ein­bil­dungs­kraft wür­de mich nicht in Er­stau­nen set­zen, wenn es nicht von ei­ner ge­wis­sen Ver­ach­tung für mei­ne ver­gan­ge­nen Schmer­zen und Freu­den be­glei­tet wäre. Aus der Ent­fer­nung be­trach­tet, ist mein Le­ben durch ein geis­ti­ges Phä­no­men wie zu­sam­men­ge­schrumpft. Die­ser lan­ge, schlei­chen­de Schmerz, der zehn Jah­re ge­dau­ert hat, läßt sich heu­te durch ein paar Sät­ze wie­der­ge­ben, in de­nen der Schmerz nur noch ein Ge­dan­ke und die Freu­de eine phi­lo­so­phi­sche Be­trach­tung ist. Ich ur­tei­le, statt zu emp­fin­den …«

      »Du bist lang­wei­lig wie ein Zu­satz­an­trag, der im Par­la­ment dis­ku­tiert wird«, warf Émi­le ein.

      »Kann sein«, er­wi­der­te Ra­pha­el ohne Mur­ren; »so will ich dir, um dei­nen Ohren nicht all­zu­viel zu­zu­mu­ten, die ers­ten sieb­zehn Jah­re mei­nes Le­bens schen­ken. Bis da­hin habe ich ge­lebt wie du, wie tau­send an­de­re, das Le­ben ei­nes Schü­lers, des­sen ein­ge­bil­de­te Lei­den und wirk­li­che Freu­den un­se­re Erin­ne­rung ent­zücken und nach des­sen Fas­ten­spei­se un­ser ver­wöhn­ter Gau­men stets zu­rück­ver­langt, so­lan­ge wir sie nicht von neu­em ge­nos­sen ha­ben: schö­nes Le­ben, des­sen Ar­bei­ten uns ver­ächt­lich schei­nen und das uns doch zu ar­bei­ten ge­lehrt hat …«

      »Komm zum Dra­ma!« sag­te Émi­le in ei­nem halb ko­mi­schen, halb kla­gen­den Ton.

      »Als ich das Collè­ge ver­las­sen hat­te«, er­wi­der­te Ra­pha­el und be­kun­de­te mit ei­ner ent­schie­de­nen Hand­be­we­gung das Recht fort­zu­fah­ren, »un­ter­warf mich mein Va­ter ei­ner stren­gen Dis­zi­plin, er lo­gier­te mich in ei­nem Zim­mer ein, das ne­ben sei­nem lag. Ich ging um neun Uhr abends zu Bett und stand um fünf Uhr mor­gens auf; nach sei­nem Wil­len soll­te ich ge­wis­sen­haft die Rech­te stu­die­ren. Ich be­such­te die ju­ris­ti­sche Fa­kul­tät und ar­bei­te­te gleich­zei­tig bei ei­nem Ad­vo­ka­ten; aber die Ge­set­ze von Zeit und Raum wur­den so pein­lich auf mei­ne Aus­gän­ge, mei­ne Ar­bei­ten an­ge­wen­det, und mein Va­ter ver­lang­te solch ge­naue Re­chen­schaft über …«

      »Was geht denn mich das an?«


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