G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner


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darauf taucht Morgan mit einer Laterne auf. Als er erkennt, dass Loomis wie ein lebendiger Schild vor diesem verfluchten Banditen auf den Knien kauert, wird er leichenblass.

      »Nun, sag den anderen da drin, was du siehst!«, faucht ihn Kenneth an. »Los, schnell, Morgan, du Trickser, rede!«

      »Er hat ihn vor sich«, berichtet Morgan laut und spröde. »Loomis ist verloren, sobald einer nur irgendetwas versucht. Um Gottes willen, macht nur nichts, der Bandit versteckt sich hinter Loomis.«

      »Genau das«, bestätigt Kenneth grimmig. »Stell die Laterne hin, Morgan, dreh sie mit dem Spiegel den anderen zu, hier bleibt es dunkel. Und jetzt los, Kerl, du gehst zum Zaun, steigst darüber und sattelst mein Pferd. Du bringst meinen Karabiner in Ordnung, steckst genug Patronen in die Satteltasche und führst das Pferd von hinten in den Hof. Hau ab, Morgan, beeile dich, ich warte keine Ewigkeit.«

      »Morgan, geh schnell los«, sagt Loomis mit zitternden Lippen. »Ich will nicht wegen einer Narrheit sterben, ich habe Frau und Kinder. Geh doch, Charlie.«

      Charles Morgan steigt wirklich nach kurzem Zaudern über den Bretterzaun und läuft davon. Im Haus ist es bis auf das Schluchzen einer Frau, wahrscheinlich ist es Mrs Loomis, still.

      Keiner sagt etwas, man hört nur das Knarren eines Tores irgendwo. Also ist Morgan wohl schon bei seinem Store.

      »He, im Haus!«, ruft Kenneth so hart er kann. »Mrs Loomis, hören Sie mich?«

      Das Schluchzen bricht ab, dann meldet sich die Frau mit weinerlicher Stimme.

      »Ja, Mister?«

      »Hören Sie gut zu!«, gibt Kenneth scharf zurück. »Ihrem Mann hier passiert nichts, wenn sich die anderen ruhig verhalten. Das ist ein Versprechen, hören Sie mich, Mrs Loomis?«

      »Ja, Mister, ich höre. Tun Sie ihm nichts, ich bitte Sie darum.«

      »Das hängt nicht von mir ab«, erwidert Kenneth. »Wenn sich jemand der Männer aus dem Haus schleicht, dann muss ich schießen, Madam, passen Sie nur auf, dass kein Mann auf diese verdammte Idee kommt. Ich will es wissen, verstanden? Sobald sich einer hinausstehlen will, rufen Sie, in Ordnung?«

      »Ja, Mister, ich werde Sie warnen. Schießen Sie bitte nicht auf Adam, meinen Mann.«

      Er schweigt einen Moment. Durch die Nachtstille kommt das Schnauben eines Pferdes, das Klappen einer Tür.

      »Flint, kannst du normal denken?«, erkundigt sich Kenneth bissig. »Ich sage dir, Mann, wenn ich Freunde hätte, wie ihr es angenommen habt, und sie wären in der Nähe gewesen, als ich in die Stadt kam, wären sie nicht schon längst hier? Flint, nach dem Schuss müssten sie doch gekommen sein, oder?«

      »Ich weiß nicht«, erwidert Flint. »Mister, ich weiß es nicht!«

      »Aber ich!«, knurrt Kenneth wütend. »Es gibt keine Freunde, Mann. Ich bin vor sechs Wochen aus Washington aufgebrochen und habe auf einem halben Dutzend Ranches um Arbeit nachgefragt. Vorher war ich bei Mr Polland in der Nähe von Harrington, Washington. Ich habe da den Winter über gearbeitet. Hör zu, Mann, ich werde mich nicht gefangen geben. Weiß der Teufel, ob man mich nicht gleich aufhängt, ehe man auf den Gedanken kommt, einmal nachzuforschen.«

      »Das weiß ich alles nicht, ich bin nicht dabei gewesen«, antwortete Flint. »Mister, die Beschreibung passt aber …«

      »Ja, zum Henker, sie passt auf tausend Männer, die sich ein Hemd dieser Farbe anziehen und blond sind, oder nicht?«, erkundigt sich Kenneth scharf. »Das ist doch Wahnsinn. Ich bin nicht der Kerl, der gesucht wird. Die Lady auf der Ranch, diese Miss Crane, wird das bestätigen können, sie hat den Burschen ja gesehen. Mann, ich kann nicht abwarten, bis der Sheriff kommt, mich zur Stadt bringt und dort vielleicht aufhängt. Das geht schnell in diesem Land. Ich weiß das, ich war selbst mal dabei, als sie einen Pferdedieb an den nächsten Ast hingen. – Hört alle zu, ihr sollt euch bei Polland in der Nähe von Harrington erkundigen!«

      »Gut geredet«, sagt irgendwer im Haus giftig. »Wer sagt denn, dass du nicht erst in den letzten Wochen zu diesen Banditen gestoßen bist, he? Du hast auf ein paar Ranches um Arbeit nachgefragt, alles Pferderanches, he? Und wenn du da nur spioniert hast für deine Partner?«

      »Himmel, Donner, ist mit euch denn nicht vernünftig zu reden?«, fragt Kenneth wütend. »Mann, ich habe keine Partner, ich bin allein geritten.«

      »Das beweise mal.«

      »Aber, Mann, ich kann es doch nicht.«

      »Siehst du, Freund«, sagt der Mann im Haus spottend. »Vielleicht bist du es nicht. Miss Anne Crane müsste das ja wohl wissen. Ich gebe dir einen Rat, Cord, reite zu den Cranes oder warte, bis der Sheriff dich Miss Crane gegenüberstellt.«

      »Ihr verdammten Narren, wer garantiert mir denn, dass sie mich nicht einfach aufhängen, ehe ich Miss Crane gesehen habe?«, erwidert Kenneth heiser. »Ich habe euch erlebt, und ihr habt nichts mit den Cranes zu schaffen. Aber Cranes Mannschaft, die wird eine prächtige Wut auf die fünf Halunken haben. Die hängen mich vielleicht und fragen erst danach, was? Schluss jetzt, Morgan kommt.«

      Die Hufe tacken auf der Straße. Morgan hält hinter dem Stall an und meldet sich spröde: »Ich bin hier, Mister.«

      »Das höre ich«, antwortet Cord grimmig. »Binde den Gaul an, komm her und halte die Hände über den Kopf.«

      Es dauert keine zwei Minuten, dann kommt Morgan zaudernd von links in den Hof, geht auf Kenneth Cords Befehl dicht an der Stallwand entlang und bleibt stehen.

      »Morgan, dreh deine Taschen um, du stehst im Licht. Los, dreh sie um!«

      Morgan gehorcht. Er hat keine Waffe bei sich.

      »Ins Haus zurück. Und passt auf, Freunde, niemand rührt sich. Ich nehme Loomis ein Stück mit. Kommt mir einer nach, dann muss ich Loomis erschießen. Ich denke, wir verstehen uns, oder?«

      »Nimm ihn nur mit«, erwidert jener Mann, der ihn verdächtigt, erst seit ein paar Wochen bei den Banditen gewesen zu sein. »Wir kommen nicht nach. Zehn von deiner Sorte sind einen anständigen Bürger nicht wert, du Mörder.«

      »Mensch, komm heraus und sage mir das ins Gesicht.«

      Der Mann schweigt. Aus der Sicherheit des Hauses hat er ganz gut reden. Morgan verschwindet im Haus. Loomis steht nach einem kurzen Revolverdruck auf.

      »Geh rückwärts, Loomis, ich bleibe hinter dir. Und versuche nichts.«

      Er packt ihn, drückt ihm die Waffe in den Rücken und zieht ihn rückwärts auf das Pferd zu. So viel er auch lauscht, niemand scheint etwas unternehmen zu wollen.

      »Aufsitzen, Loomis.«

      Loomis zieht sich schwerfällig und stöhnend in den Sattel, rutscht dann vor ihn und unternimmt nichts, als Kenneth Cord hinter ihm aufsteigt. Langsam lässt Kenneth das Pferd rückwärts gehen.

      Dann zieht er das Pferd herum und drückt ihm die Hacken an. Loomis sitzt steif und furchtsam vor ihm, er wagt sich nicht zu rühren und sagt auch nichts.

      Sie entfernen sich schnell in der Nacht. Das ausgeruhte Pferd bringt sie schnell nach Norden, obwohl Kenneth zuerst in Ostrichtung davonreitet. Er schwenkt eine gute Meile weiter und stößt Loomis leicht an.

      »Loomis«, sagt er finster. »So wahr ich hier hinter dir sitze, ich habe mit der Geschichte nichts zu tun, du musst mir glauben, Mann. Wenn ich ein Bandit wäre, hätte ich dann nicht Sam einfach niedergeschossen? Loomis, ich nehme dich mindestens fünf Meilen mit, verstanden? Dann kannst du zu Fuß nach Hause gehen.«

      »Ja, Mister, ich versuche ja nichts.«

      »Hast du immer noch Angst?«, fragt Kenneth bitter. »Ich bin kein Bandit, ich bin immer für die Pferde einer Ranch verantwortlich gewesen. Das ist mein Beruf, aber nicht der, ein Bandit zu sein.«

      Loomis schweigt, schrickt zusammen, als Kenneth Cord hält und lauscht.

      Einmal ist es Cord, als hätte er Hufschlag gehört, aber alles


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