Türchen öffne dich. Tobias Bachmann

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Türchen öffne dich - Tobias Bachmann


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verströmte. Die Atmosphäre wirkte derart verlockend, dass sie sich am liebsten in diese Umgebung hinein gekuschelt hätte.

      »Weißt du, ich bin in diesem Jahr zum ersten Mal an Weihnachten allein.« In seiner Stimme lag jene Traurigkeit, die Nora gerade noch – vor dem zweiten Glas Rotwein – ebenfalls gespürt hatte.

      »Da haben wir etwas gemeinsam«, stellte sie fest.

      Und ehe sie sich versah, saß sie neben Elias auf seinem Sofa und trank mit ihm gemeinsam ein Glas Wein bei Kerzenschein. Sie erzählten sich gegenseitig ihre Geschichten und munterten einander auf.

      Die ganze Zeit über konnte Nora nicht anders, als Elias ununterbrochen zu betrachten. Die Muskeln auf seinem wunderschönen Oberkörper glänzten im Schein der Kerzen. Immer wieder musste sie dem Drang widerstehen, eine Hand nach ihm auszustrecken und ihn zu berühren. Ihr Verlangen machte sie beinahe wahnsinnig.

      Da half es auch nichts, die Schenkel wie verrückt gegeneinander zu pressen. Das Pulsieren in ihrem Unterleib ließ sich einfach nicht unterdrücken. Ihr feines Spitzenunterhöschen war sicher schon ganz feucht vor Lust. Lange würde sie es nicht mehr in seiner Nähe aushalten, ohne über ihn herzufallen wie eine Raubkatze.

      Sie leckte sich die Lippen.

      »Was meinst du dazu?«, hörte sie ihn fragen.

      Irritiert blickte sie auf und sah direkt in seine blauen Augen. Sie öffnete den Mund ein winziges Stück, sagte jedoch nichts, denn sie hatte ihm überhaupt nicht zugehört. Wie schaffte er es nur, sie derart zu verzaubern?

      »Keine Antwort?«, fragte er nach und schenkte ihr ein charmantes Lächeln.

      Sie schüttelte den Kopf, in sehr langsamen Bewegungen.

      »Ich liebe das Spiel mit dem Feuer«, sagte Elias daraufhin. Er drehte sich zur Seite und nahm eine brennende weiße Stabkerze aus einem Ständer auf dem Wohnzimmertisch. Dann leckte er Daumen und Zeigefinger seiner freien Hand und löschte damit die Flamme.

      Nora beobachtete fasziniert, wie er die Kerze zu seinem Oberkörper hin führte und das spärliche, flüssige Wachs auf seine rechte Brustwarze tropfen ließ. Unfassbar, wie er Nora auf diese Weise ein tiefes Stöhnen entlockte.

      »Möchtest du auch?«

      Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Doch sie wehrte sich auch nicht, als Elias die erloschene Kerze beiseite legte, Noras Morgenmantel öffnete und den Stoff ihres BHs hinunter schob, in die Falten unter ihren Brüsten. Ihr Atmen ging schwer. Voll freudiger Erwartung hielt sie still.

      Er nahm eine weitere Stabkerze aus dem Ständer, blies sie dieses Mal aus und tropfte das Wachs erst auf den einen und dann auf ihren anderen Nippel. Es brannte nur ein klein wenig. Nora bemerkte es kaum. Vielmehr spürte sie, wie ihre Brüste vor Erregung anschwollen. Unzählige Funken der Ekstase schossen von den harten Brustwarzen aus durch ihren Körper.

      Sie warf den Kopf in den Nacken und bäumte sich auf. Elias legte die Hände an ihre Schultern. Er drückte sie zurück in die Sofakissen und sie ergab sich willenlos. Sie genoss es, von ihm Stück um Stück entkleidet zu werden, auch wenn sie nicht sehr viel am Leib trug. Er öffnete ihren seidigen Mantel weit zu den Seiten und zog sachte mit den Zähnen an ihrem Spitzenunterhöschen. Nora hätte nichts dagegen, wenn er es einfach zerriss. Doch das tat er nicht.

      Zuerst brachte er eine weitere Kerze ins Spiel. Ein heißer Tropfen fiel auf ihren Unterleib. Ein weiterer schlich sich in ihren Bauchnabel. Es waren lediglich kleine heiße Stiche, die sie jedoch nicht schmerzten, sondern ihre Leidenschaft auf ein Höchstlevel schraubten. Elias berührte sie nicht einmal großartig, dennoch glaubte sie, dass bereits ein Orgasmus auf sie zurollte.

      »Soll ich weiter machen?«, fragte er mit tiefer, verführerischer Stimme.

      »Ja…«, stöhnte sie, »… oh ja …« Das war alles, was sie heraus brachte.

      Mit geschickten Händen schob Elias den Spitzenstoff von ihr und legte ihre Scham frei. Aus dem Augenwinkel erkannte sie, dass er im Begriff war, heißes Wachs auf ihre Klitoris zu tropfen. Sie erschrak ein wenig. Vollkommen unnötig, wie sie Sekunden später feststellte. Denn nach dem winzigen Schmerz ging er dazu über, mit der Stabkerze der Länge nach an ihrer feuchten Spalte entlang zu reiben. Die darauf einsetzenden Empfindungen entschädigten sie eindeutig für jede vorherige Pein. Sie war erfüllt von Lust, so sehr, dass in ihrem Inneren ein regelrechter Vulkan zu explodieren drohte. Und dann konnte sie sich tatsächlich nicht mehr zurück halten. Der Höhepunkt erfasste sie wie ein mächtiger Sturm. Sie bäumte sich abermals auf. Ihr Schoss und ihre Schenkel zitterten unkontrolliert und wollten scheinbar gar nicht mehr aufhören.

      Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, ehe Nora es schaffte, sich mit einem Ruck daraus zu lösen und sich aufzusetzen. Keuchend brachte sie die Füße auf den Boden, stützte sich mit den Ellenbogen auf ihren Oberschenkeln ab und rang um Fassung.

      Nur ganz langsam registrierte sie ihre Umgebung.

      Alles um sie herum lag in Dunkelheit. Vor sich auf dem Wohnzimmertisch konnte sie die Umrisse eines winzigen Weihnachtsbaumes erkennen. Daneben ein Weinglas und eine Nudelbox, die mittlerweile einen unangenehmen Geruch verströmte.

      Hatte sie etwa nur geträumt? Das konnte doch unmöglich sein!

      Sie stand auf und ging hinüber zum nächsten Lichtschalter. Nichts passierte. Mit einem Blick hinaus auf die Nachbarhäuser versicherte sie sich, dass der Stromausfall durchaus real war.

      Um ganz sicher zu gehen, kniff sie sich noch kräftig in den Oberarm.

      »Autsch«, fluchte sie.

      Der Traum war ausgeträumt, aber die Kerzenspiele sicher noch ausbaufähig. Höchste Zeit, ihrem Nachbarn Elias einen wahrhaftigen Besuch abzustatten.

       2.Irgendwas mit »M«

       Christiane Gref

      Seufzend stellte Arne den Blumentopf ins Regal zurück. Ein junger Verkäufer näherte sich. »Kann ich Ihnen helfen?«

      »Ich fürchte, mir kann keiner helfen.«

      »Das klingt aber nicht gut.«

      Arne strich sich müde über die Augen. »Haben Sie Geschwister?«

      Der Verkäufer nickte eifrig. »Einen jüngeren Bruder.«

      »Sie Glücklicher«, sagte Arne und seufzte. »Ich habe eine Schwester und wir sind vom Charakter her grundverschieden. Ich bin chaotisch, sie ist krankhaft penibel. Sie hat einen guten Job und ein Haus, ich hause in einer winzigen Wohnung und jobbe mich mehr schlecht als recht durchs Leben. Sie hat einen eigenen Kleiderschrank für ihre Klamotten, die sie in der Firma trägt, während meine Anziehsachen gerade einmal ein Regal füllen. Diese Liste ließe sich noch beliebig weiterführen, aber ich will ja eigentlich nur eine Pflanze kaufen und nicht ins Jammern verfallen.«

      Der Verkäufer lächelte Arne aufmunternd an, steuerte auf einen Eimer mit fertig gebundenen Sträußen zu, griff zielsicher ein buntes Gebinde heraus und reichte es an Arne weiter.

      »Feldblumen? Um diese Jahreszeit?« Arne war fassungslos.

      »Ja, ja, die Globalisierung macht’s möglich. Vertrauen Sie mir«, gab der Verkäufer zurück. »So, wie Sie mir Ihre Schwester beschrieben haben, sehnt sie sich nach etwas Ursprünglichen, etwas Schlichtem mit Raffinesse, die in diesem Fall darin besteht, dass es im Winter keine Feldblumen geben dürfte.«

      »Langsam sind Sie mir unheimlich«, stieß Arne hervor. »Kennen Sie meine Schwester etwa?«

      Der Verkäufer schüttelte lächelnd den Kopf. »Ich möchte Ihrer Schwester nicht zu nahe treten, aber das sind die Erfahrungen, die ich im Rahmen einer Studie gesammelt habe. Blumen verkaufe ich nur samstags. Ich studiere Wirtschaftspsychologie.«

      »Dann machen


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