Mein Cyborg, der Rebell. Grace Goodwin

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Mein Cyborg, der Rebell - Grace Goodwin


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hinunter. Es schimmerte im Licht und sah so weich aus. Ich stellte mir vor, wie ich eine Faust voll davon griff und sie am Fleck festhielt, während ich...

      Scheiße. Nein. Ich stoppte den Gedanken, bevor mein Schwanz reagieren konnte. Das würde kein gutes Ende nehmen. Für keinen von uns beiden, selbst wenn ich es sein wollte, der ihr... Gefühle schenkte. Andere Gefühle als die, die im Bauch rumorten und brannten, bis nichts mehr übrig war.

      Bruan versetzte mir einen kräftigen Schlag auf die Schulter und riss mich so aus meinen Gedanken. „Warum stehst du nicht in der Arena, mein Freund?“

      „Nach dir“, entgegnete ich schlagfertig und hob die Hand, als wollte ich ihn in die Mitte des Kampfplatzes schicken, sodass auch er an die Reihe kam.

      Die Atlanen hier hatten mich gewissermaßen adoptiert, aber selbst sie kannten mein Geheimnis nicht, kannten nicht die Wahrheit, warum ich mich nicht dort hinunterbegeben und diese acht Männer zu Brei schlagen würde. Mir nicht das holen, was ich so sehr begehrte, dass es mich im Bereich meines Herzens schmerzte—und definitiv in meinen Eiern—und nicht aufgehört hatte, seit meine Augen sie erstmals erblickt hatten. Gwen.

      Aber die Wahrheit war nicht leicht zu verstehen. Der Grund, warum ich es nie wagen würde, mir selbst eine Gefährtin zu nehmen. Und es stimmte, dass die Welt meiner Vorfahren, Forsia, und Bruans Planet Atlan gewissermaßen als Cousins galten, die in benachbarten Bereichen des Weltalls kreisten, aber ich war nicht wirklich—oder nicht gänzlich—Forsianer. Nein, ich war auf Rogue 5 geboren worden und somit eine gnadenlose Mischung aus Hyperion-Biest und Forsia-Krieger. Ich sah vielleicht von der Größe her Bruan und anderen Atlanen ähnlich, aber da hörten die Ähnlichkeiten auch schon wieder auf. Meine Hyperion/Forsia-Herkunft war so selten, dass meine Art offiziell gar nicht existierte. Soweit ich wusste, gab es nur drei lebende Exemplare von uns. Allesamt männlich. Allesamt gefährtenlos. Allesamt dazu verdammt, einsam zu sterben. Niemals Kinder zu haben. Was ein Segen war. Ich würde meine Existenz keinem Feind wünschen, schon gar nicht einem Sohn.

      Das letzte Halbblut-Monster von Rogue 5, das versucht hatte, sich eine Gefährtin zu nehmen, hatte sie während der offiziellen Besitznahme-Zeremonie versehentlich umgebracht. Das einzigartige Gift in unserem Biss war in ihren Blutkreislauf gedrungen, und sie war in seinen Armen gestorben, während sie sich nicht trennen konnten, weil sein Schwanz in ihr angewachsen war und sie ineinander verkeilt waren. Ihr Körper und ihr Blut, mit dem Gift infiziert, das für uns Mischlinge einzigartig war, hatten sich nicht schnell genug anpassen können. Sie war gestorben, und er war daran zerbrochen, zerfressen von Schuldgefühlen und Selbsthass.

      Verzweiflung. Er hatte gewusst, dass die Möglichkeit bestand, sie versehentlich zu töten. Aber der Drang, sie zu beißen, in Besitz zu nehmen... sich vollständig zu paaren, war zu stark gewesen. Er war das Risiko eingegangen und hatte alles verloren.

      Nein. Ich würde mir niemals eine Gefährtin nehmen. Niemals ein Zugehörigkeitsgefühl entwickeln. Mich niemals eingliedern. Nicht auf Rogue 5 in meiner Legion, den Kronos. Nicht auf Forsia, wo ich nicht erwünscht war. Nicht hier auf der Kolonie, unter meinen ebenfalls im Exil lebenden Atlan-Cousinen. Ich war glücklicher alleine, auf meinem Handelsschiff, zwischen den Sternen herumreisend, wie ich es den Großteil meines Lebens getan hatte.

      Bis der Verräter für meine Gefangennahme durch die Koalitionsflotte gesorgt hatte. In meiner Brust grollte die übliche Wut, und mehrere Köpfe drehten sich zu mir herum. Ein rascher, schneidender Blick reichte, dass sie sich wieder abwandten und die Augen wieder auf die Arena richteten.

      Dieser verdammte Verräter. Wenn ich den erst fand...

      Als wäre es nicht schlimm genug gewesen, der verdammten Koalition in die Hände zu fallen, hatten die auch noch beschissene Abwehr-Schilde gehabt und das gesamte verdammte Schiff war dem Hive in die Hände gefallen, während ich im Gefangenenquartier verrottete. Aber dem Hive war egal, wer an Bord war, ob Koalitionskrieger oder ein Rogue 5-Schmuggler wie ich. Wir waren alle biologisches Rohmaterial, das man foltern und verwandeln konnte, in ihren Krieg eingliedern. In hirnlose Drohnen verwandeln. Mit mir und ein paar anderen gelang ihnen das sogar beinahe. Verdammt, mit vielen war es ihnen gelungen. Wir hatten Glück und konnten entkommen. Das Glück, den Rest unseres Lebens hier auf der Kolonie verbringen zu dürfen, verwandelt. Teilweise integriert und im Exil lebend. Gefangen. In der Falle, auf der gleichen Kolonie-Basis lebend wie die einzige Frau, die ich je gewollt hatte, aber nicht haben konnte.

      Bruan lachte, und das gutmütige Grollen in seiner Brust zerrte mich aus dem Dunkel meiner Gedanken. Seine massive Gestalt bebte vor Belustigung. „Sie sind Narren. Sie kämpfen um eine Menschenfrau, aber sie wissen nichts darüber, wie man ihr Herz erobert.“

      „Und du weißt das?“, fragte ich.

      Bruan, Tane und ich waren die einzigen Überlebenden von besagtem Koalitionsschiff. Drei von über zweihundert. Am Leben, aber verseucht. Unsere Folter und Flucht verbündete uns wie Brüder, auch wenn wir von verschiedenen Welten stammten. Auf der Kolonie glaubten alle, dass ich nichts weiter war als ein überdimensionaler Atlane, der gnadenlose Selbstbeherrschung ausübte und niemals in Biest-Modus ging. Ich war kein Atlane. Ich verwandelte mich nicht in ein Biest, wenn ich die Beherrschung verlor. Nein, mein Kontrollverlust war intimer, aber ganz genauso lebensbedrohlich für jede Frau, die das Pech hatte, dabei auf meinem Schwanz zu reiten.

      Bruan und Tane hatten es nicht für nötig empfunden, die restlichen Krieger hier über meine wahre Herkunft aufzuklären. Nur der Gouverneur und die Ärzte wussten, dass ich gar kein Atlane war, und das passte mir ganz gut so. Je weniger sie wussten, verdammt, je stärker sie glaubten, dass ich mich jeden Moment in einen riesigen, rasenden Killer verwandeln konnte, umso besser.

      Bruan lächelte nun, sein Blick war beinahe wehmütig. „Ich habe den Gouverneur und Ryston mit ihrer Gefährtin Rachel gesehen. Ich habe Hunt und Tyran mit Kristin gesehen. Den Everis-Jäger mit der Menschenfrau Lindsey. Caroline mit Rezz. Ich beobachte sie alle mit ihren menschlichen Gefährtinnen, und ich lerne daraus.“ Bruan deutete auf die acht Krieger, die einander in der Arena gegenüberstanden, sich unterhielten und die Reihenfolge der Kämpfe auslosten. Die Regeln festlegten. Lachhaft, da sie ja alle bereit waren, einander für eine Frau zu töten, die an keinem Mann auf diesem Planeten Interesse gezeigt hatte. „Gwendolyn wird sie alle abweisen. Selbst unseren Bruder Tane. Sein Sieg wird leer sein.“

      „Tane wird nicht siegen“, fügte ich hinzu und meinte den Kampf, nicht Gwens Zuneigung. „Sie werden ihr Bestes tun, die Regeln so festzusetzen, dass er eingeschränkt kämpft. Sie werden ihm das Recht verwehren, als Biest zu kämpfen.“

      Wenn eine Frau zum Preis stand, würden die Regeln allerdings vergessen sein, sobald der Kampf losging. Anscheinend dachte Bruan ähnlich, denn er sagte: „Ein Biest hält sich nicht an die Regeln anderer. Er wird gewinnen.“

      Ich lehnte mich zurück und bewertete insgeheim die Krieger vor uns in der staubigen Arena. Keiner von ihnen war verdammt nochmal gut genug für Gwen. Nicht einer, nicht einmal Tane. Ich hoffte, dass Bruan recht hatte. Dass sie sie alle abweisen würde, egal, wer siegte, und hoffentlich, bevor einer starb. Sie brauchte sich nicht auch noch einen Kampf auf Leben und Tod aufs Gewissen laden, nicht zusätzlich zu den Implantaten, die der Hive in ihrem Körper hinterlassen hatte.

      „Also, mein Freund. Wenn du die Menschenfrauen wirklich so gründlich beobachtest, was hast du dann gelernt?“ Ich fragte aus Neugier. Sonst nichts.

      Er schnaubte leise, und ich war nicht sicher, ob es aus Frust war oder schlechter Laune war. „Menschenfrauen haben gerne das Gefühl, dass sie unabhängig sind. Ein Gefährte muss seine Erdenfrau beschützen, ohne dass sie das mitbekommt.“

      „Warum?“, fragte ich verwirrt. „Es ist die Pflicht und das Recht eines Gefährten, seine Gefährtin zu beschützen.“

      Er hielt die Hand hoch. „Um eine Menschenfrau für sich zu gewinnen, muss ein Krieger äußerst behutsam vorgehen und gründlich vorausplanen. Sie sind verwegene und furchtlose Gefährtinnen. Sie werden sich in den Kampf gegen den Hive stürzen, wenn sie die Notwendigkeit sehen, ihre Gefährten oder Kinder zu beschützen. Sie sind zu tapfer für ihre kleinen, weichen Körper. Zu verwegen für ihr eigenes Wohl“, knurrte


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