Mein Cyborg, der Rebell. Grace Goodwin

Читать онлайн книгу.

Mein Cyborg, der Rebell - Grace Goodwin


Скачать книгу
während Tane den Prillonen über den Kopf hob und ihn durch die halbe Arena schleuderte. Der Prillone rollte sich auf die Füße ab und schrie ihm eine Herausforderung entgegen, und der Laut hallte über die Tribünen. Er stürmte mit Cyborg-verstärkter Geschwindigkeit auf den Atlanen zu. Er landete einen soliden Treffer auf Tanes Hals, obwohl der große Atlane davon kaum zuckte. „Tane wird diesen Kampf gewinnen, und Gwen wird seinen Anspruch abweisen. Wenn das erledigt ist, wird er keinen Protest gegen meine Versuche erheben, sie zu umwerben.“

      Ich lachte laut auf und starrte meinen Freund mit großen Augen an. „Sie umwerben? Was ist das denn für ein Wort, für einen Krieger? Du klingst wie ein altes Weib.“

      Einer seiner Mundwinkel wanderte nach oben. „Das ist ein Wort für einen Krieger, der die Schenkel der Frau weit öffnen wird, und der ihren süßen Schreien der Hingabe lauschen wird, während ihre nasse Pussy meinen Schwanz stundenlang reiten wird, mich leersaugen, meinen Samen nehmen.“

      Bei den Göttern, das war mehr, als ich hören wollte. Ich hatte keine Antwort. Ich hätte es fertigbringen sollen, Tane anzufeuern, aber die Anspannung in meinen Schultern und meiner Brust stieg in meinen Hals hoch, und ich konnte mich nicht dazu bringen, zu sprechen oder mich zu bewegen. Ich konnte nur noch zusehen und jeden Mann hier für seine Fähigkeit hassen, sie in Besitz zu nehmen. Und Bruan für seine Strategie, sie verdammt noch mal zu umwerben.

      Ich hätte nicht in die Arena kommen sollen. Ein Teil von mir hatte gewusst, dass es keine gute Idee sein würde, mir das anzusehen. Kein Krieger würde ihrer je würdig sein. Nicht einer in dieser elenden Gefängniswelt. Aber ebenso wenig ertrug ich den Gedanken daran, nicht zu wissen, wem sie gehören würde, wessen Aufgabe es sein würde, sie zu beschützen. Sie war eine Sucht, die ich nicht in den Griff bekam, seit sie vor ein paar Wochen hier eingetroffen war. Mein Interesse an ihr war jedoch völlig unerwünscht und unmöglich. Mein Schwanz beherrschte meinen Verstand. Ich hatte ihn in der Dusche schon oft genug in die Hand genommen und versucht, ihn zu bezwingen, aber egal, wie oft ich Erlösung suchte, mein Körper blieb hart und sehnsüchtig. Nach ihr.

      Ich lehnte mich zurück, verschränkte die Arme und blickte möglichst teilnahmslos drein, während ich zusah, wie Tanes Faust auf das Kinn des Prillon-Kriegers traf und er rückwärts in die Menge am Rand der Arena taumelte. Die grölenden Krieger, die dort saßen, richteten ihn wieder auf und schoben ihn zurück in die Mitte der Arena, wo Tane ihm einen weiteren kräftigen Schlag verpasste. Bisher war er dem Prillon-Krieger überlegen, ohne sein Biest einzusetzen. Der junge Prillon-Mann kämpfte einen aussichtslosen Kampf und wusste es, seine Schritte waren weniger selbstsicher und seine Schultern sackten ein, als ein weiterer Krieger, Tyran, zwischen die beiden Gegner trat.

      Tyran war ein Prillon-Krieger und hatte eine Menschenfrau zur Gefährtin. Kristin. Er teilte sie mit seinem Sekundär, einem weiteren Krieger namens Hunt. Sie war wunderschön und selbst eine Art Kriegerin, ähnlich wie Gwen. Ich wusste nicht, wie sie es ihrer Frau gestatten konnten, sich Missionen zur Bekämpfung des Hive anzuschließen, aber Kristin tat das täglich, als Mitglied einer Sondertruppe von Kriegern, angeführt von einem Everis-Jäger namens Kjel.

      Anders als der junge Prillone, der Tane bekämpfte, war Tyran Gerüchten zufolge der stärkste Cyborg auf dem Planeten, da er Implantate nicht nur in Teilen seines Körpers, sondern auch tief in Muskeln und Knochen eingebettet hatte. Er war eine Legende in der Kampfarena, aber er hatte mit dem Kämpfen aufgehört, als er eine Gefährtin bekam. Es schien, als hätte er nun andere, lustvollere Methoden, seinen Zorn und seine Aggressionen auszuleben.

      Ich beneidete ihn um seine neu erworbene Entspannungstechnik.

      Tyran trat ins Zentrum und erklärte Tane zum Sieger. Bruan lehnte sich zurück, entspannte sich mit der Ankunft von Tyran. Dieser Krieger würde nicht zulassen, dass die Sache zu sehr außer Kontrolle geriet, und er war stark genug, Tane in Schach zu halten, selbst wenn der Atlane in Biest-Modus wechseln sollte.

      „Hab dir doch gesagt, dass Tane gewinnt.“

      „Es ist noch nicht vorbei“, erinnerte ich Bruan.

      „Ist es wohl. Er hat noch nicht mal sein Biest eingesetzt.“

      Aber das würde er. Das wussten wir beide. „Bescheuert, einen Atlanen herauszufordern“, fügte ich hinzu, auf den jungen Prillonen bezogen.

      „Ja. Keiner außer Tyran, und vielleicht der Jäger, könnte einen von uns besiegen.“

      Einen von uns. Er schloss mich in den Rang der Atlanen mit ein, wie immer, aber ich war keiner von ihnen. Würde ich nie sein.

      Die nächsten beiden Kämpfe verliefen erwartungsgemäß, bis nur noch vier Krieger übrig waren. Tane, zwei Prillon-Krieger und ein Mann von Trion, dessen Haut in der Nachmittagssonne silbrig schimmerte. Ich kannte ihn nicht, aber es wurde gemunkelt, dass er mehr Maschine als Mann war, und dass seine Kampfinstinkte überragend gut waren.

      Tyran hob die Hand und wartete, bis die Menge der zusehenden Krieger still wurde. „Hier sind die restlichen Vier. Das Glück wird über ihr Schicksal entscheiden.“ Tyran hielt ihnen einen Stapel Karten hin. „Die höhere Karte kämpft zuerst.“

      Die Menge jubelte wieder, während die Krieger je eine Karte zogen und sie in die Luft hielten. Die beiden Prillon-Krieger würden zuerst gegeneinander antreten. Dann würde Tane gegen den Mann von Trion kämpfen. Danach würden noch zwei gegeneinander kämpfen, und wer am Ende übrigblieb, war Sieger.

      Jeder der vier blickte selbstgefällig drein. Siegessicher. Als würde Gwen bereits ihm gehören. Ich wollte in die Arena stürmen und sie alle in den Staub niederringen, aber ich wagte es nicht, mich zu bewegen. Ich wagte nicht einmal, das Gesicht zu verziehen. Stein. Ich musste wie aus Stein sein.

      Das zornige Brüllen einer Frau erfüllte die Luft, und die jubelnde Menge von Kriegern verstummte.

      Das Tor zur Kampfarena flog auf und knallte lautstark gegen die Mauer, und hindurch kam Gwen in voller Kampfmontur. Ihr Haar fiel wie schwarze Flammen über ihren Rücken, und von sie versprühte Zorn in beinahe spürbaren Wogen. Mit zusammengekniffenen Augen und angespannten Muskeln sah sie aus wie eine Kriegsgöttin, zu umwerfend schön, um wahr zu sein. Mein Atem stockte, mein Schwanz richtete sich bei ihrem Anblick auf.

      Zwei weitere Menschenmänner, die beide eine Kolonie-Kriegerin zur Gefährtin hatten, standen in Formation hinter ihr wie ein Angriffstrupp, aber sie waren unscheinbar im Vergleich zu Gwens Feuer, und ich ignorierte sie mit Leichtigkeit.

      „Was zum Teufel meint ihr, dass ihr hier tut?“, schrie Gwen Tane an, die Fäuste geballt. Der riesige atlanische Kampflord zuckte doch tatsächlich zusammen, als wäre er ein kleiner Junge, der Schimpfe von seiner Mutter bekommt.

      Tane guckte verwirrt drein, dann verneigte er sich vor ihr. „Meine Dame... ich—“

      „Wage es nicht, mich Dame zu nennen!“ Sie marschierte auf seine hoch aufragende Gestalt zu, völlig furchtlos.

      Neben mir konnte Bruan sich das Lachen kaum verkneifen. Seine Schultern bebten lautlos, während er zusah, wie das Drama vor uns seinen Lauf nahm. Ich wollte ihm genauso sehr eine knallen... dafür, dass er recht gehabt hatte, Gwen besser verstanden hatte als ich.

      Schweiß- und blutverklebt wandten sich die vier Krieger gleichzeitig zu ihr herum, traten näher, brachten ihre Argumente vor. Ich konnte nicht hören, was sie sagten, aber nichts davon gefiel ihr. Ihre Hände stemmten sich in die Hüften, ihr Kopf legte sich schief, als würde sie zuhören und ihre Worte abwägen. Aber ihre Augen waren wie Feuer, hell leuchtender femininer Zorn. Scheiße, sie war umwerfend.

      Bruans zunehmend selbstgefälliges Lächeln ließ mich die Hände immer weiter zu Fäusten ballen, während er sich zurücklehnte, die Hände hinter dem Kopf verschränkte und sich streckte. Sich ausruhte. Amüsiert.

      Ich blickte wieder zu Gwen, denn ich befürchtete, wenn ich Bruan noch länger ansah, würde ich ihm diesen wissenden und ausgesprochen besitzergreifenden Blick aus dem Gesicht schlagen. Die Männer in der Arena hatten nun jegliche Chance, die sie vielleicht bei ihr gehabt hätten, verspielt. Bruan musste nur abwarten, bis sie sie alle pulverisiert hatte,


Скачать книгу