Interstellare Bräute® Programm Sammelband. Grace Goodwin
Читать онлайн книгу.bei dieser Ansicht aufzutürmen.
„General Zakar. Er ist ein Berater des Prime.”
„Aber—” Sie rieb über ihre Brust, als hätte sie wirklich Schmerzen. „Das verstehe ich nicht.”
Endlich angezogen lief ich wieder zum Bett und beugte mich herunter, um ihren weichen, rosafarbenen Lippen einen Kuss zu geben. Himmel, sie war so auserlesen und sie gehörte mir und Grigg. Und dieser Arsch brauchte mich jetzt. „Leg dich wieder hin, Liebes. Ich kümmere mich darum.”
Etwas aufgebracht ließ sie mich gehen und ich begrüßte die Leidenschaft in ihr. Sie würde sie brauchen, um die Verpartnerung mit uns zu überstehen. Grigg war unberechenbar geworden, sein Bedürfnis zu herrschen erregte und schockierte mich gleichermaßen. Ich hatte keine Hemmungen, unsere Partnerin genauso zu ficken, wie Grigg es wollte. Die Tatsache, dass er mir befohlen hatte, sie zu ficken, sie mit meinem Samen zu füllen – als Erster – waren ein Schock und eine unbeschreibliche Ehre. Nie hatte ich mir vorgestellt, dass unser Erstgeborenes wirklich uns beiden gehören könnte. Wir würden keine Möglichkeit haben, herauszufinden, wer der wirkliche Vater unserer Kinder sein würde. Die Großzügigkeit seiner Tat ehrte mich, obwohl Griggs dominantes Verhalten mir gegenüber in meinem Verstand eine Mischung aus Billigung und Verwirrung auslöste.
Er war schon immer dreist, impulsiv, arrogant und ein wenig ungestüm gewesen. Ich mochte diese Seite an ihm und wir hatten zahlreiche Abenteuer durchlebt und viele Male Seite an Seite gekämpft. Aber wir hatten nie das Bett miteinander geteilt, wir hatten nie eine Frau geteilt und ich hatte nie sein absolutes Bedürfnis nach Kontrolle zu spüren bekommen. Er hatte seine eiserne Hand nie auf mich ausgeweitet und ich war schockiert darüber, dass ich es anregend fand. Verdammt, unsere Partnerin fand es sicher auch anregend.
Grigg befand sich genau dort, wo ich ihn erwartet hatte, im Zentrum, seiner einzig wahrhaftigen Zufluchtsstätte. Allein.
Der Scheißkerl war immer allein.
Er blickte nicht in meine Richtung, als ich hereintrat. Die Arbeitsunterlagen lagen flach und unangetastet vor ihm auf dem Tisch. Sie waren sicherlich gefüllt mit hunderten Berichten, Anfragen und Angelegenheiten, die seine Zusage erforderten. Er saß an dem runden Tisch und schaute sich nichts davon an, sein Blick war kalt und leer, als er auf einen Monitor starrte, der die absolute Leere des Weltraums vor dem Schiff zeigte. Hätte ich seinen Schmerz und seine Wut nicht über mein Halsband spüren können, dann hätte ich seiner nüchternen Fassade wohl Glauben geschenkt. Er war sehr geschickt darin geworden, seine wahren Gefühle zu verbergen.
„Ich schätze, dein Vater war mal wieder so charmant wie immer?” Ich setzte mich neben Grigg und wartete. „Wie geht es ihm heute?”
Das Schweigen währte mehrere Minuten, ich wollte ihn nicht drängen, sondern legte nur meine Füße auf den Tisch, meine Hände hinter meinen Kopf und wartete, bis er in die Luft ging.
„Nimm deine verdammten Füße von meinem Tisch runter.”
„So übel, hm?”
„Rav.”
„Lass mich raten? Er war so um dich besorgt, dass er in Tränen ausbrach und vor lauter Schluchzen nicht mehr sprechen konnte?”
Grigg prustete: „Du Arschloch.”
Ich streckte mich. Ich war gleichermaßen erschöpft und aufgestachelt nach unserem Erlebnis mit Amanda. Nach all dem, was wir mit ihr angestellt hatten, war ich überrascht, dass er so schnell wieder zu seinem alten, verkrampften Selbst zurückfand. Wenn ich Grigg wieder beruhigen könnte, dann könnten wir vielleicht in unser Zimmer zurückgehen und die Decke von ihrem weichen, warmen Körper ziehen und—
„Hör gefälligst auf, an sie zu denken. Du machst mich noch wütender.”
„Dann lass mich raten. Deine Nahtoderfahrung war eine Schande für die Zakar Familie und die Frauen im Palast schleimen sich alle bei ihm mit ihrer Besorgnis um den berüchtigten Kommandant Zakar ein.”
„So könnte man es zusammenfassen.”
„Hast du ihm von deiner Partnerin erzählt?”
„Nein.”
„Was? Ist ihm das Halsband denn nicht aufgefallen?”
Grigg verneinte. „Er sieht nur das, was er sehen will. Den Rest …”
„Du hast es ihm also nicht gesagt. Warum nicht? Vielleicht würden ihn die Weiber dort dann in Ruhe lassen, wenn sie wüssten, dass sie keine Chancen bei dir haben.”
„Die hatten nie eine Chance bei mir.”
„Das wussten sie aber nicht. Ich bin mir sicher, dass du die Nummer Eins auf den Verpartnerungslisten zahlreicher Mütter bist und zu Hause auf Prime fast schon eine Berühmtheit darstellst.”
Er schwieg weiter und ich stachelte ihn auch nicht weiter auf, sondern gab ihm Gelegenheit, zu verarbeiten, was ich ihm soeben gesagt hatte. Er war ein genialer Krieger, aber wenn es um Frauen ging, dann hatte er gerade mal so viel Feingefühl wie sein Vater. Über diese Tatsache konnte ich ihn nie aufklären.
„Ich werde ihm nicht von ihr erzählen.”
Ich runzelte die Stirn. „Warum nicht?”
Schließlich blickte er mich an und ich war erleichtert, als ich endlich über das Halsband spürte, wie er sich wieder beruhigte. „Mir gefällt der Gedanke, dass er unter den Zuwendungen der Frauen leidet. Vielleicht werde ich es ihm niemals sagen.”
„Gut. Dein beschissener Vater ist mir egal. Ich sorge mich um Amanda. Was werden wir also mit ihr anstellen?”
Damit erlangte ich seine Aufmerksamkeit. „Was meinst du damit?”
„Hast du es nicht gespürt, als wir mit ihr fertig waren?”
„Was gespürt?”
„Ihr Schuldgefühl.”
Grigg schüttelte den Kopf und blickte wieder auf die Ansammlung von Sternen auf seinem Monitor. „Nein. Ich bedaure. Ich war—”
„Am Arsch und verwirrt aufgrund deiner Gefühle mir gegenüber?”
9
Conrav
„Verdammt, Rav. Warum tust du mir das an?” Griggs Mund verschloss sich zu einer dünnen Linie und er weigerte sich, mich anzusehen. Niemals hatte ich in all den Jahren, in denen wir uns kannten, Grigg dabei ertappt, dass ihm etwas peinlich war.
Ich legte entschlossen meine Hand auf seine Schulter. Ich drückte ihn, als er versuchte, mich abzuweisen. Diese Sache mussten wir miteinander besprechen. Falls unsere Partnerschaft mit Amanda funktionieren sollte, dann mussten wir darüber reden. „Okay, mir soll es Recht sein. Ich will nicht mit dir ficken, Grigg, aber wenn dein gebieterisches Getue im Bett Amanda jedes Mal so extrem heiß macht, dann stehe ich dir zu Diensten. Sie war so verdammt feucht, sie wollte uns so verzweifelt, ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Sie hat es genossen.”
„Ich weiß.”
„Und der Rest?”
Er sah mich an und ich wusste, dass er seine restlichen Emotionen bereits so tief in sich begraben hatte, dass ich sie wieder ans Licht zwingen müsste. „Ich habe alles gespürt, Grigg. Dank dieser verdammten Halsbänder können wir nichts mehr voreinander verbergen. Du warst besitzergreifend und das nicht nur Amanda gegenüber.”
„Es tut mir leid. Ich weiß nicht, woher das kam.” Grigg sah so verloren, so aus der Fassung gebracht aus, dass ich ihm glaubte. Was verdammt traurig war und nur weiter davon zeugte, wie sehr sein kaltherziger Vater ihn ruiniert hatte.
„Das ist normal, Grigg. Das nennt man Liebe. Mitgefühl. Zuneigung. Du bist mein Cousin und ich liebe dich. Für dich würde ich sterben. Ich