Letztes Blind Date - Norwegen-Krimi. Magnhild Bruheim

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Letztes Blind Date - Norwegen-Krimi - Magnhild Bruheim


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welche Fäden in dem Durcheinander zusammenliefen. Vielleicht gar keine. Bestand zum Beispiel eine Verbindung zwischen Håkon Arfoss und der Tanzveranstaltung?

      Sie spürte ein leichtes Zittern im Körper. Das mochte daher rühren, dass sie nicht richtig gefrühstückt hatte. Von einem Knäckebrot konnte man nicht stundenlang leben. Vielleicht sollte sie eine Kleinigkeit essen? Nein, erst musste sie ihre Gedanken sortieren. Sie holte Stift und Papier heraus und schrieb: Tanzveranstaltung am 29. September. Sofie Lyse hat mehrere Tänze mit Svein-Åge Sule aus Valdres getanzt. Später mit einem Dunkelhaarigen. Wahrscheinlich mit einem unbekannten Mann im Auto geredet. Am 16. Oktober tot aufgefunden. Ermordet. Håkon Arfoss in der Nähe der Fundstätte gesehen. Arfoss war nicht auf der Tanzveranstaltung gewesen. Jedenfalls hatte sie ihn dort nicht gesehen.

      Tone nahm den Hörer ab und wählte die Nummer der Polizei. Ihre Hände waren klamm.

      »Polizei«, sagte eine Stimme am anderen Ende. Sie bat, mit Jon Ruud verbunden zu werden. Bei ihm sei besetzt, lautete die Antwort. Also begnügte sie sich damit, eine Nachricht zu hinterlassen.

      Anne Lomen musste mehr wissen, dachte sie und suchte nach ihrer Telefonnummer. Auf ihrer Arbeitsstelle erfuhr sie, dass Anne außerhalb zu tun hatte und kaum vor Geschäftsschluss zurück sein werde. Auf dem Handy antwortete ihr nur die Mailbox und Tone hinterließ ihr eine kurze Nachricht.

      Anschließend versuchte sie es bei Svein-Åge Sule. Nach dem zweiten Klingelzeichen nahm er ab. Sie fragte ihn, ob er die Sendung gehört habe.

      »Leider nicht. Ich war mit etwas anderem beschäftigt«, antwortete er ohne große Begeisterung. »Aber wird sie nicht wiederholt?«

      Tone gab ihm die Wiederholungszeiten, lobte seinen Beitrag und sagte, dass das Ergebnis ihrer Meinung nach gut geworden war. »Aber ich bin neugierig, wie der Abend geendet hat«, tastete sie sich vor. »Sie haben vor allem mit einer Frau getanzt ...«

      »Ach das ... Mehr ist da nicht draus geworden«, sagte er zögernd. »Aber im Moment bin ich beschäftigt und habe keine Zeit ...«

      »Ich wollte Sie nicht stören«, unterbrach Tone ihn entschuldigend. »Ich wollte nur hören ..., ja, wie Ihnen die Sendung gefallen hat ...«

      »Ich verspreche, mir die Wiederholung anzuhören«, sagte er, bevor er auflegte.

      Was hatte sie erwartet? Dass er drauflosreden würde in dem unbändigen Drang, alles bis ins kleinste Detail zu erzählen? Jetzt hatte sie noch mehr Fragen: Wusste er, dass die Frau, die ihm auf der Tanzveranstaltung so gut gefallen hatte, tot war? War er deshalb so kurz angebunden und desinteressiert gewesen? Ein Gedanke führte zum anderen. Bis sie sich selbst Einhalt gebot. Es war in Ordnung, der Fantasie freien Lauf zu lassen, aber die Situation vertrug nicht noch mehr Kriminalgeschichten. Sie war bereits nervös genug. Die Uhr zeigte zwei Minuten vor drei und sie schaltete das Radio an. Die Nachrichten brachten nichts Neues über den Todesfall.

      Anne Lomen rief knapp eine halbe Stunde später zurück. Sie hatte die Sendung nicht gehört, weil so viel passiert war, sagte sie.

      »Ja?« fragte Tone.

      »Sie erinnern sich bestimmt, dass ich mit einer Freundin auf der Tanzveranstaltung war. Mit Sofie. Wissen Sie, was passiert ist?«

      »Nein«, antwortete Tone, in der Hoffnung, weitere Informationen zu bekommen.

      »Sie haben doch sicher von dem Mord in Lillehammer gehört? Die Tote ist Sofie.« Die dramatische Enthüllung hing eine Weile zitternd in der Luft, bevor sie hinzufügte: »Ich habe gerade mit der Polizei gesprochen.«

      »Sofie Lyse«, sagte Tone. »Ich habe den Namen an dem Abend nicht mitbekommen. Aber als ich das Bild in der Zeitung sah, hatte ich den Eindruck, sie zu kennen. Weiß die Polizei mehr? Über den Mord ..., den Mörder?«

      »Soweit ich erfahren habe, nicht. Sie setzen sich mit allen in Verbindung, die sie gekannt haben. Gestern habe ich auch schon mit ihnen geredet. Es ist einfach schrecklich.« Annes Stimme zitterte.

      »Das muss schlimm für Sie sein«, sagte Tone. »Haben Sie sie gut gekannt?«

      »Wir waren Freundinnen. Eigentlich haben wir uns erst in den letzten Jahren häufig gesehen, obwohl wir im selben Dorf aufgewachsen sind.«

      »Haben Sie nach dem Tanzabend noch einmal mit ihr gesprochen?«

      »Wir arbeiten ja beide im Einkaufszentrum, auch wenn wir uns dort nicht jeden Tag sehen. Am Freitag habe ich zum letzten Mal mit ihr telefoniert.«

      »Und da war alles in Ordnung?«, fragte Tone, weil ihr nichts Besseres einfiel.

      »Sie wollte sich am nächsten Abend mit einem Mann treffen.«

      »Wissen Sie, mit wem?« Die Frage erschien Tone selbst etwas unverfroren, deshalb fügte sie hinzu: »Die Zeitungen haben von einem Mann geschrieben, den sie über das Internet kennen gelernt hat. Aber ich muss gerade an die Männer auf der Tanzveranstaltung denken. Ich frage mich, was an dem Abend passiert ist.«

      »Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung, mit wem sie verschwunden ist. Sie wollte es mir nicht sagen. Das heißt ..., sie hat gesagt, dass sie einen alten Bekannten wiedergetroffen hat, mit dem sie nach Hause gefahren ist. Sie fühlte sich nicht gut, hat sie gesagt. Wir hatten eigentlich vor, in dem Hotel zu übernachten, aber sie ist dann doch nach Hause gefahren. Das hat mich ehrlich gesagt ein bisschen gewundert. Denn es schien ihr den ganzen Abend gut zu gehen.«

      »Aber dass sie ermordet worden ist!«, sagte Tone und wartete eine Weile. »Gab es jemanden, der ihr möglicherweise den Tod wünschte? Und der zu so etwas fähig wäre? Einen Exmann ..., einen Geliebten ..., irgendwas in der Richtung?«

      »In ihrem Leben hat es viele Männer gegeben. Vor allem im letzten halben Jahr, seit sie mit dem Chatten angefangen hat. Sie hat es auch auf anderem Weg versucht, mit Anzeigen, Partnervermittlungen ...«

      »Wissen Sie, ob Sofie unangenehme Erfahrungen dabei gemacht hat?«, fragte Tone mit dem Gefühl, sich zu wiederholen.

      »Nein«, sagte Anne gedehnt.

      »Natürlich, der Täter kann ja ein völlig Fremder gewesen sein. Und ihre Freundin die Unglückliche, die zur falschen Zeit am falschen Ort war.«

      In dem Moment, in dem Tone die Worte ausgesprochen hatte, begannen ihre Hände zu zittern. Plötzlich ging ihr die Tragweite ihres Erlebnisses auf. Wäre sie am Dienstag nur eine halbe Stunde früher dran gewesen, wäre vielleicht sie zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen.

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