Seewölfe - Piraten der Weltmeere 99. Roy Palmer

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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 99 - Roy Palmer


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hab.“ Er warf den Fisch mit erstaunlich sicherer Bewegung dem Kutscher zu und sagte: „Den brätst du mir zum Abendbrot, klar?“ Ein Grinsen kerbte sich in seine Mundwinkel, er blickte vom einen zum anderen. „Ich weiß nur noch, daß ich in die See gefallen bin und mir irgendwo den Kopf gestoßen habe. Aber wenn ihr glaubt, ich hab ein Ding verpaßt gekriegt wie damals – auf dem Höllenriff – unser guter alter Smoky, dann habt ihr euch gewaltig getäuscht.“

      Smoky begehrte auf: „Heda, müßt ihr immer wieder die alte Geschichte aufwärmen? Meine Schuld war’s doch auch nicht, daß ich den Tempo … äh, den Dingsbumsschwund gehabt habe. Außerdem ist das längst wieder vorbei, ich bin kuriert.“

      „Yeah“, meinte Ferris gedehnt. Er versuchte aufzustehen und fixierte dabei grimmig Big Old Shane. „Und wer hier glaubt, er könnte mich aufziehen und veralbern, der hat sich …“

      „Augenblick“, sagte der Seewolf. „Dreimal tief Luft holen und sitzen bleiben, Ferris. Laß dir erst mal erzählen, was sich zugetragen hat. Die Männer wollen dich nicht auf den Arm nehmen. Sie sind bloß heilfroh, daß du die Sache gut überstanden hast.“

      Er berichtete, und als er am Ende angelangt war, holte Ferris wirklich dreimal Luft.

      „Mann“, stieß er aus. „Das ist vielleicht ein Hammer. Daß ich nicht von allein an Deck zurückgekehrt bin, konnte ich mir aber auch denken. Schockschwerenot. Hasard – äh – ich danke dir, daß du mich …“

      „Geschenkt“, erwiderte der Seewolf. „Ich erwarte keinen Dank. Was ich getan habe, würde ich jederzeit für jeden von euch wiederholen.“

      „Wir auch für dich“, sagte Shane. Er war jetzt stockernst geworden. „Das ist die Stärke unserer Crew: der kompromißlose Zusammenhalt.“

      „Ich hoffe bloß, daß nun keiner mehr aus dem Teich gezogen zu werden braucht“, meinte Ferris. Er blickte seinen Kapitän an. „Und daß der verdammte Sturm bald nachläßt. Was ist denn aus dem schwarzen Schiff geworden?“

      „Das wissen wir nicht“, erwiderte Hasard. „Vorläufig sind Siri-Tong und ihre Männer spurlos verschwunden. Drücken wir ihnen die Daumen, daß sie keinen Schiffbruch und keine Verluste erleiden.“

      Fromme Wünsche, aber sie gingen nur zum Teil in Erfüllung. Die Seewölfe steuerten ihre „Isabella“ ohne Fockmast durch die aufgepeitschte See, und weitere Schäden waren vorläufig nicht zu verzeichnen. Hasard hatte bei allem Unglück immer noch den einen Trumpf in der Hand: Das Ruder hielt, und die Galeone blieb begrenzt manövrierfähig.

      Die Männer gaben auf sich acht und prüften ständig die Widerstandsfähigkeit der Taue, an denen sie sich hielten. So ging denn auch wirklich keiner mehr „im Teich baden“, wie Ferris Tucker sagte.

      Nur der Rest ließ auf sich warten. Das Sturmtoben hielt mit unverminderter Gewalt an und hatte sie fest im Griff. Es schüttelte sie und ließ sie nicht wieder los.

      Die Dunkelheit nahm noch zu. Der Tag war gewichen, und den Männern stand die längste und schaurigste Nacht seit langem bevor. In diesen Stunden rechnete so mancher ganz für sich mit sich selbst und seinem Leben ab und zog einen Schlußstrich.

      „Falls wir’s überstehen“, sagte der alte Donegal Daniel O’Flynn düster, „können wir uns wie neugeboren fühlen. Was meint ihr denn, wie weit schaffen wir es mit dem ramponierten Kahn noch?“

      „Nicht unken“, warnte Big Old Shane. „Damit machst du alles bloß noch schlimmer, Donegal. Was ist? Bist du unter die Zittergreise gegangen?“

      Sie saßen mit Hasard in der Kapitänskammer und lauschten dem fortwährenden Knarren, Knacken und Poltern im Schiffsleib, dem Heulen des Windes, dem Rauschen und Brüllen des Seewassers an den Bordwänden. Sie saßen im Finstern, denn keiner durfte es wagen, auch nur eine Talglampe anzuzünden. Die Gefahr, daß sie ihm entglitt und ein größeres Feuer entfachte, war bei diesem Seegang zu groß.

      Old O’Flynn stapfte mit dem Holzbein auf. „Ich gehöre noch lange nicht zum alten Eisen, merk dir das, du Bär.“

      Shane grinste. „Wir brauchen dich also noch nicht wegzuschmeißen?“

      „Was fällt dir ein …“

      „Dann hör mit der Unkerei auf“, sagte Shane drohend.

      Der Alte wollte etwas Giftiges erwidern, aber in diesem Augenblick wurde gegen die Tür geklopft. Hasard wandte den Kopf und rief: „Herein! Was zum Teufel gibt’s?“

      Ferris steckte den Kopf zur Tür herein. „Verdammt, Hasard, wir haben ein paar Lecks im Achterschiff entdeckt.“

      „Ein paar? Was heißt das präzise, Ferris?“

      „Drei oder vier. Wir fangen sofort mit dem Abdichten und Lenzen an, aber ich kann nicht für den Erfolg garantieren. Ich meine, ich weiß nicht, wie schwer die Schäden an der Außenhaut sind. Die können wir natürlich erst reparieren, wenn sich die See wieder beruhigt hat.“

      Hasard sprang auf. „Ist klar. Hör zu, ich spreche selbst mit Smoky und den anderen und teile Schichten ein, die sich beim Lenzen ablösen. Lauf du schon wieder nach unten und sieh zu, daß du die Arbeit einleitest.“

      „Aye, aye, Sir.“

      Von nun an standen stets vier Männer tief im Achterschiff bis zu den Knöcheln im Wasser und sorgten dafür, daß nicht noch mehr Naß eindrang, beziehungsweise, daß es abgeschöpft und wieder ins Meer zurückbefördert wurde.

      Auf Oberdeck ließ der Seewolf die sechzehn 17-Pfünder durch zusätzliche Brooktaue sichern, weil er auch hier unliebsame Überraschungen erwartete. So wurde fast ununterbrochen geschuftet. Der Kampf ums nackte Überleben dauerte die Nacht hindurch und auch noch den darauffolgenden Tag.

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