Textvorlagen für Leserbriefe und Diskussionen. Helmut Tornsdorf

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Textvorlagen für Leserbriefe und Diskussionen - Helmut Tornsdorf


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man dazu eine Meinung äußern kann. AP6: Vandalismus bei einer nächtlichen Turnhallenparty (Mat372)Auch hier ein Leserbrief ohne Vorlage. Allerdings werden hier - im Unterschied zu dem Busbegleiter-Fall - so viele Probleme angesprochen, die entstehen, wenn junge Leute einfach nachts öffentliche Gebäude für eine Party benutzen, dass man gut einen eigenen Leserbrief schreiben kann. AP7: Brauchen wir ein Recht auf Selbsterklärung? (Mat207)Es ist sicher gut, dass es heute mehr Sensibilität gibt, was den Umgang mit spontanen Äußerungen angeht, die andere Menschen verletzen können. In diesem Artikel geht es um einen Vortrag, der dafür plädiert, vor Kritik und vielleicht sogar Strafe etwa in Form sozialer Ächtung doch erst noch mal nachzufragen und auf Einsicht zu hoffen. Man erreicht möglicherweise mehr, wenn jemand nachträglich selbst merkt, was er falsch gemacht hat, als dass man ihn sofort bloßstellt. AP8: Recht auf eine zweite Chance? (Mat303)Hier geht es um eine ähnliche Frage wie bei dem Recht auf Selbsterklärung, nur dass das Thema breiter angegangen wird und nicht nur sprachliche Verfehlungen einschließt. Man denke etwa an bekannt gewordene Fälle von Entlassung, nur weil eine Angestellte einen ihr herrenlos vorkommenden Flaschenpfandbon für sich genutzt hat. AP9: Bedeutung und Grenzen der „politischen Korrektheit’“ (Mat206)Hier wird das Thema auf den Bereich der Politik ausgeweitet und dafür geworben, mit Augenmaß vorzugehen, um nicht möglicherweise “das Kind mit dem Bade auszuschütten”, wie man es früher genannt hätte. Letztlich geht es darum, gesellschaftlichen Fortschritt nicht mit der Brechstange durchzusetzen und dabei möglicherweise nur die Gegenkräfte zu stärken. Auch bei guten Zielen muss immer wieder neu über die optimalen Wege nachgedacht werden. AP10: Was tun mit störenden Kindern (Mat143)Hier geht es um einen Fall, in dem ein Wirt Kinder vom Besuch seiner Gaststätte ausschloss, weil es immer wieder zu Belästigungen anderer Gäste kam. Damit steht die Frage im Raum, wie man für einen fairen Ausgleich zwischen den Interessen verschiedener Beteiligter sorgen kann. AP11: Freundschaften im InternetIn diesem Artikel geht es weniger um die Gefahren, die mit Kontakten über das Internet verbunden sein können, sondern darum, ob wirkliche Freundschaften auf diesem Wege überhaupt entstehen können. AP12: Bußgeld bei Partnerwechsel? (Mat549)Der Vorschlag, bei Partnerwechsel Schmerzensgeld zahlen zu lassen, ist natürlich erst mal nicht ernstgemeint, macht aber aufmerksam auf die Bedeutung eines fairen Umgangs auch in solch schwierigen Situationen.

      Kommen wir nun zu den einzelnen Textvorlagen.

      3 Thema „Deutschunterricht“

      Zunächst ein Überblick über die Materialien zu diesem ThemaDeutschunterricht für Schüler, nicht für Germanisten (Mat455)Präsentiert wird ein fiktiver Bericht über den Versuch eines Deutschlehrers, seinen Unterricht für Schüler spannender zu gestalten. Es geht also um mehr Abstand zur Germanistik und mehr Lebensnähe aus Schülersicht. --- Big Bang Theory im Deutschunterricht? (Mat304)Präsentiert wird eine Art Kommentar bzw. Glosse, wie man sie hin und wieder in Zeitungen finden kann. Inhaltlich und thematisch gibt es Überschneidungen mit dem Text zur Germanistik im Deutschunterricht. Dieser Text hier setzt den Akzent mehr auf die Frage, welche Gegenstände (Themen) man für den Unterricht nutzt. ---

      4 DU1: Deutschunterricht für Schüler, nicht für Germanisten (Mat455)

      Kurz-Info zu der folgenden Textvorlage:Präsentiert wird ein fiktiver Bericht über den Versuch eines Deutschlehrers, seinen Unterricht für Schüler spannender zu gestalten. Es geht also um mehr Abstand zur Germanistik und mehr Lebensnähe aus Schülersicht. Der Text kann gut als Basis für Leserbriefe von Schülern genutzt haben, setzt aber natürlich voraus, dass man bereit ist, offen ggf. auch über den eigenen Deutschunterricht mit den Schülern zu sprechen – falls das nicht schon längst gängige Praxis ist ;-) Deutschlehrer gegen „Germanistik“ in der Schule – für interessanten Umgang mit Literatur (Eig. Ber. 16.01.2018) Wieder mal Aufregung am Klarfurter Gymnasium. Diesmal geht es um den bei Schülern sehr beliebten Marc B, der im Deutschunterricht nach Meinung einiger Eltern im Deutschunterricht zu wenig auf die Vorbereitung auf die Oberstufe achtet. Statt seine Schüler wie seine Fachkollegen vor allem die Analyse von Balladen üben zu lassen, lasse er sie lieber den Text in einen Rap umwandeln. Bei der Analyse von Gedichten gehe er mit den Schülern auf den Schulhof und lasse sie dort den Rhythmus auf den Boden stampfen. So würden sie seiner Meinung nach eher erkennen, ob ein ständiger Wechsel der Betonung vorliege oder nicht. Was den Inhalt der Texte angeht, geht es auch hier weniger um Analyse als um Auseinandersetzung damit. “Ich lasse zum Beispiel die Strophen eines Gedichtes unter die Schüler verteilen und sie übersetzen das dann erst mal in modernes Deutsch. Außerdem dürfen sie von Anfang an Texte auch mit kommentierenden Sprechblasen versehen”, so seine Ideen in einem Interview, das wir mit ihm führen konnten. Auf die Frage, wie er denn seine Schüler langfristig auf das Zentralabitur in Deutsch vorbereiten wolle, gibt es eine interessante Antwort: “Ich fange einfach vom Ziel an. Wenn meine Schüler zum Beispiel eine Ausstellung zu einem Dichter vorbereiten, kommen sie von selbst zur intensiven Auseinandersetzung mit seinen Texten. Vor allem wissen sie dann, warum sie das tun.” Eins ist dem engagierten Lehrer auf jeden Fall gelungen: Seine Art des Unterrichtens wird an der Schule diskutiert. Demnächst soll auch in einer Fachkonferenz besprochen werden, was man davon ggf. in die gemeinsame Arbeit übernehmen könnte. “Ich bin da ganz zuversichtlich, schließlich liegt auch meinen Kollegen am Herzen, dass gute Literatur bei den Schülern auch gut ankommt”, so die abschließende Bemerkung von Marc B. Man wird sehen, ob die Begeisterung der Schüler auch anhält, wenn wirklich am Text gearbeitet werden muss. Aufgabenstellung:

      1. Lies dir diesen Bericht in der Zeitung genau durch und markiere die Stellen, die wichtig sind, um zu verstehen, worum es in diesem Artikel geht.

      2. Notiere dir eigene positive und weniger positive Erfahrungen im Umgang mit Literatur im Deutschunterricht.

      3. Welche im Bericht angesprochenen Ideen findest du interessant.

      4. Stell dir vor, du sollst jemandem den letzten Satz des Artikels erklären. Wie könntest du das machen?

      5. Überlege dir, welchen eigenen Ansatzpunkt für einen Leserbrief du wählen könntest.

      6. Entwirf dann in Stichworten einen möglichen Leserbrief. Achte dabei besonders auf den Gedankengang

      graphics2 Anmerkung zu dem Verfahren der Bearbeitung:1. Zunächst einmal arbeiten wir mit verschiedenen Farben. Die „normale“ Markierfarbe „gelb“ verwenden wir auch für die Hervorhebung wichtiger Textstellen. 2. Die Farbe „rot“ verwenden wir für Abschnittsgrenzen und ihre inhaltliche Kennzeichnung (Sinnabschnitte) 3. Die Farbe „grün“ ist den eigenen Ideen und Kommentaren vorbehalten – die Basis für den späteren eigenen Leserbrief. Hinweise zur Lösung der Aufgaben:

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      1. Lies dir diesen Bericht in der Zeitung genau durch und markiere die Stellen, die wichtig sind, um zu verstehen, worum es in diesem Artikel geht. Siehe die Markierungen am Text. ---------- 2. Notiere dir eigene positive und weniger positive Erfahrungen im Umgang mit Literatur im Deutschunterricht. Hier können keine Schülerlösungen präsentiert werden, da sie individuell sind. Wichtig ist, dass der Text selbst Hinweise liefert. Die seien hier noch mal zusammengestellt: - Balladen wirken altertümlich - wenn man einen Rap daraus macht, werden sie interessanter. - Rhythmus ist für Schüler ein großes Problem, eine „Stampf-Einheit“ auf dem Schulhof dürfte eher ein Erlebnis sein, das im Gedächtnis bleibt. - Ein Problem ist auch eine unverständliche Sprache - „Übersetzungsübungen“ können hier helfen. - Sprechblasenkommentare ermöglichen es, unmittelbare Leser-Eindrücke „rauszulassen“. Das kann auch am Anfang erst mal Druck aus dem Kessel nehmen. - Die manchmal beklagte Lebensferne des Deutschunterrichts wird durch Ausstellungsprojekte sicher geringer. - Auch die Sinnfrage stellt sich dann weniger. - Besonders interessant wären weitere positive Erfahrungen, die Schüler schon mal gemacht haben. Zum Beispiel: Rollenspiele, Vorlesewettbewerbe u.ä. ---------- 3. Welche im Bericht angesprochenen


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