Walther Rathenau - Leben und Werk - Band 126 in der gelben Reihe bei Jürgen Ruiszkowski. Harry Kessler

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Walther Rathenau - Leben und Werk - Band 126 in der gelben Reihe bei Jürgen Ruiszkowski - Harry  Kessler


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ungenossen vorübergegangen. Ihr Brief hat mich sehr traurig gemacht; ich las ihn morgens früh und seitdem sind diese leeren Tage noch wesenloser.

       Auch die vier Lieder, die Sie für mich niederschrieben, sind bedrückend traurig. Aber sie sind schön, zart und weich wie alles Gute in der Kunst empfindender Juden, sie erinnern mich an Ihre Brüder, zumal an Robert. Vor solchen milden und warmen Gebilden komme ich mir vor wie ein wüster Urzeitmensch, dessen Hände zerreißen und zerbrechen, nicht fügen und flechten. Nur in sichtbaren Dingen gelingt mir vielleicht das feinere: Ich habe alle diese Abende mit Stift und Papier gebaut und sechs Entwürfe für das Haus gemacht, die mir gefallen. Ich will noch drei oder vier andere machen und Ihnen das Ganze zeigen. Aber dies ganze Schaffen kommt mir unbefriedigend vor, es ist zu leicht und ohne tiefere Verantwortung, fast Frauenarbeit.

      Ich weiß, dass Sie leiden und quäle mich, und möchte Ihnen etwas Liebes und Tröstliches sagen und kann es nicht. Nun werden Sie an Kälte und Herzlosigkeit denken, das ist es beides nicht. Hier leiden wir beide an dieser jahrelangen Gebundenheit, die sich nur frei träumen kann im Spiel. Und wenn ich nochmal Voraussetzungen und treibende Kräfte prüfe, so war es auf andere Art unmöglich. Hier liegen Unfreiheit und Widersinn beisammen, und wenn wir hier und da vor einander erschrecken, so ist es, weil wir uns eben nur planetenhaft anblitzen und Bahn und Umlauf unharmonisch bleibt. Das andere, kleinere, liegt in den Naturen, die sich nicht fügen wollen.

      So scheint es mir jetzt; aber ich will hierüber nicht mehr schreiben, so unklar es klingen mag, weder jetzt noch später.

      Leben Sie wohl, sagen Sie mir, dass es Ihnen besser geht. Wenn Sie in dem, was ich Ihnen geschrieben habe, kalte Analyse sehen, so habe ich keine Hoffnung, mich verständlich zu machen. Lesen Sie es in Ruhe; Sie müssen mich verstehen.

      Von Herzen der Ihre W.

       Ich habe noch eine Stunde zu arbeiten versucht und wollte eben zu Bett gehen. Ich komme im Esszimmer an dem großen schwarzen Schrank vorbei und betrachte noch einen Augenblick den schönen Tannenzweig mit den sieben Zapfen, den Sie mir geschenkt haben. Nun denken Sie: ein wahrhaftiges Wunder! Der Zweig blüht! Allenthalben brechen aus den Nadelblättern die spitzen hellen Blüten hervor. Gute Nacht! Dies wollte ich Ihnen noch erzählen.

      W.

      Was fällt Ihnen nur ein, dass Sie sich verkleinern und von mir reden als könnte ich Ihnen etwas geben, da Sie so viel reicher und lichtvoller sind? Mein ganzer Wert ist, dass ich Sie liebe, mit dem, dass Sie meiner sicher sind. Es ist mir zumut, als hätte ich nie durch Sie gelitten und könnte nie durch Sie leiden, sondern nur durch mein Herz und seine Enge. Aber von Ihren lieben Worten hat es aufgerauscht und aufgeschäumt, und Ihr schönes Bild ist um mich, und ich fühle seit langem wieder Wärme, Licht und Frieden. Aber morgen früh vernichte ich Ihren Brief und fahre ins Freie. Ich hoffe, es gibt Schnee.

      Immer und nur der Ihre W.

      * * *

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