Die Geschichte des Institutes für Ur- und Frühgeschichte an der Universität zu Köln. Martina Dr. Schäfer

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Die Geschichte des Institutes für Ur- und Frühgeschichte an der Universität zu Köln - Martina Dr. Schäfer


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      Auf einen Lichtbilderraum verzichtete Kühn vorläufig, da die 5000 Lichtbilder sein Privateigentum waren und bei ihm zu Hause lagerten. (UAK Zug 9/281)

      Herbert Kühn bat darum, den erforderlichen finanziellen Grundstock anzulegen, zu dem dann die laufenden Ergänzungen hinzuträten. Er wies darauf hin, dass der zur Gründung des neuen Institutes in Marburg extra berufene Ordinarius, Professor Merhart-Bernegg 60.000 Mark zur Verfügung hatte. Herbert Kühn ging von 20.000 bis 25.000 Mark aus, von denen er für das erste Jahr 10.000 bis 15.000 Mark für Anschaffungen benötigen würde und in den folgenden Jahren jeweils möglichst 5000 Mark pro Jahr. Das wirkte bescheidener, als es in Marburg veranschlagt wurde. (UAK Zug 9/281)

      Am 4. November 1929 reichte Herbert Kühn dem Kuratorium eine Auflistung der benötigten Gegenstände, sowie den Kostenvoranschlag für den Aufbau der Bibliothek ein. Der Kostenvoranschlag für die Bücher- und Zeitschriftenanschaffungen belief sich auf 14.389 Mark, zur Möblierung des Seminarraumes und des Leiterzimmers wurden ein Schreibtisch, ein Tisch, ein Aktenschrank, achtzehn Stühle, ein Bücherbrett, 2m hoch und ein grosser Tisch von etwa 2,5m mal 1,5m. benötigt. (UAK Zug 9/281)

      Ausserdem schien Herbert Kühn ziemlich rührig im Eintreiben von Stiftungsgeldern zu sein, denn in den Akten zu den entsprechenden Monaten der Jahre 1928 und 1929 häufen sich die Dankesschreiben und Bestätigungen an die verschiedensten Stifter aus Wirtschaft, Industrie und an private Mäzene. So findet sich, auch das Rheinische Braunkohlen-Syndikat, eine Vorgängergesellschaft der Firma Rhein-Braun, unter den Stiftern des Instituts. (UAK Zug. 9/281)

      Am 2.12.1929 wurde Herbert Kühn gebeten, die gestifteten Geldbeträge an die Quästur, auf das dort eingerichtete Sonderkonto «Institut für Vorgeschichte» einzuzahlen, damit das Kuratorium darüber verfügen könne. (UAK Zug 9/181 V 47a)

      Es bestehen keine Bedenken, dass Sie die 3 dem Institut zugewiesenen Räume insoweit ausstatten lassen, als die gestifteten Beträge ausreichen, die entstehenden Kosten zu decken. gez. Ziekursch (UAK Zug 9/181 V 47a)

      Vorübergehend wurde Herbert Kühn, für den Aufbau der Abteilung, auch eine Assistentin bewilligt. Die gestifteten Beträge sollten, so Johannes Ziekursch, lediglich der Einrichtung der vorgeschichtlichen Abteilung dienen. (UAK Zug 9/181 V 47a)

      Aus einem Schreiben von Herbert Kühn an das Kuratorium vom 11.7.1932 geht hervor, dass er die Assistentin aus eigenen Mitteln bezahlte. In den ersten zwei Jahren mit 70.-Mark monatlich. Ausserdem hatte er selbst 3000.- Mark den Stiftungsgeldern, welche 15.653, 30 Mark betrugen beigesteuert. (UAK Zug 9/181 V 47a)

      Über Herbert Kühns persönliche Vermögensverhältnisse geht aus den Akten des Universitätsarchives zu Köln Nichts hervor. Um diese Frage zu beantworten, müsste man sich an seinen Nachlass, der im Bundesarchiv von Koblenz verwahrt wird, wenden. Das neu zu begründende Institut für Vorgeschichte ...die geplante Schöpfung des Herrn Privatdozenten Dr. Kühn... Ziekursch am 10. 12. 29 sollte als Abteilung dem historischen Seminar angegliedert werden. (UAK Zug. 9/281)

      5. Von der Gründung des vorgeschichtlichen Institutes 1927–1935 – Die Zeit als «vorgeschichtliche Abteilung des historischen Seminars» bis zum Ende von Herbert Kühns Amtszeit

      5.1. Die ersten Institutsräume in der Ubierstrasse 11

      Am 12.11.1928 schrieb Herbert Kühn an den geschäftsführenden Vorsitzenden des Kuratoriums, Geheimrat Prof. Dr. Christian Eckert: Das Kuratorium der Universität Köln bitte ich hierdurch ergebenst, zum Aufbau eines Institutes für Vorgeschichte Räumlichkeiten – möglichst zwei Räume, sonst vorläufig einen Raum – zur Verfügung zu stellen. (UAK Zug. 9/45)

      Die Köln-Bonner-Eisenbahngesellschaft musste ein neues Verwaltungsgebäude bauen, sodass die Villa, in der bis dahin die Verwaltung untergebracht war, frei wurde. Am 19.7.1928 bot man sie der Universität als Mietobjekt an. (UAK Zug. 9/45) Das Gebäude war ein sogenanntes «herrschaftliches Etagenhaus» (UAK Zug. 9/45) und sollte für eine Monatsmiete von 1500 Mark ab dem 1. April 1929 frei sein, wie der Makler Burkhart am 8.11.1928 der Universität mitteilte.

      Allerdings sah es am 10.11.1928 erst einmal so aus, als habe die Universität doch keine neuen Räume nötig, Makler Burkhart zog sich zurück.

      Der Kuratoriumsvorsitzende Geheimrat Prof. Dr. Christian Eckert war jedoch anderer Auffassung und schrieb schon am 13.11.1928 an den Oberbürgermeister, dass neue Räume dringend erforderlich seien und dass man doch mit dem Immobilienmakler Verhandlungen aufnehmen solle. (UAK Zug. 9/45) Er bat darum, eine andere Maklerfirma «abzustossen» (UAK Zug. 9/45), um mit Burkhart wegen der Anmietung verhandeln zu können ... ohne zu fürchten, mit den anderen Makler-Firmen Provisionsschwierigkeiten zu bekommen. (UAK Zug. 9/45)

      Die andere Immobilienfirma Bodewig und Schütz hatte das Haus Ubierring 11 zum Verkauf angeboten, so das keine Bedenken bestanden, nun mit der Firma Burkhart zu verhandeln. Die Universität selber hatte kein Kaufinteresse.

      In seiner Offerte vom 30.11.1928 beschrieb Burkhart das Haus am Ubierring: Es handelte sich um ein, für damalige Zeiten, modernes Etagenhaus mit vier Etagen zu jeweils acht Räumen, Küche und Bad sowie einer Etage mit fünf Räumen. Die Heizung war im Souterrain. An monatlicher Miete wurden 1500 Mark verlangt. Die Mietdauer sollte für 26 Monate sein ab April 1929.

      Die Maklergebühr wurde mit drei Prozent vom Mietzins für diesen Zeitraum angesetzt, was 1170 Mark betrug. Diese Gebühr stellte Burkhart am 18.April 1929 der Universität in Rechnung. (UAK Zug. 9/45)

      Das Hochbauamt der Stadt Köln besichtigte das Haus Ubierring 11 am 22.12.1928 und kam zu dem Schluss: Die Konstruktionsart des Hauses lässt den Ausbau einer Reihe von nichttragenden Wänden in den einzelnen Stockwerken zu, sodass gemäss beiliegender Planskizze in den einzelnen Stockwerken einige grössere Räume geschaffen werden können. (UAK Zug. 9/45)

      Drei Räume konnten so zu einem von 61qm Grundfläche zusammengefasst werden, daran schloss sich ein Dozentenzimmer mit 30qm und ein Assistentenzimmer mit 16qm an. Eine Hausmeisterwohnung im Anbau von sechs Räumen konnte in einen grösseren Raum ‡ 34qm, ein Dozentenzimmer mit 20qm und ein Assistentenzimmer mit 11qm umgewandelt werden. Die Decken waren mit 500–540 kg Nutz- und Eigenlast berechnet und für Institutszwecke, gleichzeitiger Aufenthalt mehrerer Menschen, Bücherregale, geeignet.

      Das Hochbauamt wies jedoch auch darauf hin, dass die Räume stark verwohnt seien und die Instandsetzung sowie der Ausbau der Wände zu ziemlich hohen Kosten führen könnte. Ausserdem gab es zu bedenken, dass nach Beendigung des Mietverhältnisses, laut Mietvertrag, die Räume wieder in den vorherigen Zustand zu versetzen seien, was wahrscheinlich noch höhere Kosten verursachen würde, wie jetzt die Herrichtung für Universitätszwecke.(UAK Zug. 9/45) Der Kostenvoranschlag des Hochbauamtes für die Einrichtung der Räume im Haus Ubierring 11 im Sinne der Belange der Universitätsinstitute belief sich auf 25.000 Mark. Die Zurückversetzung in den ursprünglichen Zustand bei Auszug der Universitätsinstitute wurde mit 10.000 Mark veranschlagt. (UAK Zug. 9/45)

      Am 23.2.1929 erklärte sich der Hausbesitzer J.C. Renckens bereit, das Haus auf drei Jahre fest der Universität zu vermieten.(UAK Zug. 9/45)

      Am 8.3.1929 teilte das Kuratorium J.C. Renckens unter Anderem mit, welche Institute im Haus untergebracht werden sollen: Das Institut für internationales Recht und das Kriminalwissenschaftliche Institut im Erdgeschoss. Das Industrie-Seminar sollte das erste Obergeschoss erhalten, das musikwissenschaftliche Seminar das zweite Obergeschoss, das dritte Obergeschoss stand noch zur Verfügung und für das neu zu begründende Institut für Vorgeschichte war das Dachgeschoss vorgesehen. (UAK Zug. 9/45)

      Am 2.4.1929 wurde der erste Vorsitzende des Kuratoriums der Universität, der Oberbürgermeister Dr. Konrad Adenauer, gebeten, der geplanten Anmietung zuzustimmen: In dem Haus Ubierring 11 sollen untergebracht werden: ...5.) das Institut für Vorgeschichte, das neu gegründet werden soll, und mit einer halben Etage des Dachgeschosses auskommt... Die Kostenfrage wäre so zu lösen, dass der im abgelaufenen Jahre am städtischen Zuschuss ersparte Kredit, in Anwendung des §102 Z 2 der Universitätssatzung, ... einem Ausgleichsfond zugeführt würde. Dieser am städt.


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