Wie das Leben so spielt. Karl Zbigniew Grund
Читать онлайн книгу.ist schneeweiß. Er lässt sich wieder auf den Stuhl fallen. Frank schnappt sich erneut den Löffel. Okay, aber nur ganz wenig, sonst kippt er uns noch um. Das Zeug ist echt ein Hammer, ruft Roger aus dem Klo. Auch er hat kurz gekotzt und klatscht sich jetzt kaltes Wasser ins Gesicht. Stefan bindet sich selber den Arm ab. Als Frank ihm die Spritze ansetzt, dreht er kurz den Kopf weg. Frank drückt ab. Roger übernimmt die Spritze und spült sie durch. Die Einstichwunde an seinem Hals blutet immer noch nach. Er drückt etwas Klopapier darauf. Peter hat jetzt mit seinem Kopf endgültig die Tischkante erreicht. Er reißt sich wieder hoch, atmet tief durch und versucht seine Augen zu öffnen, was ihm nicht ganz gelingt.
Plötzlich sinkt Stefan langsam zu Boden. Frank, der sich seit fünf Minuten eine Zigarette dreht, schaut verwundert zur Seite. Ich glaube, es war doch zu viel für den Kleinen, sagt er und steht langsam auf. Was ist los?, fragt Peter, der seine Augen immerhin auf Halbmast halten kann. Der Kleine hat sich hingelegt, er verträgt eben nichts. Frank beugt sich über Stefan und fühlt ihm den Puls. Scheiße, ich fühl überhaupt nichts, flüstert er. Er schlägt Stefan zweimal kräftig ins Gesicht. Keine Reaktion. Jetzt erhebt sich auch Roger vom Stuhl, hat aber Schwierigkeiten sein Gleichgewicht zu halten.
Stefans Gesicht hat inzwischen einen bläulichen Schimmer angenommen. Der geht uns kaputt, sagt Roger. Wir müssen Licht drücken, er muss ins Krankenhaus. Quatsch, hier wird kein Licht gedrückt, sagt Frank, dann sind wir nämlich alle dran. Ich versuche es mal mit Beatmung. Knall ihm doch eine Kochsalzlösung rein, das soll helfen, bemerkt Peter. Er versucht ebenfalls aufzustehen, fällt aber wieder zurück. Roger eilt zum Waschbecken und setzt Wasser auf. Frank beugt Stefans Kopf etwas nach hinten, öffnet seinen Mund und bläst ihm seine Atemluft hinein. Er wiederholt den Vorgang einige Male. Roger hat zwischenzeitlich eine Kochsalzlösung aufgezogen. So, jetzt muss er aber langsam in die Gänge kommen, sagt er, sonst kriegen wirklich Probleme. Stefan bewegt sich nicht. Er zeigt keine Reaktion. Scheiße, der kratzt uns ab, sagt Roger, wir müssen Licht drücken. Wir müssen gar nichts, sagt Frank etwas lauter, der wird schon wieder. Und wenn nicht, dann hat er eben Pech gehabt. Versuch es mal mit Herzmassage, bemerkt Peter mit schwerer Zunge. Frank beginnt erneut mit der Beatmung, zwischendurch drückt er mit beiden Händen auf Stefans Herz. Nach wenigen Minuten ist er in Schweiß gebadet. Roger löst ihn ab. Peter taumelt zum Klo und kotzt sich erneut die Seele aus dem Leib. Danach klatscht er sich kaltes Wasser ins Gesicht.
So, jetzt zeige ich euch mal wie das geht, sagt er und löst Roger ab. Nach kurzer Zeit braucht auch er eine Pause. Draußen ist mir das schon mal passiert, sagt Peter während er sich eine Zigarette dreht, da ist uns einer in der Wohnung abgenippelt. Den haben wir dann in einen Teppich eingerollt und im See versenkt. Das war aber nicht so gut – vier Jahre habe ich mir dafür gefangen. Hier haben wir aber keinen Teppich und auch keinen See, sagt Frank. Er setzt sich zum Peter an den Tisch und wischt sich mit einem Handtuch den Schweiß vom Gesicht.
Roger bemüht sich weiterhin um Stefan. Nach einer Weile gibt Stefan dann endlich einen kläglichen und röchelnden Laut von sich. Na also, sagt Frank, wir haben ihn wieder. Wurde auch Zeit. Ich glaub, ich bin jetzt wieder stocknüchtern. Der Kleine kriegt nichts mehr. Das ist nichts für Kinder, stellt Peter fest. Frank geht langsam zum Waschbecken und schaut in den Spiegel. Mir hat er auch den ganzen Turn versaut, ruft er vom Klo aus. Stefan öffnet seine Augen. Erstaunt blickt er um sich. Was ist los? Ist was passiert? Nichts ist passiert, sagt Roger, es war nur etwas zu viel für dich. Wir haben uns schon Sorgen gemacht.
Peter greift sich erneut den Löffel. Was ist, Frankyboy?, ruft er. Komm an den Tisch, alter Knabe, ich glaube, wir haben uns jetzt einen fetten Knaller verdient.
Heimweg
Schritt auf Schritt
gehe ich meinen Weg
in mein albgeträumtes Land
der Dunkelheit und Stille
gehe ich endlich heim
zu mir selbst
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