Der Eroberer. Paul Weidmann

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Der Eroberer - Paul Weidmann


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der Nationalgeschichte glänzen zu lassen. In der ersten Hitze wollte ich einen ganzen Band von den Sitten und Gebräuchen der Deutschen schreiben; aber endlich habe ich bey kälterm Blut meine Leser begnadigt, und mich auf einige Kleinigkeiten beschränkt. Welche großmüthige Gefälligkeit von einem Kommentar! Oft bin ich willens meine Leser fühlen zu lassen, was es ist, ein Kommentar zu heissen. Der Dichter geht hier mit einem magischen Sprunge von einer modernen Schlacht in eine Altdeutsche über, und verändert nach seinem Belieben die Namen selbst. Adelreich ist Eduard, und die übrigen sind seine Obersten.

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      Sie liessen einen Deutschen und e

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Die Schrift heißt diesen König Tharaka, der sich zur Zeit Senacherib Königs der Assyrier furchtbar machte.

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Das Trauerspiel Mahomet oder der Fanatismus ward vom Voltaire dem Pabste zugeeignet.

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Da alle neuen Geburten Nachahmer finden; so werden vermuthlich einige Dichterlinge hastig über dieses lächelnde Fach herfallen; ich will Ihnen also durch einen kleinen Auszug aus einem poetischen Kochbuch Anleitung zu einer Phantasie geben. Man nimmt Geflügel Rindfleisch, Zwiebeln, Knoblauch, viel Gewürz, läßt alles in einem reinen Topf wohl verkochen, und diese Kraftbrühe heißt Phantasie. Zu oft darf man nicht solche Speisen geniessen, sie geben Anlage zum gelehrten Podagra.

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Sieh von Korneille das Trauerspiel Cid. Der sechste und siebente Auftritt enthält den Stoff der Parodie. Diego wird von seinem Gegner durch eine Maulschelle entehrt, zieht den Degen, wird entwafnet, und beseufzet seine Schande. Sein Sohn Roderich übernimmt die Rache.

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Den Musen sey Dank! Ich hasche mit Begierde diese gewünschte Gelegenheit mein bischen Belesenheit in der Nationalgeschichte glänzen zu lassen. In der ersten Hitze wollte ich einen ganzen Band von den Sitten und Gebräuchen der Deutschen schreiben; aber endlich habe ich bey kälterm Blut meine Leser begnadigt, und mich auf einige Kleinigkeiten beschränkt. Welche großmüthige Gefälligkeit von einem Kommentar! Oft bin ich willens meine Leser fühlen zu lassen, was es ist, ein Kommentar zu heissen. Der Dichter geht hier mit einem magischen Sprunge von einer modernen Schlacht in eine Altdeutsche über, und verändert nach seinem Belieben die Namen selbst. Adelreich ist Eduard, und die übrigen sind seine Obersten.

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Sie liessen einen Deutschen und einen gefangenen Römer fechten, und der Ausschlag des Zweykampfes war ihre Weissagung.

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Iberier, Spanier als Bundesgenossen Roms vertreten hier auch einen Theil der Feinde.

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Alrunen sind Weissagerinnen, und kluge Weiber, die sie bey Krankheiten und Staatsgeschäften zu Rath zogen.

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Der Vollmond war die gewöhnliche Zeit ihrer Schlachten.

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Caßius Longinus ward von dem Führer der Tiguriner geschlagen.

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Der Feldherr der Cimbrer schlug den Aurelius Scaurus.

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Marius vermied eine Schlacht. Die Ambrionen wurden so dreist, daß sie gegen Rom zogen, und die Römer spöttisch fragten, ob sie nichts an ihre Weiber zu bestellen hätten?

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Die beiden Brenner und Hermann sind berühmte Helden der Deutschen.

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Der Othinsbecher ward beym Siegesmahle getrunken.


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