Verloren . Блейк Пирс

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Verloren  - Блейк Пирс


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Verständnis und Diskretion überflutet.

      „Ich danke Ihnen”, sagte sie.

      Dann verließ sie eilig das Gebäude, stieg in ihr Auto und fuhr nach Hause.

      *

      Als sie sich ihrem Haus in einer ruhigen Gegend von Fredericksburg näherte, stellte sie erleichtert fest, dass der Kastenwagen des FBIs tatsächlich noch da war. Riley wusste, dass ein weiterer Wagen in der Allee hinter dem Haus stationiert war. Obwohl unmarkiert, waren die Fahrzeuge schwerlich unauffällig. Doch daran konnte man nichts ändern.

      Riley parkte ihr Auto in der Auffahrt, lief zum Kastenwagen hinüber und schaute durch das offene Beifahrerfenster hinein.

      Auf den Vordersitzen saßen zwei junge Agenten—Craig Huang und Bud Wigton. Rileys Laune besserte sich ein wenig. Sie hatte von beiden Agenten eine hohe Meinung, und mit Huang hatte sie in letzter Zeit des öfteren zusammengearbeitet. Als er neu ans BAU kam, war Huang zunächst für Rileys Geschmack ein bisschen zu draufgängerisch gewesen, doch in kürzester Zeit war er zu einem exzellenten Agenten herangewachsen. Wigton kannte sie nicht so gut, doch er hatte einen exzellenten Ruf.

      „Irgendetwas los?” fragte sie Riley durch das offene Fenster.

      „Absolut gar nichts”, sagte Huang.

      Huang klang gelangweilt, doch Riley fühlte sich erleichtert. Was sie betraf, bedeutete keine Neuigkeiten definitiv gute Neuigkeiten. Doch war es zu schön, um wahr zu sein?

      „Stört es Sie, wenn ich mich mal im Inneren umschaue?” fragte Riley.

      „Seien Sie unser Gast”, sagte Huang.

      Die Schiebetür des fensterlosen Kastenwagens öffnete sich, und Riley trat ein. Im Inneren des Vans traf sie auf Grace Lochner, eine weitere Agentin, die wie Riley wusste, am BAU ebenso einen ausgezeichneten Ruf genoß. Lochner saß vor einer Ansammlung von Bildschirmen. Mit einem Lächeln drehte sie sich zu Riley um.

      „Was machst du hier so?” fragte Riley.

      Lochner zeigte auf einige Bildschirme, die Luftbilder der näheren Umgebung anzeigten und schien dabei begierig, die ihr zu Verfügung stehende Technik vorzuführen. Sie sagte, „Das sind live Satellitenbilder, die innerhalb einer Meile jeden zeigen, der kommt oder geht. Niemand nähert sich uns, ohne dass wir es bemerken.”

      Lochner fügte lachend hinzu, „Ich bin froh, dass du in einer ruhigen Gegend wohnst. So gibt es nicht so viel, auf das wir achten müssten.”

      Sie zeigte auf einige weitere Bildschirme, die Straßenansichten zeigten.

      Sie sagte, „Wir haben in der Nachbarschaft Kameras versteckt, um zu überwachen, was im Detail passiert. So können wir die Kennzeichen aller Fahrzeuge überprüfen, die sich uns nähern.”

      Es knackte und aus der Gegensprechanlage ertönte eine Stimme.

      „Habt ihr Besuch?”

      Lochner antwortete, „Agentin Paige ist vorbeigekommen, um Hallo zu sagen.”

      Die Stimme sagte, „Hallo, Agentin Paige. Hier spricht Agent Cole, aus dem Fahrzeug, das hinter Ihrem Haus stationiert ist. Die Agenten Cypher und Hahn sind auch bei mir.”

      Riley lächelte. Das waren alles bekannte Namen von angesehenen Agenten.

      Riley sagte, „Ich bin glücklich, Sie an Bord zu haben.”

      „Machen wir doch gern,” sagte Agent Cole.

      Riley war von der reibungslosen Kommunikation zwischen den beiden Fahrzeugen beeindruckt. Sie konnte den Kastenwagen hinter ihrem Haus auf einigen von Lochners Bildschirmen erkennen. Offensichtlich konnte keinem der beiden Teams etwas passieren, ohne dass die anderen es augenblicklich wüssten.

      Auch mit dem vorhandenen Waffenarsenal an Bord des Wagens war Riley zufrieden. Das Team verfügte über genügend Waffengewalt, um notfalls eine kleine Armee abzuwehren.

      Doch fragte sie sich immer noch—reichte es, um Shane Hatcher aufzuhalten? Sie verließ das Fahrzeug, lief auf ihr Haus zu und versicherte sich, dass es keinen Grund gäbe, sich zu sorgen. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass selbst ein Shane Hatcher ein solch hohes Sicherheitsniveau bezwingen könnte. Dennoch, sie konnte nicht aufhören an die SMS zu denken, die sie vorhin erhalten hatte.

      „Du kannst nicht behaupten, ich hätte dich nicht gewarnt.”

      KAPITEL VIER

      Als Riley ihr Haus betrat, erschien ihr die Leere, die dort herrschte, unheimlich.

      „Ich bin zuhause”, rief sie.

      Niemand antwortete.

      Wo sind denn alle? Ihre Sorge schlug in Panik um.

      War es möglich, dass Shane Hatcher sich an den Sicherheitsvorkehrungen vorbeigeschlichen hatte?

      Riley fiel es schwer, nicht daran zu denken, was passiert sein könnte, wenn dem so wäre. Ihr Puls und ihr Atem beschleunigen sich als sie zum Familienzimmer eilte.

      Alle drei Kinder—April, Liam, und Jilly—waren dort. April und Liam spielten Schach und Jilly ein Videospiel.

      „Habt ihr mich gar nicht gehört?” fragte sie.

      Alle drei schauten sie mit leerem Blick an. Offensichtlich hatten sie sich alle sehr auf ihre Tätigkeiten konzentriert.

      Sie wollte gerade fragen, wo Gabriela war, als sie die Stimme ihrer Haushaltshilfe hinter sich hörte

      „Sind Sie zuhause, Señora Riley? Ich war unten und dachte, ich hörte Sie nach hause kommen.”

      Riley lächelte die kräftige Frau aus Guatemala an.

      „Ja, ich bin gerade erst zur Tür reingekommen”, sagte sie, und das Atmen schien ihr schon leichter.

      Mit einem begrüßenden Nicken und einem Lächeln drehte sich Gabriela auf dem Absatz um und lief in Richtung Küche.

      April blickte von ihrem Spiel mit Liam auf.

      „Ist alles okay, Mama? Du siehst irgendwie beunruhigt aus.”

      „Mir geht es gut”, sagte Riley.

      April widmete ihre Aufmerksamkeit wieder dem Spiel.

      Riley staunte für einen Moment, wie erwachsen ihre fünfzehnjährige Tochter wirkte. April war schmal, groß und dunkelhaarig, und sie hatte Rileys nußbraune Augen. In den letzten Monaten hatte April mehr lebensbedrohliche Gefahren überstanden, als es andere Menschen in ihrem ganzen Leben mussten. Dennoch schien es ihr momentan sehr gut zu gehen.

      Riley schaute zu Jilly hinüber, einem kleineren Mädchen mit olivfarbener Haut und großen dunklen Augen. Riley war dabei, sie zu adoptieren. In diesem Moment saß Jilly vor einem großen Bildschirm und jagte Bösewichte in die Luft. Riley runzelte ein wenig die Stirn. Sie mochte keine gewalttätigen Videospiele. Ihrem Verständnis nach stellen sie Gewalt, insbesondere Schießereien, sowohl zu attraktiv, als auch zu sauber dar. Sie glaubte, dass sie insbesondere auf Jungs einen schlechten Einfluss ausübten.

      Dennoch vermutete Riley, dass diese Spiele im Vergleich zu Jillys persönlichen Erfahrungen eher harmlos waren. Immerhin hatte diese Dreizehnjährige sehr reale Schrecken überlebt. Als Riley Jilly fand, hatte sie aus lauter Verzweiflung versucht, ihren Körper zu verkaufen. Dank Riley hatte Jilly jetzt die Chance auf ein besseres Leben.

      Liam schaute vom Schachbrett auf.

      „Hey, Riley. ich habe mich gefragt …”

      Er zögerte bevor er die Frage stellte.

      Liam war der Neuzugang im Haus. Riley plante nicht, den großen schlaksigen Jungen mit den roten Haaren und blauen Augen zu adoptieren. Sie hatten ihn allerdings vor seinem betrunkenen Vater gerettet, der ihr verprügelt hatte.


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