Gesammelte Werke. Джек Лондон

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Gesammelte Werke - Джек Лондон


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Wagen zu verwandeln, der schrecklich und drohend sich wie ein gewaltiger Berg über ihm erhob und fauchend und kreischend Feuer spie. Ein andermal verfolgte er mit den Augen einen hoch in der blauen Luft über ihm schwebenden Habicht, der sich beim Hinunterstoßen ebenfalls in den allgegenwärtigen Wagen verwandelte, oder er glaubte im Käfig des schönen Schmitt zu sein. Draußen hatten sich die Leute versammelt, und er wußte, ein Kampf stände bevor. Er beobachtete die Tür, durch die der Gegner eintreten sollte. Sie öffnete sich, und der fürchterliche Wagen wurde hineingeschoben. Das wiederholte sich unzähligemal, aber jedesmal war der Schreck so groß wie das erstemal.

      Endlich kam der Tag, wo der letzte Verband, die letzte Binde abgenommen wurde. Es war ein großer Festtag für ganz Sierra Vista, deren Bewohner sich um Wolfsblut versammelt hatten. Der Herr kraute ihm die Ohren, und Wolfsblut grollte sein Liebeslied. Die Frau des Gebieters nannte ihn »den lieben, guten Wolf,« welcher Name beifällig von den andern Frauenzimmern aufgenommen wurde. Er versuchte, sich auf die Füße zu stellen, allein immer wieder fiel er aus allzu großer Schwäche zurück. Er hatte so lange gelegen, daß seine Muskeln alle Spannkraft verloren hatten und alle Kraft daraus verschwunden war. Er fühlte sich über seine Schwäche ein wenig beschämt, als sei er in dem Dienst, den er den Menschen schuldete, schlaff geworden. Darum machte er heroische Anstrengungen, sich zu erheben, und endlich stand er schwankend und taumelnd auf allen Vieren.

      »Der liebe, gute Wolf!« riefen die Frauenzimmer im Chor. – Richter Scott blickte sie triumphierend an.

      »Da habt ihr's! Was ich euch immer gesagt habe! Kein bloßer Hund hätte das vollbringen können, was er getan hat. Er ist ein Wolf!«

      »Ein lieber, guter Wolf!« verbesserte die Frau des Richters.

      »Ja, ein lieber, guter Wolf,« stimmte der Richter ein, »und das soll fortan mein Name für ihn sein.«

      »Er wird wieder gehen lernen müssen,« bemerkte der Doktor, »also mag er gleich damit beginnen. Es wird ihm nichts schaden. Wir wollen ihn hinausbringen.«

      Und hinaus schritt er wie ein König, ganz Sierra Vista im Gefolge. Er war sehr schwach, und als er den Rasen erreichte, legte er sich nieder und ruhte eine Weile aus. Dann setzte sich der Zug wieder in Bewegung, als die Spannkraft wieder in seine Muskeln kam, und das Blut lebhafter in seine Adern zu kreisen begann. Die Ställe wurden erreicht, und dort lag in der Tür Collie, und ein halbes Dutzend dickbäuchiger Hündchen spielte in der Sonne um sie herum. Wolfsblut blickte sie mit verwunderten Augen an. Collie knurrte warnend, und er hielt sich vorsichtig in der Entfernung. Der Herr schob ein watschelndes Junges mit dem Fuße näher zu ihm hin. Mißtrauisch sträubte er das Haar, aber der Herr sprach ihm freundlich zu, daß alles richtig und in Ordnung sei. Doch Collie, die von einem der Frauenzimmer gehalten wurde, knurrte ihn argwöhnisch und unfreundlich an, daß nicht alles richtig und in bester Ordnung sei. Das Hündchen stand breitbeinig vor ihm. Wolfsblut spitzte die Ohren und betrachtete es neugierig. Dann näherte er seine Nase der des Jungen und fühlte das warme Zünglein an seiner Schnauze. Auch er streckte die Zunge aus – er wußte nicht warum – und leckte dem Hündchen das Gesicht. Lauter Jubel und schallendes Händeklatschen begrüßten sein Tun. Er war überrascht und sah sich verwundert um. Dann überkam ihn von neuem die Schwäche, er legte sich nieder, spitzte die Ohren, drehte den Kopf zur Seite und blickte das Hündchen an. Auch die andern Kleinen kamen zu Collies Entsetzen herbeigewackelt, und er ließ es gravitätisch geschehen, daß sie auf ihm herumkletterten und Purzelbäume schossen. Zuerst zeigte er bei dem Jubel der Umstehenden ein wenig von der alten, linkischen Verlegenheit, aber auch diese verschwand, als die Hündchen fortfuhren, ihn zu zausen und mit ihm Possen zu treiben, und so lag er mit halbgeschlossenen, geduldigen Augen im Halbschlummer in der Sonne da.

      Der Seewolf

       Inhaltsverzeichnis

       Erstes Kapitel

       Zweites Kapitel

       Drittes Kapitel

       Viertes Kapitel

       Fünftes Kapitel

       Sechstes Kapitel

       Siebtes Kapitel

       Achtes Kapitel

       Neuntes Kapitel

       Zehntes Kapitel

       Elftes Kapitel

       Zwölftes Kapitel

       Dreizehntes Kapitel

      Erstes Kapitel

       Inhaltsverzeichnis

      ich weiß kaum, wo beginnen, wenn ich zuweilen auch im Scherz Charley Furuseth alle Schuld gebe. Er besaß ein Sommerhaus in Mill Valley, bezog es aber nur, wenn er sich die Wintermonate vertreiben und Nietzsche und Schopenhauer lesen wollte. Kam der Sommer, so zog er ein heißes, staubiges Dasein in der Stadt mit unablässiger Arbeit vor. Wäre es nicht meine Gewohnheit gewesen, ihn allwöchentlich zum Wochenende zu besuchen, so hätte ich mich eben an jenem Montagmorgen im Januar nicht auf den Wassern der Bucht von San Franzisko befunden.

      Das Schiff, auf dem ich mitfuhr, bot alle Sicherheit. Die Martinez war eine neue Dampffähre, die ihre vierte oder fünfte Fahrt auf der Route Sausalito-San Franzisko zurücklegte. Aber der dichte Nebel, der die Bucht wie mit einer Decke überzog, war gefahrdrohend. In der Tat erinnere ich mich noch der sanften Erregung, mit der ich meinen Platz auf dem Oberdeck gerade unterhalb des Lotsenhauses eingenommen hatte, während die Geheimnisse des Nebels meine Phantasie umspannten.

      Ich dachte daran, wie bequem die Arbeitsteilung war, die mich der Mühe enthob, Nebel, Winde, Gezeiten und Schifffahrtskunde zu studieren, und mir doch erlaubte, meinen Freund jenseits der Bucht zu besuchen. Ich stellte Betrachtungen über den Vorteil der Spezialisierung des Menschen an. Das Sonderwissen eines Lotsen und eines Kapitäns genügte für viele Tausende, die ebensowenig von See und Schiffahrt verstanden wie ich. Und ich wiederum hatte es nicht nötig,meine Kräfte auf das Studium unzähliger Dinge zu verschwenden, sondern konnte mich auf einige wenige konzentrieren, wie augenblicklich auf eine Untersuchung der Stellung E. A. Poes zu der übrigen amerikanischen Literatur - worüber ich, nebenbei bemerkt, gerade einen Aufsatz in der Zeitschrift Atlantic geschrieben hatte.

      Als ich an Bord gekommen war, hatte ich beim Durchschreiten der Kajüte einen beleibten Herrn mit den Augen verschlungen, der in die Atlantic und offenbar gerade in meinen Aufsatz vertieft war.

      Ein Mann mit rotem Gesicht unterbrach meine Betrachtungen. Er warf geräuschvoll die Kajütentür hinter sich zu und stapfte schwerfällig aufs Deck. Der Rotgesichtige warf einen raschen Blick auf das Lotsenhaus, betrachtete den Nebel, stapfte hin und her (es sah aus, als hätte er Prothesen) und blieb endlich spreizbeinig und mit einem Ausdruck herber Freude im Gesicht neben mir stehen. Ich ging wohl nicht fehl in meiner Vermutung, daß er seine Tage auf dem Meere verbracht hatte.

      „Scheußliches


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