Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер

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Lederstrumpf - Джеймс Фенимор Купер


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armes Märchen, ich fürchte, das alles ist leichter gesagt als getan. Es ist das ein giftiges Gezücht von Gewürmen, und ihr Gift ist nicht vermindert und milder worden durch den Verlust Hist’s. Sehr froh bin ich, dass es Schlange gerade gelang, mit dem Mädchen sich zu retten, denn jetzt werden Zwei wenigstens glücklich sein, während, wenn er in die Hände der Mingo’s gefallen wäre. Zwei unglücklich und einem Dritten keineswegs so zu Mute gewesen wäre, wie es einem Zufriedenen ist.

      Jetzt erinnert Ihr mich an einen Teil meines Vorhabens, den ich beinahe vergessen hätte, Wildtöter. Judith trug mir auf, Euch zu fragen, was Ihr glaubt, dass die Huronen mit Euch tun würden, wenn Ihr nicht könntet losgekauft werden, und womit sie Euch am wirksamsten dienen könne? Ja, das war der wichtigste Teil des Auftrags – was sie tun könne, um Euch am wirksamsten zu dienen.

      So denkt Ihr, Hetty; aber daran liegt nichts. Junge Weiber sind geneigt, am meisten Wert auf das zu legen, was ihre Gefühle berührt – aber das ist einerlei, sei es, wie Ihr wollt, nur nehmt Euch in Acht, dass Ihr nicht die Vagabunden sich eines Canoe’s bemächtigen lasst. Wenn Ihr auf die Arche zurückkommt, sagt ihnen, sie sollen immer scharfe Wache, aber immer sich in Bewegung halten, ganz besonders bei Nacht. Es können nicht mehr viele Stunden vergehen, ohne dass die Truppen am Fluss von dieser Bande hören, und dann können Eure Freunde nach Unterstützung und Entsatz sich umsehen. Es ist nur ein Tagmarsch von der nächsten Garnison hierher, und rechte Soldaten werden nie müßig hinliegen, wenn der Feind in ihrer Nachbarschaft ist. Das ist mein Rat, und Ihr möget Eurem Vater und Hurry sagen: auf Skalpe Jagd machen, werde jetzt ein ärmliches Gewerbe sein, da die Mingo’s auf den Beinen und wach sind, und Nichts sie retten könne, bis die Truppen anlangen, als wenn sie einen tüchtigen Wassergürtel zwischen sich und den Wilden ziehen.

      Was soll ich Judith von Euch sagen, Wildtöter? Ich weiß, sie wird mich wieder zurück schicken, wenn ich ihr nicht die Wahrheit über Euch berichte.

      Dann sagt Ihr die Wahrheit. Ich sehe keinen Grund, warum Judith Hutter von mir nicht so gut die Wahrheit hören sollte, als eine Lüge. Ich bin ein Gefangener in den Händen der Indianer, und die Vorsehung allein weiß, was der Ausgang sein wird! Hört, Hetty – und er ließ die Stimme sinken und sprach noch heimlicher und noch mehr im Vertrauen, Ihr seid ein wenig schwachsinnig, muss man gestehen, aber Ihr versteht Euch ein Wenig auf Indianer. Hier bin ich in ihren Händen, nachdem ich einen ihrer mutigsten Krieger getötet, und sie haben versucht, mich durch Furcht vor den Folgen ihrer Rache zu bearbeiten, Euern Vater und alle in der Arche zu verraten. Ich verstehe die Spitzbuben so gut, als wenn sie alles geradezu mit ihren Zungen herausgesagt hätten. Sie halten mir die Lockungen der Habgier auf der einen und Furcht auf der anderen Seite vor, und glauben, die Ehrlichkeit werde zwischen beiden zu Fall kommen. Aber tut Eurem Vater und Hurry zu wissen, dass es vergeblich ist, Schlange weiß es schon.

      Aber was soll ich Judith sagen? Sie wird mich gewiss wieder zurück schicken, wenn ich ihr Gemüt nicht beruhige.

      Nun, sagt Judith dasselbe. Ohne Zweifel werden die Wilden ihre Martern versuchen, um mich zur Schwäche zu bringen und den Verlust ihres Kriegers zu rächen; aber ich muss mich gegen natürliche Schwäche zu behaupten suchen, so gut ich immer kann. Ihr könnt Judith sagen, sie solle sich um mich keinen Kummer machen – es wird hart kommen, das weiß ich, sintemalen eines weißen Mannes Gaben nicht dahin gehen, unter Martern zu prahlen und zu singen, denn er empfindet in der Regel am wenigsten, wenn er am ärgsten leidet – aber Ihr mögt ihr sagen, sie solle sich keinen Kummer machen. Ich denke, ich werde es schon zu ertragen wissen; und sie darf sich darauf verlassen, mag ich auch noch sehr den Gleichmut verlieren, und ganz und gar bewähren, dass ich weiß bin durch Wimmern und Stöhnen und selbst durch Tränen, – doch werde ich nie so weit kommen, dass ich meine Freunde verrate. Wenn es daran geht, dass man mit glühenden Ladstöcken Löcher ins Fleisch brennt, und den Körper zerhackt, und das Haar mit den Wurzeln ausrauft, mag wohl die Natur die Oberhand gewinnen, was Ächzen und Klagen anbetrifft, aber damit wird der Triumph der Vagabunden enden; nichts Geringeres, als wenn ihn Gott den Teufeln Preis gibt, kann einen ehrlichen Mann seiner Farbe und seiner Pflicht untreu machen.

      Hetty hörte mit großer Aufmerksamkeit zu, und ihr mildes, aber sprechendes Gesicht verriet lebhafte Teilnahme an der so vorläufig geschilderten Todesqual des künftigen möglichen Dulders. Anfänglich schien sie verlegen, wie sie sich benehmen sollte; dann ergriff sie eine Hand Wildtöters und empfahl ihm dringend und liebevoll, ihre Bibel zu borgen und darin zu lesen, während ihn die Wilden mit ihren Martern peinigten. Als der Andre redlich gestand, dass das Lesen über sein Vermögen gehe, erbot sie sich sogar, bei ihm zu bleiben, und selbst diesen heiligen Dienst zu versehen. Das Anerbieten ward freundlich abgelehnt, und da Rivenoak im Begriff stand, wieder zu ihnen zu treten, bat Wildtöter das Mädchen, ihn zu verlassen, wobei er ihr jedoch nochmals einschärfte, denen in der Arche zu sagen, dass sie volles Vertrauen in seine Treue setzen sollten. Jetzt entfernte sich Hetty und näherte sich der Gruppe von Weibern mit solcher Zuversicht und Selbstbeherrschung, als wäre sie eine Eingeborne des Stammes. Andrerseits nahm der Hurone seinen Sitz neben dem Gefangenen wieder ein, und fuhr fort, ihm mit all der tückischen Schlauheit eines geübten indianischen Ratsmannes Fragen vorzulegen, während der andere seine List zu Schanden machte mit den Mitteln, die, wie man weiß, auch die wirksamsten sind, die Feinheit der anspruchsvolleren Diplomatie der Zivilisation zu vereiteln – oder sich in seinen Antworten auf die Wahrheit und die Wahrheit allein, beschränkte.

      Achtzehntes Kapitel.

      So starb sie. Nie wird sie erfahren

      Mehr Schmerz und Schmach; unfähig, dass sie trägt

      Die inn´re Last im Lauf von Monden, Jahren,

      Gleich kältern Herzen, bis ins Grab sie legt

      Das Alter. Ihre Tag’ und Freuden waren

      Kurz, aber schön, wie sie das Schicksal pflegt

      Nicht lang zu gönnen. Doch am Meeresstrand

      Schläft sie nun wohl, wo sie sich gern befand.

      Byron.

      Die jungen Männer, die bei Hetty’s plötzlichem Erscheinen auf Kundschaft waren ausgesandt worden, kehrten bald zurück mit dem Bericht, dass es ihnen nicht gelungen, irgend Etwas zu entdecken. Einer von ihnen war sogar am Strand bis an den Platz, der der Arche gegenüber lag, hingegangen, aber die Dunkelheit hatte dies Fahrzeug seinen Blicken gänzlich entzogen. Andre hatten in verschiedenen Richtungen sich umgesehen, und überall hatten sie nur die Stille der Nacht mit dem Schweigen und der Einsamkeit der Wälder vermählt gefunden.

      Man glaubte daher, das Mädchen sei, wie bei ihrem ersten Besuch und in einem ähnlichen Zweck, allein gekommen. Die Irokesen wussten nicht, dass die Arche das Castell verlassen hatte, und es waren mittlerweile Bewegungen im Plane, wenn nicht schon in wirklicher Ausführung begriffen, welche auch das Gefühl der Sicherheit mächtig verstärkten. Eine Wache ward daher ausgestellt, und alle außer den Schildwachen schickten sich zum Schlafe an.

      Man hatte hinlängliche Sorge getroffen, den Gefangenen sicher verwahrt zu halten, ohne ihm unnötige Leiden anzutun, und Hetty gestattete man, sich unter den indianischen Mädchen so gut sie konnte, eine Schlafstätte zu suchen. Die freundliche Dienstfertigkeit Hist’s fand sie freilich nicht, obwohl ihr Charakter nicht bloß gegen Unbilden und Gefangenschaft sie sicher stellte, sondern ihr auch eine Berücksichtigung und Achtung verschaffte, vermöge der sie, was Bequemlichkeit betraf, völlig den wilden aber gutmütigen Geschöpfen um sie her gleichgestellt wurde. Man gab ihr eine Haut, und sie machte sich selbst ihr Bett zurecht aus einem Haufen von Zweigen, ein wenig beiseite von den Hütten. Hier lag sie bald, wie alle um sie her, in tiefem Schlafe.

      Es waren jetzt dreizehn Männer bei der Truppe, und je drei auf einmal hielten Wache. Einer jedoch blieb im Schatten, nicht weit vom Feuer, zurück. Seine Obliegenheit war, den Gefangnen zu bewachen, dafür Sorge zu tragen, dass das Feuer nicht so aufflackerte, dass es den Platz beleuchtete, und doch es nicht ganz erlöschen zu lassen, und auf den Zustand des Lagers überhaupt ein wachsames Auge zu haben. Ein Zweiter ging von einem Strand zum anderen herüber


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