Jung führt Alt. Nikita Gribenko

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Jung führt Alt - Nikita Gribenko


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und erreicht werden. Ebenso kann dieser Aspekt auch aus einer anderen Perspektive betrachtet und abgeleitet werden: Können Arbeitnehmer sich beispielsweise nicht mit den vorgegebenen Zielen der Organisation oder ihrer Führungskräfte identifizieren, sinken Motivation und Produktivität deutlich. Auf der anderen Seite führen ähnliche Zielsetzungen zu einer stärkeren persönlichen Bindung und Verbundenheit seitens der Mitarbeitenden. Sollten Sie Zwischenschritte haben, die Sie persönlich weniger ansprechen, so beziehen Sie das darüberstehende primäre Hauptziel in Ihre Überlegungen mit ein – auf diese Art und Weise erhalten Sie die notwendige „Motivation“ für die anstehende Arbeit.

      R = realistic (realistisch)

      Der persönliche Ehrgeiz ist eine der stärksten Motivationen, welche uns zur Verfügung stehen. Individuelle Höchstleistungen und hochgesteckte Ziele sollten stets Ihr persönlicher Anspruch sein! Setzen Sie sich jedoch unrealistische Ziele, beispielsweise in Kürze Millionär, oder die beliebteste Führungskraft im ganzen Unternehmen zu sein, Finanzvorstand eines DAX-Konzerns zu werden oder Ähnliches, so werden der lange Weg und die mögliche Verfehlung Ihres Ziels Sie umso stärker demotivieren. Motivation und der persönliche Antrieb im Allgemeinen, unabhängig seines Ursprungs, sind auf allen Ihren Wegen eine unabdingbare, Sie antreibende Kraft. Schritt für Schritt zum Erfolg, lautet die wichtigste Regel für Sie! Schließen Sie nicht aus, im Vorstand eines großen Unternehmens tätig zu sein oder eine Position im Bürgermeisteramt zu bekleiden, erreichen Sie aber zunächst kleinere Ziele auf einem möglichen Weg nach oben und freuen Sie sich über jeden Schritt nach vorne. Ihre persönliche Motivation ist Ihr wichtigstes Gut, nutzen Sie es effizient und bedacht.

      T = time framed (terminiert)

      In einem Jahr, in 10 Jahren, pünktlich zur Rente? Setzen Sie sich für die Erreichung Ihrer Ziele präzise, aber realistische Fristen. Wann soll was auf welche Art und Weise eintreten? Ist die zeitliche Planung realistisch oder muss diese überdacht werden? Welche Zeit müssen Sie für Ihr Primärziel, aber vor allem für die einzelnen Teilziele einplanen? An welcher Stelle sehen Sie Risiken oder mögliche Herausforderungen auf Sie zukommen, sodass im Vorfeld kalkulierte zeitliche Puffer angebracht wären? Ein sehr wichtiger Bestandteil der SMART-Methode: die genaue und realistische Zeitplanung für Ihr Vorhaben.

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      Vereinzelt treten im privaten oder beruflichen Kontext Ziele auf, bei denen ein besonderer Fokus auf drei der fünf Elemente nach der SMART-Methode liegt. Hierbei handelt es sich um Ziele, beispielsweise eine bestimmte Position im Unternehmen oder der Erfolg in einem fachspezifischen Bereich. Bei dieser Abwandlung findet eine primäre Fokussierung auf die folgenden Aspekte:

      imageM = measurable

      imageR = realistic

      imageT = time framed

      Denken Sie in einem ruhigen Moment darüber nach, sicherlich werden Ihnen weitere Beispiele für Anwendungsmöglichkeiten einfallen.

      Ableitende Verhaltensanalyse

      Das Kapitel zur Zielsetzung in diesem Buch ist nicht der reinen persönlichen Zielsetzung Ihrer Person gedacht. Auf der einen Seite sollen Sie die Methode auf die eigenen Wünsche anwenden und diese zukünftig Schritt für Schritt entsprechend strukturiert und methodisch erreichen. Auf der anderen Seite bietet Ihnen das SMART-Modell eine vertiefende Erkenntnis über Ziele und die dafür notwendigen Handlungen, welche wir zum Wohle von etwas Größerem zu leisten bereit sind. Im Verlauf Ihrer beruflichen Laufbahn werden Sie mit Menschen konfrontiert sein, deren Verhalten Sie im Detail nur schwer deuten können. Personen, die ebenfalls an einem hierarchischen oder fachlichen Aufstieg innerhalb der Organisation arbeiten. Diese Personen arbeiten wie Sie an den eigenen Kompetenzen und entwickeln ihre persönlichen Fähigkeiten stetig weiter.

      Im Verlauf der Anwendung von verschiedenen Modellen zur Verhaltensanalyse wie beispielsweise DISG (dominant, initiativ, stetig, gewissenhaft) lernen Sie, sich anderen Personen anzupassen. Sie steuern bewusst Ihr Verhalten und die damit einhergehenden Aspekte und Auffälligkeiten. Mit gewissenhaften Mitarbeitenden bemühen Sie sich um keine tiefgehenden Gespräche, und einer stetigen Person stehen Sie auf einer zwischenmenschlichen Ebene stärker zur Seite. Ähnlich verhält es sich auch bei jenen Menschen, mit denen Sie früher oder später im Rahmen der Arbeit Kontakt haben werden oder sogar konkurrieren müssen. Seien Sie sich ihrer Fähigkeiten der individuellen Anpassung bewusst und vermeiden Sie voreilige Rückschlüsse auf deren allgemeines Verhalten. Es besteht das große Risiko, dass Sie sehen, was Sie sehen sollen – jedoch nicht sehen, was für Sie aktuell noch unbekannt ist. Sehen Sie die wahre Person vor Ihnen stehen oder sehen Sie ein an Sie oder die jeweilige Situation angepasstes Verhalten?

      Die Anwendung einer Zielfindungsmethode, beispielsweise SMART, ermöglicht es Ihnen jedoch, die verdeckten Intentionen des genannten Dritten aus einer anderen Perspektive zu betrachten und ableitend die wahren Verhaltenstendenzen zu erkennen. So spannend dieser Bereich in der Anwendung für Sie im ersten Moment klingt, so kompliziert und herausfordernd ist dieser in der praktischen Umsetzung. Nichtsdestotrotz sollen Sie bereits früh ein Gefühl hierfür entwickeln und sich nicht von Dritten täuschen lassen.

      Ich habe Ihnen die SMART-Methode um zwei Elemente erweitert, die Ziel-Mindmap und die Strukturanalyse. Ziele sind zumeist komplexer Natur und auf diversen Unterzielen und Zwischenetappen aufgebaut. Dieser Aufbau beinhaltet möglicherweise Alternativen, welche bei unvorhergesehenen Ereignissen oder von außen auf Sie einwirkenden Faktoren zum Vorschein treten. Zur besseren bildlichen Darstellung und dem grundlegenden Verständnis darüber ist es unabdingbar, Ihr Hauptziel zu differenzieren und sich der inneren Verflechtungen bewusst zu werden. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu sehr in beispielhafte Details eingehen. Im Folgenden sind beide Aufgabenstellungen beschrieben und leiten Sie auf diese Art und Weise zur eigenen praktischen Anwendung der SMART-Methode weiter.

      Ziel-Mindmap

      Ehe Sie sich daranmachen, Ihre individuellen Ziele nach der SMART-Methode zu formulieren und in Etappen zu gliedern, eine kleine und doch sehr entscheidende Hilfestellung für Sie vorweg. Unsere wahren Ziele, die darin verborgenen persönlichen Intentionen und notwendige Zwischenschritte werden uns oftmals erst im Prozess der Zielformulierung bewusst. Nehmen Sie sich für diese Aufgabe etwas Zeit und machen Sie sich im ersten Schritt allgemeine Gedanken. Notieren Sie alle Gedanken, die Ihnen zu Ihren Zielthemen in den Sinn kommen. Für den ersten Moment geht es darum, eine Übersicht über Ihre Gedanken zu erhalten, diese muss keine logische Reihenfolge haben, eine reine erste Gedankensammlung.

      Im zweiten Schritt finden die Strukturierung und Differenzierung Ihrer Ziele statt. Welche Teilziele beziehen sich in welcher Reihenfolge auf welches Primärziel? Gibt es bedeutende innere oder äußere Faktoren, die einzelne Etappen beeinflussen oder im Verlauf des Weges bedacht werden müssen? An welcher Stelle könnten – rein aus einer oberflächlichen Betrachtung – besonders große Herausforderungen auftreten? Stehen Sie in einzelnen Teilbereichen in Abhängigkeit von Dritten, dass sich etwas auf eine bestimmte Art und Weise entwickelt, worauf Sie keinen Einfluss nehmen können? Markieren Sie solche Stellen rot, diese Positionen bedürfen einer intensiven Betrachtung Ihrerseits. Je detaillierter Sie das große Ganze Ihrer Ziele verstehen, umso zielgerichteter und erfolgreicher können Sie darauf hinarbeiten. Genau an dieser Stelle begehen die meisten einen entscheidenden Fehler. Sie betrachten ihre Ziele nur oberflächlich, im Sinne von: „Ich kennen meine Ziele, ich weiß, was ich dafür zu tun habe.“

      Ein kleiner Vermerk meinerseits: Wenn Ihnen Ihre Ziele so klar vor Augen sind, sollte es Sie keine zehn Minuten kosten, diese bildlich und strukturiert in einer Mindmap darzustellen. Nehmen Sie sich diese Zeit, es sind sehr gut investierte Minuten.

      Teilbereich I


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