Zürcher Bibel. Ulrich Zwingli
Читать онлайн книгу.Von Angesicht zu Angesicht hat der Herr aus dem Feuer heraus mit euch geredet auf dem Berge -
5. ich aber stand damals zwischen dem Herrn und euch, um euch die Worte des Herrn zu verkünden; denn ihr waret voll Furcht vor dem Feuer und stieget nicht auf den Berg -, und er sprach:
6. Ich bin der Herr, dein Gott, der ich dich aus dem Lande Ägypten, aus dem Sklavenhause, herausgeführt habe;
7. du sollst keine andern Götter neben mir haben.
8. Du sollst dir kein Gottesbild machen, in keinerlei Gestalt, weder dessen, was oben im Himmel, noch dessen, was unten auf Erden, noch dessen, was in den Wassern unter der Erde ist.
9. Du sollst sie nicht anbeten und ihnen nicht dienen; denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Geschlecht an den Kindern derer, die mich hassen,
10. der aber Gnade übt bis ins tausendste Geschlecht an den Kindern derer, die mich lieben und meine Gebote halten.
11. Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.
12. Achte auf den Sabbattag, dass du ihn heilig haltest, wie dir der Herr, dein Gott, geboten hat.
13. Sechs Tage sollst du arbeiten und all dein Werk tun;
14. aber der siebente Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht; da sollst du keine Arbeit tun, weder du noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Sklave, noch deine Sklavin, noch dein Rind, noch dein Esel, noch all dein Vieh, noch der Fremdling, der innert deiner Tore ist, auf dass dein Sklave und deine Sklavin ruhen wie du.
15. Und sei dessen eingedenk, dass du Sklave gewesen bist im Lande Ägypten und dass der Herr, dein Gott, dich von dannen herausgeführt hat mit starker Hand und ausgerecktem Arm. Darum hat dir der Herr, dein Gott, geboten, den Ruhetag zu halten.
16. Ehre deinen Vater und deine Mutter, wie dir der Herr, dein Gott, geboten hat, auf dass du lange lebest und es dir wohl ergehe in dem Lande, das der Herr, dein Gott, dir geben will.
17. Du sollst nicht töten.
18. Du sollst nicht ehebrechen.
19. Du sollst nicht stehlen.
20. Du sollst nicht falsches Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
21. Du sollst nicht verlangen nach dem Weibe deines Nächsten und nicht begehren nach dem Hause oder Acker deines Nächsten, nach seinem Sklaven oder seiner Sklavin, nach seinem Rinde oder seinem Esel, nach irgend etwas, was dein Nächster hat.
22. Diese Worte redete der Herr auf dem Berge zu eurer ganzen Gemeinde, mitten aus dem Feuer, dem Gewölk und Dunkel, mit lauter Stimme, und weiter nichts. Und er schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln und gab sie mir.
23. ALS ihr aber die Stimme aus der Finsternis heraus hörtet, während der Berg im Feuer brannte, tratet ihr zu mir, alle Häupter eurer Stämme und eure Ältesten,
24. und sprachet: «Siehe, der Herr, unser Gott, hat uns seine Herrlichkeit und seine Grösse sehen lassen, und wir haben seine Stimme aus dem Feuer heraus gehört. Heute haben wir gesehen, dass Gott mit den Menschen reden kann, ohne dass sie sterben müssen.
25. Aber warum sollen wir jetzt sterben? Denn dieses grosse Feuer wird uns verzehren; wenn wir noch länger die Stimme des Herrn, unsres Gottes, hören, müssen wir sterben.
26. Denn wo wäre ein sterblicher Mensch, der wie wir die Stimme des lebendigen Gottes aus dem Feuer hätte reden hören und am Leben geblieben wäre?
27. Tritt du hinzu und höre alles an, was der Herr, unser Gott, reden wird, und du magst uns dann alles sagen, was der Herr, unser Gott, zu dir reden wird: wir wollen darauf hören und darnach tun.»
28. Als nun der Herr die Worte hörte, die ihr zu mir sagtet, sprach er zu mir: «Ich habe die Worte gehört, die dieses Volk zu dir geredet hat. Es ist alles gut, was sie geredet haben.
29. O dass ihr Herz so wäre, dass sie allezeit mich fürchten und meine Gebote halten wollten, damit es ihnen wohl erginge und ihren Kindern ewiglich!
30. Geh, sag ihnen: Kehret zurück zu euren Zelten!
31. Du aber tritt hierher zu mir, dass ich dir das ganze Gesetz kundtue, die Satzungen und Rechte, die du sie lehren sollst, dass sie darnach tun in dem Lande, das ich ihnen zu eigen geben will.»
32. So tut nun getreulich, wie euch der Herr, euer Gott, geboten hat, und weichet nicht zur Rechten noch zur Linken;
33. genau auf dem Wege, den euch der Herr, euer Gott, geboten hat, sollt ihr gehen, auf dass ihr am Leben bleibet und es euch wohl ergehe und ihr lange lebet in dem Lande, das ihr besetzen werdet.
1. UND dies ist das Gesetz mit den Satzungen und Rechten, die der Herr, euer Gott, geboten hat, euch zu lehren, dass ihr darnach tuet in dem Lande, dahin ihr ziehen werdet, um es zu besetzen,
2. auf dass du dein Leben lang den Herrn, deinen Gott, fürchtest und alle seine Satzungen und Gebote haltest, die ich dir gebe, du und deine Kinder und deine Kindeskinder, und also lange lebest.
3. So höre sie nun, Israel, und erfülle sie getreulich, auf dass es dir wohl ergehe und ihr euch überaus mehret, wie der Herr, der Gott deiner Väter, dir verheissen hat, in einem Lande, das von Milch und Honig fliesst.
4. Höre, Israel: der Herr, unser Gott, ist ein Herr.
5. Und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit aller deiner Kraft.
6. Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen dir ins Herz geschrieben sein,
7. und du sollst sie deinen Kindern einschärfen und sollst davon reden, wenn du in deinem Hause sitzest und wenn du auf dem Wege gehst, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst.
8. Du sollst sie zum Denkzeichen auf deine Hand binden und sie als Merkzeichen auf der Stirne tragen,
9. und du sollst sie auf die Türpfosten deines Hauses schreiben und an deine Tore.
10. Wenn dich nun der Herr, dein Gott, in das Land bringt, von dem er deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat, dass er es dir geben wolle: grosse und schöne Städte, die du nicht gebaut hast,
11. Häuser voll von allerlei Gut, die du nicht gefüllt hast, ausgehauene Zisternen, die du nicht ausgehauen hast, Weinberge und Olivengärten, die du nicht gepflanzt hast, und wenn du davon issest und dich sättigst,
12. so hüte dich, dass du nicht des Herrn vergessest, der dich aus dem Lande Ägypten, aus dem Sklavenhause, herausgeführt hat.
13. Den Herrn, deinen Gott, sollst du fürchten, und ihm sollst du dienen und bei seinem Namen schwören.
14. Ihr sollt nicht andern Göttern nachgehen, von den Göttern der Völker rings um euch her -
15. denn ein eifersüchtiger Gott ist der Herr, dein Gott, in deiner Mitte -, dass nicht der Zorn des Herrn, deines Gottes, wider dich entbrenne und er dich vertilge von der Erde.
16. Ihr sollt den Herrn, euren Gott, nicht versuchen, wie ihr ihn versucht habt in Massa;
17. halten sollt ihr die Gebote des Herrn, eures Gottes, seine Verordnungen und Satzungen, die er dir gegeben hat,
18. und du sollst tun, was recht und gut ist vor den Augen des Herrn, auf dass es dir wohl ergehe und du in das schöne Land, das der Herr deinen Vätern zugeschworen, hineinkommest und es besetzest,
19. indem du alle deine Feinde vor dir her verjagst, wie der Herr verheissen hat.
20. WENN dich dann künftig dein Sohn fragt: «Was sollen denn die Verordnungen,