Zürcher Bibel. Ulrich Zwingli

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Zürcher Bibel - Ulrich Zwingli


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ist.

      17. Da brachten sie dem Joseph ihr Vieh, und er gab ihnen Brot dafür, für die Pferde, die Schafherden, die Rinderherden und die Esel. So versorgte er sie in jenem Jahr mit Brot um den Preis all ihres Viehs.

      18. Als dieses Jahr verflossen war, kamen sie im zweiten Jahre wieder und sprachen zu ihm: Wir können es unserm Herrn nicht verhehlen: das Geld ist zu Ende. Auch die Viehherden gehören unserm Herrn; so bleibt denn zur Verfügung unsers Herrn nichts mehr als unser Leib und unser Feld.

      19. Warum sollen wir vor deinen Augen zugrunde gehen, wir und unser Feld? Kaufe uns und unser Feld um Brot, so wollen wir samt unserm Felde dem Pharao dienstbar werden. Gib uns Saatgut, dass wir am Leben bleiben und nicht sterben und das Feld nicht veröde.

      20. So kaufte Joseph für den Pharao alles Ackerland in Ägypten auf; denn die Ägypter verkauften ein jeder seinen Acker, weil die Hungersnot sie hart drückte, und so ward das Land Eigentum des Pharao.

      21. Das Volk aber machte er ihm dienstbar von einem Ende Ägyptens bis zum andern.

      22. Nur das Ackerland der Priester kaufte er nicht; denn die Priester hatten vom Pharao ein festes Einkommen, und sie nährten sich von diesem Einkommen, das der Pharao ihnen gab; darum brauchten sie ihr Ackerland nicht zu verkaufen.

      23. Und Joseph sprach zum Volke: Damit habe ich euch und euer Ackerland heute für den Pharao gekauft; da habt ihr Saatgut, nun besät das Feld.

      24. Aber vom Ertrage müsst ihr dem Pharao den Fünften geben; die andern vier Teile sollen euer sein, das Feld zu besäen und damit ihr zu essen habt samt euren Hausgenossen und euren Kindern.

      25. Sie sprachen: Du hast uns das Leben erhalten; wenn wir nur Gnade finden vor unserm Herrn, so wollen wir gerne dem Pharao dienstbar sein.

      26. So machte Joseph dies zum Gesetz bis auf den heutigen Tag für das Ackerland der Ägypter, dass sie dem Pharao den Fünften geben müssen. Nur das Ackerland der Priester wurde nicht Eigentum des Pharao.

      27. ALSO blieb Israel im Lande Ägypten, im Lande Gosen; und sie setzten sich darin fest und mehrten sich und wurden sehr zahlreich.

      28. Und Jakob lebte noch siebzehn Jahre im Lande Ägypten, sodass die Zahl der Lebensjahre Jakobs 147 betrug.

      29. Als nun die Zeit kam, dass Israel sterben sollte, liess er seinen Sohn Joseph rufen und sprach zu ihm: Willst du mir einen Gefallen tun, so lege deine Hand unter meine Hüfte und erweise mir die Liebe und Treue, dass du mich nicht in Ägypten begräbst;

      30. sondern wenn ich mich nun zu meinen Vätern lege, so bringe mich aus Ägypten hinweg und begrabe mich in ihrer Grabstätte. Er sprach: Ich will tun, wie du gesagt hast.

      31. Er aber sprach: So schwöre mir! Und er schwur ihm. Da verneigte sich Israel zu Häupten des Bettes.

      1. Darnach begab es sich, dass dem Joseph berichtet ward: Siehe, dein Vater ist krank. Da nahm er seine beiden Söhne Manasse und Ephraim mit sich und kam zu Jakob.

      2. Und man meldete Jakob: Siehe, dein Sohn Joseph kommt zu dir. Da raffte sich Israel zusammen und setzte sich im Bette auf.

      3. Und Jakob sprach zu Joseph: Der allmächtige Gott erschien mir zu Lus im Lande Kanaan, segnete mich

      4. und sprach zu mir: «Siehe, ich will dich fruchtbar machen und dich mehren, will dich zu einer Gemeinde von Völkern machen und deinem Geschlechte dieses Land zum ewigen Besitze geben.»

      5. Und nun sollen deine beiden Söhne, die dir in Ägypten geboren wurden, ehe ich zu dir nach Ägypten kam, die meinen sein; wie Ruben und Simeon sollen Manasse und Ephraim mir gelten.

      6. Die Kinder aber, die du nach ihnen gezeugt hast, sollen dein sein; nach dem Namen ihrer Brüder sollen sie benannt sein auf ihrem Erbteil.

      7. Als ich aus Mesopotamien kam, starb mir Rahel im Lande Kanaan auf dem Wege, als es nur noch ein Stück weit bis Ephrath war, und ich begrub sie daselbst am Wege nach Ephrath - das ist Bethlehem.

      8. Als nun Israel die Söhne Josephs sah, sprach er: Wer sind diese?

      9. Joseph antwortete seinem Vater: Es sind meine Söhne, die Gott mir hier gegeben hat. Da sprach er: Bringe sie her zu mir, dass ich sie segne.

      10. Israels Augen aber waren vor Alter schwach geworden, sodass er nicht mehr sehen konnte. Und er führte sie nahe zu ihm hin; er aber küsste und umarmte sie.

      11. Da sprach Israel zu Joseph: Ich hätte nicht gedacht, dass ich dein Angesicht je wiedersehen würde; und nun hat Gott mich sogar deine Kinder schauen lassen.

      12. Dann zog sie Joseph von seinen Knieen zurück und verneigte sich mit dem Angesicht zur Erde.

      13. Darnach nahm Joseph die beiden, den Ephraim an seiner rechten Hand zur Linken Israels und den Manasse an seiner linken Hand zur Rechten Israels, und führte sie nahe zu ihm hin.

      14. Aber Israel streckte seine Rechte aus und legte sie auf Ephraims, des Jüngern, Haupt und seine Linke auf das Haupt Manasses, indem er die Arme kreuzte; Manasse war nämlich der Erstgeborne.

      15. Und er segnete Joseph und sprach: Der Gott, vor dem meine Väter Abraham und Isaak gewandelt, / der Gott, der mein Hirte gewesen mein Leben lang, bis auf diesen Tag, /

      16. der Engel, der mich aus aller Not erlöst hat: / er segne diese Knaben, dass in ihnen mein Name fortlebe / und der Name meiner Väter Abraham und Isaak, / dass sie wachsen und zahlreich werden auf der Erde.

      17. Als aber Joseph sah, dass sein Vater die rechte Hand auf Ephraims Haupt legte, missfiel es ihm, und er fasste seines Vaters Hand, um sie vom Haupte Ephraims auf Manasses Haupt zu legen;

      18. und Joseph sprach zu seinem Vater: Nicht also, mein Vater! dieser ist der Erstgeborne, lege deine Rechte auf sein Haupt.

      19. Aber sein Vater weigerte sich und sprach: Ich weiss, mein Sohn, ich weiss wohl. Auch dieser wird zu einem Volke werden, und auch er wird gross sein; aber sein jüngerer Bruder wird grösser sein als er, und sein Geschlecht wird eine Menge von Völkern werden.

      20. So segnete er sie an jenem Tage und sprach: Mit eurem Namen wird man in Israel Segen wünschen und sprechen: Gott mache dich wie Ephraim und wie Manasse! und gab damit Ephraim den Vorrang vor Manasse.

      21. Dann sprach Israel zu Joseph: Siehe, ich sterbe nun; Gott aber wird mit euch sein und wird euch wieder in das Land eurer Väter bringen.

      22. Und ich gebe dir als Vorzug vor deinen Brüdern einen Bergrücken (d. h. Sichem), den ich den Amoritern abgenommen habe mit meinem Schwert und Bogen.

      1. UND Jakob berief seine Söhne und sprach: Versammelt euch, dass ich euch verkünde, was euch am Ende der Tage begegnen wird.

      2. Kommet zusammen, ihr Söhne Jakobs, / und höret auf Israel, euren Vater! /

      3. Ruben, mein Erstgeborner bist du, / meine Kraft, der Erstling meiner Stärke; / überragend an Hoheit, überragend an Macht, /

      4. walltest du über wie Wasser, sollst der Erste nicht sein. / Denn du bestiegst deines Vaters Lager, / entweihtest damals das Bette, das du bestiegen. /

      5. Simeon und Levi sind Brüder, / Werkzeuge des Frevels sind ihre Waffen. /

      6. Ihrem Rat bleibe fern meine Seele, / mit ihrer Versammlung eine sich nicht mein Herz; / denn im Zorne töten sie Männer, / und im Mutwillen verstümmeln sie Stiere. /

      7. Fluch über ihren Zorn, dass er so heftig, / und über ihren Grimm, dass er so grausam ist! / Ich will sie zerteilen in Jakob, / will sie zerstreuen in Israel. /

      8. Juda, dich preisen deine Brüder! / Deine Hand packt die Feinde im Nacken, / vor dir neigen sich die Söhne deines Vaters. /

      9. Ein junger Löwe


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