Zürcher Bibel. Ulrich Zwingli
Читать онлайн книгу.das Trockene; dann wird das Wasser, das du aus dem Nil genommen hast, auf dem Trockenen zu Blut werden.»
10. Mose aber sprach zu dem Herrn: Ach Herr, ich bin kein beredter Mann; ich war es von jeher nicht und bin es auch jetzt nicht, seitdem du mit deinem Knechte redest, sondern schwerfällig ist mein Mund und meine Zunge.
11. Da sprach der Herr zu ihm: Wer hat dem Menschen den Mund geschaffen? oder wer macht ihn stumm oder taub oder sehend oder blind? Bin nicht ich es, der Herr?
12. So gehe nun hin: ich will mit deinem Munde sein und dich lehren, was du sagen sollst.
13. Er aber sprach: Ach Herr, sende doch, wen du senden willst.
14. Da ward der Herr zornig über Mose und sprach: Ist denn nicht dein Bruder Aaron da, der Levit? Ich weiss, dass er beredt ist. Sieh, schon ist er im Begriffe, dir entgegenzugehen, und wenn er dich sieht, wird er sich von Herzen freuen.
15. Rede also mit ihm und lege ihm die Worte in den Mund; ich aber will mit deinem und mit seinem Munde sein und euch lehren, was ihr tun sollt.
16. Er soll für dich zum Volke reden und dein Mund sein, und du sollst ihm an Gottes Statt sein.
17. Und diesen Stab da nimm zur Hand; damit sollst du die Zeichen tun.
18. Da ging Mose hin, kehrte zu seinem Schwiegervater Jethro zurück und sprach zu ihm: Ich möchte gerne zu meinen Brüdern nach Ägypten zurückkehren, um zu sehen, ob sie noch am Leben sind. Jethro sprach zu ihm: Zieh hin in Frieden.
19. Und der Herr sprach zu Mose in Midian: Geh, kehre nach Ägypten zurück; denn sie sind alle tot, die dir nach dem Leben stellten.
20. Da nahm Mose sein Weib und seine Kinder und setzte sie auf den Esel und kehrte nach Ägypten zurück; auch nahm Mose den Stab Gottes zur Hand.
21. Darauf sprach der Herr zu Mose: Wenn du wieder nach Ägypten kommst, so siehe zu: alle die Wunder, die ich in deine Hand gegeben habe, die sollst du vor dem Pharao tun. Ich aber werde sein Herz verstocken, dass er das Volk nicht wird ziehen lassen.
22. Dann sollst du zum Pharao sagen: So spricht der Herr: «Israel ist mein Sohn, mein Erstgeborner,
23. und ich befehle dir: Lass meinen Sohn ziehen, dass er mir diene! Weigerst du dich aber, ihn ziehen zu lassen, siehe, so werde ich deinen Sohn, deinen Erstgebornen, töten.»
24. Unterwegs aber, da wo er übernachtete, trat ihm der Herr entgegen und wollte ihn töten.
25. Da nahm Zippora einen scharfen Stein, schnitt ihrem Sohne die Vorhaut ab und berührte damit Moses Lenden und sprach: Ein Blutbräutigam bist du mir.
26. Da liess er von ihm ab. Damals sagte sie «Blutbräutigam» um der Beschneidung willen.
27. Und der Herr sprach zu Aaron: Gehe Mose entgegen in die Wüste. Und er ging hin und begegnete ihm am Berge Gottes und küsste ihn.
28. Und Mose tat dem Aaron alle Worte kund, die der Herr ihm aufgetragen, und alle Zeichen, die er ihm befohlen hatte.
29. Da gingen Mose und Aaron hin und versammelten alle Ältesten der Israeliten.
30. Und Aaron verkündete alle Worte, die der Herr zu Mose geredet hatte; und dieser tat die Zeichen vor den Augen des Volkes,
31. und das Volk glaubte. Und als sie hörten, dass der Herr sich Israels angenommen und dass er ihr Elend angesehen habe, verneigten sie sich und warfen sich nieder.
1. DARNACH gingen Mose und Aaron hinein und sprachen zum Pharao: So spricht der Herr, der Gott Israels: Lass mein Volk ziehen, dass es mir in der Wüste ein Fest feire.
2. Der Pharao antwortete: Wer ist der Herr, dass ich ihm gehorchen und Israel ziehen lassen müsste? Ich weiss nichts von dem Herrn, und ich werde Israel auch nicht ziehen lassen.
3. Da sprachen sie: Der Gott der Hebräer ist uns begegnet. Lass uns doch drei Tagereisen weit in die Wüste ziehen und dem Herrn, unserm Gotte, opfern, dass er nicht mit der Pest oder mit dem Schwerte über uns komme.
4. Der König von Ägypten aber sprach zu ihnen: Warum, Mose und Aaron, wollt ihr das Volk von seiner Arbeit abziehen? Fort an eure Fron!
5. Dann sprach der Pharao: Wahrlich, des Gesindels ist schon genug, und ihr wollt sie noch von ihrem Frondienst feiern heissen?
6. Darum befahl der Pharao am selben Tage den Fronvögten und Aufsehern des Volkes:
7. Ihr sollt den Leuten zum Ziegelmachen kein Stroh mehr geben wie bisher. Sie sollen selbst hingehen und sich Stroh zusammenlesen.
8. Doch die bestimmte Zahl der Ziegel, die sie bisher machten, sollt ihr ihnen gleichwohl auflegen; ihr dürft nichts davon ablassen, denn sie sind faul. Darum schreien sie: «Wir wollen hingehen und unserm Gotte opfern.»
9. Die Arbeit soll schwer auf den Leuten lasten, dass sie damit zu schaffen haben und sich nicht an trügerische Worte kehren.
10. Da gingen die Fronvögte und Aufseher des Volkes hinaus und verkündeten dem Volke: Der Pharao befiehlt, dass man euch kein Stroh mehr gebe.
11. Geht selber hin und holt euch Stroh, wo ihr es findet; von der Arbeit aber wird euch nichts erlassen.
12. Da zerstreute sich das Volk im ganzen Lande Ägypten, um Stroh zu Häckerling zu sammeln.
13. Und die Fronvögte bedrückten sie und sprachen: Ihr müsst dieselbe Arbeit leisten, an jedem Tage das bestimmte Mass, wie vorher, als das Stroh da war.
14. Und die Aufseher der Israeliten, die von den Fronvögten des Pharao über sie gesetzt waren, wurden geschlagen, und man sprach zu ihnen: Warum habt ihr heute euer bestimmtes Mass Ziegel nicht voll abgeliefert wie bisher?
15. Da gingen die Aufseher der Israeliten hinein und klagten vor dem Pharao: Warum verfährst du so mit deinen Knechten?
16. Man gibt deinen Knechten kein Stroh, und doch sagt man zu uns: «Schaffet Ziegel!» Und nun werden deine Knechte gar noch geschlagen; so versündigst du dich an deinem Volke.
17. Er aber sprach: Faulenzer seid ihr, Faulenzer! Darum sprecht ihr: «Wir wollen hingehen und dem Herrn opfern.»
18. Nun fort an die Arbeit! Stroh wird euch nicht geliefert, aber die bestimmte Zahl von Ziegeln sollt ihr liefern!
19. Da sahen die Aufseher der Israeliten, dass es mit ihnen übelstand, weil man sagte: Ihr dürft eure tägliche Leistung an Ziegeln nicht vermindern.
20. Als sie nun vom Pharao hinweggingen, trafen sie Mose und Aaron an, die dastanden und auf sie warteten,
21. und sie sprachen zu ihnen: Der Herr strafe euch und ahnde es, dass ihr uns beim Pharao und seinen Leuten verhasst gemacht und ihnen das Schwert in die Hand gegeben habt, uns zu töten.
22. Da wandte sich Mose wieder an den Herrn und sprach: Herr, warum handelst du so übel an deinem Volke? Warum hast du mich denn gesandt?
23. Seitdem ich zum Pharao gegangen bin, in deinem Namen zu reden, hat er an diesem Volke übel gehandelt; aber gerettet hast du dein Volk nicht.
1. Der Herr aber sprach zu Mose: Nun sollst du sehen, was ich dem Pharao tun werde; denn durch eine starke Hand gezwungen, wird er sie ziehen lassen, ja, durch eine starke Hand gezwungen, wird er sie aus seinem Lande vertreiben.
2. DA redete Gott mit Mose und sprach zu ihm: Ich bin Jahwe (vgl. Anm. zu 1.Mo. 4,26 und 2.Mo. 3,14).
3. Ich bin dem Abraham, Isaak und Jakob erschienen als «der allmächtige Gott»; aber unter meinem Namen Jahwe (vgl. Anm. zu 1.Mo. 4,26 und 2.Mo. 3,14) habe ich mich ihnen nicht geoffenbart.