Zürcher Bibel. Ulrich Zwingli

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Zürcher Bibel - Ulrich Zwingli


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es vorwerfen.

      1. Du sollst kein falsches Gerücht vorbringen. Du sollst dem Frevler nicht Beistand leisten, indem du als ungerechter Zeuge auftrittst.

      2. Du sollst nicht dem grossen Haufen folgen zum Bösen, und auch in deinem Zeugnis vor Gericht sollst du nicht dem grossen Haufen folgen, um das Recht zu beugen.

      3. Auch den Geringen sollst du in seiner Rechtssache nicht begünstigen.

      4. Wenn sich das Rind oder der Esel deines Feindes verirrt hat und du triffst sie an, so sollst du sie ihm wieder zuführen.

      5. Wenn du den Esel deines Feindes unter seiner Last erliegen siehst, so sollst du ihn nicht ohne Beistand lassen, sondern ihm aufhelfen.

      6. Du sollst das Recht des Armen in seinem Rechtshandel nicht beugen.

      7. Von betrügerischer Sache halte dich fern. Du sollst nicht den Unschuldigen, der im Rechte ist, zum Tode verurteilen, und nicht dem, der im Unrecht ist, Recht geben.

      8. Bestechung sollst du nicht annehmen; denn die Bestechung macht Sehende blind und verdreht die Sache derer, die im Rechte sind.

      9. Einen Fremdling sollst du nicht bedrücken. Ihr wisst, wie dem Fremdling zumute ist; seid ihr doch auch Fremdlinge gewesen im Lande Ägypten.

      10. Sechs Jahre sollst du dein Land bestellen und seinen Ertrag einsammeln.

      11. Im siebenten Jahre aber sollst du es brach liegen lassen und freigeben, damit die Armen deines Volkes sich davon nähren können; und was übrigbleibt, mag das Wild des Feldes fressen. Ebenso sollst du es mit deinem Weinberg und deinen Ölbäumen halten.

      12. Sechs Tage sollst du deine Arbeit tun, am siebenten Tage aber sollst du feiern, damit dein Rind und dein Esel ruhen und der Sohn deiner Sklavin und der Fremdling aufatmen können.

      13. Habt acht auf euch in allem, was ich euch befohlen habe! Den Namen andrer Götter sollst du nicht anrufen, und er soll aus deinem Munde nicht gehört werden.

      14. Dreimal im Jahre sollst du mir ein Fest feiern.

      15. Das Fest der ungesäuerten Brote sollst du halten: sieben Tage sollst du ungesäuertes Brot essen, wie ich dir geboten habe, zur bestimmten Zeit im Ährenmonat (vgl. Anm. zu 2.Mo. 13,4); denn in diesem bist du aus Ägypten ausgezogen. Und man soll nicht mit leeren Händen vor meinem Angesicht erscheinen.

      16. Sodann das Fest der Kornernte, der Erstlinge vom Ertrage deiner Aussaat auf dem Felde, und das Fest der Lese am Ausgang des Jahres, wenn du deinen Ertrag vom Felde einsammelst.

      17. Dreimal im Jahre sollen alle deine Männer vor Gott dem Herrn erscheinen.

      18. Du sollst das Blut meines Schlachtopfers nicht zusammen mit Gesäuertem darbringen, und das Fett von meinem Festopfer soll nicht bis zum andern Morgen aufbehalten werden.

      19. Das Beste, die Erstlinge von deinem Acker, sollst du in das Haus des Herrn, deines Gottes, bringen. Du sollst ein Böcklein nicht in der Milch seiner Mutter kochen.

      20. SIEHE, ich sende einen Engel vor dir her, dich zu behüten auf dem Wege und dich an die Stätte zu bringen, die ich bestimmt habe.

      21. Habe acht auf dich, ihm gegenüber, und höre auf seine Stimme, sei nicht widerspenstig gegen ihn; er wird eure Übertretung nicht vergeben, denn ich selber bin in ihm.

      22. Wenn du aber ernstlich auf ihn hörst und alles tust, was ich befehle, so will ich deiner Feinde Feind und der Bedränger deiner Bedränger sein.

      23. Wenn nun mein Engel vor dir her zieht und dich zu den Amoritern, Hethitern, Pheresitern, Kanaanitern, Hewitern und Jebusitern bringt und ich sie vertilge,

      24. so sollst du ihre Götter nicht anbeten, noch ihnen dienen und nicht tun, wie jene tun, sondern niederreissen sollst du sie, und ihre Malsteine sollst du zerschlagen.

      25. Dem Herrn, eurem Gott, sollt ihr dienen, so werde ich dein Brot und dein Wasser segnen und alle Krankheit aus deiner Mitte hinwegnehmen.

      26. Kein Weib wird fehlgebären oder unfruchtbar sein in deinem Lande; ich werde die Zahl deiner Tage voll machen.

      27. Meinen Schrecken werde ich vor dir her senden und alle Völker, zu denen du kommst, in Verwirrung bringen, sodass alle deine Feinde vor dir fliehen.

      28. Ich werde die Hornissen vor dir her senden, damit sie die Hewiter, Kanaaniter und Hethiter vor dir vertreiben.

      29. Ich werde sie nicht in einem Jahre vor dir vertreiben, damit das Land nicht zur Wüste werde und nicht der wilden Tiere für dich zu viele werden.

      30. Ganz allmählich werde ich sie vor dir vertreiben, bis du so zahlreich bist, dass du das Land besetzen kannst.

      31. Und dein Gebiet soll reichen vom Schilfmeer bis zum Meere der Philister und von der Wüste bis zum (Euphrat-)Flusse. Ja, ich werde die Bewohner des Landes in deine Hand geben, und du wirst sie vor dir vertreiben.

      32. Du sollst mit ihnen und mit ihren Göttern kein Abkommen treffen.

      33. Sie sollen nicht in deinem Lande wohnen bleiben, damit sie dich nicht zur Sünde wider mich verleiten; denn wenn du ihren Göttern dientest, so würde dir das zum Fallstrick werden.

      1. UND zu Mose sprach er: Steiget herauf zum Herrn, du und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig von den Ältesten Israels, und betet an aus der Ferne.

      2. Mose allein nahe sich dem Herrn, sie aber sollen sich nicht nahen, und das Volk soll nicht mit ihm heraufkommen.

      3. Darnach kam Mose und berichtete dem Volke alle Gebote des Herrn und alle Rechtssatzungen. Da antwortete das ganze Volk einmütig und sprach: Alle Gebote, die der Herr gegeben hat, wollen wir halten.

      4. Da schrieb Mose alle Gebote des Herrn auf. Am andern Morgen aber in der Frühe errichtete er einen Altar unten am Berge und zwölf Malsteine nach der Zahl der zwölf Stämme Israels.

      5. Dann entbot er die jungen Männer unter den Israeliten, dem Herrn Brandopfer darzubringen und junge Stiere als Heilsopfer zu schlachten.

      6. Und Mose nahm die eine Hälfte des Blutes und goss es in die Becken, die andre Hälfte des Blutes sprengte er auf den Altar.

      7. Dann nahm er das Bundesbuch und las es dem Volke vor. Und sie sprachen: Alles, was der Herr geboten hat, wollen wir tun und darauf hören.

      8. Darnach nahm Mose das Blut, besprengte das Volk damit und sprach: Seht, das ist das Blut des Bundes, den der Herr auf Grund all dieser Gebote mit euch geschlossen hat.

      9. Da stiegen Mose und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig von den Ältesten Israels hinauf,

      10. und sie schauten den Gott Israels: der Boden zu seinen Füssen war wie aus Saphirfliesen und klar wie der Himmel selbst.

      11. Wider die Vornehmen Israels aber reckte er seine Hand nicht aus; sie schauten Gott, assen und tranken.

      12. Da sprach der Herr zu Mose: Steige herauf zu mir auf den Berg und bleibe daselbst, dass ich dir die steinernen Tafeln gebe, die Gesetze und Gebote, die ich aufgeschrieben habe, sie zu unterweisen.

      13. Und Mose machte sich auf mit seinem Diener Josua und stieg auf den Berg Gottes.

      14. Zu den Ältesten aber sprach er: Bleibet ihr hier, bis wir zu euch zurückkommen. Seht, Aaron und Hur sind bei euch; wer eine Rechtssache hat, der wende sich an sie.

      15. Als nun Mose auf den Berg kam, bedeckte die Wolke den Berg.

      16. Und die Herrlichkeit des Herrn thronte auf dem Berge Sinai, und die Wolke bedeckte den Berg sechs Tage lang; dann, am siebenten Tage, rief


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