Zürcher Bibel. Ulrich Zwingli

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Zürcher Bibel - Ulrich Zwingli


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Hand auszogen.

      9. So jagten ihnen die Ägypter nach und erreichten sie, als sie am Meere lagerten - alle Rosse der Streitwagen, die Reiter und die Kriegsmacht des Pharao -, bei Pihahiroth gegenüber Baal-Zephon.

      10. Als nun der Pharao schon nahe herangekommen war, erhoben die Israeliten ihre Augen, und siehe, die Ägypter zogen hinter ihnen her; da fürchteten sie sich sehr. Und die Israeliten schrieen zum Herrn

      11. und sprachen zu Mose: Gab es denn keine Gräber in Ägypten, dass du uns wegführen musstest, damit wir in der Wüste sterben? Was hast du uns da angetan, dass du uns aus Ägypten weggeführt hast! -Ps. 106,7.

      12. Haben wir dir's nicht schon in Ägypten gesagt: «Lass uns in Ruhe! Wir wollen den Ägyptern dienen»? Denn es wäre uns ja besser, den Ägyptern zu dienen, als in der Wüste zu sterben.

      13. Mose aber sprach zum Volke: Fürchtet euch nicht! Haltet stand, so werdet ihr sehen, wie der Herr euch heute helfen wird; denn so, wie ihr die Ägypter heute seht, werdet ihr sie niemals wieder sehen.

      14. Der Herr wird für euch streiten, seid ihr nur stille.

      15. Darnach sprach der Herr zu Mose: Was schreist du zu mir? Sage den Israeliten, sie sollen aufbrechen.

      16. Du aber hebe deinen Stab empor und recke deine Hand aus über das Meer und spalte es, dass die Israeliten mitten im Meere auf dem Trockenen gehen können.

      17. Und ich will dann das Herz der Ägypter verstocken, dass sie ihnen nacheilen, damit ich mich verherrliche am Pharao und seiner ganzen Kriegsmacht, an seinen Streitwagen und seinen Reitern.

      18. Die Ägypter sollen erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich am Pharao, an seinen Streitwagen und seinen Reitern mich verherrliche.

      19. Da machte sich der Engel Gottes auf, der vor dem Heere Israels einherzog, und trat hinter sie; und die Wolkensäule vor ihnen ging weg und stellte sich hinter sie.

      20. Und jener kam zwischen das Heer der Ägypter und das Heer Israels zu stehen. Es geschah aber, dass die Wolke sich verfinsterte; da zogen sie während der Nacht hindurch, sodass während der ganzen Nacht keiner dem andern nahekam.

      21. Und Mose reckte seine Hand aus über das Meer, und der Herr trieb das Meer die ganze Nacht durch einen starken Ostwind zurück und legte das Meer trocken; und die Wasser spalteten sich.

      22. So gingen die Israeliten mitten im Meere auf dem Trockenen, während die Wasser ihnen zur Rechten und zur Linken wie eine Mauer standen.

      23. Die Ägypter aber jagten nach und zogen hinter ihnen her, alle Rosse des Pharao, seine Streitwagen und Reiter, mitten ins Meer hinein.

      24. Und um die Zeit der Morgenwache schaute der Herr in der Feuer- und Wolkensäule auf das Heer der Ägypter und verwirrte das Heer der Ägypter;

      25. er hemmte die Räder ihrer Wagen und liess sie nur mühsam vorwärtskommen. Da sprachen die Ägypter: Lasst uns vor Israel fliehen; denn der Herr streitet für sie wider Ägypten.

      26. Und der Herr sprach zu Mose: Recke deine Hand aus über das Meer, dass die Wasser zurückfluten auf die Ägypter, auf ihre Wagen und ihre Reiter.

      27. Und Mose reckte die Hand aus über das Meer, und beim Anbruch des Morgens strömte das Meer in sein Bette zurück, während die Ägypter ihm entgegenflohen, und der Herr trieb die Ägypter mitten ins Meer hinein.

      28. Die Wasser strömten zurück und bedeckten die Wagen und Reiter, die ganze Streitmacht des Pharao, die ihnen ins Meer nachgefolgt war, sodass nicht einer von ihnen am Leben blieb.

      29. Die Israeliten aber waren mitten im Meere auf dem Trockenen gegangen, während die Wasser ihnen zur Rechten und zur Linken wie eine Mauer standen.

      30. So errettete der Herr an jenem Tage Israel aus der Hand der Ägypter, und Israel sah die Ägypter tot am Gestade des Meeres liegen.

      31. Als Israel sah, wie gewaltig sich die Hand des Herrn an den Ägyptern erwiesen hatte, da fürchtete das Volk den Herrn, und sie glaubten an den Herrn und an seinen Knecht Mose.

      1. DAMALS sangen Mose und die Israeliten dem Herrn dieses Lied; sie hoben an: Singen will ich dem Herrn, denn hoch erhaben ist er; / Ross und Reiter warf er ins Meer. /

      2. Meine Stärke und mein Loblied ist der Herr, und er ward mein Heil; / er ist mein Gott, ich will ihn preisen, / der Gott meines Vaters, ich will ihn erheben. /

      3. Der Herr ist ein Kriegsheld, Herr ist sein Name. /

      4. Die Wagen des Pharao und seine Streitmacht warf er ins Meer, / ins Schilfmeer sind versenkt seine auserlesenen Krieger. /

      5. Die Fluten bedeckten sie, sie fuhren zur Tiefe wie Steine. /

      6. Deine Rechte, o Herr, herrlich in Kraft, / deine Rechte, o Herr, zerschmettert den Feind. /

      7. In der Fülle deiner Hoheit wirfst du nieder die Gegner; / du lässest los deinen Grimm, er verzehrt sie wie Stoppeln. /

      8. Beim Schnauben deines Zorns türmten die Wasser sich hoch, / standen aufrecht wie ein Damm die Wogen, / erstarrten die Fluten mitten im Meer. /

      9. Der Feind sprach: «Ich jage nach, hole ein, / verteile den Raub, sättige meine Gier; / ich zücke mein Schwert, meine Hand vertilgt sie.» /

      10. Du bliesest darein mit deinem Hauch, und sie deckte das Meer; / sie versanken wie Blei in mächtigen Wassern. /

      11. Wer ist wie du, Herr, unter den Göttern? / wer ist wie du so hehr und heilig, / furchtbar in Ruhmestaten, Wunder verrichtend? /

      12. Du recktest aus deine Rechte, da verschlang sie die Erde. /

      13. Gnädig hast du geleitet das Volk, das du erlöst, / hast es machtvoll geführt zu deiner heiligen Wohnstatt. /

      14. Die Völker hörten's, und sie erbebten; / Angst ergriff Philistäas Bewohner. /

      15. Damals erschraken die Fürsten von Edom, / die Gewaltigen Moabs - Zittern ergriff sie. / Die Bewohner Kanaans verzagten zumal; /

      16. es überfiel sie Schrecken und Furcht, / ob der Gewalt deines Arms wurden sie starr wie Stein. / So zog hindurch dein Volk, o Herr, / zog hindurch das Volk, das du erworben. /

      17. Du führtest sie hinein und pflanztest sie auf den Berg, der dein eigen, / an die Stätte, die du, Herr, zu deiner Wohnung gemacht hast, / in das Heiligtum, Herr, das deine Hände gegründet. /

      18. Der Herr ist König immer und ewig! -

      19. Denn als die Rosse des Pharao mit seinen Wagen und Reitern ins Meer hineingingen, liess der Herr die Wasser des Meeres über sie zurückfluten, während die Israeliten im Trockenen mitten durch das Meer gezogen waren.

      20. Da griff die Prophetin Mirjam, Aarons Schwester, zur Handpauke, und alle Frauen zogen hinter ihr her mit Handpauken und im Reigen.

      21. Und Mirjam sang ihnen vor: Singet dem Herrn, denn hoch erhaben ist er; / Ross und Reiter warf er ins Meer.

      22. DARNACH liess Mose die Israeliten vom Schilfmeer aufbrechen, und sie zogen nach der Wüste Sur und wanderten drei Tage in der Wüste, ohne dass sie Wasser fanden.

      23. Da kamen sie nach Mara; aber sie konnten das Wasser wegen seiner Bitterkeit nicht trinken, denn es war sehr bitter. Daher hiess man den Ort Mara (d. h. Bitterquell).

      24. Nun murrte das Volk wider Mose und sprach: Was sollen wir trinken?

      25. Er aber schrie zum Herrn, und der Herr wies ihm ein Holz; das warf er ins Wasser, und das Wasser wurde süss. Dort gab er ihm Satzung und Recht, und dort stellte er es auf die Probe.

      26. Und er sprach: Wenn du dem Herrn, deinem Gott, treulich gehorchst und tust, was vor ihm recht ist, wenn du auf seine Gebote hörst und alle seine Satzungen


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