Zürcher Bibel. Ulrich Zwingli
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15. Und er sprach zum Volke: Seid bereit auf übermorgen; keiner nahe sich einem Weibe!
16. Am dritten Tage aber, als es Morgen wurde, erhob sich ein Donnern und Blitzen, und eine schwere Wolke lag auf dem Berge, und mächtiger Posaunenschall ertönte, sodass das ganze Volk im Lager erschrak.
17. Da führte Mose das Volk aus dem Lager heraus, Gott entgegen, und sie stellten sich unten am Berge auf.
18. Der Berg Sinai aber war ganz in Rauch gehüllt, weil der Herr im Feuer auf ihn herabgefahren war. Und der Rauch stieg von ihm auf wie von einem Schmelzofen, und der ganze Berg erbebte stark.
19. Und der Posaunenschall wurde je länger je stärker: Mose redete, und Gott antwortete ihm im Donner.
20. Als nun der Herr auf den Berg Sinai herabgefahren war, auf die Spitze des Berges, rief er Mose auf die Spitze des Berges, und Mose stieg hinauf.
21. Da sprach der Herr zu Mose: Steige hinab und warne das Volk, dass sie nicht zu dem Herrn vordringen, ihn zu sehen; sonst müssten viele unter ihnen umkommen.
22. Auch die Priester, die dem Herrn sich nahen dürfen, sollen sich rein halten, damit der Herr nicht eine Lücke reisse unter ihnen.
23. Mose aber sprach zum Herrn: Das Volk kann ja nicht auf den Berg Sinai steigen; denn du selbst hast uns gewarnt und gesagt: Ziehe eine Grenze um den Berg und erkläre ihn für heilig.
24. Da sprach der Herr zu ihm: Geh, steige hinab und komm dann wieder herauf, du und Aaron mit dir; die Priester aber und das Volk sollen nicht vordringen, um zu dem Herrn heraufzusteigen, damit er nicht eine Lücke reisse unter ihnen.
25. Und Mose stieg zu dem Volke hinab und sagte es ihnen.
1. UND Gott redete alle diese Worte und sprach:
2. Ich bin der Herr, dein Gott, der ich dich aus dem Lande Ägypten, aus dem Sklavenhause, herausgeführt habe;
3. du sollst keine andern Götter neben mir haben.
4. Du sollst dir kein Gottesbild machen, keinerlei Abbild, weder dessen, was oben im Himmel, noch dessen, was unten auf Erden, noch dessen, was in den Wassern unter der Erde ist;
5. du sollst sie nicht anbeten und ihnen nicht dienen; denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Geschlecht an den Kindern derer, die mich hassen,
6. der aber Gnade übt bis ins tausendste Geschlecht an den Kindern derer, die mich lieben und meine Gebote halten.
7. Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.
8. Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heilig haltest.
9. Sechs Tage sollst du arbeiten und all dein Werk tun;
10. aber der siebente Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht. Da sollst du keine Arbeit tun, weder du noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Sklave, noch deine Sklavin, noch dein Vieh, noch der Fremdling, der innert deiner Tore ist.
11. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was in ihnen ist, und er ruhte am siebenten Tage; darum segnete der Herr den Sabbattag und heiligte ihn.
12. Ehre deinen Vater und deine Mutter, auf dass du lange lebest in dem Lande, das der Herr, dein Gott, dir geben will.
13. Du sollst nicht töten.
14. Du sollst nicht ehebrechen.
15. Du sollst nicht stehlen.
16. Du sollst nicht falsches Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
17. Du sollst nicht begehren nach dem Hause deines Nächsten: du sollst nicht begehren nach dem Weibe deines Nächsten, nach seinem Sklaven oder seiner Sklavin, nach seinem Rinde oder seinem Esel, nach irgend etwas, was dein Nächster hat.
18. Als aber das ganze Volk die Donnerschläge und Blitze, den Posaunenschall und den rauchenden Berg wahrnahm, da fürchtete sich das Volk und zitterte und blieb in der Ferne stehen.
19. Und sie sprachen zu Mose: Rede du mit uns, so wollen wir zuhören; aber Gott soll nicht mit uns reden, sonst müssen wir sterben.
20. Mose aber sprach zum Volke: Fürchtet euch nicht; denn Gott ist nur gekommen, um euch auf die Probe zu stellen und damit die Furcht vor ihm euch gegenwärtig bleibe, auf dass ihr nicht sündiget.
21. So blieb das Volk in der Ferne stehen, während Mose sich dem Wolkendunkel nahte, in dem Gott war.
22. DA sprach der Herr zu Mose: So sollst du zu den Israeliten sagen: Ihr habt gesehen, dass ich vom Himmel her mit euch geredet habe.
23. Ihr sollt mir nichts an die Seite stellen: silberne und goldene Götter sollt ihr euch nicht machen.
24. Einen Altar von Erde sollst du mir machen und darauf deine Brandopfer und Heilsopfer, deine Schafe und Rinder, opfern. An jeder Stätte, die ich für meine Anbetung bestimme, werde ich zu dir kommen und dich segnen.
25. Willst du mir aber einen Altar aus Steinen machen, so sollst du ihn nicht aus behauenen Steinen bauen; denn wenn du sie mit dem Eisen behaust, so entweihst du sie.
26. Du sollst auch nicht auf Stufen zu meinem Altar emporsteigen, damit nicht deine Blösse vor ihm enthüllt werde.
1. Dies sind die Rechtssatzungen, die du ihnen vorlegen sollst:
2. Wenn du einen hebräischen Sklaven kaufst, soll er sechs Jahre dienen, im siebenten aber soll er ohne Entgelt freigelassen werden.
3. Ist er allein gekommen, so soll er auch allein entlassen werden; war er aber verheiratet, so soll sein Weib mit ihm entlassen werden.
4. Hat ihm dagegen sein Herr ein Weib gegeben, und sie hat ihm Söhne oder Töchter geboren, so soll die Frau samt ihren Kindern ihrem Herrn gehören; er soll allein entlassen werden.
5. Erklärt jedoch der Sklave: Ich habe meinen Herrn, mein Weib und meine Kinder lieb, ich will nicht freigelassen werden,
6. so führe ihn sein Herr vor Gott; er führe ihn an die Türe oder an den Türpfosten, und dort durchbohre ihm sein Herr das Ohr mit einem Pfriem, und dann ist er für immer sein Sklave.
7. Verkauft jemand seine Tochter als Sklavin, so soll sie nicht entlassen werden wie die Sklaven.
8. Gefällt sie ihrem Herrn nicht, nachdem er ihr beigewohnt hat, so soll er sie loskaufen lassen; doch ist er nicht befugt, sie an fremde Leute zu verkaufen, indem er treulos an ihr handelt.
9. Bestimmt er sie aber für seinen Sohn, so soll er sie nach dem Töchterrecht ausstatten.
10. Nimmt er sich noch eine andre (Frau), so soll er jener an der Nahrung, der Kleidung und dem ehelichen Umgang nichts entziehen.
11. Erfüllt er an ihr diese drei (Pflichten) nicht, so wird sie ohne weiteres frei, ohne Lösegeld.
12. Wer einen Menschen schlägt, sodass er stirbt, der soll getötet werden.
13. Hat er ihm aber nicht nachgestellt, sondern hat Gott es so durch ihn gefügt, so will ich dir eine Stätte bestimmen, wohin er fliehen kann.
14. Doch wenn jemand an seinem Nächsten frevelt, indem er ihn hinterlistig mordet, so sollst du ihn von meinem Altar wegreissen, damit man ihn töte.
15. Wer seinen Vater oder seine Mutter schlägt, der soll getötet werden.
16. Wer einen Menschen raubt