The Trial and Death of Socrates. Plato

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The Trial and Death of Socrates - Plato


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werden, das übrige werdet Ihr erfahren.«

      Der Marodeur trat näher heran und schien noch etwas auf dem Herzen zu haben; allein der General hatte ihm den Rücken gewendet und ging mit seinen Begleitern dem Gasthofe zu. Ein Zug Milizen, der von dem Wachtposten kam, nahm nun die Bande in Empfang und führte sie in die Wachtstube.

      Vierundzwanzigstes Kapitel

       Inhaltsverzeichnis

      Die Nacht war schon hereingebrochen, als die drei Milizoffiziere mit dem Linienkapitän aus dem Gasthofe zurückkamen und den Weg längs dem Bayou in derselben düstern Stimmung einschlugen, mit der sie diesen betreten hatten. – Eine geraume Zeit waren sie, ohne ein Wort zu sprechen, fortgeschritten. Endlich brach der Squire das Stillschweigen.

      »Nun bei allen Mächten! Wenn mir einer das noch vor vierundzwanzig Stunden gesagt hätte, ich würde ihn für einen Wahnsinnigen gehalten haben. Also ist er auch bei uns rege geworden, dieser verfluchte Herrschergeist, und der Narr möchte auch noch gerne in seinen alten Tagen den Tyrannen spielen. Und seine Kentuckier und Tennesseer jubeln hoch auf.«

      »Das weiß ich eben nicht; er trinkt zwar gut demokratisch mit ihnen, aber das Weitere sollte ich bezweifeln«, erwiderte der General.

      »Also unserer Legislatur gerade bedeutet, sie könnte sich heimscheren, Senat und Assembly, und genierten ihn nur?«

      »So etwas.« –

      »Und als sie den derben Wink nicht verstehen wollten, so schloß er die Türe des Gouvernementhauses und steckte, wie der alte Rundhut, die Schlüssel zu sich?«

      Der General nickte.

      »Und der Richter, der den Mister – wie heißt er? – aus dem Loche befreit, mußte selbst hinein?«

      »Für das«, entgegnete der Oberst, »wird er auf jeden Fall teuer büßen müssen. In der Hauptsache jedoch mag er leer ausgehen, und das ist's, was ich fürchte; besonders wenn ihm gelingen sollte, den Angriff auf die Hauptstadt abzuschlagen.«

      »Wieso?« fragte der Squire.

      »Seht Ihr dieses nicht?« versetzte der Oberst. »Glaubt Ihr, daß der siegestrunkene Haufe länger an seine Verdammung und Bestrafung denken wird, im Falle er einen bedeutenden Vorteil über den Feind erringen sollte; oder daß die Kühlern es wagen werden, ihn zur Rechenschaft zu ziehen und sich dem Geschrei schnöder Undankbarkeit auszusetzen? Leider ist unsere Nationaleitelkeit in diesem Punkte noch so weit zurück, wie die der alten Welt, wo die besten Raufer und legalen Totschläger mit Bändern und Sternen geziert werden. Ein Sieg bei uns wird ebenso törichten Jubel hervorbringen, wie jenseits des Meeres.«

      »Nun, im Grunde genommen, Oberst, könnte ich mich selbst freuen und ihm wirklich etwas durch die Finger sehen, wenn er mir die Rotröcke recht durchbläuen wollte.«

      »Ja, ja, lieber Squire!« sprach der Oberst, ihm auf die Achsel klopfend, »Ihr seid ein gescheiter Mann und denkt fürs Land so wohl als irgendeiner; aber mit allem Euerm guten Willen würdet Ihr mithelfen, uns noch tiefer in den Schlamm hineinzustauchen! und warum? weil eine Saite Eures Patriotismus berührt ist, die unter allen gerade die schwächste ist.«

      »Aber zum Teufel,« fiel ihm der Squire ein, »wir können doch nicht selbst wünschen oder helfen wollen, daß wir Schläge bekommen, und die Feinde uns die Häuser über dem Kopf anzünden und mit unsern Weibern und Töchtern – – das wäre ja über die Yankees, die haben sich wenigstens auf gute Art aus dem Staube gemacht.« –

      »Und wer will das?« versetzte der Oberst. »Was mich betrifft, so steht mein Entschluß fest. Mein Besitztum ist mir so wert, als es irgendeinem sein kann, denn ich bin selbst dessen Schöpfer. Aber eher wollte ich, daß der Feind das Ganze in Flammen auflodern ließe, als ein Jota meines Rechtes verkümmert wissen. Ich habe den Staat aufziehen geholfen und will meinen Kindern ein freies Erbteil hinterlassen. Wir sind«, fuhr er mit Nachdruck fort, »hier zusammengekommen, um die angedrohte Besitznahme unseres Landes dem Feinde zu wehren, aber nicht, um uns unsere angeborenen Rechte entrissen zu sehen und, während wir einen Feind verjagen, uns selbst durch einen tollern eine unheilbare Wunde beibringen zu lassen, der vergißt, was er sich selbst und seinem Lande schuldig ist und wegen ein paar tausend elender Briten den Kopf verliert.«

      »Das Land wird Ihre Anstrengungen ehren,« erwiderte der Kapitän mit verbissenem Grimme, »aber glauben Sie mir, daß noch etwas mehr vonnöten ist, um mit sechstausend Milizen fünfzehn- bis zwanzigtausend der besten Truppen der alten Welt zurückzuschlagen. Selbst bei dem raschesten Zusammenwirken können wir kaum hoffen, den Sieg zu erringen.«

      »Sechstausend Männer, Kapitän,« erwiderte der General, »müssen Sie sagen, die für Herd, Heimat und ihre Freiheit fechten. Ich kenne diesen Geist. Er ist unüberwindlich; aber beugen muß man ihn nicht wollen, nicht dem Stolze des Feindes durch eine Tat schmeicheln wollen, die Verachtung verdient; – es ist politischer Selbstmord, was er getan hat.«

      »Es ist«, fiel ihm der Oberst ein, »Aufhebung aller gesetzlichen Autorität, Vereinigung aller Gewalt in einer Person, eine Diktatur in der Tat, und so wenig sie in seiner Hand gefährlich ist, so kann sie dies in einer zweiten, geschicktern und kühnern werden.«

      »Das sehe ich wieder nicht«, fiel der Squire ein. »Wenn er heute den Feind von der Hauptstadt weggejagt, so treten morgen die Autoritäten wieder in ihre Wirksamkeit ein.

      »Wer zweifelt daran?« entgegnete ihm der Oberst. »Aber verdient das auch noch den Namen Autorität, das nur besteht, wenn keine Gefahr da ist, und, sowie diese sich zeigt, suspendiert wird, der Willkür weicht? Zeigt ein solches Benehmen nicht offenbar, daß wir unsre freie Verfassung selbst nicht für zureichend in Tagen der Gefahr erkennen, wenn das Erscheinen von fünfzehn- oder zwanzigtausend Fremden hinreicht, sie aufzuheben? Es ist dieses ein Schlag, unserem Nationalgefühle versetzt, den nichts entschuldigen kann, der eine tödliche Eiterung zurücklassen und Vorbild in künftigen Fällen werden kann.«

      »Aber er hat nun die Vollmachten von der Bundesregierung«, entgegnete der Kapitän.

      »Das alte Weib in der Bundesstadt schreibt und schwatzt Staatsrecht trotz einem,« versetzte der Squire; »wenn es aber darauf und daran kommt, so ist er Hamiltonianer über den alten John und verliert den Kopf, wie er ihn hinter Baltimore verloren hat. Ihr habt recht, Oberst, dieser Diktatur müssen wir ein Ende machen, und wir gehen zusammen.«

      »Und wenn der Feind den General angreift und überwältigt?« fragte der Kapitän.

      »So wird er geschlagen«, versetzte der Oberst trocken.

      »Kolonel Parker!« fiel der Squire ein. »Da geht Ihr wieder zu weit. Das wäre noch ärger als die Hartford-Konventionisten. Ich möchte nicht gerne für einen Landesverräter gehalten werden.«

      »Noch wir«, erwiderte der Oberst. »Darum ist meine Meinung die, die Beschlüsse abzufassen, die Eurigen abzuwarten, ihnen diese vorzulegen und dann hinabzugehen. Zwei Tage sind für dieses hinreichend. Übrigens, Squire, seid Ihr ein freier Mann, und handelt wie Ihr wollt. Was mich betrifft, so steht, wie gesagt, mein Entschluß fest, und ich hoffe, meine Mitbürger werden diesen billigen.«

      »Aber Sie bedenken doch,« fiel hier der Kapitän ein, »daß hier von keiner Verletzung der Rechte der Bürger die Rede ist, sondern bloß von einer zeitweiligen Zentralität, um die gemeinsamen Kräfte desto wirksamer gegen den Feind in Anwendung zu bringen?«

      »Das ist ja eben der Punkt, um den es sich handelt«, versetzten die drei Offiziere.

      »Und das böse Beispiel, das diese Opposition zu einer Zeit geben muß, wo der Feind vor der Hauptstadt steht. Sie nehmen eine furchtbare Verantwortlichkeit auf sich.«

      »Man sieht wohl, Kapitän,« sprach der Squire, »daß Sie in der Linie stehen. Was meine Männer betrifft, so ist keiner, der sich nicht heute mitten unter die Feinde stürzen würde, aber nicht zehn unter den fünfhundert, die mit Ihrem Generale, nach dem, was er getan, vor die Türe gingen. Nur


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