Savitri – Eine Legende und ein Symbol. Sri Aurobindo

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Savitri – Eine Legende und ein Symbol - Sri Aurobindo


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      Ihr übles Angesicht von gefährlicher Schönheit und Charme

      Und, panische Angst bringend über schaudernden Kuss

      Zwischen der Pracht ihrer verhängnisvollen Brüste,

      Lockte in deren Abgrund den Geist zum Sturz.

      Über sein Blickfeld vervielfältigte sie

      Wie auf einem szenischen Film oder einer sich bewegenden Platte

      Die unerbittliche Pracht ihres alptraumhaften Prunkes.

      Vor dem dunklen Hintergrund einer seelenlosen Welt

      Inszenierte sie zwischen gespenstischem Licht und Schatten

      Ihre Dramen des Leidens der Tiefen,

      Geschrieben auf die gequälten Nerven lebender Dinge:

      Epen des Grauens und der grimmigen Majestät,

      Ironischer Skulpturen, in des Lebens Schlamm gespuckt und erstarrt,

      Ein Haufen entsetzlicher Formen und scheußlicher Taten,

      Die jedes Mitleid in der verhärteten Brust lähmten.

      In Sündennestern und Nachtquartieren des Lasters

      Verdrehten Schändlichkeiten körperlicher Fleischeslust

      Und schmutzige Vorstellungen, eingeätzt ins Fleisch,

      Die Lust in eine dekorative Kunst:

      Der Natur Geschenk missbrauchend, verewigte ihr pervertiertes Können

      Den ausgestreuten Samen des lebendigen Todes,

      Goss in einen Lehmkelch den Wein des Bacchus

      Und reichte einem Satyr den Thyrsusstab eines Gottes.

      Unrein, sadistisch, mit fratzenden Mäulern,

      Kamen schauerlich verdorbene Ausgeburten, grausig und makaber,

      Ferngesendet aus den Schlünden der Nacht.

      Ihre Kunstfertigkeit, genial in Monstrosität,

      Unduldsam gegenüber aller natürlichen Gestalt und Ausgewogenheit,

      Ein Glotzen nackter übertriebener Linien,

      Verlieh der Karikatur einen ausgesprochenen Realismus,

      Und Kunstparaden von schrecklich entstellten Formen

      Und wasserspeiende Masken, obszön und schauerlich,

      Zertrampelten zu gequälten Posen den zerrissenen Sinn.

      Als Anbeterin des unerbittlich Bösen

      Machte sie Niedertracht zu etwas Großem und verfeinerte den Schmutz;

      Eine Drachengewalt reptilartiger Energien

      Und seltsame Epiphanien der zu Kreuze kriechenden Kraft

      Und Schlangen-Erhabenheiten, die im Schlamme aalen,

      Zogen Verehrung auf ein Glitzern von Schleim.

      Die ganze Natur, aus ihrem Gefüge und Fundament herausgerissen,

      Ward in eine unnatürliche Pose verdreht:

      Abstoßung stimulierte träges Begehren;

      Agonie wurde zu einer rot gewürzten Speise für die Glückseligkeit,

      Hass wurde mit dem Werk der Lust betraut

      Und Folter nahm die Form einer Umarmung an;

      Ein Ritual von Qualen weihte den Tod;

      Anbetung ward dem Ungöttlichen gezollt.

      Eine neue Ästhetik der Kunst des Infernos,

      Die den mentalen Geist jenes zu lieben schult, was die Seele hasst,

      Legte zitternden Nerven Gehorsamspflicht auf

      Und zwang den unwilligen Körper zu vibrieren.

      Zu lieblich und zu harmonisch, um ein Anreiz zu sein

      In solch einem Regime, das des Wesens Kern beschmutzte,

      War Schönheit verbannt, des Herzens Fühlen in Schlaf gelullt,

      Und stattdessen der Nervenkitzel der Sensation wertgeschätzt;

      Die Welt ward nach Strömen durchforscht, die die Sinne reizen.

      Hier war der kalte materielle Intellekt der Richter

      Und brauchte lustvollen Stich und Stoß und Hieb,

      Damit seine harte Nüchternheit und toten Nerven

      Etwas Leidenschaft und Macht und Lebenswürze fühlen mögen.

      Eine neue Philosophie theoretisierte die Rechte des Bösen,

      Schwelgte in der schimmernden Fäule der Dekadenz,

      Oder verlieh einer Pythonkraft schlagkräftige Beredsamkeit

      Und rüstete den primitiven Rohling mit Wissen aus.

      Grübelnd gebeugt einzig über Leben und Materie,

      Wandelte sich der mentale Geist in das Bild einer ungezügelten Bestie;

      Er kroch in die Grube, um nach Wahrheit zu graben,

      Und erleuchtete seine Suche mit dem Flackerlicht des Unterbewussten.

      Da stiegen blasig auf, besudelnd die obere Luft,

      Der Schmutz und die eitrigen Geheimnisse des Abgrunds:

      Dies wird positiver Tatbestand und reales Leben genannt.

      Dies bildete nun die stinkende Atmosphäre.

      Eine wilde Tierleidenschaft kroch aus geheimer Nacht,

      Um ihre Beute mit bannenden Augen anzuschauen:

      Um ihn herum, gleich einem Feuer mit zischenden Zungen,

      Rekelte und lachte eine bestialische Ekstase;

      Die Luft war voller Gelüste, brachial und wild;

      Wimmelnd und stechend in einem monströsen Schwarm

      Drängten sich mit verderblichem Gesumme in sein Mental hinein

      Gedanken, die den himmlischsten Atem der Natur vergiften konnten,

      Aufzwingend widerstrebenden Augenlidern bestürmten Blick,

      Taten, die das Mysterium der Hölle offenbarten.

      Alles dort war nach diesem Muster gemacht.

      Eine besessene Rasse hauste in diesen Regionen.

      Eine dämonische Kraft, die lauernd in des Menschen Tiefen

      Sich stemmt, unterdrückt von des Herzens menschlichem Gesetz,

      Eingeschüchtert von den ruhigen und souveränen Augen des Denkens,

      Kann in einem Feuer und Erdbeben der Seele

      Sich erheben und, rufend ihre heimische Nacht,

      Die Vernunft überwältigen, sich des Lebens bemächtigen,

      Und ihren Huf dem schwankenden Grund der Natur aufprägen:

      Dies war für jene der flammende Kern ihres Wesens.

      Als eine mächtige Energie, ein Monstergott,

      Hart zu den Starken, unerbittlich zu den Schwachen,

      Starrte sie auf die unbarmherzige raue Welt, die sie machte,

      Aus steinernen Augenlidern ihrer unumstößlichen Idee.

      Ihr Herz war trunken vom Weine schrecklichen Hungers,

      Fühlte im Leiden anderer begeisterte Freude

      Und


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