Dunkle Träume. Inka Loreen Minden

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Dunkle Träume - Inka Loreen Minden


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leiden, und sofort waren die Augen wieder klar.

      Jamie prustete los. »Wo der Hammer hängt?« Er drückte Nick von sich und warf einen kurzen Blick zwischen seine Beine. »Ist ja tatsächlich ein Mordsgerät.«

      Nick sah an sich hinunter. Er war gut bestückt, das musste er zugeben, obwohl er nicht einmal erregt war. Zorell ließ ihn kalt. Jamie hingegen …

      Was machte der Kerl denn jetzt? Er zog die durchnässten Shorts aus, warf sie vor die Duschtür und sah sich neugierig in der Kabine um.

      »Wow, ich will auch so eine Dusche. Wozu sind die vielen Knöpfe?« Er drückte auf einen blauen und bekam prompt eine eiskalte Ladung entgegengeschossen. »Shit!« Lachend sprang er zurück. »Ich hab mich schon immer gefragt, wozu die ganzen Funktionen gut sind. Vincent hat auch so eine.«

      Nick konnte ihn nur anstarren und freute sich, dass der Kleine seit langer Zeit aus sich herauskam. Wie ein Kind probierte er alle Hebel und Schalter aus und hatte den größten Spaß. Nick hatte nur Blicke für die süßen Grübchen über Jamies Hintern übrig. Der Mann war ein Leckerbissen. Groß für einen Menschen, schlank, sehnig … Wie sich der geschmeidige Körper unter seinem anfühlen würde?

      Bevor Nick hart wurde und es zu peinlichen Szenen kam, erklärte er Jamie die zahlreichen Funktionen auf der Armatur, während das warme Wasser unaufhörlich aus drei riesigen Duschköpfen über ihnen rieselte.

      »Dein Bad ist echt ’ne Wucht, ich glaub, ich penn öfter mal bei dir.«

      Sie alberten herum und spritzten sich nass, neckten sich und beschmierten sich mit Seife – bis Jamie plötzlich ernst wurde. Er atmete schwer, seine grünen Augen richteten sich auf Nick.

      »Es war gemein von mir, dich ständig zu provozieren. Das tut mir leid.«

      Wow. Nick wusste nicht, was er sagen sollte. Der Kleine wurde endlich erwachsen. »Schon okay, du warst verzweifelt.«

      Als Jamie flüsterte: »Das bin ich immer noch«, musste Nick ihn an sich ziehen. Jamie legte den Kopf an seine Brust und umarmte ihn. »Bei dir fühle ich mich sicher.«

      Sein Griff zog sich zu; Nicks Geschlecht wurde an Jamies Bauch gepresst. Verdammt, er wollte keinen Sex mit ihm, aber sein Hunger war so groß, dass er sich kaum noch zurückhalten konnte. Er nahm Jamies Wangen zwischen die Hände und küsste die zitternden Lippen, während Jamies Lider flatterten und schließlich zufielen. Seufzend schmiegte sich der Süße an ihn und begann ihn wild zu küssen. Sie streichelten sich überall, bis es Nick vor Hunger nach sexueller Energie und Lust nicht mehr aushielt. Er presste Jamies Körper gegen die Glaswand und hob ihn am Gesäß hoch. Jamie schlang die Beine um ihn, sodass sich Nicks Geschlecht zwischen dessen Pobacken drängte. Der Kleine war nass und glitschig, Nick brauchte nur in ihn zu gleiten. Er würde sanft sein und ihn vorsichtig dehnen, damit er sich an seine Größe gewöhnen konnte. Er würde … Verdammt! Seine Spitze steckte bereits in ihm.

      Jamie warf den Kopf zurück. »Nimm mich endlich oder ich zerspringe!«

      Er war wunderschön in seiner Ekstase. Nur ein Mal, dachte er sich. Ein einziges Mal mit Jamie würde nicht schaden. Ein Mal etwas Energie von ihm nehmen, ihn ein Mal lieben, mit allem, was er war. Bei dem Gedanken stieß sich Nick behutsam tiefer in den heißen Leib. Sofort schoss Lebensenergie wie Stromschläge von seinen Lenden bis in den Kopf. Es fühlte sich an, als ob er kurz vor dem Verdursten endlich die rettende Oase gefunden hatte. Nick trank förmlich von ihm, kostete von seinen Lippen und massierte mit einer Hand Jamies Erektion, während er ihn mit der anderen weiterhin hochhob. Er wollte schnell machen, nicht so viel von dem Süßen nehmen, deshalb knetete er dessen Schaft regelrecht durch, bis sich Jamie laut stöhnend in seine Hand ergoss. Als der Höhepunkt über ihn hinwegfegte, kam auch Nick. Er trieb sich noch ein wenig tiefer in die Enge, bis explosionsartig jede seiner Zellen mit frischer Energie aufgeladen wurde. Er war high, berauscht und herrlich befriedigt.

      Sanft zog er sich zurück und stellte Jamie auf die Beine. Da kam die Ernüchterung.

      Was hatte er getan?

      Er befürchtete, Jamie könnte jede Sekunde zusammenbrechen, und reinigte ihn hastig von den Spuren ihrer Liebe, aber er stand einfach nur lächelnd da und gähnte.

      »Das war phänomenal.«

      Tausend Entschuldigungen hatten Nick auf den Lippen gelegen, doch jetzt brachte er kein Wort heraus. Jamie sah nicht aus, als wäre er geschwächt, sondern grinste wie ein Betrunkener.

      Nick half ihm aus der Dusche, rubbelte ihn mit einem Handtuch trocken und verfrachtete ihn in sein überdimensional großes Bett. Dort rollte sich Jamie selig zusammen, forderte einen Gutenachtkuss und schloss gähnend die Augen.

      Gebannt und ein wenig ängstlich lauschte Nick den Schlägen seines Herzens. Es pochte stark; keine Anzeichen für einen Schwächeanfall.

      Nick stutzte. Wie war das möglich?

      Er löschte alle Lichter und schlüpfte zu Jamie unter die Decke. Der Kleine kuschelte sich an ihn und legte einen Arm um seine Hüfte. Nick dachte lange nach, ob der Zash seinen Süßen irgendwie heilte oder ihm gar Kraft spendete, aber musste Jamie nicht Zorell mit Seelenfetzen versorgen, damit dieser bei Kräften blieb? Klar heilte der Dämon Jamies Wunden, doch hier ging es nicht um Verletzungen. Nick hatte sich an dessen Lebensenergie bedient.

      Woher kam diese Kraft? Normalerweise aus der Seele. Da Jamie keine Seele mehr besaß, musste sie irgendwie vom Zash gekommen sein. Oder? Um mehr Antworten zu erhalten und ganz sicherzugehen, beschloss er, noch einmal in Jamies Kopf einzudringen.

      Nachdem der Süße eingeschlafen war, tauchte Nicolas in sein Bewusstsein ab. Er fand sich erneut in Jamies Jugendzimmer, nur huschte er diesmal gleich zur Tür hinaus. Im Haus war es totenstill. Ob sich Zorell wieder im Wohnzimmer aufhielt? Der Fernseher war zumindest aus. Nick schlich die Treppe nach unten und verharrte abrupt auf der letzten Stufe, als er ein Stöhnen hörte. Vorsichtig spähte er durch den düsteren Flur in den Wohnraum.

      Der Zash war tatsächlich dort. Er lag auf der Couch, eine Hand auf die Stirn gepresst, und sah aus, als wäre er krank. Er atmete schwer und seine graue Haut wirkte blass und eingefallen. Als wäre er um Jahre gealtert.

      Sofort zog sich Nicolas aus Jamies Bewusstsein zurück. Er hatte also recht gehabt. Verdammt! Wenn er den Zash schwächte, immer mehr, und der daran starb, würde Jamie auch sterben. Ohne Zorell wäre sein seelenloser Körper nicht lebensfähig.

      Zärtlich strich Nicolas über Jamies Haar und küsste seine Stirn. Niemals würden sie so zusammen sein können, wie er sich das wünschte. Sein Herz verkrampfte sich. Ihre Beziehung war aussichtslos …

      Kapitel 12 – In Besitz genommen

      Kyrian behagte es nicht, nur durch eine Mauer getrennt neben Jenna zu schlafen. Er hörte, wie sie Badewasser einlaufen ließ und stellte sich unentwegt vor, wie sie nackt in der Wanne lag. Jetzt kannte er ihren Körper, wusste, wie er sich anfühlte, wie sie roch, wenn sie erregt war. Wenn er wollte, könnte er sich für den Bruchteil einer Sekunde ins Badezimmer translozieren, um einen Blick auf sie zu erhaschen, aber das Risiko war zu groß. Er hatte sich ohnehin nur mühsam zurückhalten können, nicht von einem Dorf ins andere zu portieren, um die Einwohner nach Mr. Fairchild zu befragen, denn dann hätten sie längst am Ziel sein können. Oder er.

      Seltsamerweise befiel ihn, seit Jenna in der Nähe war, ständig der Drang, sich zu translozieren. So oft wie heute hatte er das seit Monaten nicht mehr gemacht. Er musste aufpassen, damit seine Tarnung nicht aufflog.

      Nachdem er einmal schwer verwundet worden war und Myra ihn heimlich gesund pflegte, hatte er Dante gefragt, wie das mit dem Translozieren funktionierte. Niemals wieder wollte er sich halb totschlagen lassen, denn dann könnte er Myra nicht mehr beschützen. Dante erklärte, dass man es sich lediglich vorstellen und dabei blinzeln musste.

      Nach seiner Genesung hatte er es so lange probiert, bis es geklappt hatte. Leider war die Königsfestung sicher. Niemand konnte sich hinein- oder heraustranslozieren, auch nicht der König und sein Sohn.


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